Unterschied zwischen biegung und neigung tm

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Unterschied zwischen biegung und neigung tm


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1) von Verben abstracte Thätigkeitsnamen gebildet, welche

die Handlung des Verbums meist als eine anhaltende oder * wiederholte, häufig mit einem verächtlichen oder gehässigen Nebenbegriffe , darstellen; 3. B. Heuchelei, Ländelei, Schmei: 1 chelei, Bettelei, Zauberei, Reimerei, Spielerei, Leserei, Ziererei, si Lauferei, Neckerei, Betrügerei ?c. Bisweilen geht auch der , abstracte Begriff der Handlung in den concreten des Productes derselben oder des Werkes über; 2. B. Malerei (st. Gemälde),

Schilderei, Stickerei u. dgl. 2) von Personennamen Substantiva, welche den Stand, das Geschäft oder Gewerbe, auch den Aufenthalts- und Beschäfti

: 6 gungsort oder Wirkungskreis der Person bezeichnen, z. B. Jä: ger-ei , Bäder-ei, Fischer-ei, Buchdrucker-ei, Färber-ei, Meier-ei,

19,4 Sklav-erei, Ubt-ei, Propst-ei, Vogt-ei .. Unmerk. Einzelne, wie Kind-erei, Dieb-erei, Schelm-erei,

Büb-erei, bezeichnen zunächst das Treiben oder die Handlunge: weise des Kindes, Diebes, Schelmen rc., fodann besonders auch eine einzelne Handlung der bezeichneten Urt. In Reiter-ei drückt die

Bildung einen Sammelbegriff aus. 3) Un die auf er ausgehende Pluralform einiger Sachnamen ge

hängt, bildet die Silbe ei Sammelnamen, z. B. Län: der-ei, Gräfer-ei, Bücher-ei, nach welcher Analogie auch Sä:

merei von Samen gebildet ist. nils (goth. assus, in-assus, althochd. nassa, nissa, nassi, nissi, kui

mittelh. nisse) bildet abstracte Substantiva, 1) gewöhnlich von hi Verben, besonders folchen, die mit den Vorsilben be, er, ver the versehen sind, und zwar theils von dem Stamme des Infinitivs, can 3. B. Verdammniss, Bedrängnis, Ergebniß, Ereigniss, Fäulniß, sino Kenntniss (st. Kenn-niß, mit eingeschaltetem Wohllauts-t), är

: gerniß, Hinderniß, Verzeichniss uc.; theils von dem zweiten Par: ticip, 3. B. Bewandtniss, Gedächtniss, Geständniss, Gefängniss, Vermächtniss (von bewandt, gedacht, gestanden 2c.); 2) selten von x64 Adjectiven (nur: Finsternis, Geheimnis, Wildniss, Gleich: X niss), oder von substantivischen Stämmen, wie: Bildnis, Bünd: niße nisl. - Diese Ableitungen bezeichnen: 1) einen Zustand oder eine Beschaffenheit, selbständig ge 48

dacht, sinnverwandt mit heit, keit; z. B. Finsternis, Be: trübniße, Berderbniß (vergl. Dunkelheit, Traurigkeit, Verderbt:

heit), Bedrängniss, Besorgniß, Verhältniss; 2) eine Handlung, jedoch mehr von ihrer äußerlichen (objecti:

ven) Seite, also als Begebenheit oder Geschehenes aufge: fafft, verschieden von ung (1. u.); 3. B. Begräbniß, Versäum: nis, Verlőbnis, (vergl. Begrabung, Versäumung, Verlobung);

fo auch: Erlaubniss, Ereigniss, Empfängniß ; 3) in concrete Bedeutung übergehend, den wirkenden oder ge

wirkten Gegenstand felbst, dem Begriffe des substantivisch gebrauchten Particips entsprechend; 3. B. Hinderniss (das Hin: dernde), Behältniss, Gefängniss (das Behaltende, Fangende),


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b) in Verschmelzungen, wie : Kupferschmied, Buchdrucker; Laub

frosch, Kugapfel, Südwind, Feldfrucht, Handgeld, Geldgier, Ubendrőthe, Mittagsmahl, Wassermühle, Händedruc, Obstá wein, Kupfermünze, Gespensterfurcht, Weinkeller, Wasserglas, Federmesser, Töchterschule, Schulstube, Wundarzt, Bandwurm uc.

(i. S. 406. a und b); 2) ein Adjectiv (odet Zahlwort): a) in Zusammenfassungen, wie: Geheimerath, Langeweile 2c.

(i. S. 401. a); b) in Zusammenfügungen, wie: Vollmond, Weißbier, Roth

wein, Obergewehe, Unterlippe, Großvater, Trűbfinn, Eigen: 3 liebe, Frühjahr, Edelmuth, Hochmuth, Faulthier, Dreifuß, 2 Dreieck, Siebenschläfer, Allmacht, Mehrzahl 2c., die auch zum Theil die Bedeutung von Verschmelzungen annehmen (f. S.

403. a) 3) ein Verbum nach seinem infinitivischen Stamme in Ver:

Tchmelzungen, wie: Efstisch, Reitbahn, Schreibpapier, Sing:

stunde, Schmelztiegel, Trinkglas, Zeigefinger uc. (. S. 407. c). 4) eine Partikel, d. i. ein Adverbium oder eine adverbialisch &

gebrauchte Præposition, in Verschmelzungen, wie: Gegenwehr, Hinterlist

, Beihülfe, Nebenmensch, Obdach, Uusland 2c. (f. S. 407. d). Anmerk. Zu unterscheiden sind hiervon Wörter, wie: Fortschritt,

3 Bieberkunft, fossprechung, Beiftand, Ankunft, Bor: Ichrift, untergang 2c., welche (nach S. 410. 3.) nicht ur: (prünglich substantivische Zusammenseßungen, sondern Ubleitungen von den zusammengefegten Verben fortschreiten, wiederkommen, losspre

: 90 chen, beistehen 2c. sind.

Da die Bedeutung dieser verschiedenen Arten der Zusam: mensehung bereits hinlänglich erdrtert ist, so bleibt hier nur die Form derselben einer nåheren Betrachtung zu unterwerfen, insbesondere aber die Form derjenigen zusammengefekten Substantiva, deren Bestimmungswort ein Substantiv ist (vergl. oben S. 409. 1.). Über diese ist Folgendes zu bemerken:

1. Die echte Zusammensesung oder Verschmelzung zweier Substantiva wurde in der ålteren Sprache durch einen eigenthümlichen Bind evocal (i, e) vermittelt, von welchem nur einzelne Spuren fich erhalten haben; 3. B. Bräut-i-gam, Nacht-i-gall,

Maul-e-falle, Tag.e-dieb, Tag-e-werk, Tag-e-löhner, Rad-e-ma: cher ic.

Im Augemeinen tritt in der heutigen Sprache bei wirklis chen Verschmelzungen das Bestimmungswort in seiner einfachen Stammform ohne Flexions- und Verschmelzungsendung an das Grundwort (f. die obigen Beispiele unter 1) b.). Auch der plus ralische Begriff des Bestimmungswortes wird (wie dieselben Beispiele zeigen) in der Regel nicht Purch die Pluralform ausge: drückt, welche nur ausnahmsweise in einigen Verschmelzungen eintritt; 3. B. Bücherbrett, Wörterbuch, Blätterteig, Bürstenbinder,

Bilderhändler, Töchterschule.


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schwache Declination an; z. B.alth. daz lîh, ahir, vâfan, wolkan, peri, milzi; mittelh. daz borst, spor, spriu, wange; neuhochd. die leiche, ähre, Waffe, Wolke, Beere, Milz; Borste, Spur, Spreu, Wange. Seltner findet der übertritt des Femininums ins Mas culinum Statt (z. B. goth. dails, stairno, fem.; alth. der teil, sterno, neuh. der Theil, Stern), oder des Neutrums ins Mads culinum (z. B. alth. dáz zuîc, trank, sper, mittelh. daz saf;

neuh. der Zweig, Irank, Speer, Saft). Das Masculinum ift :$


nämlich die lebendigste, kräftigste und ursprünglichste Geschlechtsform;
das Femininum eine später entwickelte Erweichung oder Milde:
rung der spröderen männlichen Form; das Neutrum, in dessen
Form sich die männlichen und weiblichen Kennzeichen auf mehrfache
Weise mischen, die zulegt entwickelte Geschlechtsform; so dass mithin
die herkömmliche Rangordnung der Geschlechter nicht bloß in dem
Begriffe, sondern auch in der etymologischen Entwickelung und gram:
matischen Form der Geschlechter vollkommen begründet ist. Bergl.

Grimm III. S. 313 ff. u. 542 ff. 2) Aus fremden Sprachen entlehnte Wörter verändern gleichfalus,

wenn sie deutsche Form und Endung angenommen haben, häufig das Geschlecht nach der Unalogie deutscher Wörter gleicher Form.

(Beispiele 1. w. u.). 3) Mehre deutsche Wörter haben in unserer heutigen Sprache z wei ide

der Bedeutung nach nicht wesentlich verschiedene Formen und für jede dieser Formen ein derselben angemessenes Ge: schlecht. 3. B. der Quell und die Quelle; der Backen und

die Bačke zc. (f. w. u.). 4) Ganz vorzüglich tritt die Herrschaft der Form über das Ge: Dil

schlecht in den ableitungen hervor, indem in der Regel ab: geleitete Wörter von übereinstimmender Bildungsform auch glei: ches Geschlecht haben. So sind z. B. die Sprofsformen auf ky ing, ling Masculina, die auf ei, heit, schaft, ung u. Fete minina. In den Diminutiven auf chen und lein, welche durch: tu gängig Neutra sind, muß selbst das natürliche Geschlecht der herrschenden Regel des Sprachgeschlechts weichen; z. B. das in

Männchen, Mädchen, Fräulein 2c. 5) Daher richtet fich besonders das Geschlecht abstracter Sub

stantiva nach der Form (vergl. Grimm III. S. 477 ff.). Diese sind nämlich größtentheils erkennbare Ableitungen, wäh: rend die concreten Substantiva uns ihren in die früheste Bil: dungszeit der Sprache fallenden Ursprung mehr verbergen und vermöge ihrer finnlichen Bedeutung geeigneter waren, durch die in Einbildungskraft des Naturmenschen einen bestimmten, der Bor: *

stellung selbst angehörenden Geschlechtscharakter zu empfangen. Unmerk. Genau genommen ist es jedoch in solchen Ableitungen ur:

sprünglich und wesentlich nicht die Form, welche die Geschlechtsbe: stimmung bewirkt, sondern die Bedeutung; nur nicht die befon: dere Bedeutung des einzelnen Wortes, sondern der in allen Bildungen derselben Form waltende gemeinsame Begriff, aus welchem für die ganze Masse solcher gleichartigen und gleichformigen Wörter der: felbe Geschlechtscharakter entspringt; 3. B. der Begriff der Verkleine


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Xudnahmen: der rhein; Main, Nedar, tech, Inn; audi viele nicht

bet deutsche Fidife/DB. Ber Po, Don, Nit,' Ganges ic. Einige eigent: tich männtiche folgen? jedoch in Deutschen der herrschenden analogie und werden weiblich gebraucht; g. B. die Rhone, die Siber. 3) Sådlich sind . :.

