Warum ist der Won so wenig wert

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Veröffentlicht am 30.05.2017

Warum ist der Won so wenig wert
Warum ist der Won so wenig wert

Quelle: Infografik Die Welt

Die Liebe zum Bargeld ist offenbar ungebrochen. Weltweit steigt die Menge der Banknoten. Der Euro gilt im internationalen Vergleich als besonders wertstabil. Sechs Währungen sind jedoch „wertvoller“.

Das Bargeld verschwindet? Ganz im Gegenteil: Die Zahl der Euro-Banknoten wächst. Knapp 20 Milliarden Stück sind derzeit im Umlauf. Bei der Einführung der Gemeinschaftswährung am 1. Januar 2002 waren es gerade mal 7,8 Milliarden, seither steigt die Zahl unaufhörlich, auch und gerade in jüngster Zeit. Allein in den zwölf Monaten zwischen März 2016 und März 2017 kamen rund 1,3 Milliarden Stück hinzu.

Warum ist der Won so wenig wert

Banknoten in der kuwaitischen Nationalbank. Ein kuwaitischer Dinar ist drei Euro wert

Quelle: picture-alliance/ dpa

Dieses Mengenwachstum ist nicht nur in der Euro-Zone zu beobachten. Auch weltweit wächst die Zahl der Geldscheine Jahr für Jahr um rund fünf Prozent. Fast 500 Milliarden Stück gibt es weltweit, 160 Milliarden werden pro Jahr neu gedruckt, wobei der größte Teil davon alte Exemplare ersetzt. Die Hälfte der weltweiten Banknotenproduktion findet dabei in zwei Ländern statt – China und Indien.

Das gilt selbst, nachdem die indische Regierung über Nacht einen Großteil der Banknoten für ungültig erklärt hatte und damit den bargeldlosen Zahlungsverkehr stärken wollte. Dies ist nur in geringem Maße gelungen, und inzwischen wurden zig Millionen neuer Geldscheine in Umlauf gebracht.

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Quelle: Infografik Die Welt

In der Euro-Zone kommen auf jeden Bürger heute theoretisch 58 Banknoten. In anderen Ländern sind es sogar noch mehr: In den USA gibt es für jeden Einwohner rechnerisch 109 Dollar-Scheine, in Japan sind es sogar 126 Yen-Banknoten pro Bürger. Beim Yen ist ein Grund, dass der Schein mit dem höchsten Wert, die 10.000-Yen-Note, umgerechnet nur 80 Euro entspricht. Daher ist eine größere Anzahl von Scheinen notwendig, um Zahlungen auszuführen.

Es kommt jedoch ein weiterer Effekt hinzu, der bei einigen Währungen dazu führt, dass eine erstaunlich hohe Zahl an Banknoten in Umlauf ist. Denn nur ein geringer Teil der umlaufenden Banknoten wird wirklich für den täglichen Zahlungsverkehr genutzt, die Bundesbank geht davon aus, dass dies nur auf zehn Prozent des Bargelds zutrifft. Daher muss sich also niemand wundern, wenn er weniger als 58 Scheine bei sich führt – er ist damit keine Ausnahme.

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Quelle: Infografik Die Welt

Der größte Teil der Euro-Banknoten wird vielmehr zur Wertaufbewahrung genutzt, auch und gerade im Nicht-Euro-Ausland. Die Bundesbank schätzt, dass 50 Prozent der Euro-Scheine dort lagern. Noch größer dürfte dieser Anteil beim US-Dollar sein, der weltweit als Leitwährung angesehen und in vielen Ländern sogar als Parallelwährung genutzt wird.

Das gilt vor allem in Staaten, deren eigene Währungen notorisch schwach sind und durch Inflation ständig an Wert verlieren. Als Folge zahlen die Menschen dort oft mit Banknoten, deren nominaler Wert in die Hunderttausende oder Millionen geht. Am schlimmsten ist es derzeit im Iran, wo man für einen Euro rund 36.000 Rial bekommt.

Eine Million Rial entsprechen also gerade mal 27 Euro. Allerdings will die Regierung in Teheran demnächst die Währung in Toman umbenennen und dabei eine Null streichen. Damit ginge der Titel „wertloseste Währung der Welt“ an Vietnam über, wo ein Euro rund 25.200 Dong entspricht.

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Quelle: Infografik Die Welt

Im Gegensatz dazu verfügen mehrere arabische Länder über Währungen mit einem nominell besonders hohen Wert. An der Spitze steht Kuwait, dessen Dinar rund drei Euro kostet, gefolgt von Bahrain, Oman und Jordanien. Daneben sind nur zwei weitere Währungen, das britische Pfund und der Cayman-Dollar, wertvoller als der Euro – wobei solche Vergleiche natürlich nichts über deren Kaufkraft oder Stabilität aussagen. Theoretisch kann jedes Land über Nacht einige Nullen bei seiner Währung streichen und auf diese Weise den Spitzenplatz erklimmen.

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Quelle: Infografik Die Welt

Mindestens ebenso wichtig wie Stabilität und Wert einer Währung ist indes die Fälschungssicherheit – und diese ist beim Euro außerordentlich hoch. So wurden im vergangenen Jahr zwar 684.000 falsche Euro-Scheine sichergestellt.

Bezogen auf die Gesamtzahl der Banknoten in Umlauf sind das jedoch gerade mal 0,000034 Prozent, oder anders gesagt: Auf knapp 30.000 echte Banknoten kommt ein falscher Schein. Die Wahrscheinlichkeit eine Blüte in die Hand zu bekommen, ist also extrem gering. Zahlen mit Bargeld ist daher auch weiter eine gute Alternative und daher wohl noch lange nicht vom Aussterben bedroht.