Warum bekomme ich so wenig steuern zurück

Warum bekomme ich so wenig steuern zurück

Noch bis Ende Oktober 2021 können zur Veran­lagung verpflichtete Steuer­pflichtige eine Steuer­erklärung für 2020 abgeben.

2017 gab es in Deutsch­land rund 25,9 Millionen unbeschränkt Steuer­pflichtige, die aus­schließlich Ein­nahmen aus nicht­selbständiger Arbeit und eventuell Kapital­einkünfte erzielten.

14 Millionen dieser Steuerpflichtigen ließen sich zur Einkommensteuer veranlagen. Davon erhielten 12,3 Millionen Steuerpflichtige eine Steuererstattung. Diese lag im Durch­schnitt bei 1 051 Euro. Besonders häufig waren Rück­erstattungen zwischen 100 und 1 000 Euro (58 %). Bei 9 % der Betroffenen fiel die Rück­zahlung geringer als 100 Euro aus. Beträge über 5 000 Euro erstatteten die Finanz­ämter in 2 % der Fälle.

Eine Nach­zahlung an das Finanz­amt mussten 1,5 Millionen Steuer­pflichtige leisten – der durch­schnittliche Betrag lag bei 1 175 Euro. Die Nach­zahlungen bewegten sich ebenso wie die Erstattungen besonders häufig im Bereich zwischen 100 und 1 000 Euro (56 %). Kleinere Beträge unter 100 Euro mussten 23 % der Steuer­pflichtigen zahlen. Hohe Summen über 5 000 Euro betrafen dagegen lediglich 3 % der Steuer­pflichtigen.

Mit diesen Steuer-Tipps holen Sie Geld vom Staat zurück

Donnerstag, 10.07.2014 | 18:23

48 Tipps, mit denen Sie richtig Geld machen können. Denn das Finanzamt erstattet jedem Arbeitnehmer im Schnitt 823 Euro. FOCUS Online zeigt, wie Berufstätige den Fiskus in diesem Jahr richtig schröpfen.

Die Bundesbürger werden wie Zitronen ausgepresst. Als Beleg gibt es jährlich den „Steuerzahlergedenktag“. 2013 war es der 8. Juli. Erst ab diesem Stichtag arbeiteten Arbeitnehmer für die eigene Tasche. Die vorherige Arbeitsleistung des Jahres geht rein rechnerisch komplett für Steuern und Sozialabgaben drauf - so das Ergebnis einer Studie des Steuerzahlerbunds.

Halbe Milliarde abholen. Dennoch sind die Steuerzahler großzügig - jedes Jahr schenken sie dem Fiskus geschätzt eine halbe Milliarde Euro zu viel gezahlte Lohnsteuer. Die Gründe: Entweder geben sie ihre Steuererklärung gar nicht erst ab, oder sie schöpfen lukrative Sparmöglichkeiten nicht aus - oder vergessen wichtige Abzugsposten.

ANZEIGE

Dabei sorgen immer wieder steuerzahlerfreundliche Urteile für Furore - ob Pendlerpauschale, Arbeitszimmer oder doppelte Haushaltsführung. Berufstätige und Jobsuchende können zahlreiche Ausgaben als Werbungskosten steuerlich geltend machen. Laut Statistischem Bundesamt bekommen Steuerpflichtige im Schnitt 823 Euro vom Fiskus erstattet.

 

Im Video: So zahlt das Finanzamt Ihr Smartphone

FOCUS Online Elektronik von der Steuer absetzen: So zahlt das Finanzamt Ihr Smartphone

Das lohnt sich aber nur, wenn der Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1000 Euro pro Jahr überschritten wird. Diese Hürde ist schnell übersprungen, wenn der Arbeitnehmer neben Computer, Pendlerpauschale und Arbeitszimmer berufliche Ausgaben etwa für Fortbildung, Bewerbung und Dienstreisen geltend macht.

Anzeige

  • Hallo Forum

    Warum bekomme ich so wenig steuern zurück

    in diesem Beitrag http://www.finanztip.de/lohnsteuerhilfeverein/ steht am Anfang "Mehr als 900 Euro erhalten Steuerzahler durchschnittlich vom Fiskus zurück."

    Ich bekomme im Durchschnitt zwischen 60 und 120 Euro zurück ... Lohn 30.000 Euro Brutto im Jahr, sonst kein weiteres Einkommen (keine Immobilien, Unterhalt oder Gespartes), ich bin Single, wohne zur Miete, habe 3 km zur Arbeit mit dem Auto, angegeben habe ich jährliche Versicherungen und jährliche Gartenarbeiten - ich mache die Steuern mit dem Elster-Programm selber.

    Zwei Fragen hätte ich: bekomme ich mit ca. 1620 Euro zuwenig raus (bei den Rechnern die man online findet, sind es über 1900 Euro) und, wieso bekomme ich so viel weniger raus bei der Steuerrückzahlung als der Durchschnitt?

    Warum bekomme ich so wenig steuern zurück

    Lieben Dank vorab!

    Grüße, Spence

  • Hallo @Spence74, willkommen in der Community.

    Ich muss ja nicht die Steuergesetzgebung verteidigen, aber offensichtlich sind die eingearbeiteten Frei- bzw. Pauschbeträge bei Dir wohl richtig, so dass wenig zurück kommt. Quellen für Steuererstattungen sind Sonderausgaben, Werbungskosten und ggf. die Günstigerprüfung bei Kapitalerträgen, sofern der Pauschbetrag ausgeschöpft ist. Wenn da nichts ist und Dein AG schon einen Lohnsteuerausgleich über die Monate gemacht hat kommt auch nichts.

