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Das Coronavirus hat uns in den vergangenen Wochen schon mehrere Jahrestage beschert. Aber kein Datum hat unser Leben so sehr verändert wie der 22. März 2020. An diesem Sonntag trat der erste Lockdown in Kraft und zwang das Land zu einer lähmenden Ruhe.

22. März 2021  |  06:29 Uhr 3 Minuten 22. März 2021

Monika, die nette Hundebesitzerin von nebenan, erinnert sich noch gut an den 22. März vor genau einem Jahr. „Nichts hat meine Sicht auf Corona so sehr verändert wie dieser Tag“, sagt sie. Mit einem Mal wurde der Mittsechzigerin an diesem sonnigen Frühlingstag klar, dass das Leben, in dem sie sich allein mit ihrem Hund bislang gut arrangiert hatte, eine starke Veränderung erfahren würde.

Um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, wurde in Berlin der erste bundesweite Lockdown ausgerufen. Start am 22. März 2020. Schulen, Geschäfte, Theater und viele andere öffentliche Einrichtungen hatten zu diesem Zeitpunkt schon geschlossen. Aber weil die Zahl der Infektionen trotzdem immer weiter stieg, sah sich die Bundesregierung zu einem weiteren Schritt veranlasst. Ohne guten Grund durfte fortan niemand mehr seine Wohnung verlassen. Außerdem sollte der Kontakt zu Menschen außerhalb des eigenen Haushalts möglichst ganz unterbleiben.

Keine Treffen mehr und leergefegte Straßen

Für Monika Hellinger, die pensionierte Lehrerin aus Karlsruhe, brach mit dem Lockdown der kleine Rest Alltag zusammen, der ihr bis dahin noch geblieben war. All die kleinen Gewohnheiten und liebgewonnenen Rituale, die ihr als Single so viel bedeuteten, fielen weg: „Meine wöchentliche Bridge-Runde konnte nicht mehr stattfinden, mein Yoga-Kreis auch nicht. Der samstägliche Kaffee mit meiner Clique auf dem Markt musste ausfallen und überhaupt alle Treffen mit anderen Menschen“, erinnert sie sich.

Die Spaziergänge mit Hundedame Malu boten Monika in jenen Tagen die einzige Abwechslung – und selbst die waren seltsam. „Ich habe die Straßen noch nie so leer erlebt. Vor allem abends war das richtig unheimlich.“

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Corona hat uns in den vergangenen Wochen schon einiges an Jahrestagen beschert. Der erste Infizierte wurde in Deutschland am 27. Januar 2020 gemeldet, der erste Fall in Baden-Württemberg jährte sich am 25. Februar. Mitte März traf das Coronavirus das Land besonders hart.

Die Zahl der Toten verdoppelte sich, und das öffentliche Leben erlahmte zusehends, woraufhin Bund und Länder erstmalig beschlossen, Geschäfte zu schließen und Gottesdienste sowie Versammlungen abzusagen. Die Schulen und Kitas in Baden-Württemberg machten am 16. März 2020 dicht, genau wie die Grenzen zu den Nachbarländern Frankreich, Österreich, Luxemburg, Schweiz und Dänemark.

Die lange Sonntagsruhe

In so kurzer Zeit ist so viel passiert, dass der Lockdown, der das öffentliche Leben dann endgültig lahmlegte, kaum noch eine Erinnerung wert ist. Doch mit der Einführung der Kontaktsperren ging dann auch die Schließung von Cafés, Kneipen und Restaurants einher. Alle Dienstleistungsbetriebe wie Friseure mussten ebenfalls die Türen schließen. Bis zum 21. März war es Woche für Woche stiller geworden. Am Tag darauf versank das Land endgültig in einem bleiernen Schlaf.

Immerhin – strenge Ausgangssperren, wie sie Frankreich und Italien zu diesem Zeitpunkt längst verhängt hatten, blieben den Menschen hier erspart. Die Vertreter von Bund und Ländern hatten sich auf einen Lockdown geeinigt. Ein – per Definition – „vorübergehender Zustand, der von Regierungsbehörden auferlegt wird und bei dem die Menschen in ihren Häusern bleiben sollen und Aktivitäten außerhalb des Hauses, die öffentlichen Kontakt beinhalten, unterlassen oder einschränken müssen“, heißt es im Wörterbuch.

„Nur Abstand ist Ausdruck von Fürsorge“, schwor die Kanzlerin die Nation am Abend des 18. März in einer TV-Ansprache auf das ein, was ihr bevorstand. Konkret: Im ganzen Land durften fortan nur noch zwei Menschen zusammen draußen unterwegs sein. Ausnahmen gab es nur für Familien.

Arztbesuche, Einkaufen, frische Luft schnappen, alleine Sport treiben und andere Tätigkeiten im Freien blieben weiterhin erlaubt, solang der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt wurde und nicht mehr als zwei Personen beziehungsweise eine Familie daran beteiligt waren. Für Millionen von Deutschen brachte dieser erste offiziell angeordnete Lockdown auch mit sich, dass Arbeit künftig vom Homeoffice aus erledigt wurde.

Lockdown wurde schnell verlängert

Zunächst sollte die Reduzierung der sozialen Kontakte auf zwei Wochen beschränkt werden. Am 15. April aber gab Kanzlerin Merkel bekannt, dass das Kontaktverbot bis Anfang Mai verlängert wird. „Die Situation ist ernst und offen“, hatte Merkel zum Beginn des ersten Lockdowns gesagt.

Wie wahr. Nachdem die Infektionszahlen im Herbst 2020 wieder dramatisch angestiegen waren, ordnete die Regierung Anfang November einen Teil-Lockdown an, der wieder Kontakteinschränkungen und sogar eine nächtliche Ausgangssperre mit sich brachte. Mitte Dezember mussten erneut die Läden schließen.

Monika Hellinger hat inzwischen aufgehört, mit dem Virus und den sich ständig verändernden Bestimmungen zu hadern. „Der erste Lockdown war am Anfang richtig hart. Aber man gewöhnt sich an alles, und ich glaube fest daran, dass alles wieder wie früher wird, wenn der Großteil der Menschen mal geimpft ist“, sagt sie.

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