Unterschied zwischen schwimmteich und naturpool

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Unterschied zwischen schwimmteich und naturpool

Ungetrübter Badespaß ohne Chemie: Immer mehr Gartenbesitzer erfüllen sich den Traum vom eigenen Natur-Pool. Das gibt es bei der Anlage und Pflege zu beachten.

Unterschied zwischen schwimmteich und naturpool

Bettina Rehm-Wolters

Ein Natur-Pool zum Schwimmen lässt sich durchaus auch in kleinere Gärten integrieren

In Natur-Pools (auch als Bio-Pools bezeichnet) oder Schwimmteichen badet man ohne Einsatz von Chlor und anderen Desinfektionsmitteln, beide funktionieren rein biologisch. Der Unterschied liegt in der Wasseraufbereitung – im Schwimmteich übernehmen Pflanzen die Wasserreinigung, im Natur-Pool biologische Filter. Ein Natur-Pool im Garten wirkt nicht wie Fremdkörper, sondern lässt sich mit der passenden Bepflanzung wie ein Gartenteich schön in eine natürliche Gartensituation einfügen.

Hier beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zum Natur-Pool, die in Bezug auf Anlage und Pflege immer wieder auftauchen.

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Schwimmteiche sind in der Regel große Folienteiche mit extra Schwimmbereich und einer Regenerationszone voller Wasserpflanzen. Diese muss mindestens so groß wie die Schwimmzone sein. Den Pflanzen verdankt der Teich schließlich sein klares Wasser – und dem permanenten Nährstoffkreislauf: Schwebeteilchen setzen sich ab, werden im Pflanzsubstrat von Mikroorganismen zersetzt, die Pflanzen nehmen freigesetzte Nährstoffe auf, sodass sie nicht als Algenfutter dienen – ein lebendiges Ökosystem ohne Technik. Da darf es auch nicht stören, wenn mal ein Frosch Ihre Bahnen kreuzt oder sich das Wasser im Frühjahr und Herbst naturbedingt eintrübt. Man muss die Pflanzen im Herbst zurückschneiden, ab und zu den Boden der Schwimmzone absaugen und die Wasseroberfläche sauber halten. Grundvoraussetzung ist zudem noch eine Tiefe von 2,5 Metern.

Umwälzpumpen beschleunigen den Wasseraustausch zwischen Regenerationszone und Schwimmbereich. Die Pflanzzone darf dann kleiner ausfallen, was Schwimmteiche für kleine Gärten erst interessant macht. Zudem sollten Sie die Wasseroberfläche von Skimmern mechanisch reinigen lassen. Auf Pflanzen und deren Pflege kann ein Schwimmteich aber nie verzichten.

Unterschied zwischen schwimmteich und naturpool

FocusOnGarden/Jürgen Becker

Je leistungsfähiger die eingesetzte Filteranlage ist, desto kleiner darf die Regenerationszone des Schwimmteichs sein. In Natur-Pools kann sie sogar ganz entfallen, dann übernehmen Sand- und Phosphatfilter die komplette Wasserreinigung

Beim Natur-Pool geht das, er kann eine bepflanzte Filterzone haben, muss dies aber nicht. Das Wasser ist auch so dauerhaft kristallklar – der Pool ist im Prinzip ein Fließgewässer, bei dem eine Pumpe den gesamten Inhalt mehrmals täglich durch eine Filterfläche aus speziellem Sand drückt und durch Phosphatfilter. Solange die Pumpe läuft, übernehmen Mikroorganismen die Reinigung, die sich als Biofilm auf sämtlichen Substratkörnchen niederlassen und Nährstoffe, Schwebstoffe und vor allem die Algennahrung Phosphat aus der Strömung fischen und abbauen. Von der Strömung merkt man beim Baden nichts.

Ein Natur-Pool sollte windgeschützt sein und in der größten Mittagshitze zwischen 11 und 14 Uhr möglichst im Halbschatten liegen. Doch Vorsicht bei Bäumen oder Sträuchern in der Nähe: Mit dem Laub gelangen viele Nährstoffe in den Natur-Pool, was die Wasserqualität beeinträchtigt und die Algenbildung begünstigt.

Ein Natur-Pool besteht wie ein Schwimmteich in der Regel aus einem Ein-Kammer-System: Der Schwimmbereich sowie der bepflanzte Regenerationsbereich, auch Ruhezone genannt, sind ringsum durch Trennwände voneinander abgegrenzt, die etwa vierzig Zentimeter unterhalb der Wasseroberfläche enden. Als Baumaterial für die Barriere eignen sich Kunststoffelemente, Stein, Beton oder kiesgefüllte Vliessäcke.

Unterschied zwischen schwimmteich und naturpool

Claudia Schick

Schematischer Aufbau eines Natur-Pools

Für die nötige Abdichtung im Natur-Pool sorgt eine stabile Teichfolie. Sie wird mit einem Schutzvlies und einer etwa zehn Zentimeter starken Schicht Füllsand vor Wurzeln und spitzen Steinen im Untergrund geschützt. In der Ruhezone wurzeln die Teichpflanzen in magerer Teicherde oder in einem speziellen Substrat, das Nährstoffe bindet. Bei aufwendigeren Systemen befinden sich neben dem Natur-Pool ein separater Klärteich und darunter eventuell ein Absetzschacht. Für den nötigen Wasserkreislauf sorgen Filterpumpen, die meist in Poolnähe in einem Pumpenschacht untergebracht sind.

