"Warum wird der Blutzucker noch immer vorwiegend morgens bei nüchternem Magen gemessen?" So fragte Prof. Jaakko Tuomilehto aus Finnland auf einem großen Diabetes-Kongress in Dresden. Er stellte eine Studie vor, die zeigt, dass gerade die Blutzuckerwerte nach dem Essen wichtig sind. Sie geben nicht nur Auskunft darüber, ob ein Diabetiker seinen Diabetes gut im Griff hat. Sie weisen auch auf das Risiko für die gefürchteten Folgekrankheiten hin, zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Diabetesvorsorge durch Blutzuckermessung
Sogar bei Menschen, die noch keinen Diabetes haben, lassen erhöhte Blutzuckerwerte nach dem Essen auf ein erhöhtes Risiko für Diabetes und Herzkreislauf-Krankheiten schließen. Deshalb forderten Diabetes-Experten in Dresden, dass die Blutzuckerspitzen nach dem Essen mehr beachtet werden sollten.
Mahlzeitbezogene Blutzuckerspitzen
Früher wurde dem Phänomen des erhöhten Blutzuckeranstiegs nach dem Essen – den sogenannten mahlzeitenbezogenen Blutzuckerspitzen – nur wenig Bedeutung beigemessen. Als entscheidend für eine gute Stoffwechseleinstellung bei Diabetikern galt vor allem der Nüchternblutzucker. Nach neuen Erkenntnissen ist jedoch der Blutzuckerwert nach dem Essen noch wichtiger bezüglich der Prognose der Erkrankung.
Im Gegensatz zum Nüchternblutzucker schädigen nämlich schon kurzzeitige Blutzuckerspitzen nach dem Essen die Gefäße nachhaltig, tragen zur Verkalkung der Arterien bei und führen so zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Deshalb werden auch die neuen Behandlungsstrategien immer wichtiger, die eine mahlzeitenbezogene Therapie ermöglichen.
Für Diabetes Typ 2 entscheidend
Eine mahlzeitbezogene Therapie ist gerade für Typ 2 Diabetiker wesentlich, weil bei ihnen die erste, schnelle Phase der körpereigenen Insulinausschüttung, die zum Essen benötigt wird, gestört ist. Ihre Insulinantwort kommt zu spät und der Blutzucker steigt nach einer Mahlzeit unverhältnismäßig an. Um die Insulinantwort so natürlich wie möglich zu erreichen, können sie entweder direkt zum Essen eine Diabetes-Tablette einnehmen, die die Insulinausschüttung anregt, oder sich ein schnell wirksames Insulin spritzen – beides kappt die schädlichen Blutzuckerspitzen erfolgreich und wirkt so ganz ähnlich wie die natürliche Insulinreaktion eines gesunden Menschen.
Gute Diabetes-Einstellung noch vielfach nicht erreicht
Viele Diabeteserkrankungen werden erst erkannt, wenn sich die Krankheit schon ein Stück entwickelt hat. Die meisten Diabetiker ahnen nichts von ihrem Problem und sind so einem erhöhten Risiko ausgesetzt.
Experten wie Prof. Tuomilehto fordern deshalb, dass die Blutzuckerwerte nach dem Essen mehr Beachtung finden sollten. Denn der Nüchternblutzucker erweist sich oft nicht als ausreichend aussagekräftig. Liegt er bei Diabetikern zwischen 90 und 126 mg/dl beziehungsweise 5 und 7 mmol/l, sind sie meist zufrieden. Was aber ist mit dem Blutzucker nach dem Essen?
Wird dieser Wert nur hin und wieder gemessen, ist die Überraschung oft groß: Denn er kann leicht doppelt so hoch ausfallen wie der regelmäßig gemessene Nüchternwert. Das ist eigentlich auch ganz logisch: Wirklich nüchtern ist der Mensch nur in der zweiten Nachthälfte. Den restlichen Tag ist der Organismus fast durchgängig damit beschäftigt, aufgenommene Nahrung zu verwerten. Kein Wunder: Wir essen ja auch nicht nur einmal am Tag.
