Was passiert wenn die eizelle nicht befruchtet wird

Das Wunder eines neuen Lebens beginnt mit der Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium. Doch damit aus der Verschmelzung zweier winziger Zellen ein Baby entsteht, muss eine Menge passieren. So ist der Ablauf einer Befruchtung.

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Von der Befruchtung zum Nachwuchs: Wenn ihr ein Baby zeugen möchtet, beginnt nach dem Sex für die Spermien erst die eigentliche "Arbeit"... Sowohl die männliche Samenzelle als auch die befruchtete Eizelle müssen so einige Hindernisse überwinden.

Die Befruchtung: Der Schnellere gewinnt

Der Beginn einer jeden Zeugung ist ein Massenstart: Im Durchschnitt sind es 100 bis 150 Millionen Spermien, die sich nach dem männlichen Orgasmus im Ejakulat auf den Weg zur Eizelle machen. Doch die meisten davon kommen nicht weit. Schon bevor der mühsame Aufstieg der Samenzellen durch die Gebärmutter beginnt, sterben gut 90 Prozent im sauren Scheidenmilieu ab.

Die Voraussetzung, damit der Rest der Spermien überhaupt zur Zielgeraden in den Eileiter gelangt, ist der richtige Zeitpunkt im Zyklus der Frau. Denn nur um den Eisprung herum löst sich der Schleimpfropfen, der den Eingang zur Gebärmutter sonst fest verschließt und lässt die Spermien "passieren".

Sperma auf dem Weg zur Befruchtung

Doch in die Gebärmutter schafft es nicht jedes Spermium. Im normalen Ejakulat befinden sich auch jede Menge verformte Samenzellen. Solche mit zwei Köpfchen oder ohne Schwanz werden vom Sekret im Gebärmutterhals sofort aussortiert. Zweiköpfige Spermien sind zu groß und können sich nicht einfädeln, jene ohne Schwänzchen sind nicht beweglich genug.

Haben es die Spermien aber erst bis in die Gebärmutter geschafft, wird das Klima für sie geradezu ideal: Der Zervixschleim nährt die Samenzellen mit speziellen Zuckerstoffen, hält sie beweglich und weist ihnen den Weg. So können die Spermien sogar bis zu sieben Tage lang in der Gebärmutter ausharren und den richtigen Zeitpunkt zur Befruchtung abwarten.

Zudem werden sie in dieser Umgebung erst zeugungsfähig. Enzyme im Zervixschleim sorgen für den biochemischen Umbau der Samenzellen. Dafür werden innerhalb von etwa zwölf Stunden ein Glykoproteinüberzug und bestimmte Proteine im Ejakulat entfernt. So werden im Kopf des Spermiums Eiweißsubstanzen aktiviert, die dafür sorgen, dass der Samen später die Hülle der Eizelle überhaupt durchdringen kann.

Der Eisprung: Die Eizelle wandert zur Gebärmutter

Bei jeder Frau reifen in der ersten Hälfte des Zyklus in den Eierstöcken mehrere Eibläschen heran. Bis zur Mitte des Zyklus entstehen daraus ein oder mehrere Leitfollikel, die sich zum Sprung bereit machen. Dabei tritt aus dem Leitfollikel eine Eizelle aus und wird in den Eileiter hineingespült. In den darauf folgenden zwölf bis 24 Stunden wandert die Eizelle nun in Richtung Gebärmutter. Während dieser Zeitspanne kann sie durch den Samen des Mannes befruchtet werden. Übrigens: Mit unserem Eisprungkalender kannst du deinen Eisprung ganz leicht berechnen.

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Wie das Spermium die Eizelle findet

Damit die Eizelle überhaupt gefunden werden kann, sendet sie spezielle Lockstoffe aus, sogenannte Chemotaxine. Mit ihren winzigen Rezeptoren auf den Köpfchen können die Spermien dieses Parfüm erschnüffeln und dann mit ihrem flagellenartigen Schwänzchen in die richtige Richtung wedeln.

Untersuchungen haben gezeigt, dass unter anderem der Duftstoff Bourgeonal, der auch Bestandteil des Maiglöckchen-Duftes ist, die Rezeptoren der Spermien aktiviert. Befinden sich schon vor dem eigentlichen Eisprung Spermien in der Gebärmutter, biegen aufgrund fehlender "Wegweiser" mindestens die Hälfte davon in den falschen Eileiter ab. Schließlich gibt es davon zwei, und nur einer hält im Normalfall eine befruchtungsfähige Eizelle bereit.

