Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / ViktoriyaPavlova Show Hähnchen- oder Putenfleisch vor dem Kochen oder Braten gründlich waschen? Ein weit verbreiteter Irrtum, vor dem Mediziner mittlerweile warnen. Gefährliche Lebensmittelvergiftungen drohen, selbst wenn das Geflügel zuvor tiefgefroren war. Rohes Geflügel kann – auch wenn es tiefgekühlt ist – mit Krankheitserregern belastet sein. So werden beispielsweise Salmonellen auch bei Minusgraden nicht abgetötet und können lange infektionsfähig bleiben. Im April 2021 meldete das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dass in den vergangenen Monaten rund 20 Fälle von Salmonellen-Vergiftung in sechs Bundesländern aufgetreten seien, die mit zahlreichen anderen Fällen aus Europa und Kanada in Zusammenhang stehen. Die Forschungsstelle wies deshalb erneut ausdrücklich darauf hin, bei der Zubereitung von rohem Geflügel besonders auf hygienische Sorgfalt zu achten und Speisen immer ausreichend zu erhitzen (unten finden Sie weitere Ratschläge). Hähnchenfleisch waschen? Lieber nicht!Dabei ist ein gefährlicher Irrtum in der heimischen Küche immer noch weit verbreitet. Er findet sich auch noch in vielen Rezepten, in denen steht: "Geflügelfleisch vor dem Zubereiten unbedingt waschen." Diese Regel dürfen Sie getrost ad acta legen. Einrichtungen wie das BfR warnen sogar ausdrücklich davor, Geflügel vor dem Kochen oder Braten unter dem Wasserhahn abzuwaschen. Der Grund: Campylobacter-Bakterien oder Salmonellen, die häufig auf rohem Hähnchenfleisch, aber auch auf Puten- und Entenfleisch zu finden sind. Entsprechende Belastungen kommen sogar relativ häufig vor: So meldete die deutsche Lebensmittelüberwachung, dass 2018 bei über 5 % der untersuchten Hähnchenfleischproben Salmonellen gefunden wurden. Sogar jede zweite Probe enthielt Campylobacter-Bakterien. Wird das rohe Fleisch abgewaschen, werden die Bakterien unnötig in der Küche und auf andere Speisen verteilt, warnt auch der britische National Health Service (NHS). Durch spritzendes Wasser können sich die Keime weiträumig verteilen und auf Arbeitsflächen, Kleidung und Kochgeräte gelangen. Vor allem aber besteht die Gefahr, dass andere Speisen kontaminiert werden. Gefahr durch Campylobacter und SalmonellenInsbesondere Kinder und Ältere haben ein höheres Risiko, an Salmonellen zu erkranken. Campylobacter-Bakterien hingegen können im schlimmsten Fall eine Lebensmittelvergiftung auslösen. Dafür reichen schon einige wenige Zellen, warnen die Mediziner des britischen NHS. Campylobacter sind hierzulande die häufigsten Verursacher von Darmerkrankungen, die durch Lebensmittel verursacht werden. Der häufigste Grund für eine Infektion: nicht richtig durchgegartes Geflügelfleisch. Campylobacter-Vergiftungen zeigen sich durch Bauchschmerzen, schweren Durchfall und Erbrechen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt zudem vor gefährlichen Spätfolgen wie Arthritis oder dem Guillain-Barré-Syndrom.
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Hi Leute, ich mache es kurz: Bei uns wurde heute Hähnchen gegrillt. Ich habe vorhin noch etwas davon gegessen, es hatte so einen Geschmack wie diese geräucherte Hähnchenkeule in der goldenen Verpackung. Als ich mich halt durch die Brust glaube gegessen habe, habe ich gesehen dass der Rand noch total roh war und ich habe aber davon auch was gegessen!!! Das ist mir noch nie passiert, jetzt habe ich totale Angst vor Salmonellen oder sowas! Ist es schlimm wenn man Hähnchen roh ist? ...komplette Frage anzeigen
Meines wissens nach ist gerade Händchen und gefluGel sehr empfihandlich.ich würde aufpassen. Und sollte morgen fiebereit oder sowas aufteeben sofort ins krankenhaus. Ich hathe mal samonellen. Da kann der hausarzt nicht viel machen
Eigentlich passiert da nix.....aber theoretisch könnten vielleicht (wenn welche drin waren) Salmonellen überlebt haben, aber das merkst du sehr schnell denke mal nicht das da noch was kommt^^
