Gibson les paul vergleich

Gibson les paul vergleich

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  • Genres: Rock, Blues, Vintage Rock, Hard Rock
  • Sustainreicher, warmer, basslastiger Klang. Gut zum Verzerren geeignet
  • Kurze Mensur 24,75" (628mm), gut für Anfänger
  • Hölzer: Korpus, Hals: Mahagoni. Decke: Ahorn ("Studio" Version hat oft keine Decke)
  • Tonabnehmer: 2x Humbucker
Die Les Paul von Gibson oder auch liebevoll "Paula" genannt, ist das krasse Gegenteil zur (Fender) Strat. Äusserlich erkennst du sie an dem einen unteren Cutaway (die Strat hat zwei). Die Stimmmechaniken sind zweireihig an der Kopfplatte angebracht. Ihr Hals ist meistens an den Korpus geleimt, statt geschraubt. Dadurch ist die Tonübertragung (theoretisch) besser und der Ton klingt länger aus. Das Halsprofil ist meist runder und dicker als das einer (modernen) Strat. Da die Bundabstände aber kleiner sind, ist sie für die meisten Anfänger leichter zu spielen, als eine Strat.

Gibson Weight Relief:

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Eine Paula wird aus Mahagoni gemacht (Decke meist Ahorn). Das macht sie leider ziemlich schwer. Seit einiger Zeit fräst Gibson daher Hohlkammern in den Korpus (nach aussen hin nicht sichtbar), was sie leichter macht.

mehr / weniger Info

Gibson les paul vergleich
Die Gibson Les Paul klingt warm, mittig, etwas basslastig und nie grell. Sie hat zwei Humbucker (Doppelspulen Tonabnehmer), die kräftiger zur Sache gehen als Single Coils (Einspuler) und dadurch fetter klingen und gut verzerren. Sie klingt definitiv nicht glockig hell, wie zB eine Strat, eher dunkel, warm und weich. Durch den weichen Sound ist sie auch nicht sonderlich perkussiv im Anschlag (Attack) und daher nicht so gut für Funk oder Countrymusik geeignet.

Besonderheiten:

So gut wie alle Gibson Les Paul Gitarren haben eine kurze Mensur. Dadurch sind sie nicht nur für kleine Hände perfekt geeignet, sondern auch für Anfänger! Ausserdem haben Paulas kein Tremolosystem, was die Gitarre wesentlich stimmstabiler hält. Damit hast du das perfekte Anfängermodell in der Hand. Achtung: 2017 hat Gibson begonnen extrem günstige US Modelle herzustellen. Die meisten Teile dafür kommen aber aus Fernost. Die Gitarre klingt und bespielt sich echt bescheiden. Warum Gibson seinen guten Namen damit ruinieren will weiss ich nicht. Aber bitte, kauft dieses billige Klumpert nicht. Wenn euer Budget begrenzt ist, greift zu einer Epiphone (Gibsons Tochterfirma). Die werden zwar in Fernost gefertigt, sind aber mit wenigen Ausnahmen echt gute Teile und zum Teil sogar noch günstiger (siehe meine Empfehlungen dafür unten bzw rechts).

Vorteile:

Kräftiger Sound, gut zum verzerren geeignet. Humbucker sind brummfrei. Für kleine Hände gut zu spielen. Stimmstabiler, da kein Tremolo. Exzellenter Wiederverkaufswert (bei guten Gibsons oft höher als der Kaufpreis).

Nachteile:

Klebrige Halsrückseite (glossy Nitrolack) wenn man schwitzt. Billige Kopien klingen manchmal dumpf. Hohes Gewicht (Mahagoni Holz).

Genres:

Rock, Blues, Vintage Rock, Hard Rock.

Fazit:

Paulas sind gut zu verzerren. Geeignet sind sie besonders für Rock und Blues, dafür weniger für cleane Sounds wie Funk oder Country. Falls du dir keine echte Gibson leisten willst, empfehle ich dir Epiphone Gitarren. Das ist die Tochterfirma und somit wesentlich günstiger. Bis auf die Special Serie kannst du hier ab ca € 300,- gute Instrumente bekommen.

