Was ist der unterschied zwischen benzin 95 und 98

Autofahrer, die ihr Auto mit Benzin tanken, werden sich schon oft gefragt haben: Wofür steht eigentlich Super Plus? Und bringt es was, wenn ich mein Auto mit dem teureren Super Plus tanke, anstatt mit normalem Super? Wir klären auf.

Welche Arten von Benzin gibt es?

An der Zapfsäule hat ein Autofahrer mit einem Benziner die Qual der Wahl: "Super", "Super E10", "Super Plus" und Markenprodukte wie "Shell V-Power" und "Aral Ultimate". Vor dem europaweiten Verbot von bleihaltigen Kraftstoffen im Jahr 2000 gab es an den Tankstellen auch noch den Kraftstoff "Normal". Maßgeblich dafür, welchen Kraftstoff man tanken sollte, sind die Angaben des Autoherstellers.

Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Spritarten?

Die verschiedenen Kraftstoffe unterscheiden sich in ihrer Oktanzahl. Super wird auch oftmals Super 95 oder ROZ 95 (Researched Oktanzahl) genannt, Super Plus hingegen auch Super 98 oder ROZ 98. Wofür die Zahlen bei Super 95 und Super 98 stehen, erklärt Svea Hagen vom Presseteam des Auto Clubs Europa (ACE) auf Anfrage der PNP: "Die Zahlen weisen auf die Oktanzahl des jeweiligen Kraftstoffes hin. Je höher die Oktanzahl, welche die Klopffestigkeit des Benzins bestimmt, desto höher die Klopffestigkeit des Kraftstoffs."

Was bedeutet die Klopffestigkeit eines Kraftstoffs?

Was die Klopffestigkeit bedeutet, die durch die Oktanzahl ausgezeichnet wird, und wozu Benzin überhaupt klopffest sein muss, das erklärt Thomas Schwarz, Experte für Fahrzeugtechnik beim ADAC Südbayern: "Bei der Kompression des Kraftstoff-Luft Gemisches im Brennraum (eines Motors, Anm. d. Red.) steigt die Temperatur stark an. Bei dieser Temperaturerhöhung kann sich der Kraftstoff ungeplant selbst entzünden. Um dies zu verhindern muss der Kraftstoff eine gewisse Klopffestigkeit besitzen, welche durch diese Zahl dargestellt wird." Super Plus ist also klopffester als Super 95. "Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit einer unkontrollierten Selbstentzündung im Motor, was sich durch Klopfen aus dem Motorraum bemerkbar macht, ist bei Super Plus geringer", so Svea Hagen vom ACE.

Lohnt es sich, Kraftstoff mit mehr Oktan als fürs Auto nötig zu tanken?

Benzin mit höherer Oktanzahl zu tanken, schadet einem Automotor nicht. "Allerdings ist dies auch nicht nötig, da es bei modernen Fahrzeugen keinen entscheidenden Einfluss auf den Verbrauch oder die Leistungsfähigkeit des Motors hat. Somit treibt es die Tankrechnung nur unnötig in die Höhe", meint Hagen vom ACE. Auch Schwarz würde die Finger vom teureren Kraftstoff lassen, wenn man ihn nicht unbedingt braucht: "Wenn laut Bedienungsanleitung Super 95 uneingeschränkt verwendbar ist, würde ich auch nur Super 95 tanken." Das teurere Super Plus lohnt sich "nur für die Autofahrer, deren Fahrzeuge mit Super 95 nur reduzierte Leistung bringen", erklärt Schwarz.

Und was geschieht, wenn man Benzin mit weniger Oktan als vorgeschrieben tankt?

Man kann zwar ein Auto, das auf Super Plus ausgelegt ist, mit Super 95 fahren, "allerdings hat dann der Motor etwas weniger Leistung", erklärt Svea Hagen vom ACE. Bei Autos, die auf Super 95 ausgelegt sind, sollte man allerdings auf keinen Fall einen Kraftstoff mit niedrigerer Oktanzahl tanken - "sonst drohen Motorschäden", sagt Hagen.

Wer tankt dann überhaupt Super Plus?