., 11. a). Die meiften Sapimet- und Stoffnament, insbesondere auch die Namen der Metalle; K. B. das Volk, Viehy: Wild, aar, laub, Rory Cetvöle, Gebirge, Seer, Holz, Gras, Mods, Getreide, Obft; das Fleisch, Blut, Waffer, Bier, D1, Brob, Salz, Mehl, Papier; das Erz, Metall, Gold, Silber, Gifen, Kupfer, Zinn, Blei, Meffing, 1c. Ausnamens Sammelnamen, welche mehr als ein begrenztes Gonges

gedacht werden, so B. der Walt, Sain; und viele Stoffnamen, wie: der Sand, Staub, Shon, lehm, Rein, scäfe;, die Butter, Milch

Linte ac.; auch die Metalle der Staht, Lombad, Zink, Wismuth, Robalt; dié Platind (dodi sagt man aug: das Platin).

b) Die Namen der Länder und örter; 3. B. das südliche Deutschland, bas heiße Italien, Spanien, das falte Schweden und Norwegen ic.; das fchöne Berlin, das lebhafte Frankfurt, das feste Straßburg, Magdeburg, Wittenberg, das prächtige Petersburg 26. Lusnahmen: unter den Ländern sind weiblich: die Pfalz, Schweig,

Krim, Mark, Laufik, Idrkei, und andere Ländernamen auf ein B. B. die Ballachei, Tartarei 2c., so wie die mit du zusammengesepten,

26 3. B. die Moldau, Wetterau; männlich: der Peloponnes (eigent lich im Griechischen weiblich), und die mit Gau zusammengefesten: der Rheingau, Breisgau, Iburgau 2c. Die Ort's namen hinge: gen bleiben fächlich, auch wenn sie der Zusammensebung nach männ: lich, oben

weiblich sein sollten; 3. B. Wittenberg, (. der Berg),

, Magdeburg (v. die Stadt, Burg.) c) Utle Wörter, die, ohne eigentlich Substantiva zu sein, als Abstracta oder Sachnamen substantivisch gebraucht werden; f. B. das Gehen, Reiten, Fahren, Effen; das Grün, Schwarz, das Berliner Blau; das Schöne, Große, Edle, Gemeine das Einerlei, das Mein und Dein, das liebe Ichi das Du, das Wenn und Aber; das Sa und Nein ic. Dahin gehör

Ja

a trauliche ten auch die Buchstabennamen, d. B. das a, das 3.c. Anmerk. Werden Adjectiva als "Merkmalsnamen von Personen ges

braudít, so haben sie natürlich eines der beiden persönlichen Geschlech: ter, & B. der Weise, Gelehrte; die Schöne; der oder die Deutsche, Berwandte , Bekannte 26. list,

B: Bei Bestimmung des Geschlechts nach der Form müssen wir 1) echte Stamme, 2) un echte Ståmme der Mittelform, 3) Xbleitungen und 4) Zusammenfeßungen unterscheiden, worauf wir 5) einige Bemerkungen über das Geschlecht der Fremdwörter und 6) über das mehrfache Ge: schlecht einiger Substantiva folgen lassen. qui

1. Das Geschlecht der einsilbigen Nominal : Stå mme, die in keinem erkennbaren Zusammenhange mit starken Berben stehen (vergt. S. 367), Lafft sich in unserer heutigen Sprache an


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der Form des Wortes nicht erkennen; z. B. der Baum, Dag, Fisch,

Stuhl, Dorn, Wind Muth, Stolz, Zorn; die Nacht, Hand, Stirn, Brust, Flur, Haut, Wuth, Zahl; das Haus, Schiff

, Bett,

IS Land, porn, Neft ic.

Die ablautenden substantivischen Verbal: Stamme aber die find in der Regel månnlich; z. B. der Bruchy, Spruch, Stich, 1. Stock, Bund Berg, Dampf, Drang, Fund, Gurt, Klang, Quell

, Sang, Sinn, Schall, Schmelz, Schwall, Schwamm, Schwang,

Schwung, Sprung, Trank , Trunk , Parf, Zwang; Fraß, Sak, * Sit, Tritt, Schlag, Schwur, Stand, Wuchs, Biß, Fleiß, Griff

, samt Pfiff, Riss, Rik, Reiz, Ritt, Schein, Schnitt, Schrei, Schritt, sier

, Stieg, Strich, Streich, Streit, Trieb, Bug, Flug, Floh, Flub, Guß, Lug, Schluss, Schuß, Spross, Trug, Zug, Fang, Fall

,

31 Gang, Schlaf, Rath, Lauf, Stoß, Ruf u. a. m. with us nahmen weiblich find: die Dual; Burg, Nachtigall, Pflug:

schar, Gier," Milch, Milz, Wand, Súr, weiche größtentheils die scolai früher vorhandene weibliche Endüng a (e) abgeworfen haben, also 1953 f ihrer Urgeftalt nach eigentlich zur Mittelform, gehören.

1 & Doegese lind: das Band (neben: der Band), Geld, lamm mm, 1

(wegen der Bedeutung, T. S. 450), Malz, Schmalz, Wort, Uas, sport Map, Grab, Glied, leid, Reis, Scheit, Floß, koch, Loos, Schloß. @d

Auch einfilbige Thåtigkeitsnamen von schwacher Wer: balwurzel sind nach der Analogie der ablautenden Stamme * in der Regel månnlich; 3. B. der Dank, Kauf, Gram, Haß, Gruß,

Hohn, Krieg, Lohn, Mord, Raub, Ruhm, Schluck, Tanz, Traum, Mahn, Bau, Blid, Trost 20.- ausgenommen: die Wahl, Scam, put; das Lob, Spiel. 2. Von den unechten Ståmmen der Mittelform sind:

1) Mannlich die meisten auf el, er, en (vergl. S. 393.46 5), wenn ihr Geschlecht nicht durch die Bedeutung anders be !

: : 8 stimmt wird (wie: die Mutter, Tochter, Schwester; das Ferkel,

Fűtlen, nach S. 450.; die Weichsel, Dder, Weser 26. als Flus: namen; das Waffer, Eisen, Kupfer u. als Stoffnamen; das Dunker, übel, als fubftantivisch gebrauchte. Adjective; das Schreiben, Lesen, Faften, Wesen, Treffen und alle andere substantivisch ge brauchten Infinitive; vergl. S. 453 c.).

3. B. der Stachel, Schwindel, Nagel, Schlüffel, Himmel, Gar: 6 ten, Wagen; Bilsen, Knochen, Regen, Laden, Boden, Kummer, 1,9

Finger, Anger, Hunger, Thaler, Trichter u. v. a.
! Xusnahmen auf el: Beiblich fino alle Thiernamen (außer den Säu:

gethieren und dem Korte: Bogel), und viele Sachnamen, als : die
Xchsel, ampel, Umsel, angel, Uffel, Utzel, Brezel, Buchel, Buckel (eine runde Erhöhung, besonders von Metall), Dattet, Deichsel

, Dis stel, Drossel, Eichel, Fackel, Feffel, Fibel, Fiedel, Fuchter, Gabet, Geißel, Gurgel, Hasel, Hechel, Summel, Kachel, Kartoffel, Koppel, Kugel, Kuppel, Kurbel, Mandel , Manger (ein Kollholz), Mispel, Mistel, Morchel, Muschel, 'Nado Nesset, Nu Y, Orgel, Pappel, Pustel, Raspel, Rassel, Rohrbommel, Ringel, S achter, Schaufel

, Schaukel, Schindel, Gidhel, Schüffel, Gemmel, Spendel, Spindet,


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die Etage, Renage und ähnliche (von der französischen masc. l'é

tagez le menage); die Rosine (oon le raisin); oder Neutra, als: das Labyrinth, Paradies', Krokodil (b. 2 labyrinthus; paradisus, crocodilus), das Pulver (pulvis), das

Genię (franz. le génie O. lat. genius); das Consulat, Iriumvirat,
Principat, Indigenat und andere Wörter auf at von latein. masc,

auf atus. 2) Aus Femininen werden Masculina; 3. B. der Kürbiss, 6. Unker, Lattich, Kampher, Maket, Purpur, Dom, Dialekt (von den

tat. Femininen: 'cucurbita, ancora, lactuca, camphora, macula, purpura, domus, dialectus), der Stoff (v. dem franz. l'étoffe); oder Neutra; J. B. das Fenster, das (auch der) Katheber, Ulmo- : Ten, Echo, Fieber

(von

und griech. fenestra, cathedra, ElenuogÚvn, echo, febris), das Abenteuer (v. dem mitti. lat. aven

tura). 3) Uus Neuttis werden Masculina; z. B. der Wein, Semi

; , stit pet, Cöler, Fenchel, Kerbet, Weiher, pfeffer, Rörper, Altar, Punkt,

Senf, Palaft, Iribut (v. den latein. vinum, templum, solarium, feniculum, cerefolium, vivarium, piper, corpus, altare, punc

! tum, sinapi, palatium, tributum) ober Feminina; *. B. die Orget, Cymbel, Bibel, Lilie, Marter,

<fim Padit , Kitsche, Pflaume, Birne, Petersilie , Prämie, Vocabel (von organum, cymbalum, Bibliov od: Plur. Bellia, lilium, martyrium, pactum, cerasum, prudum, pirum, petroselinum, prae

mium, vocabulum). 6. Einige Substantiva haben ein mehrfaches Geschlecht, we und zwar:

1) bei völlig gleicher Form und Bedeutung, also blog in Folge deš chwankenden Sprachgebrauches; 3. B. der und

(veraltet) die Bach, das und der Bauet (Käfich), der und das Step Honig, dee und cha

Sas Käfich, das und der Heft, das und (land: schaftlich) der Bant (jum Binden); eben so das und der Tuch, Puit, Scepter; die und (landschaftlich) das Klafter, der und (land: tu Tchaftl.) die Rabe, dér und (landsdj.) die Floh, der und das Staht

, der und das Spieß, der und das Det, der und das Docht od. (oberd.) Dacht, der und die Schoß, das und der Gift u. a. m.

Hier entscheidet der Gebrauch musterhafter Schriftsteller für das vorangestellte Sprachgeschlecht; also: der Bach, das Bauer, der Honig, das Heft ac.

2) Bei gleicher, oder doch nur wenig abgeänderter, Be: deutung, aber verschiedener fornt. 3. B.

der Baden und die Bade;
der štarren (Fuhrwerk mit 2 Rädern) u. Die Karré (Schiebkarre); der Kolben u. die Rolbe; der Mittwoch u. die Mittwoche; der leisten (Form zu Schuhen) u. die leiste (Ichmales Brett); der Nero u. die Nerve; der Pfosten u. die Pfofte; Der Pfriem u die Pfrieme; der Punkt u. das Punctum; der Quast u. die Quaste; der Quel w. die Quelle; der Rag u. die Rage; der Riß u. die Rige; der Schürz u. die Schürze; der Spalt u. die Spalte; der Spann u. die Spanne; der Scherben u. die Serbe;


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Flüge, Fälle, Gänge, Fortschritte, Tugenden, Eigenschaften, Feh: ler, Thorheiten, Schönheiten, Fähigkeiten, Kindernisse 26. Unmerk. 1. Dies ist insbesondere der Fall bei den Infinitiven,

welche in concrete Bedeutung übergegangen sind, also mehr das Bes wirkte oder Gethane, als das Ihun selbst bezeichnen (vergl. S. 423.

