Was ist der unterschied zwischen gewinn und umsatz

Bilanz, Gewinn, EBIT, Umsatz, Erfolgsrechnung oder Bruttogewinn: Professionelle Buchhaltung kann sehr verwirrend sein. Wissen Sie, wie profitabel Ihr Unternehmen wirklich ist? Und wie viel Lohn Sie sich tatsächlich ausbezahlen können? Nein? Dann lesen Sie weiter.

Was bleibt Ihnen von den Einnahmen Ihres Unternehmens, nach Abzug von Miete, Versicherungen, Steuern und allen anderen Kosten? Wie bitte? Sie sind sich nicht sicher? Keine Sorge. Damit sind Sie nicht allein. Es sind die Lohnkosten. Der Lohn mancher Unternehmer ist tiefer als der ihrer Mitarbeiter. Umgekehrt überschätzen manche Freiberufler ihr tatsächliches Einkommen – weil sie die Ausgaben nicht richtig erfassen. Ein vermeidbarer Fehler, wie wir gleich sehen werden.

Was ist der unterschied zwischen gewinn und umsatz

Produktivität messen und Lohnkosten gering halten

Lohnkosten sind die größten Kosten in jedem Unternehmen. Deshalb sollten Sie die Lohnkosten so gering wie möglich halten, während die Produktivität nicht sinken darf. Aber das schafft man nur, wenn man das auch sichtbar macht. Doch wie macht man das? Der beste Weg ist die Anwesenheitszeit mit der Projektzeit abzugleichen. Also die Zeit, die Ihre Mitarbeiter im Büro sind (Anwesenheitszeit) und die Zeit, in der Ihre Mitarbeiter abrechenbare Stunden erfassen (Projektzeit). Dadurch sehen Sie die Produktivitätsrate Ihrer Mitarbeiter, Abteilungen und des gesamten Unternehmen und können so die Produktivität messen und bewerten. Das sollte man natürlich regelmäßig machen – am besten wöchentlich, mindestens aber monatlich. Sie sehen also, bereits zu Beginn ist cleveres Zeitmanagement der Schlüssel zum Erfolg!

Was ist der unterschied zwischen gewinn und umsatz

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Am Anfang steht der Umsatz

Am Anfang jeder Buchhaltung steht der Umsatz, auch bekannt als Erlös. Damit ist diejenige Summe gemeint, die Ihr Unternehmen insgesamt erwirtschaftet. Für einen Apfelverkäufer ist es der Totalbetrag, den er für seine Äpfel bekommen hat. Für eine Innenarchitektin die Summe aller Rechnungen, die ihre Kunden bezahlt haben. Den Umsatz zu berechnen ist der wohl schönste Teil der Buchhaltung: Der Betrag steigt und steigt – bis er an der Spitze angekommen ist. Von da an geht es unweigerlich abwärts. Jetzt kommen nämlich Auslagen wie Materialien, Miete, Versicherungen oder Steuern ins Spiel.

Vom Umsatz zum Gewinn

Kein Unternehmen ohne Ausgaben. Darum ist die Berechnung des Gewinns unerlässlich. Einfach gesagt lautet die Formel so: Umsatz minus Ausgaben ist gleich Gewinn. Der Betriebsgewinn ist also das, was nach Abzug aller Betriebskosten übrig bleibt.

Aber Achtung: Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose, und Gewinn ist nicht gleich Gewinn. Es gibt verschiedene Arten, wie der Gewinn berechnet werden kann.

  • Bruttogewinn
    Der Bruttogewinn ergibt sich aus dem Umsatz abzüglich der direkten Kosten eines Produktes, zum Beispiel den Einkauf von Waren und Rohmaterialien.
  • Nettogewinn / Reingewinn
    Zur Berechnung des Netto- oder Reingewinns werden vom Bruttogewinn alle übrigen Kosten wie Personalaufwand, Abschreibungen oder Steuern abgezogen. Dieser ist auch als Jahresüberschuss geläufig.
  • EBIT – Gewinn vor Zinsen und Steuern
    Das operative Ergebnis, besser bekannt als EBIT (aus dem Englischen für earnings before interest and taxes), ist Umsatz minus Auslagen – aber ohne Steuern und Zinsen zu berücksichtigen. Damit ist der EBIT höher als der Reingewinn, und macht die Performance unabhängig von länderspezifischen gesetzlichen Regelungen deutlich.

Was ist der unterschied zwischen gewinn und umsatz

Brauche ich doppelte Buchführung?

Die Buchführung für Unternehmen ist streng geregelt. In Deutschland sind beispielsweise alle Kaufleute und Unternehmer mit einem Umsatz von mehr als 600.000 EUR oder einem Gewinn von 60.000 Euro pro Jahr zur doppelten Buchführung verpflichtet. Alle anderen Unternehmer können sich auf eine einfache Buchführung mit simpler Einnahmen-Überschuss-Rechnung beschränken. Wie auch immer: Die Zusammenarbeit mit einem professionellen Buchhalter lohnt sich für alle. Eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung lässt sich jedoch sehr schnell selber erstellen.

Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)

Was ist der unterschied zwischen gewinn und umsatz

Das Prinzip der Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) oder Einnahmen-Ausgaben-Rechnung (E/A) in Österreich ist klar: Umsatz minus Auslagen gleich Gewinn – und dieser muss versteuert werden. Hier gilt das Zufluss- und Abflussprinzip, nach dem die Berechnungen auf ein Jahr beschränkt sind; langfristige Gewinne oder Verluste müssen innerhalb dieses Jahres erwirtschaftet (oder abgeschrieben) werden.

Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)

Achtung: Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung ist nicht zu verwechseln mit der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) – denn diese ist Teil der doppelten Buchführung. Entsprechend hat sie zwei Seiten, Soll für Auslagen und Haben für Einnahmen. Nach dem Gesamtkosten- oder Umsatzkostenverfahren werden nun Erträge und Aufwände detailliert aufgeführt, das Ergebnis ist  der Jahresüberschuss. Ist dieser positiv, haben Sie gewonnen. Ist er negativ, droht ein Verlust.

Was ist der unterschied zwischen gewinn und umsatz

Umsatz – Ausgaben = Verlust?

Man kann es drehen und wenden wie man will: Wenn die Ausgaben höher sind als der Umsatz, muss gehandelt werden. Natürlich gibt es die einen oder anderen buchhalterischen Tricks, das Ergebnis vor dem Finanzamt oder Investoren zu beschönigen. Fakt ist jedoch: Fliesst weniger Geld rein als raus, so steht es nicht gut um Ihr Unternehmen. Darum sollte nicht nur Ihr Buchhalter die Zahlen kennen, sondern auch Sie.

Die gute Nachricht:

Es war noch nie so einfach, Gewinne und Verluste zu berechnen. Dank Belegerfassung, E-Rechnungen und schlauer Business Intelligence stehen Ihnen die wichtigen Zahlen jederzeit zur Verfügung. Damit Sie immer wissen, wie viel Sie wirklich verdienen.

Viel Erfolg! Und vergessen Sie nicht: Der wahre Gewinn Ihres Unternehmens ist nicht unbedingt das Geld. Aber brauchen tun Sie’s trotzdem.

Cheers!
zistemo

P.S. Mit zistemo erhalten Sie eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung per Mausklick. Probieren Sie’s aus! Ein Login für Ihren Buchhalter haben wir auch schon bereitgestellt.

Buchhaltung Business Tipps Kleinunternehmen Selbständige Steuern

Die Frage -Was ist der Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn– ist eigentlich ganz einfach zu beantworten. Die richtigen Schlüsse für das Business daraus zu ziehen, manchmal nicht. Deshalb ist Klarheit ist eine gute Grundlage, um bewusste Entscheidungen zu treffen.

Was ist Umsatz

Umsatz wird auch oft als Erlös bezeichnet. Laut Begriffsdefinition ist Umsatz der Gesamtwert der innerhalb einer bestimmten Periode erbrachten Leistungen bzw. verkauften Waren. Der Umsatz ist immer abhängig von zwei Faktoren. Dem Preis und der Anzahl der Produkte oder Dienstleistungen die verkauft wurden.

Netto- Bruttoumsatz

Nettoumsatz ist der Erlös, den du für dein Produkt, deine Dienstleistung erhalten möchtest. Unabhängig davon, ob du umsatzsteuerfreie Umsätze tätigst. Oder ob es umsatzsteuerpflichtige Umsätze sind oder ob du Kleinunternehmer im Sinne des Umsatzsteuergesetzes bist.

Bruttoumsatz ist der Betrag einschließlich Umsatzsteuer.

Hierzu ein Beispiel

Du bietest einen Onlinekurs an, der sich ausschließlich an Privatpersonen richtet. Bei deiner Kalkulation hast du ermittelt, dass die Kursgebühr 600,00 Euro betragen muss. Kannst du die Kleinunternehmerregelung anwenden, dann bezahlen die Kursteilnehmer 600,00 Euro. Bei dir ist der Nettoumsatz der gleiche Betrag wie der Bruttoumsatz.

Ansonsten sind es 714,00 Euro die deine Kunden für den Kurs bezahlen. Das ist der Bruttoumsatz. Nämlich 600,00 Euro die du für deine Leistung erhalten möchtest. Und 114,00 Euro an Umsatzsteuer. Diesen Betrag meldest du über die Umsatzsteuer-Voranmeldung bei deinem Finanzamt an und führst ihn ab.

An dem Beispiel erkennst du, dass die Umsatzsteuer nicht zu deinem Umsatz gehört. Du verwaltest sie nur „treuhänderisch“. In beiden Fällen sind es 600,00 Euro die du für deine Leistung erhältst.

Was ist Gewinn

Gewinn ist ein Teil des Umsatzes. Der Gewinn berücksichtigt neben dem Umsatz, auch die betrieblichen Aufwendungen, die innerhalb dieser Periode angefallen sind. Die betrieblichen Aufwendungen sind von Branche zu Branche sehr unterschiedlich. Typische Aufwendungen sind unter anderem Kosten für Material- oder Subunternehmer, Freelancer, Personal, Werbung, aber auch Abschreibung gehören mit dazu. Ich verwende bewußt das Wort Aufwendungen und nicht Ausgaben.