"Die Anzahl an Fahrzeugen, welche Super 98 tanken müssen, ist gemessen an jenen, die für Super 95 ausgelegt sind, sehr gering", sagt Hagen vom ACE. Und weiter: "Super 98 wurde für sehr leistungsfähige Motoren, etwa von Hochleistungssportwagen, entwickelt. Nur diese profitieren von der höheren Klopffestigkeit." Das sind aber nicht nur die Ferraris im Straßenverkehr, sondern "beispielsweise alle Motoren mit Turbolader. Diese sogenannten Downsizing-Motoren werden immer häufiger in allen Fahrzeugklassen eingesetzt, da die Motoren so sparsamer sind", so Hagen.

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Ist Benzin überall gleich zusammengesetzt? Was ist der Unterschied zwischen Bleifrei 95 und 98? Lohnt es sich, teures Premium-Benzin zu kaufen? Und wie kann ich Treibstoff sparen? «Kassensturz» hat für Sie geprüft und nachgefragt.

Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten rund ums Thema Benzin:

Ist Bleifrei 95 überall gleich?

Grundsätzlich ja. Bleifrei 95 muss in der Schweiz eine bestimmte Norm erfüllen.

Einige Ölkonzerne, beispielsweise Shell und BP, mischen jedoch ihrem Bleifrei 95 Zusatzstoffe, sogenannte Additive bei. Additiviertes Bleifrei 95 sei jedoch nicht nötig, sagt Jürg Reinhard vom TCS. Die Qualität des heutigen Benzins sei in der Schweiz gut.

Der TSC betankt deshalb seine eigenen Fahrzeuge mit ganz normalem, herkömmlichem Bleifrei 95 direkt aus der Raffinerie: «Wir haben in den letzten Jahren mit unseren Partnern zusammen diverse Tests gemacht und wir haben nie festgestellt, dass bei unseren Fahrzeugen irgendwelche Komponenten kaputt gehen.»

Unterschied zwischen Bleifrei 95 und Bleifrei 98?

Die Zahl 95 beziehungsweise 98 steht für Oktan. Es ist das Mass für die Klopffestigkeit des Treibstoffs. Je höher die Oktanzahl, desto weniger Fehlzündungen gibt es.

Die meisten Motoren seien heutzutage auf Bleifrei 95 ausgelegt, sagt Christian Bach, Leiter Verbrennungsmotoren in der Empa. «Bleifrei 98 können die Motoren gar nicht ausnutzen. Das teure Bleifrei 98 kann man sich demnach sparen.»

Der TCS empfiehlt grundsätzlich den Treibstoff zu tanken, welcher in der Betriebsanleitung beschrieben ist. Normalerweise ist dies Bleifrei 95. Bleifrei 98 lohne sich gemäss Jürg Reinhard vom TCS einzig für Leute, die Motoren-Tuning betreiben und für die rund 100'000 Besitzer von älteren Fahrzeugen, welche mit normalem Bleifrei 95 kaputt gehen würden.

Für wen lohnt sich teures Premium-Benzin?

«Bis zu 39 Kilometer weiter pro Tankfüllung» verspricht BP für sein Premium-Benzin «Ultimate». Das Benzin beinhalte Zusatzstoffe, die unter anderem den Verbrauch senken sollen. Die minimen Vorteile lägen im Bereich der Messtoleranz und seien demnach nicht aussagekräftig, sagt Jürg Reinhard vom TCS hierzu.

«Der Mehrpreis für diesen exklusiven Treibstoff rechtfertigt in keiner Weise die zusätzlichen Kilometer.» Dasselbe gilt für «V-Power» von Shell mit seinen 100 Oktan. Der Liter Premium-Benzin von Shell ist bis zu 20 Rappen teurer als das normale Bleifrei 95. 100 Oktan seien nicht nötig, erklärt Christian Bach von der Empa. «Die PW-Motoren sind entweder auf 98 oder 95 Oktan ausgelegt, eine höhere Oktanzahl bringt überhaupt keine Vorteile.»

Wie kann man Treibstoff sparen?

Wer den Verbrauch reduzieren möchte, der kann seinen Fahrstil ändern. Jürg Reinhard vom TCS gibt unter anderem folgende Tipps: Zügig hochschalten, vorausschauend und gleichmässig fahren. «Damit lässt sich deutlich mehr Sprit sparen als mit teurem Bleifrei 98 oder Premium-Benzin.» Weitere Einsparmöglichkeiten finden Sie hier.