21 21 Anm. 1.); Z. B. das Schreiben: die Schreiben (Briefe); das Mit: tagseffen: die Mittagsessen; so auch: die Andenken (Geschenke als Zeichen des Andenkens), Bedenken (abgegebene ürtheile), Erdbeben, fw, Leiden, Berbrechen, Bergehen, Wesen, Wettrennen u. a. m.

2. Bieles hängt hier übrigens vom Sprachgebrauch ab, welcher ! auch von manchen Abstracten, deren Bedeutung den Plural nicht nur zulässt, sondern zu fordern scheint, die Bildung der Mehrheitsform

a. Zrúm nicht gestattet. So sagt man z. B. mehre Gänge, Sprünge, Mitte; aber nicht leicht: mehre Läufe thun. So ist auch von den Subskih stantiven Betrug, Dank, Glüc, Gunft, Kummer, kob, Bir folie Lohn, Pein, Rath, Raub, Rausch, Schlaf, Schmuď, Streit, Sturz, Zadel, Lausch, Verdacht, Berdruß, Zant u. a, m. der Plural nicht üblich und muss durch sinnverwandte

Es verdad Sprobformen oder Zusammenseßungen ersekt werden, deren Mehrs o get heitsform gebräuchlich ist; 2. B. Betrügereien, Danksagungen, Glüdo: fälle, Gunstbezeigungen, Kümmernisse, Lobsprüche, Rathschläge, Râu:

bereien, Streitigkeiten, Berdrießlichkeiten, Zänkereien 26.

Substantiva, welche eine rein formelle Zahl., Maß- oder Gewicht bestimmung enthalten, ohne zugleich die Substanz oder den Inhalt der gemessenen Sache mit auszudrücken, stehen nach Zahlwörtern immer in der Einheitsform, wenn sie gleich in anderer Bedeutung auch den Plural bilden; z. B. zwölf Mann

Soldaten (als bloße Zahlbestimmung; verschieden: zwölf Män: ner, im Gegensatz von Frauen); zehn Stűd, Techs Paar Schnallen (aber; zwei Brautpaare, Ehepaare), drei Budy Papier (verschieben: brei Bücher), drei Maß Wein, vier Glas Wein (richtiger, als: vier Gläser Wein; verschieden: vier Wein: gläser), feche Fuß, vier Zou, drei Centner, acht Pfund, vier Loth u.

So auch viele Mann Soldaten, mehre Paarendu Strümpfe, einige Buch Papier ?c. Husgenommen sind davon:

1. dem Sprachgebrauche gemäß die weiblichen Substantin tiva auf e, als: Elle, Tonne, Kanne, Meße 26.; Z. B. fechs Ellen Band, vier Donnen Kalt, zwei Sannen Bier 2c. ;

2. der Bedeutung wegen alle diejenigen Wörter, welche neben der formellen Maßbestimmung zugleich den vollständigen Bes sigt griff der Subftang enthalten, insbesondere: a) alle Namen der Münzen, %. B. zwölf pfennige machen einen Groschen; b) alle Benennungen von Zeittheilen oder Zeitabschnitten, als: Mi: nute, Stunde, Sag, Boche, Monat, Jahr, Jahrhundert; 7. B. zwei Stunden, Lage, Monate, Jahre ac. Doch wird in der Sprache des gemeinen Lebens bei Iahr

und Monat die Bezeich: nung der Mehrheit oft vernachlässigt (g. B. zwanzig Jahr alt, drei Monat 2c.). Xus demselben Grunde sagt man audy: zwei Meis ren, weil diese (noch dazu weibliche) Längenmaß : Benennung den ganzen Begriff der Sache erschöpft

. So auch vierzig Röpfe (b. i. Menschen), säupter (Bieh); aber vierzig Kopf Rohr.

So


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cines 11 an den Nominativ der Mehrh. bilden, wenn dieser nicht

fchon auf n ausgeht (wie in Strahlen, Mädchen 2.). — Um stas also cin Wort der starken Declination volständig beugen zu kón: i dit

nen, inus außer dem Genitiv der Einbeit der Nomina: tid der Mehrbeit als Erkenntnissgrund zu Hülfe genommen werden. Beispiele für alle 4 Arten sind: 1) Tisch, Tisches, Tische;

2) Bater, Vaters (Dat. Vater), Väter; 3) Kalb, Kalbes, Kal: ehr ber; 4) Strahl, Strables, Strahlen. li

2. Nimmt aber ein Substantiv im Genitiv der Einheit die Endung en oder n an, so erhalten auch alle übrigen Fälle der Einheit und Mehrheit diefelbe Endung (z. B. Mensch, Men:

schen; Knabe, Knaben) und es entsteht die schwache Declina: 3

tion, zu welcher es außer dem Genitiv. Sing. keine weiteren

Erkenntnißgrundes bedarf. 26

3. Ade Substantiva weiblichen Geschlechts werden in der in Ginheit gar nicht abgeändert; j. B. die Frau, G. der RAE Frau, D. der Frau, X. die Frau; die Hand, G. der Hand, D. der I! Hand, 2. die Hand. In der Mehrheit folgen fie zum Theil

4. ( ! der starken Declination, jedoch nur der ersten Form derselben X

(3. B. die Hände, Mägde, Wände, Künste; nur Mütter und

Töchter nach der zweiten Form); größtentheils aber der schwa: mitchen Declination (. B. Frauen, Blumen, Schüsseln, Schwestern).

Bei den weiblichen Substantiven kann also die Biegungsweise an keinem Casus der Einheit, fondern nur an dem Nominativ der Mehrheit erkannt werden. Anmerk. Die unabänderlichkeit des Singulars der Femi-

nina tritt erst im Neuhodjdeutschen ein. In der älteren Sprache werden dieselben (mit Ausnahme der ersten starken Feminin-Declination, welche schon im Mittelhochd. völlige Gleichförmigkeit aller Ca: fus des Singulars hat, T. S. 97) eben sowchl gebeugt, wie die Masculina und Neutra. Die Fregionsendungen sind aber in der heutigen Sprache abgefallen. Der Grund dieser Erscheinung ist fchwerlid in den Befen des weiblichen Sprachgeschlechts zu suchen; vielmehr scheint jener Ubfall durch das Bestreben nach deutlicher Scheidung der Gasub des Singulars von denen des Plurais veranlasst zu fein. Durch die Auflösung der verschiedenen althochdeutschen Biegungslaute in das gleichförmige e war nämlidi im Mittelhochd. der Genitiv und Dativ Sing. rnit dem Genitiv Plur. völlig gleichrautend geworden, sowohl in der starken , als in der idywachen Feminin:Declination (der krefte, hende; der zun. gen 2c. f. S. 97, 98). Bleiben nun, wie in der heutigen Sprache, jene Casus des Singulars ungebeugt, (der Straft, Hand, Zunge), fo unterscheiden sie sich deutlich von dem Genitiv des Plurals (der

Sträfte, Handc, 3 ungen).

4. Die starke Declination begreift Wörter aller drei Geschlechter, die schwache Declination nur månnliche und weibliche Wörter. Kein Neutrum unserer heutigen Sprache declinirt schwach.

Sieraus ergiebt fich folgende für månnliche und fachliche Substantiva durchaus, für weibliche jedoch nur im Plural gültige


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Rob (0. M.), Ruhm (o. M.), Rumpf, Nuß (0. M.), Saal, Sad, leite Saft, *Sammt, Sand (0. M.), Sang, Sarg, Sag, Saum, Sdacht, Sdaft, Schatt, Schall, Schal, Schaum, Schein, Schelm, Schera Schild, Schilf, Schimpf, Schiaf, Schlag, Schlauch, Schleim (0.M.), Schlich, Schiot, Schlund, Schlug, Schmaus, Schmert, Schmicb, Amnh Sdmiß, Schmiß, Schmuck Co. M), Schmuß (o. M.), Schnee (o.

1 cupd M.), Schnitt, Schopf, Schöp6, Schorf (0. M.), Schob, Schoss, slim Schrank, Schreck, Schrein, Sdiritt, *Shuft," *Schuh, South Schut (o. M.), Schwał (o. M.), Schwamm, Sch w a n, Schwang (o. M.), Schwank, Schwanz, Schwarm, Schweif, Schweiß, Gdwurft

, a Sdiwung, Schmur, Seim, Genf, Sieg, Sims, Sinn, Sign Sohn, Gold (o. M:), Span, Spaß, *Spath, Spedit, Speck, Speer, Spelz berity (0.-M.), Spieß, Splint, *Sporn, Spruch, Sprung, Spund, Das mit *Staar, Stab, *Stahl

, *Stahe, Stall, Stamm, Stand, Staub (o. M.), Steg, Stein, Steiß, Stern, Stich, Stiel, Stier, Stift, Stint, Stock, Stoff, Stolz (0. M.), Stör, Stord, Stoß, Strand (o. M.), Strang, Strauch, Strauß, Streich, Streit, Strich, chur Strick, Strom, Strumpf, Strunk, Stuht, Sturm, Sturz, Süd (o. Sa M.), Sumpf, *Sund, *Takt, *Tafft, *Tag, Salg (o: M.), *Salt, Land (0. M.), Ianzi Teich, Deig, Thau (0. M.), Thee (0., M.), Theil, Thon (0. M.), *Thran, *Thron, Shurm, Tisch, *Tod, Son, , Xu Jopf, *Dorf, Tort (0. M.), Trank, Traum, Irieb, Tritt, Trog, Tropf, Trofs (0.. M.), Trost (o. M.), Irok (o. M.), Trug (o. M.), Irumpf, Irunk (o. M.), *Trupp, *Tusch, Bogt, Bahn (0. m.), Baið (o. M.), Wall, Wanst, Beck, Weg, Wein, Werth, Wicht, Wind, Wink, Wirth, Wisch, Wiß, Wolf, Wuchs, Wurst, Wunsch, Wurf, Wust (0. M.), Zahn, Bank (o. M.), Baum, Zaun, Zeug, Zimmt (0. M.), Zig, zoll, Zopf, Zorn (o. M.), Zug, Zwang (o. M.), Zweck, Zweig, Zwerg, Zwirn, Zwift; überhaupt alle männ: ia com liden Verbal stämme.

a face b) Folgende weiblichen, Tauter umlautsfähige, welche ohne Uusnahme umlauten:

Angst, Urt, Bank, Braut, Brunst, Brust, Faust, Flucht (in : Xus: flucht, M. Ausflüchte), Frucht, Gans, Gruft, Gunst (o. M.), Hand, Haut, Kluft, Kraft, Kuh, Kunft (8. B. Zusammenkunft, M. Zusam: menkünfte), Kunst, Laus, luft, Luft, Macht, Magd, Maus, Nacht, ali Nath, Noth, Nuss, Sau, Schnur (Band), Sdwuift, Stadt, Wande

Wurst, Zucht (z. B. in Züchten), Zunft. c) Folgende sächlichen, welche (mit Ausnahme von Floß,

thic Rohr und dem fremden Shor) sämmtlich nicht umlauten:

U5, Band, Beet, Beil, Bein, Bett, Bier, Bled, Blei (o. M.), Blut (0. M.), Boot; Brod, Bund, Ding, Eis (o. M.), Fell, Fest, Fett (o. M.), Fleisch (o. M.), Fließ, Floß, Garn, Gas, Gift, Glück (o. M.), Gold (o. M.) Haar, şarz, seer, Şeft, Heil (o. M.) Hemd, Sex (0. M.), Hirn, þorn, Jahr, Joch, Kinn, Knie, Kreuz, Land, Laub (o. M.) Bidt, Loot, Loth, Maal, Mahl, Mal, Malz (0. M.) Maré (o. M.), Maß, Meer, Mehl, Moor, Moos, Mue, Netz, Obst (0. M.), öl, Öhr, Paar, Pesh,

(o. IN.), Pferd, Pfund, Pult, Recht, Reb, Reich, Nieß, Niff, Kohr,

Ross, Salz, Schaf, Sceit, Schiff, Schilf, Schmalz (o

..), Schmeer (0. IN.), Schock, Schrot, Schwein, Seit, Sieb, Spiel, Stroh (0. M.), Stück, Sau, Thier, Jhor, Iudh, Bieb (0. M.), Wachs (o. M.) Werft, Werg (0.M.), Werk, Wild (o. M ), Worte Brack, Belt, Zug, Ziel, Zinn (0. M.).