Die Gewinnformel aus der Betriebswirtschaftslehre

Umsatz – Kosten = Gewinn

Diese Formel kennen wir alle. Das was vom Umsatz nach Abzug der Kosten übrig bleibt, ist der Gewinn. Der so ermittelte Gewinn unterliegt der Besteuerung. In Abhängigkeit von der Rechtsform und der ausgeübten Tätigkeit sind unterschiedliche Steuern zu leisten. Dies kann sein die Gewerbesteuer, die Einkommensteuer und die Körperschaftsteuer.

Sind die Kosten für das Unternehmen höher als der Umsatz, spricht man von einem negativen Gewinn. In dem Fall ist dann zwar keine der oben genannten Steuern zu zahlen. Manchmal gibt es dadurch auch Steuerrückerstattungen. Das ist meist nur ein kleiner Trost. Ein Business welches nur negative Gewinne erzielt, entwickelt sich meist zum Pflegefall. Es bleibt eben nach Abzug der Kosten nichts mehr übrig.

Deshalb ist der Umsatz also nicht das alles entscheidende für eine erfolgreiche stabile und gesunde Geschäftsentwicklung. Es ist ein wichtiger Baustein.

Umsatzrentabilität

Das ist eine Rechengröße und eine Kennziffer aus der Betriebswirtschaft. Die Umsatzrentabilität sagt aus, wieviel Gewinn du bei 100,00 Euro Umsatz erzielst. Diese Kennziffer wird zum Beispiel auch bei Branchenvergleichen herangezogen.

Selbst zu prüfen, wie sich im eigenen Business diese Kennziffer entwickelt, finde ich spannend. Und das geht ganz einfach. Die meisten Buchhaltungsauswertungen bieten diese Kennzahl. Du kannst sie auch selbst ausrechnen. Einfach ein Excel-Tool einrichten und schon geht es los.

Hierzu ein Bespiel

Im Zeitraum Januar bis März wurde ein Umsatz von 15.000,00 Euro erziel. Der Gewinn beträgt in dem Zeitraum 6.000,00 Euro. Daraus errechnet sich eine Umsatzrentabilität von 40%. Das heißt 100,00 Euro Umsatz erzielen 40,00 Euro Gewinn. Die anderen 60,00 Euro werden für die betrieblichen Aufwendungen benötigt.

Vergleiche von verschiedenen Zeitabschnitten lassen erkennen, wie sich dein Business entwickelt.

Umsatz steigern um den Gewinn zu erhöhen

Grundsätzlich ist das nicht falsch. Steht das Business aber nicht auf gesunden Füßen, dann führt eine Umsatzsteigerung meist nur dazu, dass noch mehr Stress entsteht. Von Freizeit ist keine Spur mehr. Das führt zu Stress in der Familie. Der Schlaf wird weniger. Du kannst deine Leistung, die du gegenüber deinen Kunden erbringen möchtest, gar nicht mehr abrufen. Das Hamsterrad verschlingt deine ganze Energie. Und mehr Gewinn ist auch nicht da. Meist ist das Gegenteil der Fall.

Cash-Managementsystem

Noch besser, als auf die Zahlen aus der Finanzbuchhaltung zu warten, ist die Einrichtung eines Cash-Managementsystems. Dann hast du zu jeder Zeit einen ganz klaren Überblick, wie sich dein Business entwickelt. Wofür welcher Umsatz benötigt wird. Welche betrieblichen Aufwendungen notwendig sind. Wie du deinen Umsatz bestimmen solltest. Mit welchen Kunden du zusammen arbeiten möchtest.

Die Gewinnformel außerhalb der Betriebswirtschaftslehre

Umsatz – Gewinn = Kosten

Keine Angst, mathematisch würde immer noch das gleiche Ergebnis herauskommen, wenn die Worte durch Zahlen ersetzt werden. Nur mit dem Unterschied: Das was vom Umsatz nach Abzug deines Gewinns übrig bleibt, steht jetzt nur noch für die Kosten deinem Business zur Verfügung. Jetzt sind die Kosten das Überbleibsel. Dein Fokus liegt auf dem Gewinn. Darauf wo der Fokus liegt, damit beschäftigt sich das Gehirn.

Cash-Gewinn

Probier es aus. Richte dir ein Gewinnkonto ein. Überweise zukünftig immer 1% deines wöchentlichen Umsatzes auf dieses Gewinnkonto. Vierteljährlich überweist du dann eine Gewinnausschüttung in Höhe von 50% des eingezahlten Betrages auf dein Privatkonto. Es klingt ganz simpel. Du wirst merken, was es bei dir bewirkt.

Das ist der erste kleine Schritt, zur Einrichtung deines Profit First Systems, für mehr Klarheit in deinen Unternehmensfinanzen. Damit schaffst du dir die Möglichkeit, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um den Gewinn zu erhöhen. Unterm Strich also mehr für dich. Und das nicht zu Lasten, Deiner Gesundheit oder Deiner Familie oder Deinen Mitarbeitern.

Du möchtest mehr über das System Profit First wissen?