Jede fünfte kleine Tankstelle bietet ungenügenden Diesel an. Der Grund: Er ist mit Benzin vermischt. Mehr dazu

Super 98 kostet teilweise 5 Cent mehr als Super 95. Warum ist das teurer? Wenn Benzinmotoren doch beides tanken können, muss doch Super 98 irgednwie besser sein? Kann man mit Super 98 länger fahren?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn dein Motor auf Super 95 ausgelegt ist (das hat etwas mit der Verdichtung zu tun) dann ist es pure Geldverschwendung Super98 oder höher zu tanken. theoretisch - aber eben nur theoretisch könnte ein klopfgeregelter Motor mit Super98 den Zündzeitpunkt noch einen Hauch mehr ausregeln und damit einen äußerst geringen Leistungszuwachs erzeugen. Aber ob das den Mehrpreis lohnt??????

Mit dem E10 ist das so ne Sache... das Ethanol da drin ist hygroskopisch - zieht also Wasser an. Wer wenig fährt und das Benzin deswegen lange im Tank rumplätschert kriegt also einen immer höheren Wasseranteil da rein. Das fördert dann die Korrosion im Kraftstoffsystem (Benzinpumpe, Einspritzanlage, etc)

Außerdem hat E10 etwas weniger Energie, man verbrauxcht also etwas mehr was den Preisvorteil zumindest teilweise wieder auffrist.

Wenn dein Motor natürlich für 98 Oktanausgelegt ist, solltest du das auch fahren - deine Betriebsanleitung gibt dir Auskunft darüber

Die einten Motoren brauchen 98er, weil das 95er zu wenig hitze-resistent ist. Das heisst mit anderen Worten das 95er beginnt sich früher selbst zu entzünden und würde so bei ''Hochleistungsmotoren'' die heute üblich sind , viel zu heftiges Klopfen (Selbstentzündung des Kraftstoffes) verursachen.

98 lohnt sich nur, wenn das Auto darauf ausgelegt ist. Soll heißen: Wenn im Tankdeckel 98/95 steht, solltest du für die optimale Leistungsausbeute (z.Bsp. Autobahnfahrten) möglichst Super Plus tanken. Gondelst du nur ständig in der Stadt rum (Kurzstrecke), reicht auch Super 95. Von E10 ist generell abzuraten...

Super Plus ist klopffester, kann also als Kraftstoff-Luft-Gemisch stärker verdichtet und später gezündet werden, wodurch sich eine höhere Leistung erreichen lässt. 98 ist hierbei als Oktanzahl das Maß für die Klopffestigkeit.

Tanken musst du Super Plus nur, wenn dein Motor das benötigt. Das trifft aber hauptsächlich auf sehr hoch motorisierte/edle Autos zu. Soweit ich weiß kann sogar ein serienmäßiger Lancer Evolution X noch mit Super/Super E10 fahren, wobei dann eben nicht die gesamte Leistung zur Verfügung steht.

Es gab schon einige Tests wie hoch die Leistungssteigerung beim Tanken von Super Plus oder hochoktanigeren Kraftstoffen (Shell V-Power Racing-gedöhns z.B.) ist. Das ganze läuft meistens darauf hinaus, das bei weniger als 200PS keine merkliche, teilweise nicht einmal eine sicher messbare Leistungssteigerung besteht. Bei einem Subaru WRX (kein STI) mit rund 240PS brachte 102-oktaniges Benzin um die 15PS Mehrleistung. Ist zwar beachtlich, da man nichts dafür am Motor macht, aber auf Dauer keine Lösung da solche Kraftstoffe zu teuer sind.

Ich glaube nicht, dass man mit Super 98 eine höhere Reichweite hat und selbst wenn würde dies die Mehrkosten keinesfalls kompensieren.

Der Unterschied liegt nur im Preis. Selbst wenn ein Unterschied bei der Oktanzahl besteht (was ich grundsätzlich bezweifle) wird das Benzin in den Tanklastern so vermischt, dass es am Ende auf jeden Fall (wenn nicht von Anfang an) egal ist, was du tankst.