Nüchternblutzucker klärt nur auf über den frühen Morgen
Im Ergebnis bedeutet diese Erkenntnis, dass sich die Behandlung des Diabetes möglichst an die Natur anlehnen sollte. Für die Praxis heißt das: Um Komplikationen, die schlimmstenfalls zum Tod führen, zu vermeiden, müssen neben dem Nüchternblutzucker auch regelmäßig die Blutzuckerwerte nach einer Mahlzeit bestimmt werden. Nur so ist möglich, schon frühzeitig mit einer Behandlung zu beginnen, die die Blutzuckerspitzen nach dem Essen wirkungsvoll kappt und das Risiko von Spät-schäden senkt – bestenfalls sogar noch, bevor es überhaupt zum ausgeprägten Diabetes kommt.
Aktualisiert: 27.04.2020
Autor*in: Hass & Health Partner PR
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Nicht nur Kohlenhydrate wirken sich auf die Glukosekonzentration im Blut aus. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle:
1. Wie viele Kohlenhydrate sind enthalten? (Broteinheit, BE)
Wirkung von Kohlenhydraten auf den Blutzuckerspiegel
Nachdem man Kohlenhydrate zu sich genommen hat, schüttet die Bauchspeicheldrüse direkt und schnell Insulin aus, je nach dem jeweiligen BE/KE-Faktor.
2. Wie lange bleibt die Nahrung im Magen?
Faktoren, die die Magenentleerung verzögern:
- fettreiche Nahrungsmittel (verringert die Gastrinbildung)
- Stoffwechselentgleisung z.B. Hyperglykämie
- hoher Adrenalinspiegel
- Nervenerkrankung (autonome Neuropathie, Gastroparese = Störungen des Bewegungsmusters der Verdauungsorgane)
- Temperaturen: sehr kalt (4°C), sehr warm (50°C)
- Hemmstoffe der Verdauung und Aufnahme verschiedener Zucker (Kohlenhydratresorption, Bsp.: Biguanide)
- Nahrungsmittel mit niedrigem Glykämischen Index
- hoher Ballaststoffanteil
- hochkalorische Flüssigkeiten (geringe Menge mit viel Kalorien)
3. Wie schnell nach dem Essen steigt der Blutzuckerspiegel (Glykämischer Index)?
Glykämischer Index
Dieser Index sagt aus, wie schnell ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt.
4. Wie viel Eiweiß (Protein) und Fett sind enthalten? (Fett-Protein-Einheit, FPE)
Wirkung von Fett und Eiweiß auf den Blutzucker
Nachdem man Fette und Eiweiß zu sich genommen hat, erfolgt die Insulinausschüttung verzögert. Die Dauer hängt von der Menge ab.
Unser Körper spaltet Kohlenhydrate, die aus aneinandergereihten Zuckerketten bestehen, direkt in Glukose auf. Ebenso werden Fette und Eiweiße in ihre Bestandteile aufgespalten. Aminosäuren (beim Eiweiß) und Glycerin (bei Fetten), s. Abbildung.
Fehlen dem Körper Kohlenhydrate, um die Zellen mit Energie zu versorgen, kommt die Leber zum Einsatz. Sie ist in der Lage auch aus den Bestandteilen von Fetten und Eiweiß neue Glukose zu bilden. Diesen Vorgang nennt man Gluconeogenese oder auch Glukoseneubildung. Dieser Vorgang dauert sehr lange, bis zu 8 Stunden.
Was bedeutet das für den Blutzuckerspiegel?
Es kann nach einem fett- bzw eiweißhaltigem Essen auch Stunden nach dem Essen noch zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels kommen. Der Mahlzeitenbolus, den Menschen mit Diabetes zum Essen abgeben, ist dann nicht mehr wirksam.
Deutsches Diabetes-Zentrum Düsseldorf
Nicht nur die erhöhten Blutzuckerwerte in den frühen Morgenstunden (Nüchternwerte), sondern auch die Blutzuckerspitzen nach dem Essen (postprandial) beeinflussen den HbA1c-Wert. Der HbA1c-Wert ist das Spiegelbild des Blutzuckers der vorausgegangenen 2 bis 3 Monate. Er gilt als ausgezeichnetes Kriterium für die Qualität der Blutzuckereinstellung und für das Risiko für Folgeerkrankungen. Das neue Präparat Nateglinide bewirkt eine rasche Insulinausschüttung (Insulinsekretion), hemmt den Blutzuckersanstieg schon während des Essens (prandial) und steuert Blutzuckerspitzen nach dem Essen entgegen.