Diese verirrten Spermien werden einfach vom Gewebe absorbiert. Nur in seltenen Fällen kommt es vor, dass in beiden Eileitern eine Eizelle auf die Spermien wartet. Ist das der Fall und werden beide Eizellen erfolgreich befruchtet, kommt es zu einer Mehrlingsschwangerschaft mit zweieiigen Zwillingen.

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Wie und wo findet die Befruchtung statt?

Treffen die verbliebenen paar hundert Spermien endlich auf die Eizelle, stehen sie erneut vor einer Herausforderung. Denn das begehrte Innere mit dem Erbgut der Frau, das Zellplasma, ist von einer zähen Hülle aus Glykoproteinen umgeben. Nur eine einzige Samenzelle wird es schaffen, sich in stundenlanger Arbeit mit dem Köpfchen voran durch die Membran der Eizelle zu bohren.

So wird das Ei befruchtet

Zum Zug kommt hierbei nicht das schnellste Spermium, das die Eizelle als erstes erreicht, sondern das von der Eizelle erwählte. Der Helm einer der das Ei umschwärmenden Spermien reagiert am stärksten auf die ausgesandten Lockstoffe des Eis. Nur für dieses Spermium öffnet sich die Hülle. In dem Moment, wenn das Köpfchen der auserwählten Samenzelle in das Zellplasma vordringt, verschließt sich die Eizelle durch eine chemische Veränderung der Plasmamembran für alle anderen Spermien.

Die siegreiche Samenzelle verliert im Inneren der Eizelle ihr Schwänzchen und der Kopf mit den Erbanlagen treibt auf den Kern der Eizelle zu. Die eigentliche Befruchtung findet in dem Augenblick statt, in dem die Zellkerne von Spermium und Eizelle miteinander verschmelzen. Da sowohl der Samen als auch die Eizelle nur einen halben Satz Chromosomen enthalten, ergibt deren DNA zusammen einen neuen, vollständigen Satz mit 46 menschlichen Chromosomen. Dieser enthält alle Informationen, die für die Bildung eines neuen Menschen notwendig sind.

Auch wenn es, neben der strengen Selektion durch die Eizelle, mehr oder weniger dem Zufall überlassen ist, welche Anlagen weitergegeben werden und was das Kind von Mutter oder Vater erbt, eines wird jedoch mit Sicherheit von der männlichen Samenzelle bestimmt: das Geschlecht. Denn der weibliche Chromosomensatz enthält geschlechtsbestimmend nur X-Chromosomen.

Ausschließlich die Spermien des Mannes können entweder mit einem Y- oder einem X-Chromosom dazu beitragen, einen Jungen (XY) oder ein Mädchen (XX) zu zeugen. Neben dem Geschlecht sind zu diesem Zeitpunkt auch bereits wesentliche Merkmale wie Haarfarbe und Blutgruppe des neu entstehenden Menschen festgelegt.

Die Eizelle ist nun zwar erfolgreich befruchtet, doch eine Schwangerschaft beginnt erst dann, wenn sie sich erfolgreich in die Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat. Noch befindet sich die sogenannte Zygote im Eileiter.

Wie lange dauert es von der Befruchtung bis zur Einnistung?

Nach einer Ruhezeit von etwa 30 Stunden beginnt diese sich zu teilen. Mit jeder Teilung verdoppelt sich die Anzahl der Zellen in ihrem Inneren. Teilt sich die Eizelle im Übrigen nach der Befruchtung in zwei Zellkerne, entstehen daraus eineiige Zwillinge. Erst etwa vier Tage nach der eigentlichen Befruchtung hat die Zygote das Stadium erreicht, in dem aus ihr die sogenannte Furchungskugel entsteht. Dieser Entwicklungsschritt setzt die Zygote in Bewegung. Nun wandert sie im Normalfall binnen weniger Stunden in die Gebärmutter.

Hat es geklappt?