salmonellen wären nur drin, wenn das fleisch über eine woche unverpackt rumgelegen hätte Noch vor zwanzig Jahren konnten die Japaner mit rohem Fisch ihre westlichen Gäste erschrecken. Diese Zeiten sind inzwischen längst vorbei. Es gibt aber weiterhin kulinarische Spezialitäten aus Japan, die ausländische Besucher stutzig machen. Dazu gehört das rohe Hühnchen, das entweder am Spiesschen oder in dünnen Scheiben serviert wird. Gewöhnlich wird das rohe Huhn aussen leicht angebraten und innen roh belassen. Mai 2022 / Ohne Abonnenten kein Asienspiegel: Mit einem freiwilligen Abo tragen Sie zur Fortsetzung dieses Japan-Blogs bei. Von Torisashi spricht man in Japan. Die Speise ist Teil der traditionellen lokalen Küche der Präfekturen Kagoshima, Miyazaki und Oita auf der Südinsel, wo sie sogar in vereinzelten Supermärkten erhältlich ist. Die Hühner für dieses Gericht stammen aus regionalen Farmen. Für die hygienische Zubereitung sind stets spezialisierte Köche verantwortlich. Die Selbstverantwortung und das VertrauenTorisashi ist inzwischen im ganzen Land beliebt. Immer mehr Restaurants bieten das Gericht ganz selbstverständlich an. Es ist auch nicht so, dass man sich der Gefahren in Japan nicht bewusst ist. Offiziell rät die Regierung gar vom rohen Verzehr von Hühnerfleisch ab. Gleichzeitig gibt es kein Verbot, ungekochtes Hühnerfleisch zu servieren. Man setzt in diesem Fall offenbar auf die Selbstverantwortung der Kunden. In einem Land, das so viele Rohgerichte anbietet, vertrauen die Kunden ohne zu zögern auf die Kompetenz und Zuverlässigkeit der Köche sowie der Restaurantbesitzer. Im Normalfall geht nichts schief. Auch ich esse in Japan immer wieder rohes Hühnchen und wurde dabei kein einziges Mal krank. Grundsätzlich esse ich dieses Gericht aber nur in Restaurants, die sich ausdrücklich darauf spezialisiert haben und Torisashi schon seit Jahren servieren. Die MassenlebensmittelvergiftungEs ist jedoch zu betonen, dass bei dieser Speise durchaus ein nicht zu unterschätzendes Restrisiko besteht. So kam es Anfang Mai während einer Messe für Fleischgerichte in Tokio – die Nikufesu Tokyo 2016 – zu einer Lebensmittelvergiftung durch Torisashi, wie NHK News berichtet. Gleich mehrere Personen, die an der Messe davon gegessen hatten, beklagten in den darauffolgenden Tagen Durchfall und Bauchschmerzen. Das Gesundheitsamt stellte eine Massenlebensmittelvergiftung fest. Alle Patienten wurden durch Campylobacter-Bakterien vergiftet. Insgesamt wurden 49 Personen zwischen 8 und 41 Jahren krank. 3 Personen mussten sogar hospitalisiert werden. Es sind jedoch alle auf dem Weg der Besserung. Das Gesundheitsamt hat angekündigt, dass man künftig noch deutlicher auf die Gefahren aufmerksam machen werde. Campylobacter als UrsacheNoch vor den Salmonellen zählen Campylobacter-Bakterien heute zu den häufigsten Ursachen für eine Erkrankung nach dem Verzehr von rohem Hühnerfleisch. Typische Symptome bei einer solchen Lebensmittelvergiftung sind Durchfall, Bauchweh, Fieber, Erbrechen oder Kopfschmerzen. Die Krankheit tritt frühestens zwei Tage nach dem Verzehr ein und verheilt gewöhnlich nach ein paar Ruhetagen von selbst. Bei Kindern und älteren Menschen, die weniger Widerstandskräfte besitzen, besteht jedoch die Gefahr, dass sich daraus eine schwerere Krankheit entwickelt. Die Zahl der Campylobacter-Infektionen durch den Verzehr von Torisashi in Japan kann nur geschätzt werden. Das Gesundheitsministerium gibt in seinen offiziellen Statistiken zu den jährlichen Lebensmittelvergiftungen lediglich allgemeine Zahlen an. Die Sankei Shimbun schätzte in einem Artikel von 2011, dass es jährlich zu rund 500 Campylobacter-Infektionen nach dem Konsum von rohem Hühnerfleisch komme. Hohe DunkelzifferDie Nikkei Shimbun geht derweil von viel höheren Zahlen aus. Das Problem hierbei sei, dass die allermeisten Erkrankten gar nie zum Arzt gingen, da sich die typischen Beschwerden wie Durchfall oder Bauchweh gewöhnlich erst einige Tage nach dem Verzehr zeigen und nach ein paar Ruhetagen wieder verschwinden würden. Selbst bei einer ärztlichen Untersuchung gehe man der eigentlichen Ursache nicht immer auf den Grund. Die Zeitung schätzt aufgrund einer Studie des Gesundheitsministeriums, dass es jährlich zu 3 bis 5 Millionen Campylobacter-Infektionen kommt. Das sind weitaus mehr als die jährlichen 2000 Erkrankungen, die die offizielle Statistik angibt. Und weil typische Risikogerichte wie rohe Rinds- oder Schweinsleber inzwischen offiziell verboten sind (Asienspiegel berichtete), vermutet die Nikkei Shimbun, dass der Verzehr von rohem oder nicht genügend gebratenem Hühnerfleisch heute wohl für einen nicht zu unterschätzenden Anteil an Campylobacter-Infektionen verantwortlich ist. |