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scher, Hafer (0. M.), Bader (0. M.), Hammer, *Hamster, *Hummer, Hunger (o. M.), Jammer (0. M.), *Junker, Käfer, Kaiser, *Kater, Keller, Kerber, Keßer, Kleister, *Knauser, Köcher, Köder, *Koffer,

Körper, Kummer (o. M.), Küster, forber (die Lorber), *Marder,

Meier, Meister, Moder (0. M.), Mörser, · Neger, *Panzer, Pfeffer, Pfeiler, Pilger, Plunder. (o. M.), *Pranger, Priester, Reiher

, ??
*Schauer, Schiefer, Schleier, Schlummer (o. M.), *Schuster, Schwa: 18 ger, *Sommer, Speicher, Sperber, Splitter, Stüber, Jeller, *Cha:

ler, Tiger, Trichter, Triller, Vater, Weiher, Weiler, Widder, Win-


ter, Winzer, Zentner, Ziemer, *Zober, *Zucker; und alle durch die
Nachfilbe er (oder ner) gebildeten Sprooformen (vergl. s. 429 f.), welche sämmtlich den umlaut nicht annehmen, wenn sie

ihn nicht schon im Singular haben; are: Wittwer, Bauer (j. B.

Anbauer, Weinbauer), Reiter, Leser, Dichter, Schreiber, Schneider,

1 Maler, Säger, Ritter, Sänger, Bürger, Schlosser, Gärtner, Seiler, Töpfer, Redner, Lügner, Schuldner; Spanier, Schweizer, Hambur: ger; Bohrer, Leuchter 2c. b) Sächliche Wörter, sämmtlich nicht umlautend: auf el: Ferkel, Rudel, Scharmügel, Seget, Siegel, übel, Wiesel; Geflü:

gel, Getäfel, Getümmel u. a. m. mit der Vorsilbe ge, welche je bil doch größtentheils ohne Mehrheit sind; ferner die Sproßformen in mit der Nachfilbe sel, als: Räthsel, Gemengsel, überbleibfet, Ein:

schiebsel 2c.; auf en: Becken, Eisen, Füllen, Gewissen, Kiffen, Wappen, Wesen, sa

Zeichen; Leben, Schreiben und alle anderen substantivisch gebrauchten spec Infinitive; ferner die Verkleinerungswörter auf dh en: chup Mädchen, Häuschen, Männchen, Säubchen, Lichtchen (welche nur in de der Volkssprache zum Theil den Plural so bilden, daß fie der auf being er ausgehenden Mehrheitsform des Stammwortes die Nachsilbe chen anfügen, 3. B. die Bäuferchen, Lichterchen ft. Säuschen, Lichtchen; te vergi. S. 429 Anm. 1.);

2, 6m. auf er: Alter, Euter, Fenster, Feuer, Fieber, Fuder, Futter, Gitter,

Klofter (M. unregelmäßig: Klöster), Kupfer, lager (M. die Lager, nicht: Läger *), Laster, Leder, Malter, Meffer, Mieder, Mufter, Opfer, Pflaster, Polster, Ruder, Schauer, Silber, Steuer, ufer, Waf- ser (M. die Wasser, nicht Wässer), Wetter, Wunder, Zimmer; Ge: fieder, Gelächter, Geländer, Gemäuer, Gewässer, Gewitter, ungezie:

fer u. v. a. mit der Vorsilbe ge. die Verkleinerungswörter auf Tein: Fräulein, Kindlein, Bühlein,

Bächlein, Zuglein u. dgl. m. (vergl. S. 429); M. die Fräulein, Kindlein 20. 2) Die beiden weiblichen Wörter: Mutter und Toch ter, beide u mlautend.

3) Das månnliche Wort Käfe, und die fachlichen auf e, welche mittelft der Vorsilbe ge abgeleitet sind, als:

das Gebäude, Gebirge, Gedränge, Gefilde, Gefolge, Gehege, Gehänge, Gehäuse, Gelübde, Gemälde, Gemüse, Gepräge, Gerippe, Geschiebe, Geschmeide, Gesinde, Gestade, Getöse, Getreide, Gewebe, Eingeweide, ki Gewerbe, Gewinde, Gewölbe zc.

*) Die Mehrheitsform Läger Tcheint ein überbleibfel des mittelhochd.

Singulars daz leger.


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über die Bildung des Genitivs und Datins der ikke er Einheit in dieser ganzen starken Declination ist Folgenacht und des zu bemerken:

1. Alle Wörter, welche im Genitiv es anhången, haben un im Dativ die Endung e' (3. B. der Hals, das Wort, des Hals de baina fes, Wortes, dem Halse, Worte); diejenigen hingegen, welche dati im Genitiv ein bloßes 6 annehmen, hången im Dativ kein sciment e an (3. B. der Vater, das Auge, des Vaters, Auges, dem Ba: ter, Auge).

2. Der Genitiv aber erhält ein bloßes 8:

1) nothwendig in allen auf die Bildungsfilben el, en (em), er, lein, und das tonlose e ausgehenden Wörtern, wie

a la auch in den Fremdwörtern mit der nebentonigen Endung or;

si entfe mithin in allen Wörtern der 2ten und einigen der 4ten Decling sering tionsform; z. B. des Vogels, Räthsels, Magens, Mädchens, Athems, met

* Fingers, Wassers, Büchleins, Käses, Gemäldes, Luges, Doctors; 18 e welche demnach auch nothwendig den Dativ ohne e bilden: ter in dem Bogel, Magen, Finger, Büchlein, Doctor X.; 2) gewöhnlich in den Sprossformen mit den tonlosen

jed oder sebentonigen Endungen and, at, end, icht, ig, ing, ling, rich, fal, thum (f. S. 477 u. 485); also: des Hei: lands, Monats, Abends, Didichts, Königs, Härings, Jünglings,

28.1. Enteriche, Schicksals, Reichthums, Alterthums; daher auch im

Starfix

: Dativ gewöhnlich ohne e: dem Heiland, Monat, Abend, Di: dicht, König, Jüngling, Schicksal ic. Die Genitive Monates les

, Jünglinges, Königes, Reich thumes ac.; so wie die Da: tive dem Monate, Sünglinge, Könige, bende ic. find the zwar vollkommen sprachrichtig, würden jedoch in der prosaischen Sprache heutzutage geziert lauten, und werden in der Regel nur von Dichtern gebraucht, wo sie dem Versmaße gemäßer sind.

3. Bei allen andern männlichen und fachlichen Wörtern der starken Declination ist die vollständige und regelmäßige Endung des Genitivs es, und der Dativ erhålt demgemäß ein ez

j. B. des Freundes, Tages, Sahres, Geheimnisses, Mannes, Dor: fes, Strahles, Shres; dem Freunde, Cage, Jahre, Geheimnisse, Manne, Dorfe, Strahle, Dhre ic.

Indessen ist auch bei Wörtern dieser Urt die Uusmerfung des e im" Genitiv erlaubt, wo dadurch keine Härte entsteht, besonders nach Vocalen und flüssigen Consonanten; z.

B. des Klees, Sees, Ei's, Shaus st. Klee-es, See-es, ties, Chaues; des Strahls, Wohls, Saums, Schwamms, Sahns, Kerns, Korns, Fahrs, Dhrs u. dgl. m.

Nach starren consonanten aber, besonders nach b, d, t, ft, ch, 9, k, wird das e besser beibehalten; also: des Grabes,

Hundes, Mundes, Wortes, Schrittes, Herbstes, Buches, Cages, Dankes, Rockes . Die mehr oder weniger harten Abkürzungen

i Grabs, Munds, Worts, Schritts sind als grammatische Figur


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stabe, Irappe, Zeuge ; besonders auch die männlichen Personen:
Namen mit der Vorfilbe ge, als : Gefährte, Gehülfe, Genosse,
Geselle, Gespiele; und die Volksnamen auf e, als: der Sowabe, Franke, Sachse, Preuße, Böhme, Lappe, Finne, Russe, Türke,

Schwede, Däne, Franzofe, Grieche 2.
c) einige Ableitungen auf er und ar, als:

der Bauer (Landma n), Better, Gevatter, Nad bar; wohin auch die Volksnamen der Baier, Pommer, Kaffer, ungar, Bula

gar, Jartar, Barbar oder Berber (aus der Barbarei) gehören ; auch


der Rosat und der Wallach. 2) Weibliche: a) die einsilbigen: Acht (0. M.), Art, Au, Bahn, Brut, Bucht,

Burg, Fahrt, Flur, Fluth, Form, Fracht, Frau, Frift, Geiß, Gicht, Gier (o. M.), Gift (Mitgift), Saft (o. M.), Quld (M. selten), Hut, Jacht, Jagd, Roft, Laft, lift, Mark, Maft (o. M.), Milz, Null, Pacht, Pest (M. ungebr.), Pflicht, Poft, Pracht (o. M.), Qual, Raft, Saat, Sau, Schaar, Scham (o. M.), Schar (PflugIdhar), Schau (0.M.), Schicht, Schlacht, Schlucht, Samach (..), Schnur (Schwiegertochter), Schrift, Schuld, Schur, See, Spreu (o. M.), Spur, Statt, Stirn, Streu, Sucht, Shat, Shűr, Iradit, Srift, uhr, Wehr, Welt, Wuth (o. M.), Zahl, Zeit, Zier (o. M.); auch mehre nur in Zusammenregungen gebräuchliche weibliche Verbalstämme, als: Dacht in Undacht, Gall in Nachtigaú, Kehr in Rüdkehr, Heimkehr ac, Richt in Radriot, Sicht in absicht, þinsicht, Rű&sicht 2c.;, ferner die ärbeit; und die mit der Vorsilbe ge verbundenen: Geburt, Gefahr, Gesch w utft,

Geftalt, Gewähr, Gewalt. b) alle zwei: oder mehrsilbigen Mittel: oder Sproßformen, welche auf ein tonlofes e ausgehen; 3. B.