  • Geringes Budget: Epiphone LP Studio
    Von Gibson`s Tochterfirma Epiphone kommt die günstigste zu empfehlende Paula. Sehr rockiger, leicht aggressiver Sound mit der Epi Version der Classic 57 Pickups.
  • Mittleres Budget: Epiphone LP ModernIch bin schwer begeistert von der Epiphone Modern Serie. Hier bekommst du für relativ günstiges Geld einfach grossartige Features, die vA die Bespielbarkeit und die Soundvielfalt betreffen. Der Countoured Heel Übergang vom Hals zum Korpus lässt auch die hohen Lagen noch problemlos erreichen. Die Locking Mechaniken sind super bequem beim Saitenwechsel, helfen aber vA bei der Stimmstabilität. Die Humbucker können auf Single Coils geswitched werden (durch Herausziehen des Potis), was den Sound ausdünnt und somit acuh für funkige und poppige Sounds geeignet ist. Auch einen Out-Of-Phase Switch für etwas abgefahrene hohlere Sounds (ala Peter Green) gibts noch dazu.

    Mein Preis/Leistungssieger!

  • Gibson Alternative - Mittelhohes Budget: Schecter USA Custom
    Nicht nur Gibson baut Les Paul Style Gitarren ;-). Ich kann euch die Marke Schecter sehr an's Herz legen. Schecter baut unfassbar gute Gitarren mit Features, die bei Gibson locker das 3-fache kosten. Die Schecter USA Custom bietet Locking Mechaniken für eine bessere Stimmstabilität und einen Compound Griffbrettradius. Das bedeutet der Radius ist in den niedrigen Lagen runder, damit man Akkorde besser greifen kann, und in den höheren Lagen wird das Griffbrett flacher für leichteres Solieren und Saitenziehen. Absolute Empfehlung meinerseits!
  • Hohes Budget: Gibson Les Paul ClassicIch bin ein ausgewiesener Fan der Classic Serie von Gibson (ich hab selber eine). Denn diese Serie bietet für noch leistbares Geld (für Gibson Verhältnisse;-) extrem viel. Beide Humbucker sind mittels herausziebaren Volume Regler auf Single Coil splitbar. Damit wird die Gitarre extrem vielseitig, da man nun auch ausgedünnte popig-funkigere Sounds mit an Board hat. Auch die Tone Regler sind als Push-Pull Regler ausgelegt. Damit kann man die Tonregelung in den Bypass schalten bzw die Phase umkehren, was einen hohlen, nasalen Klang ergibt, was dann ähnlich einer Strat in Schalterposition 2 buw 4 entspricht.

    Die Humbucker sind Gibson's neues Burstbucker Flagschiff. Wenn einen sehr guten Allrounder sucht ist hier bestens aufgehoben!

Weitere Ratgeber: Strat | Tele | PRS | Ibanez | Metal

18. Februar 2020

Low Budget Paula vs High Budget Paula - wer gewinnt?

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Vergleichstest Gibson Les Paul Studio vs. Hagstrom Ultra Max

Die Legende der Single Cut Paula – es handelt sich, da wird wohl keiner dran zweifeln, um eins der kultigsten Gitarren-Modelle überhaupt. Die Paula ist und bleibt die zentrale Rockgitarre und hat dadurch auch einen nicht immer leichten Stand, vor allem wenn es um die Frage nach günstigen Alternativen geht. Die Gibson Les Paul ist das Vorzeigemodell – die Geschichte von Les und Gibson haben wir in dieser Story ausführlich beleuchtet, aber ein alleiniges Hochheitsrecht hat Gibson auf die Single Cut Paula nicht. Derzeitig kämpft die Firma verbissen um genau diese Rechte, nennt das Ganze ein wenig euphemistisch „Kampf um das eigene Erbe“ – was jedem Gitarren-Fan auf der Welt definitiv zu denken geben sollte. Denn am Single-Cut-Modell haben sich viele Firmen versucht. Manche haben dabei Geschichte geschrieben, einige machen es sogar besser als Gibson selbst – wie zuletzt Maybach mit ihrer Lester Wild Cherry bewiesen haben. Insofern kann man nur hoffen, dass Gibson mit diesem Vorhaben scheitern.