Nach der langen Fastenperiode des Schlafens liegen die morgendlichen Blutzuckerwerte bei Nicht-Diabetikern in der Regel zwischen 70 und 100 mg/dl. Ca. 10 Minuten nach Beginn einer fetthaltigen Mahlzeit beginnt die Zuckerkonzentration im Blut anzusteigen. Sie ist das Resultat der Aufnahme von Kohlehydraten aus der Nahrung und wird mit einer direkten Insulinausschüttung (frühe Insulinsekretion) beantwortet, die zu einer vermehrten Glukoseaufnahme in der Leber führt. Maximale Blutzuckerwerte erscheinen bei Nicht-Diabetikern ca. 1 Stunde nach dem Beginn der Mahlzeit. Sie steigen nur selten über 140 mg/dl und fallen innerhalb von 2-3 Stunden auf einen Normwert von 100 mg/dl zurück. Der zeitliche Verlauf des Blutzuckerspiegels ist von der Zusammensetzung der Mahlzeit abhängig. Menge und Art der Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Fette bestimmen die Aufnahmegeschwindigkeit der Kohlenhydrate ins Blut.
Blutzuckerkonzentrationen im nüchternen Zustand stellen ein wichtiges und stabiles Kriterium für die Diagnose des Diabetes mellitus dar. Nach Kriterien der World Health Organisation (WHO) liegt ein Diabetes vor, wenn die Blutglukosekonzentration im nüchternen Zustand 7 mmol/L und mehr beträgt und zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages auf mindestens 11,1 mmol/L erhöht ist. Ein oraler Glukose-Toleranztests (OGTT), d.h. eine anschließende Belastungsuntersuchung durch Verabreichung eines Trunks mit 75 g Glukose, soll nur in Zweifelsfällen durchgeführt werden. In neueren klinischen Studien wurde allerdings auf die Bedeutung der Blutzuckerspitzen nach dem Essen und deren negativen Effekt auf die Höhe des HbA1c-Spiegels hingewiesen. Personen, deren Blutzuckerspiegel nach dem Essen extrem hoch und verlängert ansteigen, deren Nüchternblutzuckerwerte aber unauffällig waren, konnten mit der Bestimmung der Blutzuckerkonzentration allein im nüchternen Zustand nicht ausfindig gemacht werden. Die Blutzuckermessung 2 Stunden nach Beginn einer standardisierten Mahlzeit erwies sich als aussagekräftig für die Beurteilung der Stoffwechselsituation beim Typ 2-Diabetiker.
Diabetes mellitus Typ 2 ist eine komplexe Störung des Blutzuckerstoffwechsels, aber auch des Fett- und Eiweißstoffwechsels, der verschiedene Ursachen zu Grunde liegen. Die erhöhten Blutzuckerwerte sind durch vier Faktoren bedingt, die bei verschiedenen Diabetestypen unterschiedlich stark ausgeprägt sind:
- eine verminderte Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse,
- eine verminderte postprandiale Glukoseaufnahme in die Leber
- eine verminderte Glukoseaufnahme in die Muskulatur
- eine erhöhte Produktion von Glukose in der Leber.
Auch die frühe Insulinsekretionsphase kurz nach Beginn des Essens ist bei Typ 2-Diabetikern abgeschwächt und ineffektiv. Die Blutzuckerwerte steigen besonders stark an und bleiben oft für mehrere Stunden deutlich erhöht. Da man bei Typ 2 Diabetikern nicht einschätzen kann, wie gut die Kohlenhydratresorption aus dem Darm gerade funktioniert, ist der Blutzuckerspiegel bei diesen Menschen besonders schwer einzuschätzen und zu kontrollieren. In vielen Fällen ist mit einer gesunden Ernährung und der Reduzierung von Übergewicht bereits eine Senkung der Blutzuckerwerte zu erreichen.