Doch auch diese Phase ist nicht ganz unproblematisch. Während ihrer Wanderung kann die kleine Zellkugel sich in den Schleimhautfalten des Eileiters verheddern und stecken bleiben. So kann es zu einer Eileiterschwangerschaft kommen. In den meisten Fällen jedoch schafft es die Zygote wohlbehalten bis in die Gebärmutter und sucht sich dort den idealen Platz für die Einnistung. Hat die Zygote ein hübsches Plätzchen gefunden, teilen sich einige Zellen von ihrer Hülle ab und verankern sich tief in der Gebärmutterschleimhaut.

Aus diesen Zellen bildet sich der Mutterkuchen, der das Embryo die nächsten Monate mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Der restliche Zellhaufen löst sich aus der Eihülle und dockt ebenfalls an der Schleimhaut an. Daraus entsteht in den folgenden Tagen und Wochen der Embryo. Jetzt erst, frühestens eine Woche nach dem Geschlechtsverkehr, beginnt die eigentliche Schwangerschaft und Entwicklung des Babys.

Bildquelle: Getty Images/skyman8

Hinter ungewollter Kinderlosigkeit bei Frauen stecken häufig hormonelle Funktionsstörungen, aber auch Schädigungen und Fehlbildungen der Fortpflanzungsorgane. Jedoch müssen nicht immer ernsthafte Erkrankungen der Auslöser für eine Unfruchtbarkeit sein, manchmal beeinflusst auch die Umwelt den Körper. Hormonell bedingte Unfruchtbarkeit lässt sich in der Regel mit einer Hormontherapie behandeln. Bei organischen Ursachen ist oft eine künstliche Befruchtung der letzte Ausweg.

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Ungewollte Kinderlosigkeit in Deutschland

Circa 15 Prozent der deutschen Paare sind ungewollt kinderlos. Dabei liegt die Dunkelziffer mit großer Wahrscheinlichkeit noch höher. Laut Studien ist der Grund dafür zu je 40 Prozent auf eine Unfruchtbarkeit der Frau bzw. eine Zeugungsunfähigkeit des Mannes zurückzuführen. In 20 Prozent der Fälle liegt es an beiden.

Unfruchtbarkeit heißt innerhalb von zwei Jahren nicht schwanger zu werden

Von Unfruchtbarkeit oder auch Sterilität spricht man, wenn bei der Frau innerhalb von zwei Jahren trotz regelmäßigem ungeschützten Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eintritt. Man unterscheidet hier noch einmal zwischen:

  • primärer Sterilität - die Unfähigkeit überhaupt schwanger zu werden und
  • sekundärer Sterilität - die Unfähigkeit nach bereits vergangenen Schwangerschaften erneut schwanger zu werden.

Jedoch gibt es auch noch eine so genannte Infertilität. Hiervon ist die Rede, wenn eine Unfähigkeit besteht, eine Schwangerschaft bis zur Geburt eines lebensfähigen Kindes auszutragen.

Ursachen für Unfruchtbarkeit

Grundsätzlich sind die Ursachen für Unfruchtbarkeit ebenso häufig bei Frauen zu finden wie bei Männern. Gründe bei der Frau können sein:

 1. Hormonstörungen, hormonelle Funktionsstörungen der Eierstöcke

In den Eierstöcken werden Hormone gebildet, welche für eine Empfängnis sehr wichtig sind. Zudem reifen hier die Eizellen heran. Funktionieren die Eierstöcke nicht einwandfrei, kann dies zu Störungen der Eireifung, fehlendem Eisprung und ungenügender Gelbkörperbildung führen. Eine mangelhafte Bildung oder Ausschüttung der Hormone Östrogen und Progesteron bewirken folgende Hormonstörungen:

  • Überproduktion des Hormons Prolaktin (Hormon, welches für das Wachstum der Brustdrüse im Verlauf der Schwangerschaft und für die Milchsekretion während der Stillzeit verantwortlich ist)
  • Schilddrüsenfehlfunktionen (wie eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse)
  • Überproduktion von männlichen Geschlechtshormonen

Für Hormon- und Funktionsstörungen der Eierstöcke gelten im Allgemeinen aber auch Stress, starkes Über- oder Untergewicht, bestimmte Arzneimittel, sehr schwere körperliche Arbeit oder Hochleistungssport als Ursachen.