Aber bleiben wir beim Thema: Gibson kostet – wenn man nicht auf Epiphone umschwanken will und dafür diverse Verarbeitungs- und Klangmängel in Kauf nehmen will, dann sollte man sich genau vor Augen führen, dass man am Vierstelligen kratzen wird. Doch muss das so sein? Die klangliche Resonanz, das Sustain, die Spielbarkeit, die Verarbeitung – und auch ein bisschen eben der Name, spielen mit rein, wenn man für eine Gibson fast eineinhalb tausend Euro hinblättert. Dass es auch anders geht, hat mitunter auch Hagstrom bewiesen.

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Wir haben uns die Hagstrom Ultra Max in diesem Test bereits ausführlich angesehen – und diese Single-Cut mit einem Best Buy für ihre Preisklasse ausgestattet. Und die Preisklasse, das heißt hier: 639,- Euro. Für fast das Doppelte gibt es die destillierte Paula aus dem Hause Gibson: Die Gibson Les Paul Studio. Zeit für uns, mit ein paar Mythen aufzuräumen – und eine famose Low-Budget Single-Cut Paula mit einer klassischen Gibson zu vergleichen. Verarbeitung, Spielbarkeit, Klang – spielt alles mit rein. Wo liegen die Unterschiede, wo die Gemeinsamkeiten?

Vergleichstest Paula Single-Cut – Gibson Les Paul Studio

Gibsons Idee hinter der Les Paul Studio lässt sich schon im Namen erahnen. Eine vergleichsweise unscheinbare Gibson, die ohne aufwendiger Decke und Schnörkel auskommt, sondern in erster Linie durch die Verarbeitung und den Klang bestechen soll. Die Zutaten, die der Gibson Les Paul Studio zugrunde liegen, lesen sich auch entsprechend wie das klassische Best of Gibson: Massiver Mahagoni-Korpus, überlegt mit einer schlichten Ahorn-Decke und ein 22 Medium-Bünde umfassendes Griffbrett aus Palisander. „Ultra Modern Weight Relief“ soll eine Reduktion des Gewichtes erlauben, ohne dass man Einbußen in Sachen Sustain in Kauf nehmen muss. Eine Mensur von fast 630 mm, eine solide Slim-Taper Halsform und ein Tunomatic-Steg runden diese grundsolide Gitarre ab. Mir ist die Gitarre von einem Bandkollegen an die Hand gegeben worden, der das Instrument seit einem halben Jahr in seinem Besitz wähnt – Verbrauchsspuren sind quasi nicht vorhanden, was die Vergleichbarkeit gewährleisten sollte.

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Was sagt die Elektronik? Gibson hat die Les Paul Studio mit zwei sehr warmen, transparenten Humbuckern ausgestattet: der 490R und der 498T. Der 490R basiert auf den klassischen PAF-Humbuckern, besitzt nur eine höhere Mittenlastigkeit und eignet sich besonders für weiche, hohe Leads oder dunkle Rhythm-Sounds. Der 498T ist noch ein bisschen wärmer und eignet sich entsprechend gut für die Steg-Position. Heißlaufender, beißender Vintage-Sound – das zeichnet die Gibson Les Paul Studio aus. Gesteuert und angepasst wird das Ganze mit zwei Volume- und zwei Tone-Potis.

Vergleichstest Les Paul – Hagstrom Ultra Max

Die Hagstrom Ultra Max ist genau das, was richtig laufen kann, wenn man die Essenz der Les Paul vernünftig einfängt. In Sachen Mensur, Griffbrett-Radius und Anzahl und Art der Bünde gibt es keinen Unterschied zur Gibson Les Paul Studio. Auch der Korpus ist aus Mahagoni und die Decke aus Ahorn, doch während der Hals zwar ebenfalls aus Mahagoni besteht, ist er im Falle der Hagstrom Ultra Max aus einem Resinatorholz. Es gibt die Diskussion, ob der Unterschied zwischen eingeschraubten und eingeleimten Hälsen wirklich so fundamental ist – die will man an dieser Stelle gar nicht lostreten. Zusammengefasst lässt sich sagen: Im Gegensatz zu durchgehenden Hälsen ist ein eingeleimter oder geschraubter Hals nicht ganz so begünstigend für das Sustain und ebenfalls anfälliger für Brüche.