Der Schwerpunkt in der medikamentösen Therapie des Typ 2-Diabetes liegt bei den oralen Antidiabetika. Ziel jeder dieser Therapieformen ist die gute Blutzuckereinstellung, Verbesserung des persönlichen Wohlbefindens und die Vermeidung von Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus. Über Jahrzehnte hinweg standen Sulfonylharnstoffe in der Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 an erster Stelle. Unerwünschte Nebenwirkungen wie Unterzuckerung und Gewichtszunahme mussten aus Mangel an Alternativen in Kauf genommen werden. Im Laufe der Jahre kamen Medikamente wie Metformin, später dann Acarbose, Glitazone und Glinide hinzu. Diese haben ein unterschiedliches Spektrum an Nebenwirkungen
Der neue Wirkstoff Nateglinide ist von der Aminosäure D-Phenylalanin abgeleitet und stimuliert die frühe Insulinausschüttung aus den Betazellen des Pankreas schon während des Essens. Resultate klinischer Studien bestätigten den schnellen Wirkungseintritt des Medikaments durch hohe Insulinkonzentrationen, die schon 15 Minuten nach Beginn der Mahlzeit im Blut zu messen sind. Durch die schnelle und kurze Wirkdauer des Medikamentes und der Insulinausschüttung imitiert Nateglinide die physiologische frühe Phase der Insulinausschüttung, welche bei Typ 2-Diabetikern gestört ist. Die "frühe" Insulinsekretion durch Nateglinide stellt einen Vorteil gegenüber anderen oralen Antidiabetika dar, da sie die Glukosekonzentration im Blut gar nicht erst so stark ansteigen lässt. Auf die Blutglukosekonzentrationen im nüchternen Zustand hat Nateglinide allerdings nur wenig Einfluss. Wegen ihrer guten Verträglichkeit und der geringen Gefahr der Unterzuckerung ist Nateglinide zur Therapie des Typ 2-Diabetes geeignet.
Quellen: 1. Rapid and short-acting mealtime insulin secretion with nateglinide controls both prandial and mean glycemia; Markolf Hanefeld, K. Paul Bouter, Sheila Dickinson, Christiane Guitard:; Diabetes care, Volume 23, No.2, February 2000, pp 202 - 2072. The Decode-Study-Group: Glucose tolerance and mortality: comparison of WHO and American Diabetic Association diagnostic criteria; The Lancet, Vol. 354, August 21, 1999, pp 617 - 621 3. American Diabetes Association: Postprandial Blood Glucose; Diabetes care, Volume 24, No. 4, April 2001, pp 775 - 778
4. Synergistic effects of Nateglinide and meal administration on Insulin secretion in patients with type 2 Diabetes mellitus Leonard keelson, Sergio Mather, Yulia H. Walter, Siva Subramanian, James F. Mc Leod, the Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, Vol. 85, No.3, pp 1081 - 1086
Anja Neufang-Sahr, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabtes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Redaktion: Dr. med. Melanie Stapperfend, Prof. Dr. med. W. Scherbaum
Dieser Beitrag wurde zuletzt im September 2001 aktualisiert
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Dieser Bereich ist besonders gedacht für diejenigen, die erste Informationen über Diabetes suchen. Hier finden Sie Grundlagen zu den verschiedenen Diabetesformen, Infos, woran man Diabetes mellitus erkennt und auf welche möglichen Begleiterkrankungen gleich von Beginn an mit geachtet werden sollte.
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Wer sich Fragen nach Erblichkeit von Typ 1 Diabetes und Früherkennung des Typ 1 Diabetes schon einmal gestellt haben, findet hier umfassende Antworten.
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Hier könne Sie interaktiv Ihr individuelles Diabetesrisiko bestimmen, ihr Wissen testen oder unser Spiel nutzen. Ganz praktisch hilft je ein Rechner bei der Blutzuckerumrechnung oder dem BMI.
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Um die Diagnose zu stellen und die Stoffwechsellage einschätzen zu können, stehen Blutuntersuchungen im Mittelpunkt. Langfristig muss man vor allem auf die großen und kleinen Blutgefäße Acht geben. Diese Rubrik informiert über Basisuntersuchungen und Zeichen möglicher Folge- und Begleiterkrankungen.
