Was kann man gegen eine erkältung tun

Was kann man gegen eine erkältung tun

Wir spüren eine drohende Erkältung schon Tage vorher: Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit und die Nase juckt irgendwie. Erkältungen sind anstrengend und zwingen uns zur Ruhe. Symptome sind oft Husten, Fieber, Schnupfen und Halsschmerzen.

Wichtig ist es auch herauszufinden, was genau die Ursachen dieser Symptome sind. Denn: Wir sprechen schnell von der „Grippe“, dabei handelt es sich meistens nur um einen grippalen Infekt. Auch wichtig ist es zu wissen, ob es sich um eine bakterielle Infektion oder eine von Viren verursachte Erkältung handelt. Nur bei Bakterien helfen Antibiotika. Wenn Sie sich sicher sein wollen und ihrem Körper kein Antibiotikum zumuten möchten, lassen Sie bei ihrem Arzt einen Procalcitonin-Test durchführen. Sie müssen diesen zwar selbst bezahlen (ca. 25 Euro), haben danach aber auch Gewissheit.

Wenn Sie das geklärt haben, helfen einfache und altbewährte Hausmittel oft am effektivsten, um den Körper wieder langsam aufzubauen und zu unterstützen. Wir haben im Folgenden einige Tipps für Sie, wie Sie Ihre Erkältung am effektivsten wieder in den Griff bekommen.

Sie erfahren auf dieser Seite:

  • Ursachen: Was kann hinter einer Erkältung stecken?
  • Was ist eine Erkältung und was ist ein grippaler Infekt?
  • Was ist eine echte Grippe?
  • Die 8 besten Tipps und Hausmittel bei Erkältungen

Ursache Erkältung: Grippe, Erkältung und grippaler Infekt?

Man spricht umgangssprachlich schnell von Erkältung, oder auch von Grippe, sobald die Nase juckt oder sich Kopf- und Gliederschmerzen bemerkbar machen. Es ist wichtig zu wissen, was hinter den Begrifflichkeiten steckt, denn erst, wenn Sie eine Vermutung haben, was genau Sie da erwischt hat, können Sie dies mit ihrem Arzt besprechen und Hausmittel gezielt anwenden.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich bei Husten, Fieber und Schnupfen um eine echte Grippe, oder einen grippalen Infekt handelt, können wir im Folgenden etwas Aufklärung leisten.

Was ist eine Erkältung und was ist ein grippaler Infekt?

Eine Erkältung und ein grippaler Infekt sind dasselbe. Hier handelt es sich um eine Viruserkrankung: Die Viren gelangen meistens zuerst in die Rachen- und Nasenschleimhaut. Ist das Immunsystem nicht stark genug, befallen die Viren die Schleimhäute und gelangen so in die Bronchien und Nasennebenhöhlen. Symptome sind meistens zunächst ein Jucken in der Nase und Schnupfen, gefolgt von Husten, begleitet von einer Nasennebenhöhlenentzündung. Es gibt zahlreiche Virusarten, die eine Erkältung hervorrufen können. Wichtig ist: Antibiotika helfen nicht gegen einen grippalen Infekt, sondern nur gegen Bakterien.

Die Erreger können hier sehr vielfältig sein. Es gibt über 200 unterschiedliche Viren, daher ist eine allgemeine Impfung nicht möglich.

Als Anzeichen einer Erkältung sind die folgenden Symptome möglich:

  • Schnupfen und verstopfte Nase
  • Husten und Heiserkeit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Fieber
  • langsames Verstärken der Symptome
  • Inkubationszeit: 2-5 Tage

Was ist eine echte Grippe?

Eine echte Grippe ist schwerwiegender als eine Erkältung und wird von einem Influenzavirus verursacht. Es gibt drei Gruppen von Influenzaviren, die jedoch ständig mutieren. Daher ist es für gefährdete Menschen – also Kranke und Ältere – besonders wichtig sich jedes Jahr impfen zu lassen. Eine Grippe ist tückisch, denn die Symptome sind anfangs dieselben wie bei einem grippalen Infekt. Ein Hinweis darauf, dass es sich um eine Grippe handelt, könnte sein, dass die Symptome wesentlich stärker ausgeprägt sind als bei einer Erkältung. Da jeder Mensch allerdings unterschiedlich sensibel ist, kann dies nur als Indikator dienen.

Dennoch sind folgende Symptome ein erster Hinweis auf eine Grippe:

  • plötzlicher Beginn der Erkrankung mit Fieber (> 38,5°)
  • starke Muskel- und/oder Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • trockener Reizhusten

In 80 % der Fälle verläuft eine Grippe unbemerkt, weil sie sich wie eine „normale“ Erkältung anfühlt. In 20 % der Fälle kommt es zu einem schweren Verlauf. Treten Komplikationen auf, liegt das meistens nicht an den Influenzaviren selbst, sondern daran, dass Bakterien ein leichtes Spiel haben, weil der Körper geschwächt ist. Influenza kann sehr gefährlich werden, allerdings stellt Grippe für ein intaktes Immunsystem kein lebensbedrohliches Problem dar. Auch bei einer echten Grippe kann man einiges dafür tun das Immunsystem zu stärken.