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Mit ihren sechs Sustain-Blöcken in der Bridge werden Interferenzen der Schwingungen bei Hagstrom verhindert und das Sustain der Gitarre wiederum gestärkt. Ebenso durch den H-Expander, einen Trussrod, der Stabilität und Schwingungsverhalten ebenfalls begünstigt. Was die Elektronik angeht, wagt die Ultra Max keine Experimente: Custom Alnico Humbucker, sowohl am Steg als auch am Hals und genau wie der Gibson Les Paul Studio ist auch hier ein Dreiwegschalter für die nötige tonale Flexibilität angebracht.

Vergleichstest Gibson – Hagstrom – in der Praxis

Kommen wir zum ausschlaggebenden Punkt – die Praxis. Bevor wir die Gitarren überhaupt an den Laney Lionheart schließen, um uns mit Dynamik, Sound und Resonanz zu beschäftigen, machen wir uns mit der grundlegenden Akustik beider Instrumente vertraut.

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Beide Gitarren sind tadellos verarbeitet – da gibt es nichts zu beanstanden, weder bei der Les Paul Studio noch bei der Ultra Max. Kein unliebsames Schnarren der Saiten, keine störenden Nebengeräusche. Sowohl bei der Gibson als auch bei der Hagstrom erlaubt der Aufsatz des Tuneomatic-Stegs das Kalibrieren der Saitenhöhe ohne Schwierigkeiten, was für die persönlichen Präferenzen einiges wert ist. Die Positionierung des Dreiwegschalters wiederum ist völlig unterschiedlich: Während bei der Les Paul Studio der Toggle auf der oberen Hälfte des Uncut-Seite platziert ist, hat man bei der Ultra Max von Hagstrom den Toggle an einer für eine Paula untypischen Position unweit der Bridge platziert – definitiv gewöhnungsbedürftig, aber im Grunde genommen auch praktikabler. Während die Les Paul Studio mit zwei Tone-Schaltern auskommt, besitzt die Ultra Max nur einen. Für beide Tonabnehmer noch mal separat die Klangfarbe einstellen zu können, kann vor allem live einen Unterschied machen, wenn Rhythm- und Lead-Parts zusätzlich kontrastiert werden sollen – ein weiterer Punkt für die Gibson also.

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Die Griffbretter – da wird der Unterschied schon deutlicher. Resinator-Holz, das bei der Ultra Max zum Einsatz kommt, ist kein gewachsenes Stück Holz, sondern ein Verbundmaterial, das klanglich sehr nahe am Ebenholz sein soll. Unter regelmäßigem Ölen soll das Material angeblich nicht leiden, außerdem soll es sich begünstigend auf die Obertöne auswirken. Der Palisander, den man bei der Gibson vorfindet, ist ein üblicher Verdächtiger, der die Höhen betonen soll, wo das Mahagoni eher erdet. Und sofort fällt einem auf, dass der gute Palisander der Gibson einen deutlichen Unterschied ausmacht. Das Griffbrett ist gefühlt weicher und weniger widerspenstig. Die Slim-D-Halsform der Hagstrom verlangt nach einem kräftigeren und größeren Griff als der Slim-Taper der Gibson – aber auch hier greifen Geschmacksfrage und Veranlagung. Was nicht auslegbar ist: das Sustain. Und der ist im „akustischen“ Modus, wo man nur bei dem Holz gehen kann, bei der Gibson deutlich voller und anhaltender. Das Sustain der Hagstrom Ultra Max ist alles andere als schlecht, doch mithalten mit dem berühmt-berüchtigten Paula Sustain einer Gibson kann sie nicht. Es ist mein Eindruck, dass das Schwingungsverhalten des Resinator-Holzes früher „absackt“, flacher verläuft und schneller ausdünnt – auch wenn der Korpus der Hagstrom ebenfalls aus Mahagoni besteht, scheint die Qualität des Mahagoni und das Griffbrett-Holz hier in Sachen Sustain eben den Unterschied auszumachen. Merkt man das, wenn die Gitarren angeschlossen sind? Wird man sehen, aber wahrscheinlich eher nicht, und auch die Auswirkungen der Hals-Tonhölzer auf das Sustain ist ein viel diskutiertes Thema, das hier den Rahmen sprengen würde.