2. Schädigungen der Eierstöcke und Eileiter

Im Eileiter verschmelzen Ei- und Samenzelle miteinander und die befruchtete Eizelle gelangt auf diese Weise in die Gebärmutterhöhle. Durch

  • Entzündungen,
  • Operationen oder
  • Eileiterschwangerschaften

können die Eileiter geschädigt werden, indem sie verkleben, vernarben, verengen oder sich ganz verschließen. So kann die befruchtete Eizelle nicht in die Gebärmutter gelangen oder die Spermien erst gar nicht bis zur Eizelle vordringen.

3. Störungen der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses

Infolge von Entzündungen oder Operationen kann der Gebärmutterhals vernarben, wodurch es den Spermien erschwert wird, in den Eileiter zu wandern. Zudem können Infektionen und Hormonstörungen den Prozess der Schleimverflüssigung des Gebärmutterhalses stören (während des Eisprungs verflüssigt sich der Schleimpfropf, welcher den Gebärmutterhals umschließt und lässt auf diese Weise die Spermien hindurch).

Des Weiteren können Muskelknoten in der Gebärmutter (so genannte Myome) oder Fehlbildungen auftreten, die eine Fortpflanzung behindern oder zu Fehlgeburten führen.

4. Endometriose (Gebärmutterschleimhaut wächst außerhalb der Gebärmutter)

Von einer so genannten Endometriose ist die Rede, wenn die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle in andere Unterleibsorgane wuchert (wie z. B. in den Eileitern, Eierstöcken oder in der Harnblase). Dadurch können Veränderungen an den Geschlechtsorganen und Verwachsungen in der Bauchhöhle entstehen, was wiederum eine Befruchtung beeinträchtigt. Deutlich wird eine Endometriose häufig durch starke Schmerzen vor und während der Menstruation.

5. Fehlbildungen der Organe

Angeborene Fehlbildungen der Organe, wie der Scheide, Eileiter oder Eierstöcke können die Fortpflanzung behindern. Beispielsweise kann bei einer missgebildeten Gebärmutter die Eizelle zwar befruchtet werden, jedoch ist es nicht möglich, dass sich die Eizelle in der Gebärmutter einnistet.

6. Anormaler Zervikalschleim

Der Zervikalschleim ist der Schleim während des Eisprungs. Er ist zähflüssig, hell und lässt sich meist zwischen den Fingern zu Fäden spinnen. In einigen Fällen produziert der Zervikalschleim Antikörper gegen die Samenzellen des Mannes, welche dadurch absterben.

7. Schwäche des Gebärmutterhalses

So eine Schwäche verhindert zwar nicht die Befruchtung der Eizelle, allerdings kann sie später zu Fehl- oder Frühgeburten führen. Denn unter normalen Umständen öffnet sich der Muttermund erst wenige Wochen vor der Geburt. Liegt eine Zervikalschwäche vor, öffnet sich der Muttermund jedoch viel früher.

Ursachen, die die Fruchtbarkeit beider Geschlechter schädigen

Es gibt allerdings auch Ursachen, die zum einem die Fruchtbarkeit der Frau und zum anderen die Zeugungsfähigkeit des Mannes gleichermaßen beeinträchtigen können, wie z. B.:

  • Rauchen
  • übermäßiger Kaffee- und Alkoholkonsum
  • Umweltbelastungen
  • psychische Faktoren (wie seelische Konflikte, übersteigerter Kinderwunsch, etc.)
  • falsche Ernährung
  • Medikamente
  • Stress
  • Stoffwechselerkrankungen
  • starkes Über- oder Untergewicht
  • Störungen des Immunsystems

Unfruchtbarkeit mit speziellen Untersuchungsmethoden feststellen

Die Ursachen einer Fruchtbarkeitsstörung lassen sich durch spezielle Untersuchungsmethoden diagnostizieren. In der Regel erfolgen diese schrittweise und nehmen einen längeren Zeitraum in Anspruch. Zu Beginn sollte ein ausführliches Gespräch stattfinden, danach wird eine normale gynäkologische Untersuchung gemacht (inkl. Abstrich, mikroskopische Untersuchung von Scheide und Muttermund durch eine so genannte Kolposkopie, etc.).

Ultraschall - zeigt Auffälligkeiten der Gebärmutter, Eierstöcke & Beckenorgane

Bei einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) lassen sich zyklische Veränderungen in der Gebärmutter und den Eierstöcken sowie Auffälligkeiten der Beckenorgane erkennen. Zudem können Abweichungen der Gebärmutterschleimhaut und das Wachstum der Eibläschen sichtbar werden.