Achse, ühre, Umeise, Amme, Bacte, Bahre, Beere, Beule, Biene, Birke, Birne, Blume, Brűthe, Bohne, Borfte, Bremse, Brille, Brüde, Budye, Büchse, Bude, Dirne, Drohne, Drüse, Ede, Egge, Ehe, Ehre, Eiche, Fle, Ente, Erbse, Erde, Erle, Ernte, Eule, Fahne, Falte, Farbe, Feige, Feile, Fichte, Flamme, Flasche, Fliege, Flinte, Freube, Fuhre, Furche, Gabe, Garbe, Gasse, Beige, Glode, Grenze, Grube, Gurte, bade, şarfe, aube, bedte, Seide, benne,

Şeerde, Here, Süfte, Hütte, Ranne, Kaße, Kehle, Kerze, Rette,

Kirche, Kirsche, Klinge, Klippe, Knospe, Kohle, Krähe, Krippe, Kröte, Küche, Kutsche, Babe, Campe, Laube, Kaune, Leiche, Lerche, Linde, Linse, Lippe, Locke, Lunge, Made, Meite, Meife, Mienc, Mila be, Motte, Mücke, Mühle, Münze, Müte, Narbe, Nase, Pauke, Peitsche, Perle, Pfanne, Pfeife, Pflanze, Pflaume, Pforte, Poffe, Pumpe, Puppe, Quelle, Raupe, Rebe, Rebe, Reihe, Rinde, Rippe, Röhre, Rose, Rübe, Ruthe, Sache, Säge, Säule, Schale, Scheibe,

Scheune, Schlange, Schnalle, Schnecke, Schule, Schwalbe, Seele,

Seite, Sitte, Sohle, Sonne, Sorge, Speise, Sprache, Stange, Stimme, Strafe, Straße, Stube, Stunde, Sünde, Tanne, Tasche, Saube, Thräne, Iraube, Dreppe, Ulme, Waare, Wade, Waffe, Bage, Waise, Wange, Weide, Weise, Welle, Wespe, Bette, Biege, Wiese, Woche, Wolke, Würde, Zähre, Zange, Zehe, Zeile, Ziege, Zunge u. V. Q.; so auch die Sproßformen: die Höhe, Tiefe, Größe, Freude,

Zierde, Begierde, Behörde, Beschwerde, Geberde, Geschichte 2c.
c) Alle weiblichen Mittelformen auf el und er (mit


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Better); gerðhnlicher jedoch nach I. 4. Pl. die Betten, besonders in di

collectiver Bedeutung (vergl. S. 469 Unm. 1.). Das Bled nach I. 1. Pl. die Bleche; nur landschaftlich gemein: die bij

Blecher. Der Boden nach 1. 2. Pl. richtiger die Böden, als die Boden (f. S. Him

481 Anm.). Der Bogen nach 1. 2. Der Plur. Tollte immer die Bogen lauten (nach S. 481 Unm.); daneben ist aber auch Bögen üblich mit un

Cebu terscheidung der Bedeutung (1. S. 468). Das Boot nach I. l. Pr. die Boote, nicht Bite (i. S. 479. 4). Der Bösewicht nach I. 1. Pl. die Bösewichte (wie Wicht, Wichte);

aber auch nach I. 3. Bösewichter, durch Wirkung des ursprünglich

fächlichen daz wiht (i. S. 486. Unm. 2). Der Buchstab oder Buchstabe ist in die schwache Declination über: ita

getreten, während das Grundwort Stab Tchon im Altdeutschen (stap) Em start declinirt: der Stab, des Stabes,

' die Stäbe; aber des Buch

Besties, staben, die Buchstaben. Der Genitiv des Buch stabens ist man verwerflich, da er einen Nominativ Buchstaben voraussegen würde,

il welcher nicht besteht.

Gemii Der Bund nach I. 1. Pl. mit dem Umlaut: die Bünde; dat Bund ulo.

ohne Umlaut: die Bunde (3. B. Heu; . S. 479. 4). Der Bursch oder Bursche regelmäßig nach II. des Burschen, Pl. die

Burschen. Der Plural die Bursche ist fehlerhaft.
Das Ding, des Dinges, nach I. 1. Pl. die Dinge, und in veränder:

ter Bedeutung nach I. 3. die Dinger (f. S. 468). Der Dorn, des Dornes, nach I. 1. pr. die Dorne (landich auch nach

I. 3. Dörner, f. S. 485. Unm.), unb in colectiver Bedeutung nach

I. 4. die Dornen (f. S. 469). Der Druď nach I. i. Pr. ohne Umlaut: die Druce; in Zusammens

regungen jedoch: Drücke, z. B. Abdrücke, Eindrüde, Uusdrüde. Der Faden nach I. 2. Pi. besser die Fäden, als die Faden (f. S.

la sua 481. Anm.). Der Flitter bildet regelmäßig nach I. 2. den Plur. die Flitter. bibm

Der Plur. die Flittern gehört zu der weiblichen Nebenform : die

Flitter nach II. Der Flor, des Flores, nach I. 1. in der Bedeutung ,,Blüthenstand," an die

Pi. die Flore (auch wohl nach I. 4. die Floren); in der Bedeu:

tung, durchsichtig gewebter Zeug: die Flőre. Der Forst, des Forstes, selten nach I. 1. Pr. die Forste oder Förste;

gewöhnlicher nach I. 4. die Forften. Der Frieden (besser, als der Friede) nach I. 2. des Friedens, Pl.

die Frieden (f. S. 480. Anm.). Der Funken (besser als: Funke) nad; I. 2. Des Funkens, die

Funken (T. S. 480. Unm.).
Der Fuß nach I. 1. Pl. die Füße, und in anderer Bedeutung: Fuße

(F. S. 468). Der Gau, ehemals ein Neutrum (mittelh. daz göu, perkürzt aus

göuwe nach der 2ten starken Neutral-Declination) geht jegt nach 1. 1. Des Gaues, Pl. die Gaue; oder gewöhnlich (besonders in col:

lectivem Sinne) nach I. 4. die Gauen. Der Gedanken (altd. der gedanc nach I. 1. wie der Dank; dann

in die schwache Declination übergehend: der Gedanke, des Gedans Een 2c.), iegt im Gen. des Gedanken und demgemäß auch im Nom. richtiger der Gedanken, als Gedanke, nad l. 2. (f. S. 480. Unm.).


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Der Laden, nach 1. 2. des Ladens, Pr. richtig die Läden (f. S. 481.

Anm.); doch auch: die Laden in verschiedener Bedeutung (T. S. 468). Das Eager nach I. 2. des Lagers, Pl. die Lager, nicht: Läger (F. S.

482 u. 484). Das band, des Landes, nach I. 1. Pl. die Lande, und gewöhnlicher 10

nach 1. 3. die fänder (1. S. 46A). Das licht, des lichtes, nach I. 1. Pl. die Lichte, und nach I. 3. lichaela

ter, in verschiedener Bedeutung ( S. 468). Der Corber, regelmäßig nach 1. 2. des Lorbers, Pl. die forber, doch

gewöhnlicher die Lorbern nach 1. 4. Der Plural die Lorbeeren ges idom

hört zu dem Sing. die forbeere. Der {ump, regelmäßig nach II. des. Cumpen, die lumpen; doch auch in

staré nach I. i. des Cumpes, die Lumpe; der kumpen nach 1. 2. * des lumpens, die Lumpen.

600 € Das Maal (Flecken, Zeichen) oder Mal (Denkmal, Merkmal zc.) und il tje

das Mahl (Gastmahl), gewöhnlich nach I. 3. die Mäler, Mähler du (Denkmäler, Gaftmähler); in der edleren Sprache jedoch nach I. 1. Denkmale; Gastmahre (f. S. 469); das Mai, der Zeitpunkt, nur: 10

die Male (z. B. zu vier Malen, zu verschiedenen Malen). Die Macht nach I. 1. Pl. die Mächte; obero. auch nach II. die Mach Lim.

ten, wie es in den Zusammensegungen Vollmacht, Ohnmacht bei auch im bochdeutschen lautet: die Pollmachten, Ohnmachten (f. 6. Seit 474. Unm. 2.).

ដូច Der Magen (altd. mago, mage) nach I. 2. des Magens, Pl. die ther

Magen, nicht Mägen ( S. 481. anm.). Der Mai,

iegt nach 1. 1. des Maies, die Maie; alt und oberb. nach 16. 49 II. des Maien, die Maien (f. S. 493. b). Das Mart nach I. des Markes, o. M.; die Mart in allen Bedeus tufe

tungen nach II. pr. die Marken. Der Märg, jegt nach I. 1. des Märzes, die Märze; alt und noch ibli

oberd. nach II. des Märzen, die Märzen (f. S. 493. b). Der Mond, nach I. 1. des Mondes, die Monde; nur in der Bedeus 64 tung „Monat' nach II. des Monden, die Monden; Z. B.

Biel kann geschehn in eines Monden kauf. (Raupad). Das altd. mano, mane declinirt schwach (f. S. 493. b). Das Mus, nach 1. 1. des Muses, die Muse; obero. nad 1. 3. die

Müser. Der Muskel, nach 1. 4. des Muskels, Pl. die Muskeyn, auf welcher kehtice

Pluralform der übertritt des Singulars ins Femininum (die Mubs o meni

ket) fich erklärt (F. S. 459. 5. 1). Der Nachbar nad II. des Nachbarn (nicht gut: des Nachbars), Pl. before

die Nachbarn oder Nachbaren (f. S. 493). Der Namen (besser als Name) nach 1. 2. des Namens, die Namen (f. defe

S. 480., Unm.). Der Nerd nach II. des Nerven, die Nerven, aus welcher Pluralform

das weibliche Wort die Nerve entstanden zu sein scheint (f. S.

459. 5. 1). Der Ort, des Ortes, nach 1. 1. die Orte, und nach 1.3. die Örter,

mit abgeänderter Bedeutung (1. S. 468). Der Pantoffel, richtig nach i. 2. des Pantoffels, Pl. die Pantoffet;

doch auch nach 1. 4. die Pantoffeln, besonders wenn ein Paar dars

unter verstanden wirb (vergi. S. 469). Der Pfau, jegt nach I. 1. des Pfaues, Pr. die Pfaue, doch auch nach

I. 4. die Pfauen; alt und oberd. nach II, des Pfauen, die Pfauen. Der Psalm nach I. 1. des Psalmes, die Pfalme; gewöhnlicher jedoch


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und Aussprache beibehalten haben, erhalten nur im Genitiv Sing.
ein s, wenn sie Masculina oder Neutra sind, und im Plural gleich von
falls ein $ (vergl. S. 466 Anm. 3); also: der Chef, Pair, Maire,

330, Regisseur, das Genie, Canapé, der Lord, die Lady, der Pudding, der Cicerone 2c.; Gen. des Chefs, Pairs, Maires, Regisseurs, Genies, Canapé's, Lords, Puddings, Cicerones, der Lady; plur. die Chefs, Pairs, Maires, Genies, Ladys 20.

Deutsche Wörter, die, ohne eigentliche Substantiva zu sein, zu Substantiven få chlichen Geschlechts erhoben

* HIINE werden (mit Ausnahme der U djective, welche ihrer eignen Biegungs: weise folgen, s. w. u., und der Infinitive, wie das Effen, Lernen, Schreiben u., welche regelmäßig nach der 2ten Form der starken Declination gehen), låst man am besten unverändert und drůdt den Casus, nur durch den Artikel aus; sei es nun, dass sie auch an sich unabånderlich sind (wie: das ja und Nein, das Wenn und Uber; Gen. des Sa und Nein; Dat. mit seinem Wenn und Aber u. dgl.), oder das sie, wie die Pronomina, in ihrer eigent: lichen Bedeutung und Anwendung einer eigenthümlichen Decli

:; ? nation fåhig find; z. B. das Ich, des Ich, dem Ich; das Mein und Dein, des Mein und Dein 16. Nur zur Bezeichnung des Plurals kann man solchen Wörtern, wo es nöthig ist, ein 's anfügen (1. o. S. 467 Unm.).