Der lackierte Hals der Gibson wiederum gibt in meinen Augen einen klaren Abzug in Sachen Spielbarkeit. Fakt ist: Lackierte Hälse spielen sich bei weitem nicht so angenehm wie gut geschliffenes, unlackiertes Holz – vor allem, wenn die Hände schwitzen. Und genau damit wartet die Hagstrom Ultra Max auf: Die Rückseite des Halses ist sehr fein geschliffen und fühlt sich ungemein geschmeidig an, ist zwar geölt, aber eben nicht lackiert. Damit punktet im unmittelbaren Vergleich meines Erachtens nach die Hagstrom. Doch kommen wir nun zu den plugged Qualitäten beider Gitarren.

Die jeweiligen Motive wurden mit beiden Gitarren unter identischen Begebenheiten aufgenommen – mit einem Shure SDM57 und einem Laney Lionheart, vorwiegend im Zerrkanal mit moderatem bis starkem Gain. Der restliche EQ steht auf 12 Uhr und es ist nur mit einem Hauch Reverb garniert. Beginnen wir mit beiden Tonabnehmern im Zerrkanal. Der Vintage-Charakter der Gibson verleiht dem Instrument einen etwas musikalischeren Abgang, aber das ist nicht der springende Punkt. De facto drängen sich bei der Gibson Les Paul Studio die Frequenzen des Low-Ends nicht in die Mitten und Höhen, während bei der Hagstrom die tieferen Frequenzen ein Stück weit überlagern, was in den Höhen und Mitten passiert. Verwaschen klingt die Ultra Max deshalb noch lange nicht – aber die Gewichtsklasse der Gibson wird in solchen Feinheiten spürbar – ein differenzierteres Low-End, das sich deutlicher abgrenzt.

Der Eindruck vom differenzierter durchringenden Low-End setzt sich beim Clean-Kanal fort – auch da besticht die Gibson durch einen dynamischeren Gesamtklang. Doch die Differenz ist nicht die doppelte Preis-Riege wert, soviel ist klar, sondern fällt eher unter die Kategorie „feiner Unterschied“. Ansonsten ist das Klangbild beider Gitarren hier sehr ähnlich – die Alinco-Humbucker der Hagstrom Ultra Max klingen ähnlich warm wie die PAF-Imitate der Gibson Les Paul Studio.

In der Bridge-Position kommt der Vintage-Charakter der Gibson so richtig raus – manch einem dürfte das ein Stück weit zu dünn sein. Im unmittelbaren Vergleich muss man sagen, dass die Hagstrom durchaus voller klingt und das Sustain in diesem Falle zum Teil besser trägt. Doch besagter „Vintage-Charakter“ sorgt dafür, dass die Gibson ab dem zwölftem Bund aufwärts deutlich musikalischer erklingt in meinen Augen – in der Neck-Position ist die Hagstrom ein Stück weit voller, aber auch steriler. Ihr fehlt durchaus der authentische Vintage-Biss der Gibson. Rechtfertigt das den Preisunterschied bei nahezu gleichbleibendem Sustain? Das sei dahingestellt.

Wo die Gibson in meinen Augen deutlich besser abschneidet, sind die tiefen Rhythmus-Sektionen, die der PAF-Humbucker einfach besser und saftiger erklingen lässt. Das mutet im unmittelbaren Vergleich bei der Hagstrom ein bisschen muffiger an. Lässt man bei hohem Gain sämtliche Frequenzen gleichzeitig erklingen, machen selbstredend beide Gitarren einen transparenten, differenzierten Job, aber auch hier gilt: Die Gibson erklingt einfach ein Stück weit organischer, die Resonanz wirkt lebendiger und greifbarer. Das gilt auch für den Sustain, der im Abklang deutlich schöner daherkommt. Auch hier jedoch macht der unmittelbare Vergleich deutlich, dass der hohe Preisunterschied sich wenn, dann durch diffizile Unterschiede ableitet.

Zu guter Letzt widmen wir uns noch einmal dem Clean-Kanal im Neck-Bereich. Der Unterschied ist fast nicht auszumachen – da zieht die Hagstrom Ultra Max nahezu gleich mit der Gibson Les Paul Studio, erklingt ähnlich warm und differenziert.