    Ich mache die Steuer mit Wiso, das kann man inzwischen gratis herunterladen und nutzen, allerdings die Steuererklärung nicht einreichen, dann kostet es was. Vielleicht machst Du es mal parallel damit, weil dann noch ein paar Tipps kommen, z.B. Pauschale fürs Konto und Arbeitsmittel.

    Die letzte Frage verstehe ich nicht. Der Lohnsteuerrechner des BMF spricht bei 30.000 Euro von 3.701 Euro Steuer. Oder meinst Du das gesamte Netto im Monat? Da sagt der erste Nettorechner den ich gefunden habe bei 2.500 Euro brutto 518,13 € Sozialabgaben und 342,06 € Steuer (inkl. 9% KiSt), in Summe 1.639,81 € netto, was ja gut zu Deiner Zahl passt.

  • "Mehr als 900 Euro erhalten Steuerzahler durchschnittlich vom Fiskus zurück."

    Ich finde solche pauschalen Aussagen wenig hilfreich, weil sie genau zu der (falschen) Erwartung führen, die du hier äußerst.

    Zwei mögliche Gründe:

    1) Steuerpflichtiger A kriegt 2.000 Euro zurück, Steuerpflichtiger B nur 200 Euro. Im Schnitt beträgt die Erstattung also 1.100 Euro. Was hilft dieser Durchschnittswert in Bezug auf die Ausgangslage? Nichts!

    2) Die vermeintlich hohen durchschnittlichen Werte kommen m.E. vor allem daher, dass es Menschen mit hohen Werbungskosten (z.B. doppelte Haushaltsführung) gibt, die die Werte nach oben treiben. Hinzu kommen Rentner, die z.B. über die Steuererklärung einen Teil ihrer Abgeltungsteuer ("Günstigerprüfung") zurückkriegen und keine NV-Bescheinigung beantragt haben oder die Vorausetzungen dafür nicht erfüllen, insgesamt aber deutlich unter 25% versteuern.

    Beispiel: Ehepaar mit Renteneinkünften von 25.000 Euro (davon 50% steuerpflichtig) und Kapitaleinkünften von 10.000 Euro. Auf die Kapitaleinkünfte wurden 2.100 Euro Abgeltungsteuer eingehalten. Im Rahmen der Steuererklärung wird - je nach Höhe der Sonderausgaben - der ganz überwiegende Teil oder die gesamte Abgeltungsteuer erstattet. Diese Fälle sind aber nicht repräsentativ, wenn man dann Durchschnittswerte ausrechnet und marktschreierische Ankündigungen macht.

    Sinnvoll wären solche Werte nur, wenn man Durchschnittswerte für möglichst homogene Grundgesamtheiten ausrechnen würde. Fraglich, ob es hier die notwendige Datenbasis gibt - könnte wohl nur die Finanzverwaltung liefern.

  • Hallo Spence74,wie Sie schreiben, wohnen Sie zur Miete. Bei den Handwerksleistungen in der Nebenkostenabrechnung können Sie 20% zurückbekommen, das sind z.B. bei mir meist 40 Euro (nur so als Tip). Ansonsten halte ich von den ganzen Medien-Superlativen alá "so erhalten Sie drölf Milliarden vom Fiskus zurück" auch nichts. Als Single im normalen Angestelltenverhältnis gibt es kaum etwas zurückzuholen. Hier (zumindest meine) wichtigsten Posten:- Mietnebenkosten, Handerwerksleistungen- Riester!Grüße

    mpollers

  • Danke an alle die geantwortet haben!

    Dann kann ich wohl doch nicht erwarten mehr zurückzubekommen, dann mache ich aber wohl auch nicht so viel falsch bei der Steuerabrechnung, das ist schon mal beruhigend zu wissen

    Warum bekomme ich so wenig steuern zurück

    Handwerksleistungen hatte ich all die Jahre keine, wohl aber habe ich seit 2 Jahren anteilige Gartenarbeiten auf der Liste, das habe ich mal irgendwo gelesen, dass man das absetzen kann (waren es die Mietnebenkosten?).

    Riestern mach ich nicht, da ich zuviel schlechtes darüber gelesen und gehört/gesehen habe, soll sich für einen Singlemann mit meinem Einkommen eher nicht lohnen. Ich investiere das Geld lieber in einen ETF-Sparplan ... (solange bis die Regierung die Abgeltungssteuer anhebt oder sich sonst was gemeines für Börsengeschäfte einfallen lässt

    Warum bekomme ich so wenig steuern zurück
    )

    Das Programm Wiso schaue ich mir mal näher an, danke für den Tipp!

  • @Spence74

    Du kannst deine Steuererklärung ja einmal von einem Lohnsteuerhilfeverein machen lassen, das kostet dann so +/- 100 Euro, wenn du Normalverdiener bist.

    Handwerksleistungen hatte ich all die Jahre keine, wohl aber habe ich seit 2 Jahren anteilige Gartenarbeiten auf der Liste, das habe ich mal irgendwo gelesen, dass man das absetzen kann (waren es die Mietnebenkosten?).

    Wenn du Eigentümer oder Mieter einer Wohnung bist, gibt es in der Nebenkostenabrechung immer ein bisschen was zum Thema Handwerkerleistungen / haushaltsnahe Dienstleistungen. Das sind insbesondere die Kosten für den Hausmeister, der Rest ist oft Kleinkram.

  • Im Prinzip ja eine gute Idee, aber bei 100 Euro für den Steuerverein muss ich am Ende noch was draufzahlen von dem was ich an Steuern zurückbekomme ... selbst wenn ich noch ein paar Euros rausholen kann, lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach

    Warum bekomme ich so wenig steuern zurück
    aber Danke für den Tipp!