B. Declination der Eigen namen. Diejenigen Eigennamen, welche des bestimmten Ur: the tikels bedürfen, also (nach S. 425) die Namen der Flüffe, Seen, Berge und Gebirge, Wälder u. und die Lån literis dernamen männlichen und weiblichen Geschlechts, so wie die V&Iker namen, haben keine eigenthümliche Biegungsweise

, fondern folgen ganz der Declination der Gattungsnamen. 3. B.

der Rhein, Main, Neckar, Po 2. G. des Rheines, Maines (gewo. Rheins, Mains) Neckars, Po's; Dat. dem Rheine, Maine (gew. dem Rhein, Main), Neckar, Po; die Elbe, Weser, oder, Do: nau x.; Gen. U. Dat. der Elbe, Weser, oder, Donau;

der Bodensee, der Harz, der Brocken, der Westerwald; G. des Bodensees, Harzes, Brockens, Westerwalds; D. dem Boden: fee, Harze (od. Harz), Brocken, Westerwalde (od. Westerwald; ; i die Schneekoppe, der Schneekoppe ac.;

der Rheingau, Breisgau, Peloponnes; des Rheingaus, Breis: gaus, Peloponneses 2c.; die Mark, Moldau, Türkei; der Mark, Moldau, Türkei u.;

der Sachse, Preuße, Baier, Ungar, Franzose u. a. m. decliniren nach der schwachen Declination (f. S. 491); der Spa: nier, Engländer, Holländer, Schweizer u. a. m. nach der 2ten Form der starken Declination (F. S. 482). Über der Deutsche" 1. S. 496 Unm. 4.

Diejenigen Eigennamen hingegen, welche in der Regel ohne Urtikel gebraucht werden und denselben nur ausnahms:


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Frankreich; die beiden Schlegel zc. Nur im Genitiv Plur. kann ein Éigennamen nicht ohne Artikel gebraucht werden, weil dieser Casus keine ihn deutlich auszeichnende Endung hat.

Folgende zugleich angewandten Beispiele zeigen übersichtlich, wie die Personen - Namen im Singular ohne Artikel, im Plural mit oder ohne Artikel declinirt werden.

Singular. N. Udelung,

Seidenstüder, Campe, Klopstod und Voß

haben fich um die Bildung der deutschen

Sprache große Verdienste erworben.
G. Udelung's, Seidenstücker's, Campe's, Klopstod's und Bob's

(od. Poslens) Verdienste sind groß.
D. Udelung, Seibenstücter, Campe, Klopstock und Voß
(nicht so gut: Ubelungen, Seidenstückern, Campen, Klopstoden und Poffen)

verdankt die Deutsche Sprache an Bils

dung und Bereicherung sehr viel. 2. Udelung, Seidenstücker, Campe,

Klopftock und

Pok (ehem. gewöhnlic: Ubelungen, Seidenstückern, Campen, Klopstođen u. Vossen)

schäßt man als deutsche Spratforfcher.

Plural.
N. (die) Udelunge, Seidenstücker, Sampe, Klopstocke und Bofie

oder Männer, wie fie, find felten.
5. der udelunge, Seidenstücker, Sampe, Klopstocke und Vosle

treffliche Werke find bekannt.
D. (den) udelungen, Seidenstüdern, Campen, Klopstoden und Voffen

erzeigt man mit Recht hohe Uçtung.
3. (die) Udelunge, Seidenstücker, Campe, Klopstocke und Vosse

wird auch noch die späteste Nachwelt ehren.

Singular. R. Ubelheid, Nanny), Bertha, Sophie

Sophie und Wilhelmine

find weibliche Namen.
3. Adelheids, Nanny's, Bertha's, Sophiens und Wilhelminens

Eigenschaften sind verschieden. D. Udelheid, Nanan, Bertha, Sophie

und

Wilhelmine (gewöhnlich: Udelheiden, Nanny'n, Bertha'n' Sophien, Wilhelminen)

kann man ein gutes Zeugniss geben.
2. Udelheid, Nannn, Bertha, Sophie und Wilhelmine (nicht so gut: Udelheiden, Nanny'n, Bertha'n, Sophien, Wilhelminen)

tiebt man wegen ihres Fleißes.

Plural.
N. (die) Abelheiben, Rann'yn, Bertha'n, Sophien und Wilhelminen

find nicht selten.
G. der Adelheiben, Nanny'n, Bertha'n, Gophien und Wilhelminen

erinnere id mich gern.
D. (den) Uderheiden, Nanny'n, Bertha'n, Sophien und Wilhelminen

sagt man viel Gutes nac.
2. (die) Wetheiden, Nanny'n, Bertha'n, Sophien und Wilhelminen

findet man nicht überall. Unm. 1. Kein Eigennamen darf im Plural den umlaut oder die

Endung er erhalten, wenn er auch von einem Gattungsnamen ent- lehnt ift, dessen Plural auf folche Weise gebildet wird. Die Namen Salzmann, Beckmann, Bad, Bolf, fuchs, Sturm, Haupt, Rodhund ähnliche lauten also im plucal nicht: die Satzmänner, Beckmänner, Bäche, Mölfe, Füchse, Stürme, Säupter, Köche; sondern die Salzmanne, Bache, stolfe, fudie, Sturme, Haupte, Koche 2c. Der Eigennamen ist, wie das Individuum, welches er bezeichnet, ein genau in fich abgeschloffenes


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fer, euer (f. u.). Man fage also nicht: unfrer einer; er spot

tet unsrer; ich gedenke eurer; er ist eurer würdig; sondern: unser einer (d, i. einer von oder unter uns); er spottet unser; ich gedenke euer; er ist euer würdig. Wohl aber: er spottet unfrer Freunde; ich gedenke eurer Verdienste u. dgl. m., wo diese Wörter zueignende Pronomina sind.

Wird der Genitiv mein, dein, fein und ihr mit den Wörtern halben, wegen und willen zu einem Worte ver: bunden; so wird zwischen beide Theile der Zusammensehung die Silbe et, nach unfer und euer aber ein bloßes t eingeschoben;

also: meinethalben, deinetwegen, unsertwegen, um unsertwilen, euerthalben 2. (vergi. S. 359).

3. Man lerne besonders den Dativ von dem Uccusativ die: ser Pronomina wohl unterscheiden. Folgendes Verschen kann

. dazu beitragen:

9N id, dich, ihn, es, fie Brauch als Dativ nie! Mir, dir, ihm, ihr, ihnen

Müssen dazu dienen.

Die Dative mir, Dir, Ihnen, Euch werden in der vertraulichen Umgangssprache des gemeinen Lebens oft für den grammatischen Ausdruck des Gedankens überflüssig nur zur Erhöhung der Lebendigkeit der Rede gebraucht; 7. B. da lobe ich

mir die Preußen; das waren Ihnen wahre Helden! das will ich mir doch ansehen; das soll Dir eine Lust werden! u. dgl. m. Der Dativ bringt hier den objectiven Ausspruch in eine lebendigere Beziehung zu dem redenben, oder angeredeten Subjecte.

4. Das Wörtchen sich wird nur da gebraucht, wo eine Ihåtigkeit auf die Person, oder Sache selbst, von welcher fie ausgeht, zurückgeführt wird. Es ist also ein zurückführendes oder růdzielendes Fürwort (pronomen reflexivum) der dritten Perfon; denn nur diese hat für diesen Begriff im Dativ und Uccufativ eine eigenthümliche Form. 3. B.

Er freut sich; fie maßt fich etwas an; das Kind spielt mit dem Meffer; es kann sich leicht schneiden. Meine Ältern freuen sich, dass sie sich ein Haus gekauft haben sc. Dieses Fürwort sich muss nicht mit ihm und ihn, ihr und sie verwechselt werden, welche immer auf eine andere person außer dem Subjecte geben. Wer fühlt nicht den Unterschied: Er hat fich be:

trogen, und er hat ihn (d. i. einen Undern) betrogen; er hat ibm etwas nehmen lassen, und: er hat sich etwas nehmen las sen; fie spricht immer nur von fich, und: fie spricht immer nur von ihm.

Dass

Daß dieses růdzielende Fürwort nie selbst das Subject sein, mithin auch keinen eigenen Nominativ haben kann, liegt in der Natur seines Begriffes. Für den Genitiv pflegt man in Er: mangelung einer eigenen Reflerio - Form den Senitiven seiner,


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2. Das heutige unbiegsame selbst geht aus von dem adjecti: visden Pronomen goth. silba, silbo, silbo (nur schwach declinirend), alth. staré : selper, selpiu, selpaz; schwach: selpo, selpa, selpa; mitterh. selber und selbe, zwischen starker und Tchwacher Form schwankend. Vergl. Grimm III. S. 5. Noch im Mittelhochd. wird dieses Pronomen vollständig declinirt; z. B. Gen. S. masc. durch sîn selbes tugent; Dat. danne du dir selbem tuost; Ucc. ich han mich selben verlorn; Gen. S. fem. ir sel. ber êren; Dat. si ist ir selber gehaz; Plur. ob wir selbe wellen; die wurden beide ir selber spot; waz sî an in selben rechent 2c. (Hartm. v. der Aue: Iwein). In unse: rer Sprache hat sich, außer der schwachen Form in der Verbindung derselbe, dieselbe, dasselbe (F. u. die bestimmenden Fürmör: ter), nur seiber (eigentlich die starke Form des Masc. im Nom. Sing., des Fem. im Gen. und Dat. Sing., und des Gen. Plur.) und selbst (aus dem Neutrum selbes, selbs erwachsen durch die nämliche Paragoge eines t, welche einft, mittelft zc. aus eing, mittels gebildet hat, vergl. S. 357. 2), beide als indeclinable, adverbien-ähnliche Wörter erhalten, die ohne Unterschied von Gedhlecht, Zahl und Casus mit Substantiven und fubftantivisden Pros

nomen jeder Urt verbunden werden.

5. Von dem reflexiven Pronomen sich ist das reci: proke, jest völlig unabånderliche einander wohl zu unterschei: den, welches, aus einer den andern u. entstanden, Gegenseitigkeit oder Wechselseitigkeit des Thuns zweier oder mehrer Personen ausdrückt (f. v. w. einer den andern, eine die andere, eines das andere; oder einer dem andern, eine der andern 2c.) und auf jede der drei Personen in der Mehrheit bezogen werden kann. 3. B. Wir lieben einander, ihr liebet einander, sie lieben

einander; verschieden von: sie lieben sich, d. I. jeder sich selbst. So auch für den Dativ, 3. B. wir begegneten einander; fie schmeicheln einander (o. i. Einer dem Andern).

Oft wird einander mit vorangesekten Präpositionen, wie an, auf, durch, bei, mit, von, fűr, nach, neben, über, unter ic. verbunden; z. B. wir schreiben fleißig an einander (0. i.

Einer an den Andern); fie fasen neben einander, gingen mit einander fort, fielen über einander her. So auch von Sachen: Ales durch einander werfen, in oder unter einander mischen u. dgl. m.