Hormonuntersuchungen - Überprüfung hormoneller Abläufe im Körper

Anhand von Hormonwertbestimmungen aus dem Blut lassen sich die hormonellen Abläufe im Körper überprüfen. Bei diesen Messungen, welche nur an bestimmten Tagen im Monatszyklus gemacht werden können, kontrolliert der Arzt folgende Hormone:

  • Schilddrüsenhormone, da die Fortpflanzung durch eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse beeinträchtigt werden kann
  • Follikelstimulierendes Hormon FSH, dieses Hormon stimuliert die Entwicklung der Eibläschen für den Follikelsprung (Eisprung) in den Eierstöcken, zudem zeigt es an, ob Follikel (Eibläschen) heranwachsen können
  • Luteinisierendes Hormon LH, denn die LH-Werte weisen auf einen bevorstehenden Eisprung hin
  • Progesteron, zum einem geben die Progesteron-Werte Auskunft über den ungestörten Ablauf in der zweiten Zyklushälfte und zum anderem ist das Hormon sehr bedeutend für die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter
  • Androgene (DHEA-S, Testosteron) und Prolaktin, denn zu viele Androgene und Prolaktin stören die Reifung der Eizelle
  • Östradiol, das Hormon gibt Aufschluss darüber, ob die Eireifung problemlos verläuft

HSG und HSKS - Untersuchung der Eileiter auf Schädigungen

Bei einem Verdacht auf Schädigungen der Eileiter, können diese durch bildgebende Verfahren wie die Hysterosalpingographie (kurz HSG) und die Hysterosalpingokontrastsonographie (kurz HSKS) untersucht werden.

HSG - Hysterosalpingographie

Die HSG ist eine Röntgenaufnahme der inneren Fortpflanzungsorgane und erfolgt mit Hilfe einer kontrastgebenden Flüssigkeit. Dadurch lässt sich erkennen, ob Veränderungen in der Gebärmutterhöhle (wie Vernarbungen, Myome, etc.) oder am Abgang der Eileiter bestehen. Weiterhin kann festgestellt werden, ob die Eileiter durchgängig sind.

HSKS - Hysterosalpingokontrastsonographie

Bei der HSKS handelt es sich um eine Ultraschallaufnahme der inneren Geschlechtsorgane, welche ebenfalls mit einer konstrastgebenden Flüssigkeit durchgeführt wird. Der Ultraschall ermöglicht es zu erkennen, ob und wie das Kontrastmittel durch die Eileiter fließt. Festigt sich der Verdacht, dass die Eileiter verschlossenen sind, wird zur genaueren Abklärung zusätzlich eine Bauchspiegelung vorgenommen.

Bauchspiegelung - Überprüfung der Geschlechtsorgane von „innen“

Die Bauchspiegelung (Laparoskopie) gehört zu den operativen Untersuchungsverfahren, wozu eine Narkose notwendig ist. Durch einen Zentimeter langen Schnitt unter der Nabelgrube wird das so genannte Laparoskop eingeführt, welches durch eine Kamera an einen Monitor angeschlossen ist. Auf diese Weise werden die Geschlechtsorgane vom Bauchraum betrachtet und beurteilt. Verwachsungen oder Zysten an den Eileitern sowie gutartige Geschwülste an der Gebärmutter können so entdeckt und ggf. gleich operiert werden. Selbst die Durchgängigkeit der Eileiter wird mit Hilfe einer blauen Farbstofflösung getestet.

Gebärmutterspiegelung - Überprüfung der Gebärmutterhöhle & Eileiterabgänge von „innen“

Bei der Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) wird eine 2 bis 5 mm dünne Sonde durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt. Durch die Zugabe von Kohlendioxidgas oder einer anderen Flüssigkeit, kann die Gebärmutter entfaltet werden und gewährt daraufhin einen Einblick auf die gesamte Gebärmutterhöhle sowie die Abgänge der Eileiter. Da auch hier ggf. sofort ein operativer Eingriff möglich ist, gehört die Gebärmutterspiegelung ebenfalls zu den operativen Untersuchungsmethoden, nur kann diese ambulant durchgeführt werden.