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Diabetesgerechte Ernährung ist die Basis jeder gelungenen Diabetesbehandlung. Essen, was einem schmeckt, gehört zu Lebensqualität. Hier finden Sie Ernährungsmedizinische Empfehlungen und schmackhafte Rezepte.
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(09.07.2004) Es ist leichter als man denkt und Ausreden gibt es keine: Gesundheit und Wohlbefinden durch Bewegung und gesunde Ernährung gehen uns alle an – ob jung oder alt, denn das wohlbekannte Sprichwort „wer rastet, der rostet“ gilt noch immer.Um dem Ziel, gesünder und besser zu leben, ein Stück näher zu kommen, haben nun das Universitätsklinikum Düsseldorf und das Sportinstitut der Heinrich-Heine-Universität eine Broschüre herausgebracht, die anschaulich zeigt, wie einfach es ist, das richtige Maß an Bewegung und eine gesunde Ernährung in den Alltag zu integrieren. Denn wichtig ist beides: Bewegung und Ernährung müssen sinnvoll miteinander kombiniert werden, um Krankheiten vorzubeugen.
„Erkrankungen wie Rückenprobleme oder Diabetes sind nicht allein durch Medikamente zu beheben“, betont Prof. Dr. Werner Scherbaum, Direktor der Klinik für Endokrinologie / Diabetologie und Ärztlicher Direktor des Deutschen Diabetes Forschungsinstituts Düsseldorf. Wichtig sei es, „den Sport in den Lebensstil zu integrieren, denn nur wer regelmäßig trainiert, tut seinem Körper etwas Gutes, baut Übergewicht ab und vermeidet Herz-Kreislauf-Erkrankungen."
Die neue Broschüre, die an Patienten der Uni-Klinik verteilt wird, zeigt einfache aber wirkungsvolle Übungen, z. B. zur Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur, zur Ausdauer und Entspannung. Alle Übungen lassen sich leicht nachmachen, trainiert wird im Büro, in den Fernsehpausen oder auf Raststätten. Wichtig bei alledem ist der Spaß an der Bewegung, nur so kann die Motivation aufrechterhalten bleiben. „Jeder Mensch kann das Maß an Bewegung finden, dass für ihn passend ist“, so Privatdozent Dr. Theodor Stemper vom Institut für Sportwissenschaft. Bereits zwei bis drei Stunden Sport pro Woche könnten, so Stemper, das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung um etwa 40 Prozent reduzieren.
Ebenso verhält es sich mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Nur wer langfristig seine Essgewohnheiten umstellt, erzielt auch dauerhaften Erfolg, bleibt schlank und vermeidet den gefürchteten „Jo-Jo-Effekt“. „Besonders kalorienreiche Speisen aber auch Getränke sind problematisch“, weiß Dr. Monika Toeller-Suchan vom Deutschen Diabetes Forschungsinstitut an der HHU. Die Broschüre bietet einfache Tipps für eine gesunde Ernährung und gibt Ratschläge zur Gewichtsreduktion.
Bewegung und Ernährung – beides „eine Lebensstrukturfrage, die in der Schule beginnen muss“, fordert Prof. Dr. Rüdiger Krauspe, Direktor der Orthopädischen Klinik. Am Beispiel Milch macht er deutlich, wie wichtig es ist, den Calciumlieferanten wieder als Schulgetränk, anstelle des „Calcium-Diebs Cola“ populär zu machen, denn „in der Jugend wird das Bankkonto fürs Leben aufgefüllt, im Alter wird davon gezehrt.“ Wer also in seiner Jugend nicht genügend von dem Mineral zu sich nimmt, erkrankt später häufiger an Osteoporose (Knochenschwund). Teure Therapien lassen sich also durch eine gesunde Lebensweise oft vermeiden.