Unnöthig ist es in der Regel, uns, euch, sich zu dem einander hinzuzufügen; also nicht: Wir schäßen uns einander

, liebt euch einander, sie tadeln sich einander; sondern: wir schägen einander, liebt einander, fie tadeln einander. - Nur wenn das

, . von einer Präposition abhängige einander nach einem rück: zielend gebrauchten Verbum steht, muss diesem uns, euch, sich als Object hinzugefügt werden; 3. B. sie zankten sich mit ein: ander; wir haben uns mit einander entzweit; trennt euch von einander xc. Unmerk. 1. Wo kein Missverstand zu befürchten ist, Tebt man häufig

bloß uns, cuch, sich in reciproker Bedeutung an die Stelle des


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215 Beispiele der Declination dieser Fürworter mogen mein und unser dienen.

Einheit. männl. weibl.

sächl. Nom. mein, unfer meine, unfere mein, unser

abgekürzt unsre Gen. meines, unsereß meiner, unserer meines, unseres abgek. unsres od. unfers; unfrer

unfres od. unsers Dat. meinem, unserem meiner, unserer meinem, unserem abget. unfrem od.unserm; unsrer

unfrem od.unferm Acc. meinen, unseren meine, unsere mein, unser abgek. unsren od. unsern; unsre

Mehrheit.

Für alle Geschlechter. Nom. meine, unsere abgekürzt: unsre Gen. meiner, unserer

unsrer Dat. meinen, unseren

unsren oder unsern Acc. unsere

unsre. Bemerkungen.

1. Die zueignenden Fürwörter der dritten singularischen


Person sein und ihr unterscheiden sich dadurch von einander,
daß sein nur gebraucht wird, wenn der besikende Gegenstand mannlich oder fachlich, ihr aber, wenn derselbe weiblich ift. Ihr Gebrauch richtet sich also in dieser Hinsicht immer nach dem vorangegangenen Subject, auf welches sie sich beziehen;

3. B. der Vater liebt seine Tochter; die Schwester schreibt ihrem Bruder, dass sie sich an den von ihrem Onkel erhalte: nen Büchern vergnüge. Das Kind belustigt sich mit seinen Spielsachen. So auch: Die Fliege legt ihre Eier auf Fleisch; der Schmetterling sekt seine Eier auf Blätter, damit die junge

Brut ihre gehörige Nahrung finde. Sedes dieser beiden Fürworter hat aber auch seine drei Geschlechtsformen für den Gegenstand, welcher besessen wird (sein, seine, fein; ihr, ihre, ihr) und richtet sich also in dieser Sinsicht, gleich allen andern adjectivischen Pronomen, nicht bloß in seiner Zahl und seinem Cafus, sondern auch in seinem Geschlechte immer nach dem Substantiv, vor welchem es steht, wie dies schon aus den obigen Beispielen erbeut. Man hůte fich also vor der Ver: wechselung des subjectiven mit dem objectiven Geschlechte dieser Fürworter!

2. Da die zueignenden Fürwörter selbst die Stelle eines Genitivs des Besiges vertreten, so darf man einem Substantiv im Genitiv nicht zum Überfluffe noch ein zueignendes Fürwort beifügen, noch auch nach einer in der Volkssprache sehr üblichen fehlerhaften Sprechweise statt des Genitivs den Dativ des Subftantivs in Verbindung mit einem zueignenden Fürworte segen.

Man


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Man sage also nicht: Dies ist meines Vaters, oder gar meinem Vater sein Haus, sondern: meines Vaters Haus; nicht: meiner Sdyw efter ihre Stube, fondern: meiner Schwester Stube; nicht: meinem Bruder sein Geburtstag, sondern: meines Bruders Geburtstag; nicht: ich liebe mehr die Gedichte Hötty's, als koregarten feine; sondern ... als die von Kofegarten, oder als die Gedichte Kosegarten's.

3. Zu allen zueignenden Fürwortern wird oft, wenn man den Besitz nachdrücklicher bezeichnen will, das Beiwort eigen Hinzusekt; z. B. mein eigenes Haus; fein eigner Bruder kannte ihn nicht uc.

4. Steht ein zueignendęs Fürwort als Prádicat mit ei: nem Substantiv, oder mit einem Personwort verbunden, welches einen bestimmten Gegenstand bezeichnet: so wird es, gleich den Adjectiven, nicht declinirt; 3. B. Der Hut ist mein; Dein ist

die Ehre 2. (aber nicht: Der Hut ist meiner, auch nicht: er ge

hört mein, sondern mir). Steht es aber nicht in sprach: licher Verbindung mit einem Substantiv, oder Pronomen, jedoch in Beziehung auf ein solches, besonders nach dem unbestimmt gebrauchten Fürwort es: so erhålt es die vollständigen Geschlechtszeichen, nåmlich im månnlichen Geschlecht die Endung er, im weiblichen e und im sächlichen es, also meiner, meine, meines; unserer, unsere, unseres, (abgek. unsrer, unsre, unsres) 26. 3. B. Wem gehört der Hut - die Feder - das Buch? Antwort: Es ist meiner - meine

meines; oder: Er ist mein fie ist mein es ist mein. Ist das Shr Regenschirm, oder ist es unserer? 5. Anstatt:

sagt man auch: meiner, meine, meines der, die, das meine od. meinige. deiner, deine, deines der, die, das deine od. beinige. seiner, feine, feines der, die, das seine od. reinige. ihrer, ihre,

ihres der, die, das ihre' od. ihrige. unserer, unsere, unseres der, die, das unsere od. unsrige. eurer, eure, eures

der, die, das eure od. eurige. ihrer, ihre, ihres

der, die, das ihre od. ihrige. (Ihrer, Shre, Shres der, die, das Ihre od. Shrige).

Die Formen meinige, deinige u. können nie ohne den bestimmenden Artikel stehen. Beiderlei Formen: der meine, deine sc. und der meinige, deinige 2c. haben nie ein Substantiv hinter sich, sondern beziehen sich entweder, wie meiner, deia ner, e, es z., auf ein vorangegangenes, 3. B. Dein Bruder

ist mit dem meinigen ausgegangen; oder sie stehen selbst als Substantive, und werden dann auch mit großen Anfangsbuchstaben geschrieben; z. B. Du haft das Deinige gethan, Tei tar:

um zufrieden und lass auch andere das Ihrige thun! Die Meinigen (Ältern und Verwandte) lassen fich Ihnen und den Ihrigen empfehlen. - Lars und gieb Sedem das Seinige!

! şenfe's gr. Sprachlehre 5te Aufl. Ir Bo.

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Es ist ein Baum aus meinem Sarten verkauft worden. - Wa$?

Ein Baum. Was für einer? Ein Birnbaum. Welcher? Der große alte Baum, welcher rechts am Wege stand. (Hier tritt in der Untwort det bestimmende artikel der ein, wo: gegen vorher die Antwort nur mit dem nicht bestimmenden gege: ben wurde.) - Ebenso: Wer ist gekommen? Der Schuhmacher. Welcher? Derselbe, der gestern da war – Was liegt auf dem Sische ? Mein Buch. — Welches? Die deutsche Grammatik.

.
Welcher Mann that es? und welcher that es? – Welche Farbe ist für die Zugen die heilsamste ? Welches Feuer brennt nicht? - Welchem Vogel sind die Federn zum Fliegen unnüz?

#nmerk. Im Gothischen lautet das Pronomen welch: hvêleiks


und hat ganz die Bedeutung des lateinischen qualis. Im althochd.
finden sich dafür zwei verschiedene Uusdrücke : 1) huiolih od. wiolih
und 2) huelih od. welih, von denen der erstere die Bedeutung der
Beschaffenheit beibehält, der legtere hingegen mehr das broße quis
ausdrückt; z. B. wiolih inti welîh wib, d. i. qualis et quae
femina. Notker verkürzt das welih zu wel (quis), und unters
scheidet davon bestimmt das wiolih qualis. In dem mittel:
hochd. welh (bei Boner auch noch wel) fließen beide Formen
und Bedeutungen zusammen, wie in unserer heutigen Sprache. S.
Grimm III. S. 46 f.

3. In demselben Casus, worin mit diesen Wörtern gefragt wird, muss natürlich auch geantwortet werden. Z. B. Nom.

Wer ist da? Ich, du, er, sie, der Vater, die Mutter 26.

Was ist das? - Ein Buch, eine Feder, ein Meffer. Gen. Weffen Haus ist das? — Meines Bruders, seiner Mutter,

des genannten Kindes. Dat. Wem gehört der Hut? - Mir, ihm, meinem Bruder, mei:

ner Schwester, dem Kinde.

W en hast Du gesprochen? Shn, sie, ben Freund, die Ucc. Freundinn, das Mädchen.

(Was suchst Du? – Meinen Hut, meine Feder, das Buch.

4. Alle fragenden Fürworter werden nicht allein in direc: ten, sondern auch in indirecten Fragen angewendet, d. i. wenn der Fragesak nicht selbståndiger Hauptsak, sondern als abhängiger Nebensaß einem andern Saße angefügt ift. 3. B.

Er fragte mich, wer ich sei und was ich wolle. Sage mir, welcher Mann gestern bei Dir war. Ich möchte wissen, was

für ein Buch Du liefest 1. - Als directe Fragen würden diese


Säge lauten: Wer bist Du, und was willst Du? - Welcher Mann war bei Dir? Was für ein Buch liefest Du?

5. Die Fürworter was für ein und besser welcher ?c. dienen auch in Uusrufungen zum Ausdruck der Verwunderung;

3. B. was für ein Mann! oder welcher Mann! welche Schönheit!

welches Bunder! welches Geschrei! welcher Glanz! :. In dieser Bedeutung kann welch auch init Abwerfung feiner Biegungs:


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ohne Nebenbegriff aus. Die Formen wer, weffen, wem, wen sind, wie die gleichlautenden des fragenden Pronomens nur auf persönliche Gegenstände beiderlei Geschlechts, was nur auf Sachen oder abstracte Begriffe zu beziehen. Nur die kürzere Genitiv-Form we fs hat sowohl für sich allein, als in den Zusammensegungen weßwegen, weßhalb, um weß willen auch Beziehung auf Sachen. 3. B. Més das Herz voll ist, des

läuft der Mund über. Ich weiß nicht, weßhalb er mich hasst 4. Oğl. m.

Wer und was dürfen übrigens nie auf einen einzelnen concreten und deutlich benannten Gegenstand bezogen werden, sondern immer nur auf allgemeine, durch ein bestimmendes oder hinweisendes Pronomen ausgedrückte Gegenstande oder Begriffe (3. B. das, oder dieses, was uc.; der, wer c.), auf allge: meine Bablwörter, wie Feder, Alles, etwas, nichts, Eini: ge$ x. oder ganze Såbe. Man sagt daher nicht der Mann, wer gestern bei mir war a. Eben so unrichtig ist aber: das Haus, was mein Nachbar bewohnt, ft. das Haus, welches oder

Dagegen fagt man richtig: Jeder, wer einen Zweck erreichen 'will u. Das ist es, was ich Dir zu sagen hatte. Alles, was ich habe, weißt Du. Erziehung giebt dem Menschen nichts, was er nicht aus sich selbst haben könnte; sie giebt ihm das, was er aus fich felbft haben könnte, nur geschwinder und leichter. (Lessing.)

Wer das kann, was er wil, ist ein beglü &ter Mann;
Doch weis und groß ist der, wer das will, was er kann.