Unfruchtbarkeit bei Frauen behandeln

Wurde die Ursache festgestellt, bieten sich dennoch verschiedene Möglichkeiten zur Erfüllung des Kinderwunsches. Denn wie heißt es so schön: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“!

Hormonpräparate helfen bei hormonell bedingter Unfruchtbarkeit

Eine hormonell bedingte Sterilität kann mit verschiedenen Hormonpräparaten behandelt werden. In der Regel ist eine Hormontherapie sehr wirkungsvoll, allerdings besteht dadurch ein erhöhtes Risiko für Mehrlingsgeburten. Früher wurden Frauen mit Hormonstörungen regelmäßig Moorbäder verordnet. Denn diese wirken nicht nur entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und entspannend, sondern enthalten auch Stoffe, die über die Haut aufgenommen werden und einen Eisprung auslösen können. Auch heute noch bieten Beratungsstellen und Einrichtungen solche Kuren für Paare an.

Künstliche Befruchtung bei organischen Ursachen

Sind organische Gründe für die Unfruchtbarkeit verantwortlich, welche sich nicht operativ beheben lassen, besteht die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung. Hierunter versteht man im Volksmund alle Verfahren, bei denen ein Kind nicht auf natürlichem Weg entsteht (also nicht durch Geschlechtsverkehr). Hierfür gibt es die so genannte Reproduktionsmedizin, dies ist eine speziell ausgerichtete Fachrichtung für Menschen, die ungewollt kinderlos sind. Dabei wird zwischen folgenden Verfahren unterschieden:

Homologe Insemination - Einsetzen von Samenzellen in den Körper der Frau

Diese Art der künstlichen Befruchtung ist vor allem dann angebracht, wenn der Samen des Mannes nicht beweglich genug ist oder für eine normale Befruchtung nicht in genügender Anzahl vorhanden ist. Denn auf diese Weise können mehr Samenzellen schneller an die Eizelle gelangen als beim Geschlechtsverkehr. Insemination bedeutet soviel wie „Einsetzen von Samenzellen“, genauer gesagt wird bei einer homologen Insemination der Samen des Mannes künstlich in den Körper der Frau gebracht. Dabei gibt es verschiedene Vorgehensweisen:

  • Intratubale Insemination (ITI) - Die Samenzellen des Mannes werden im Labor aufbereitetet und anschließend direkt in die Eileiter der Frau eingesetzt.
  • Intratubale Insemination (IUI) -Die aufbereiteten Samenzellen werden direkt in die Gebärmutter eingesetzt.
  • Intracervicale Insemination (ICI) - Hierbei wird der Samen in den Gebärmutterhals der Frau gespritzt.

Intra-Cytoplastische-Spermien-Injektion (ICSI) - Samenzellen werden außerhalb in das Zytoplasma der Eizellen gespritzt

Auch diese Methode kommt vorwiegend zum Einsatz, wenn die Samenzellen des Mannes in ihrer Beweglichkeit oder Menge eingeschränkt sind. Bei der Intra-Cytoplastische-Spermien-Injektion oder auch Mikroinsemination genannt, werden der Frau Eizellen entnommen. Jede einzelne Samenzelle des Mannes wird dann mit Hilfe einer Microkanüle direkt in das Zytoplasma der Eizellen gespritzt. Nach zwei Tagen pflanzt der Arzt die befruchteten Eizellen wieder in die Gebärmutter ein. Die Erfolgsquote der ICSI liegt bei ca. 40 Prozent und ist damit sehr hoch.

In-Vitro-Fertilisation (IVF) - Befruchtung im Glas mit Hormonbehandlung

Dieses Verfahren wird hauptsächlich angewendet, wenn die Eileiter der Frau nicht genügend durchgängig sind. Übersetzt heißt In-Vitro-Fertilisation so viel wie „Befruchtung im Glas“. Genauer gesagt werden der Frau mehrere Eizellen aus den Eierstöcken mit Hilfe eine Sonde entnommen. Vorher muss sich die Frau jedoch einer Hormonbehandlung unterziehen, denn nur so ist es möglich, gleich mehrere reife Eizellen zu entnehmen. Ohne Hormone würde nur eine Eizelle im Monat heranreifen. Anschließend lässt man die Eizellen mit den Samenzellen des Mannes außerhalb des Körpers der Frau befruchten. Demnach vollziehen die Samenzellen die Befruchtung sozusagen selber.