Wichtig ist aber: Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie eine echte Grippe erwischt hat, suchen Sie einen Arzt auf. Bitten Sie diesen einen Influenza-Test durchzuführen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Ein Nachweis innerhalb von 15 Minuten lässt sich mit einem sogenannten Influenza A/B-Schnelltest erreichen. Diese Tests gelten allerdings als ungenau. Besser ist der Nachweis mittels eines PCR-Tests (PCR = Polymerase-Kettenreaktion / Polymerase-Chain-Reaction), der das Erbgut des Virus im Blut identifiziert. Bis ein Ergebnis vorliegt, dauert es hier aber zumindest einige Stunden, allerdings haben Sie dann Gewissheit.

Nicht immer ist es nötig bei einer Erkältung zu chemischen Mitteln zu greifen. Gerade bei einem grippalen Infekt helfen Antibiotika nicht weiter. Hier können Sie einiges mit natürlichen Hausmitteln erreichen. Anstatt also direkt zu aggressiven Medikamenten zu greifen, sollten Sie auf die Signale Ihres Körpers hören. Eine Erkältung deutet oft auf die Schwächung des Immunsystems hin und dies kann auch die Folge eines zu stressigen Alltags oder einer falschen Ernährung sein. Im Folgenden geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie mit altbewährten Mitteln Ihr Immunsystem wieder stärken und Ihre Erkältung mit natürlichen Mitteln in den Griff bekommen.

Was tun bei Erkältung? Tipp 1: Pfefferminze

Eines der bekanntesten und ältesten Hausmittel gegen eine Erkältung ist Pfefferminze. Das Kraut hilft dabei wieder richtig durchzuatmen, aber nicht nur das: Pfefferminze kann gegen einen grippalen Infekt vielseitig zum Einsatz kommen.

Die Anwendungsgebiete von Pfefferminze sind:

  • Pfefferminztee gegen Halsschmerzen, Husten, Fieber und Schnupfen.
  • Pfefferminzöl aufgetragen auf Schläfen hilft gegen Kopfschmerzen.
  • Pfefferminzöl in kochendem Wasser kann inhaliert werden. Es behandelt Rache und Nase und hilft gegen Schnupfen.
  • Pfefferminzöl als Gurgellösung hilft gegen Halsschmerzen.
  • Pfefferminzöl mit Vaseline vermischt als Erkältungssalbe, aufgetragen auf Brust, Rücken und Hals hilft gegen Husten und Schnupfen.

Was tun bei Erkältung? Tipp 2: Eukalyptus

Er ist nicht nur das Lieblingsessen des Koalas, auch für uns ist Eukalyptus eines der effektivsten Hausmittel gegen Erkältungen. Eukalyptusöl hilft vor allem bei Husten: Er löst den Schleim aus den Bronchien und fördert den Abtransport des Sekrets. Dadurch kann der Schleim besser abgehustet werden. Darüber hinaus wirkt das Öl krampflösend und hemmt das Wachstum von Bakterien. Auch Eukalyptus kann sehr vielseitig angewendet werden.

Eukalyptus bei Erkältung: Darreichungsformen in der Übersicht

  • Eukalyptus in Wasser: 3-6 kleine Tropfen des Öls in 150 ml warmem Wasser trinken. Dreimal täglich.
  • Dampfinhalation: 1-2 Tropfen Öl in eine Schale geben und mit einem Liter heißem Wasser aufgießen. Danach legen Sie ein großes Handtuch über den Kopf und inhalieren die Dämpfe. Bei Bedarf bis zu dreimal täglich.
  • Kompresse: Auftragen des Eukalyptusöls auf die Haut. Vermengen Sie 20 ml reines Eukalyptusöl in 100 ml Olivenöl. Tragen Sie die Mischungen dreimal täglich im Brustbereich auf.

Was tun bei Erkältung? Tipp 3: Manuka-Honig

Manuka-Honig ist ein sehr altes Hausmittel, das unter anderem bei Erkältung wohltuend wirkt. Erzeugt wird er von Honigbienen aus dem Blütennektar des Manuka-Strauchs, der in Neuseeland wächst. Dabei ist der Manuka-Honig ein besonderer Honig und wird seit tausenden von Jahren verwendet: Manuka-Honig wurde bereits von den Maori, den Ureinwohnern Neuseelands, sowohl innerlich als auch äußerlich eingesetzt. Die Maori strichen ihn bevorzugt auf Wunden und nahmen ihn bei Erkältungen ein.

Speziell bei Husten und Heiserkeit gibt es Sirup mit Manuka-Honig. Hier wird der Manuka-Honig mit ätherischen Ölen aus Eukalyptus und Pfefferminze sowie mit Vitamin C kombiniert. Das Vitamin C trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei, Eukalyptus und Pfefferminze sind wohltuend bei Hustenreiz und Heiserkeit.