Doch nicht nur dem Körper tut eine gesunde Lebensweise gut. Im „Europäischen Jahr für Erziehung durch Sport“ bringt das Motto: „Move your body. Stretch your mind!“ auf den Punkt, was kaum bekannt ist: „Sportliche Betätigung ist mit Lernfähigkeit gekoppelt“, so Prof. Krauspe. Auch hier müsse bei der pädagogischen Erziehung der Anfang gemacht werden: „In der Schule nicht nur Disziplin predigen, sondern Bewegung!“
Die kostenlose Broschüre erhalten Sie folgendermaßen:
- Bestellung per Telefon: 0211 – 16013 11
- Download über die Downloadseite von
www.diabetes-deutschland.de/398.htm - Download direkt hier auf der Homepage der Universität Düsseldorf: www.uniklinik-duesseldorf.de/img/ejbfile?id=1492 Miriam Albracht, Pressestelle der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Herausgeber der Broschüre: Universitätsklinikum Düsseldorf (unter Mitarbeit des Deutschen Diabetes-Forschungsinstituts Düsseldorf)
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Neuerungen im Gesundheitswesen in Deutschland zielen auf eine Verbesserung der Versorgung, besonders auch für Menschen mit Diabetes hin. Neue Formen sind z.B. die Diseas-Management- Programme (DMP) oder die Integrierte Versorgung bei Diabetes.
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Diabetologe DDG, Sprecher der Leitlinien-Expertengruppe „Diabetes und Schwangerschaft“ der DDG,
Diabetes-Schwerpunktpraxis und Schulungszentrum in Kiel
Betreutes Spezialgebiet in www.diabetes-deutschland.de
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Prof. Dr. med. Manfred Dreyer, Internist/Diabetologe DDG; Bethanien-Krankenhaus
Hamburg
18.10.1950 | in Hamburg geboren |
1971 - 1976 | Medizinstudium in Hamburg |
1976 - 1977 | Medizinalassistent im Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf |
1977 | Promotion im Fachbereich Medizin der Universität Hamburg |
1977 - 1978 | Wehrpflichtiger Stabsarzt bei der Bundeswehr |
1978 - 1979 | Assistenzarzt an der kardiologischen Rehabilitationsklinik Bad Segeberg |
1979 - 1985 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter der I. Medizinischen Klinik und später an der Medizinischen Kern- und Poliklinik der Universität Hamburg |
1980 - 1988 | Projektleiter im Schwerpunktprogramm "Ätiologie und Pathogenese von Erbkrankheiten" der Deutschen Forschungsgemeinschaft |
1981 | Durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungs- aufenthalte an der University of Colorado, Denver, Dept. of Endocrinology (Direktor: Prof. Dr. J. M. Olefsky) und am National Institut of Health, Diabetes Branch (Direktor: Prof. Dr. J. Roth) |
1985 | Mitglied des Sonderforschungsbereiches 232 "Funktion und Defekte von Rezeptorsystemen" |
1985 - 1986 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Endoskopische Chirurgie |
1986 | Facharztanerkennung (Innere Medizin) |
1986 - 1990 | Leitender Oberarzt am Krankenhaus Bethanien, Hamburg (Ärztl. Direktor: Prof. Dr. H.-G. Dammann) |
01.09.1986 | Habilitation an der Universität Hamburg mit einer Arbeit über "Experimentelle Untersuchungen zur Pathophysiologie unterschiedlicher Formen genetischer und erworbener Insulinresistenz" |
07.01.1987 | Verleihung der Venia legendi als Privatdozent für das Fach Innere Medizin |
01.01.1991 | Ernennung zum Chefarzt der neugegründeten Abteilung für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten im Krankenhaus Bethanien, Hamburg |
11.12.1992 | Ernennung zum Professor an der Universität Hamburg |
04.05.1995 | Anerkennung als Diabetologe/DDG |
01.01.1996 | Ernennung zum Ärztlichen Direktor des Krankenhauses Bethanien, Hamburg |
1995 - 1999 | Vorsitzender des Ausschuß Schulung und Weiterbildung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft |
Seit 12/2000 | Vorsitzender des Bundesverbandes Klinischer Diabetes-Einrichtungen (BVKD) e. V. |
Seit 07/2001 | Mitglied der Leitlinienkommission der Deutschen Diabetes-Gesellschaft |
Stand: 2005