Die Größe der Badeoase hängt von der Nutzung ab. Um richtig schwimmen zu können, benötigt man einen möglichst langen, schmalen Schwimmbereich mit mindestens 35 Quadratmetern Fläche und mindestens 1,80 Metern Wassertiefe. Wird der Natur-Pool eher zum Planschen oder zur Abkühlung nach dem dem Gang in die Sauna verwendet, reichen zwanzig Quadratmeter Wasserfläche und 1,50 Meter Tiefe aus. Hinzu kommt jeweils eine bepflanzte Regenerationszone. Mit fließenden Übergängen von den Wasser- und Sumpfpflanzen zu umgebenden Staudenbeeten und offenen Uferbereichen mit Kieseln lässt sich der Natur-Pool harmonisch in den Garten einfügen.

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Martin Staffler

Ein Natur-Pool muss nicht riesig sein: Auch kleinere Gewässer bieten in heißen Sommern eine willkommene Abkühlung

Rechnet man mit einem vernünftigen Verhältnis von Schwimmbereich zu Regenerationszone von 1:1, ergibt sich eine Mindestgröße von etwa vierzig Quadratmetern. Zwar werden auch kleinere Natur-Pools gebaut, deren Wasserqualität kann jedoch nur durch den Einsatz leistungsfähiger Filteranlagen stabil gehalten werden.

Die Preise für Natur-Pools variieren sehr stark und sind abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und den persönlichen Ansprüchen. Stege, Inseln, Leiter und Technik treiben den Preis in die Höhe. Lässt man sich den Natur-Pool von einem Fachmann planen und bauen, muss man mit Preisen zwischen 150 bis 400 Euro pro Quadratmeter rechnen. Bei einer Fachfirma, beispielsweise bei Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer, kauft man nicht nur die Leistung, sondern auch das Know-how zum Bau eines Natur-Pools. Legt man den Natur-Pool teilweise oder ganz selbst an, kann der Preis auf 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter sinken.

Grundsätzlich kann man alles selber bauen, sofern man etwas handwerkliches Geschick mitbringt. Allerdings braucht man wegen der aufwendigen Erdarbeiten in der Regel einen Minibagger und ein paar kräftige Helfer. Weniger versierte Gartenbesitzer können die Erdarbeiten und die Bepflanzung selbst erledigen und den Einbau der Folie sowie der Technik einem spezialisierten Landschaftsbau-Unternehmen überlassen. Alternativ kann man aber auch zu einem der im Fachhandel erhältlichen Fertigsets mit ausführlicher Bauanleitung greifen.

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Patrick Hahn

Bei einem Natur-Pool reinigen bepflanzte Filterzonen das Wasser. Auf chemische Mittel wie Chlor wird verzichtet. Damit das System funktioniert und das Wasser dauerhaft klar bleibt, sollte ein Spezialist Planung und Bau übernehmen

Je nach persönlichen Vorstellungen und gewünschter Wasserqualität reicht der Technikeinsatz vom einfachen, technikfreien Natur-Pool bis zum High-Tech-Pool. Der Mittelweg ist ein Natur-Pool mit einer Mindestausstattung aus Skimmer, Pumpe und Filter. Je nach Wunsch können Feinfilter, Rinnen, Bodenabläufe, Einströmdüsen und Beleuchtung hinzukommen. Allerdings nähert man sich dann dem klassischen Swimming-Pool an, nur dass auf Desinfektionsmittel verzichtet werden kann. Ein Mindestmaß an Technik ist sinnvoll, beugt Algenwachstum und hohem Pflegebedarf vor. Zu viel Technik dagegen muss nicht unbedingt mit einer deutlich besseren Wasserqualität einhergehen und kann Frust erzeugen, da die Wartung der Geräte aufwendig ist.

Ohne Pflege des Pools geht es nicht! Das regelmäßige Entfernen von Laub und gegebenenfalls auch Fadenalgen ist Voraussetzung für einen funktionierenden Natur-Pool. Das können Teichbesitzer mit geeigneten Geräten wie Laub- und Algenkäschern problemlos selbst machen. Auch die Wartung der Technik wie Skimmer und Pumpe bereitet nach kurzer fachmännischer Einweisung keine Schwierigkeiten. Kleinere Verschmutzungen der Teichfolie lassen sich mit einem einfachen Schlammsauger entfernen. Erst wenn die Teichfolie nach einigen Jahren stark verschmutzt sein sollte, benötigt man professionelle Schlammsauger, die man im Fachhandel kaufen oder auch ausleihen kann.

Auch wenn das Wasser hygienisch und kristallklar ist, bildet sich ein sogenannter Biofilm aus winzig kleinen Mikroorganismen am Boden und an den Wänden. Das lässt sich gar nicht vermeiden, weil diese anders als bei einem desinfizierten Pool nicht abgetötet werden. Diese Organismen, dazu gehören auch Mikroalgen, sind gesundheitlich unbedenklich, sollten aber täglich entfernt werden. Ein Poolroboter entfernt den Film automatisch, meist bevor er überhaupt sichtbar ist.

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