Häufig wird das bestimmende Fürwort ganz weggelassen, so daß wer, was die bestimmende und beziehende Kraft in fich vereinigt und in derjenige welcher, diejenige welche dasjenige welches aufgelöst werden kann, daher denn auch der mit wer oder was beginnende Beziehungsfak dem Hauptsake vorangesteut wird. 3. B. Wer nicht hören will, muss füh

len (d. i. der, welcher nicht hören will uc.). Wer bei traurigen Schicksalen sich den Tod wünscht, ist eben so klein, als der groß ist, welcher auch im größten Glück an den Tod denkt und ihn nicht fürchtet. Was Du heute thun kannst, verschiebe nicht auf morgen. Was ein braver Mann für wahr und recht hält, hat er öffentlich zu sagen Muth; oder es ist eine Sache, die nicht gesagt werden muss, und folglich nicht ganz wahr. (Seume).

Indessen kann auch nach wer und was an der Spige des zurückgedrắngten Hauptsakes das bestimmende der und das noch hinzugefügt werden; z. B. Wer nicht hören will, der muss füh:

len. Was Du heute thun kannst, das verschiebe nicht auf morgen. Wer mein Freund sein will, der muss mir meine Fehler

sagen. Wer Verstand hat, der besißt einen großen Schak. Diese Hinzufügung des bestimmenden Pronomens ist noth: wendig, wenn der Gegenstand zu dem Hauptsaße und zu dem


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Mile fie, es, sein, ihr ac. von dem Subject der Rede (vergl. S.

278.) gebraucht, und die Fürworter derselbe, dieser, defa

sen, deren an die Stelle des Zielwortes (Objectes) oder der die übrigen Personen und Sachen gefegt, um alle Zweideutigkeit zu vermeiden.

3. B. Der König ist gegen den Mann sehr gnädig gewesen; denn er hat seinem Sohne ein gutes Amt verliehen. (Hier muß statt einem - dem Sohne desselben nämlich Man-

( nes) stehen, weil es sonst zweideutig sein würde). Eben fo: Der Bater liebt seinen Sohn; aber derselbe od. Diefer (nicht er) weiß ihm dafür keinen Dank. - Herr 2. reifete mit Herrn B. nach Safsel, um mit ihm (richtiger demselben) ein Geschäft in Ordnung zu bringen. Da er aber unterwegs krant wurde, mußte er ein Paar Tage länger verweilen. (Hier weiß man nicht bestimmt, wer krank geworden ist, ob Sr. 2., oder Hr. B. - Ist es Herr B., fo mufs statt er - derselbe oder die: fer stehen, ist aber Hr. 2. gemeint, fo hieße es deutlicher: jener oder der erftere). Eben fo: Die Mutter kam mit ihrer Toch ter hierher, um ihre oder deren Angelegenheiten in Ordnung zu bringen; (ihre, wenn es auf Muttec geht; deren wenn es auf Tochter geht). Unmerk. Einige Teßen in solchen Fällen den Namen desjenigen, auf

welchen sich sein oder ihr bezieht, in Klammern daneben. 3. B. Die Mutter kam mit ihrer Tochter hierher, um ihre (der Tochter) Ungelegenheiten 2c. Der Vater sprach mit dem Sohne von seiner (des Sohnes) Sochzeit ?.. Doch ist diese Wortfügung eben so hart,

als unnöthig. Befinden fich in einem Sage außer dem Subjecte noch zwei Substantive, welche beide in dem folgenden Sake durch Prono- men vertreten werden: so wird dasjenige, welches in den Nomi: nativ übergeht, durch diefer, das andere durch derselbe bera treten. Z. B. Der Herr nahm dem Bedienten das Geld wieder

ab, weil dieser ihm dasselbe gestohlen hatte; oder: weil ihm diefes von demselben gestohlen worden war.

Oft begründet aber die Bedeutung den Unterschied zwis fchen sein und desfelben. 3. B. Ein Freund ist ein großes Gut; denn sein Besig erhöht den Werth des Lebens ; besser:

; denn der Befik desselben ?c., da sein Besik von dem, was er befißt, verstanden werden könnte, während hier der Freund felbst als in des Andern Befie befindlich vorgestellt werden soll. So auch: Das Geld hat seinen großen Werth; aber der Besit des Telben macht mehr bequem, als immer glüdlich. Der Unter: schied liegt also darin, dass sein Befie activ, der Besik desselben aber paffiv zu verstehen ist.

Besonders in Beziehung auf leblore Dinge gebraucht man überhaupt lieber die Genitive des bestimmenden und hinweisenden Pronomens desfelben, derselben, deffen, deren, als die zueignenden Fürworter sein, ihr, in denen der Begriff


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vergl. etliche) erklärt werden, auf ähnliche Weise,

gue, in der

Bolkssprache etwas zu was verkürzt zu werden pflegt und wer

, .:
håufig in der Bedeutung Iemand, irgend einer für das
veraltete etw'er gebraucht wird. Im Schreiben und der gewähl-
teren Nede segt man får jenes w el che, welches lieber : einige, einiges oder die Genitive deren, dessen (französisch en). T 3. B. Hast Du noch Nüsse? Antw. Sa, ich habe noch wel che;

besser: noch einige, oder ich habe deren noch. Hast Du noch Stroh? Ja, ich habe noch welchess beffer: noch einiges oder

etwas, oder ich habe, deflen noch; aud) wohl nach dem Bei: ispiel

, det lateinischen Sprache b!oß: ich habe noch (habeo). Anmerk Wenn wir in unserer Heutigen Sprache diese den fragenden

aus dem Utfall gleichlautenden unbestimmten Pronominen on Dolkssprache füglich Partikel et erklären

muß doch be merkt werden, dap ursprünglich im Deutschen die Fragenden Pronos

mina wét, was auch ohne weiteren Zusak zugleich als unbestimmte
ex dienen, eben so wie die entsprechenden griechischen und lateinischen
I STIS, quis zugleich fragende und unbestimmte Pronomina mit der

Bedeutung aliquis sind. Da der in Frage gestellte Gegenstand ein noch unbestimmter ist, To erklärt es sich leicht, wie auch der affirma: tive Begriff der unbestimmtheit durch ein Fragewort ausgedrüdt werden konnte, indem der unbestimmte Gegenstand als ein frags licher dargestellt wurde.

8. Durch Zufammenfebung der Pronomina jeber Urt mit Prepositionen, Substantiven und Adiecti: ven werden verkürzende neben und beiwortliche Ausdrůde ges bildet; insbesondere:

11! 1) Mit den Präpositionen wegen, bald oder balben, um

willen durch Vorfeßung des Genitivs der persönlichen Für: and

wörter: meinetwegen, meinethalben, um deine twillen, 50. unfertwegen, ic. (. S. 518); so auch mit dem Genitiv des

hinweisenden Fürwortes: De fs wegen deshalb, um deß: willen; und des Fragenden oder beziehenden Fürwortes : web: wegen, weßhalb ic. - Andere Präpofitionen bilden mit dem ihnen nachgefekten Casus des hinweisenden Pronomens zusammen: gefegt adverbialische Ausdrücke, wie: nadidem, indem, ohne: dies,

dellen u. (vergl. S. 402. b). 2) Mit den Substantiven Fall, Gestalt, Maß, Seite: desfalls (auch dess falls geschrieben, wo man es denn durch falls defien', d. i. im Fall deffen, erklären muss), dergeftalt, Folchergestalt, dermaßen (6. i. , in der Maßen" von dem alten Femininum die Maße ft. das Maß); meinerseits, unsrerseits (d. i. von meiner, unsrer Seite), dies seits, jenseits 2c. Hieber gehört auch das veraltete Substantiv die Pei (alto, leige), d. i. Art und Weise, welches jegt nur in Form einer Nachsilbe mit den weiblichen Genitiven vou Für: un Zahim örtern zusammengesest vorkommt zur Bildung unbiega Famer Beitvörter, welche die 2rt oder Beschaffenheit bezeichnen. Die Zusammensepungeit mit Fűrivörtern, als derlei (von der


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.
. videos cuidan

10. Überblicken wir das ganze Gebiet der Pronomina, jo

. ergiebt sich eine sowohl etymologisch, als der grammatischen Be deutung nach begründete Eintheilung derselben in drei Grup: pen oder Familien.

Die erste Familie machen die persönlichen Fürworter mit ihren Ableitungen, den zueignenden, aus. Jene sind wesentlich fubftantivische Wörter; diese nicht radical von denselben verschieden, sondern nur eine Umwandlung der substantivischen Perfonwerter zu. adjectivischen Bestimmwörtern. Die gramma: tische Person ist hier der Grundbegriff, und für jede der drei Personen hat die Sprache nicht bloß eine Wurzel,

che sondern die verschiedenen Casus- und Zahlformen einer und derfelben Person gehen zum Theil von verschiedenen Wurzeln aus; 3. B. ich, mein, wir, uns; du, ihr; er, sie, es, sein 2c.

Die zweite Familie machen die hinweisenden und bestimmenden, die dritte die fragenden und beziehen: den Fürworter aus, welche ihrer ursprünglichen Natur nach so: wohl substantivische, als adjectivische Wörter find.

Der charakteristische Wurzellaut für den Begriff der Hinweisung ist der Zungenlaut t, d, f. Das einzige einfache Demonstrativum, welches sich in unsrer. Sprache erhalten hat, ist der, die, das. (Vergl. das sanskrit. tas, griech. Tò,

TOŨ, tñs ac.; latein. talis, tantus ?c.; goth. sa, so, thata uc.). Außerdem hat besonders der Vocal i demonstrative Straft mit Bez ziehung auf einen der ersten Person näher liegenden Gegenstand, 3. B. in dem untergegangenen deutschen Pronomen hir, welches den Adverbien hier, her, hin zu Grunde liegt.

Der charakteristische Wurzellaut für die Frage ist ein Gaumen oder Kehlfaut k, q, h; 3. B. sanskrit, kas, lat. . quis, qui, qualis, quantus; griech. noở, xas, xolos, xogos, qui,

300s später in z und t übergegangen: toù, TS 2., tis, ti; goth. hvas, hvô, hva; althochd. huer, huaz, in der neueren Sprache durch Abwerfung des charakteristischen Anlautes nach S. 352. 2)

zu wer, was geworden. Vergl. Grimm III. S. 1 ff. do Die Bedeutsamkeit dieser Wurzellaute beruht in einer natürlichen Lautgeberde (vergl. S. 302). Die Zunge ist das zeigende,

. deutende Organ; die Gaumen- und Kehllaute hingegen, als die innerlichsten, der Quelle der Sprache, am nächsten liegenden,

eignen sich vorzugsweise für den Ausdruck der aus der inneren in Bewegung des Gemüthes entspringenden Frage.

Für den determinativen und relativen Begriff kann die Sprache keine eigenthümlichen Wurzeln haben, weil diese Begriffe nicht auf einer sinnlichen Anschauung oder Empfindung beruhen (vergl. S. 126.), sondern erst im Saggefüge als logischsyntaktische Beziehungsbegriffe entstehen. Die Sprache bedient fich daher de3 demonstrativen Fürwortes (Set) zugleich als eines determinativen, indem der Ausdruck für

1. Ausdruc für die sinnliche Hinweisung auf einen Gegenstand der Anschauung zugleich für