Was tun bei Erkältung? Tipp 4: Propolis

Wir bleiben bei den Bienen und Erkältung: Propolis oder auch Bienenkittharz wird seit langer Zeit zur Stärkung und Kräftigung der körpereigenen Abwehrkräfte eingesetzt. Das breite Wirkspektrum von Propolis beruht auf dem einmaligen Zusammenspiel von mehr als 150 Naturstoffen, die nicht nur den Bienenstock auf natürliche Weise vor Bakterien und Viren schützen, sondern auch beim Menschen einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung des Allgemeinbefindens leisten. Bei Erkältungen hilft Propolis bei der Behandlung und Linderung von Halsschmerzen. Pastillen mit Propolis lindern dabei das "Kratzen im Hals", befeuchten die Schleimhäute und stärken diese somit gegen Viren und Bakterien.

Was tun bei Erkältung? Tipp 5: Zwiebeln

Eines der besten Hausmittel bei Erkältung ist die Zwiebel: Weil sie so gesund ist, wurde sie 2015 zur Heilpflanze des Jahres gekürt (durch NHV Theophrastus, Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim). Auch bei Erkältungen ist sie ein echter Alleskönner: Gegen Viren und Bakterien wirken in der Zwiebel ätherische Öle, Essigsäure und Glykoside. Die Zwiebel kann bei verschiedenen Symptomen zum Einsatz kommen. Hier ein Überblick:

  • Zwiebel bei Mittelohrentzündung: Hier wirkt die Zwiebel desinfizierend, entzündungshemmend sowie krampflösend. Einfach eine halbe Zwiebel in Würfel schneiden, in ein Küchentuch wickeln und auf das betreffende Ohr legen.
  • Zwiebelsirup bei Husten, Schnupfen, Fieber und Heiserkeit: Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in ein Schraubglas geben. Dann drei Esslöffel Honig dazugeben und über Nacht stehen lassen. Dreimal täglich einen Esslöffel einnehmen.
  • Stärkung des Immunsystems mit Zwiebel-Tee: Einfach eine geschnittene Zwiebel mit brühendem Wasser übergießen und als Tee trinken.

Was tun bei Erkältung? Tipp 6: Kartoffeln

Kartoffeln sind der perfekte Wärmespeicher und helfen als Halswickel gegen Halsschmerzen, Bronchitis und Husten oder bei Ohrenschmerzen. So gehts: Kochen Sie 6 Kartoffeln weich und geben diese zerdrückt in ein Küchentuch. Dann legen Sie den Kartoffelwickel um den Hals oder machen daraus einen Brustwickel.

Was tun bei Erkältung? Tipp 7: Quark

Ein Quarkwickel hilft vor allem bei Halsschmerzen: Dafür erwärmen Sie etwa 500 Gramm Quark auf Körpertemperatur und geben diesen in ein Küchentuch. Wickeln Sie das Päckchen nun um den Hals und binden darüber einen Schal.

Was tun bei Erkältung? Tipp 8: Salbei

Ein weiteres Hausmittel bei Erkältungen ist Salbei: Er gilt als eines der effektivsten Heilkräuter bei Erkältungen. Salbei stammt im Übrigen von dem lateinischen Wort „salvare“ und bedeutet „heilen“. Die Wirkung von Salbei ist wissenschaftlich erwiesen. Die Heilpflanze wirkt sowohl desinfizierend (antibakteriell), als auch antiseptisch (keimtötend) sowie schweißhemmend. Als Tee kommt Salbei bei Halsentzündungen, Schnupfen, Husten und Fieber zum Einsatz. Außerdem sorgt Salbei für eine gesunde Mundflora und lindert Entzündungen im Mundraum.

Salbei wird sowohl als Tee getrunken, als auch gegurgelt oder inhaliert:

  • Salbeitee: Verwenden Sie frische oder getrocknete Salbeiblätter und brühen den Tee immer frisch auf. Geben Sie fünf frische Blätter oder 1 TL getrocknete Blätter in eine Tasse und übergießen diese mit heißem Wasser. Wichtig: Trinken Sie nicht mehr als fünf Tassen pro Tag, da dieser den Magen angreifen kann. Salbeitee sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht verwendet werden.
  • Inhalation mit Salbei: Übergießen Sie in einer Schüssel eine Handvoll Salbeiblätter mit 1,5 Litern brühendem Wasser.
  • Salbeifußbad: Ein Fußbad, oder auch Hydrotherapie, wärmt den ganzen Körper und ist daher sehr effektiv bei Erkältungen. Übergießen Sie eine Handvoll getrocknete Salbeiblätter mit einem Liter kochendem Wasser und lassen Sie den Auszug 15 Minuten zugedeckt ziehen, bevor Sie ihn in einen Eimer mit lauwarmem Wasser abseihen. Baden Sie Ihre Füße 15 Minuten lang darin.

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