In-Vitro-Fertilisation erhöht Mehrlingsrate
In der Regel lassen sich schon 40 bis 48 Stunden später, die ersten Zellteilungen nachweisen. Danach werden häufig zwei bis drei Embryonen im 4- oder 8-Zellstadium in die Gebärmutter eingesetzt. Deshalb ist bei diesem Verfahren auch mit einer erhöhten Mehrlingsrate zu rechnen. In Deutschland ist mittlerweile fast jedes 80. Kind durch diese Art der künstlichen Befruchtung entstanden.

In-Vitro-Maturation (IVM) - Eizellenreifung im Reagenzglas ohne Hormonbehandlung

Bei der IVM werden wie bei der IVF unreife Eizellen aus den Eierstöcken der Frau entnommen. Jedoch ohne eine vorherige Hormonbehandlung. Stattdessen werden die Eizellen erst außerhalb, im Reagenzglas, mit den natürlichen Hormonen FSH und HCG angeregt, um ein bis zwei Tage zu reifen. Erst dann erfolgt die Befruchtung mit den männlichen Samenzellen. Weitere zwei Tage später werden die befruchteten Eizellen in die Gebärmutter eingepflanzt.

Gamete Intrafallopian Transfer (GIFT) - Eizellen und Samenzellen werden in die Eileiter gespült

Voraussetzung für einen Gamete Intrafallopian Transfer, ist eine hormonelle Vorbehandlung, um die Eizellreifung anzuregen. Zudem muss mindestens ein Eileiter der Frau frei durchgängig sein. Denn durch eine Punktion werden Eizellen aus den Eierstöcken der Frau gewonnen und zusammen mit den Samenzellen des Mannes, in einen oder beiden Eileitern gespült. Dies geschieht entweder durch die Bauchdecke oder mit Hilfe eines dünnen Katheters durch den Muttermund. Auf diese Weise können die Samenzellen die Eizellen im Körper der Frau befruchten.

Entspannungsmethoden und psychologische Beratung bei seelischer Herkunft

Gibt es für die Unfruchtbarkeit keine körperlichen Gründe, ist die ungewollte Kinderlosigkeit vielleicht seelisch bedingt. Dann könnte es hilfreich sein, zu den Gesprächen mit dem Partner und anderen Betroffenen, zusätzlich Entspannungsmethoden, Akupunktur oder eine psychologische Beratung oder Behandlung anzunehmen.

15%ige Erfolgsrate bei einer künstlichen Befruchtung

Die meisten Behandlungsmethoden sind sehr anstrengend, belastend, zeitaufwändig und erzielen meist nur einen geringen Erfolg. Dieser sinkt mit jedem Versuch zusätzlich und ist unter anderem auch von der Erfahrung der Reproduktionsmediziner abhängig. Deshalb ist die so genannte Baby-take-home-Rate, also die Rate von Paaren, welche auch tatsächlich Eltern werden, weitaus geringer, als die von den Behandlungszentren genannten Schwangerschaftsraten. In Deutschland liegt diese zwischen 10 und 15 Prozent.

Unfruchtbarkeitsrisiko eindämmen durch frühzeitige Behandlung bestehender Erkrankungen

Grundsätzlich kann man einer Unfruchtbarkeit nicht vorbeugen, jedoch lässt sich das Risiko durch verschiedene Maßnahmen eindämmen. Dazu gehören z. B.

  • Vermeidung von Essstörungen im Kindes- und Jugendlichenalter (Bulimie, Magersucht und Adipositas können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen)
  • Frühzeitige Behandlung von entzündlichen Erkrankungen
  • Schutzimpfungen gegen Röteln, Mumps und Masern
  • Reduzierung der Auswirkung chronischer hormoneller Störungen (wie Schilddrüsenerkrankungen)
  • Alkohol- und Nikotinverzicht
  • Kondome benutzen (um sich vor Geschlechtskrankheiten wie z. B. einer Chlamydien-Infektion zu schützen)

Prinzipiell sollten bei ungewollter Kinderlosigkeit beide Partner untersucht werden, da häufig bei Frauen und Männern Störungen der Fortpflanzungsfähigkeit vorliegen. Bevor also nicht der andere Partner untersucht worden ist, sollte deshalb bei keinem von beiden eine Behandlung erfolgen.