Gehören Sie zu den oberen 10 Prozent? Rechner zeigt Ihnen, wie gut Ihr Gehalt ist Mittwoch, 05.01.2022 | 14:42
2028 Euro Gehalt – das ist das monatliche mittlere Nettoeinkommen, das Deutschland in zwei Hälften teilt: Wer weniger verdient, gehört zur ärmeren Hälfte, wer mehr bekommt, darf sich zur wohlhabenderen Hälfte zählen. Doch wie viel braucht es, um reich zu sein? Ein interaktives Tool zeigt, wo Sie mit Ihrem Gehalt stehen.
Mit welchen Nettoeinkommen in Deutschland ist man reich? Das ist zunächst einmal eine Frage der Definition. Klar, wer sich mit seinem Gehalt eine Villa sowie Sportwagen leisten kann, der ist alles andere als arm. Doch mitunter braucht es weit weniger Solvenz als angenommen, um zu den Top-Verdienern des Landes zu gehören. Das jedenfalls zeigt eine aktuelle Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Ökonomen haben darin ausgerechnet, wo eigentlich die Grenze zu den einkommensreichsten, oberen 10 Prozent verläuft. Grundlage dafür ist das sogenannte Sozio-oekonomische Panel (SOEP), dessen Daten vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erstellt und von anderem Forschungseinrichtungen wie dem IW genutzt werden. Beim SOEP befragen Wissenschaftler regelmäßig 19.000 private Haushalte in Deutschland und rund 35.000 Personen nach Einkommen, Jobwechsel und Gehaltsentwicklungen. Die aktuellsten Zahlen für die Einkommen stammen aus dem Jahr 2018. Auch spannend: Coronabonus, Homeoffice, Freibeträge: 12 Steuer-Änderungen bringen 2022 Hunderte Euro Demnach zählte im Jahr 2018 ein Alleinstehender zu den einkommensreichsten 10 Prozent, wenn er über ein Nettoeinkommen von mehr als 3700 Euro im Monat verfügte. Zwei Jahre zuvor, also nach den Daten aus dem Jahr 2016, lag die Grenze noch bei 3440 Euro. Mit einem Einkommen in Höhe von rund 4560 Euro erreichte ein Single im Jahr 2018 die oberen 5 Prozent der Einkommensverteilung. Um zum einkommensreichsten Prozent der Gesellschaft zu zählen, musste das Einkommen den Schwellenwert von rund 7190 Euro übertreffen. Auf das Jahr hochgerechnet entspräche dies einem Nettoeinkommen von knapp 86.000 Euro – nach Steuern, Abgaben und inklusive Transferleistungen. Bei Berücksichtigung der steuerlichen Regeln des Jahres 2018 musste ein Alleinstehender auf ein Jahres-Brutto von rund 150.000 Euro kommen, um zu dem einkommensreichsten Top-1-Prozent der Gesellschaft zu zählen. Mit diesem Rechner können Sie ausrechnen, wo Sie mit Ihrem Einkommen stehen :
Wichtig ist dabei: Die verfügbaren Nettoeinkommen können nur als Richtwert dienen. Über die letztendliche Kaufkraft sagt die Summe nur bedingt etwas aus. Diese hängt von den Lebenshaltungskosten etwa für Miete oder Lebensmittel ab und kann sich regional unterscheiden. Bei kleinem Gehalt: Leben wird günstiger, wenn man es teiltIm Fokus der Studie steht aber das sogenannte bedarfsgewichtete Nettoeinkommen. Dabei berücksichtigen die Forscher unter anderem, dass größere Haushalte zwar einen höheren Bedarf an Wohnraum oder Lebensmitteln haben. In anderen Bereichen – etwa bei gemeinsamen Versicherungen – fallen jedoch geringere Pro-Kopf-Kosten an. Ein Paar ohne Kinder muss daher nur über das 1,5-fache des Einkommens eines Singlehaushalts verfügen, um statistisch dasselbe Einkommen zu beziehen. Zudem wird berücksichtigt, dass jüngere Kinder einen geringeren Bedarf haben als Erwachsene.
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Wer am häufigsten im oberen Einkommensbereich zu finden istWeiter haben die Forscher untersucht, welche Einkommensgruppen am häufigsten zur Einkommensspitze in Deutschland gehören. Das Ergebnis: Paarhaushalte ohne Kinder sind im oberen Einkommensbereich am häufigsten vertreten. Bundesweit machen Doppelverdiener-Paare (noch) ohne Kinder (auch DINK(Y)s genannt, Double Income, No Kids (Yet)) rund 4,6 Prozent der Haushalte aus. Weitere 9,3 Prozent der Deutschen sind noch nicht verrentet und leben als Paar zusammen (auch HIKOs genannt, High Income, Kids Out), während die Kinder nicht mehr im gleichen Haushalt wohnen. Beide Gruppen sind in den oberen zehn Prozent überrepräsentiert: Hier werden 11,4 Prozent DINKYS und 17,2 Prozent HIKOs gezählt. Alleinerziehende kommen im oberen Einkommensbereich hingegen nahezu nicht vor. Sie müssen bei einem mittleren Nettoeinkommen von 1466 Euro (Medianwert) mit mehr als 560 Euro weniger auskommen als ein typischer Single (2028 Euro Nettomedian). Von einem „Median-Einkommen“ oder mittleren Einkommen sprechen Ökonomen, wenn sie einen Wert nennen, bei dem die Hälfte der Bürger mehr verdient und die andere Hälfte weniger. Dazu passt die hohe Armutsquote: 35 Prozent der Alleinerziehenden haben im Alltag mit großen finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. Bei Paaren mit Kindern beläuft sich das Medianeinkommen hingegen auf 2067 Euro, die Armutsquote liegt bei 12 Prozent.
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Villenviertel in Hamburg In der Hansestadt wohnen überdurchschnittlich viele Millionäre. (Foto: Imago)Frankfurt In Deutschland wollen alle zur Mittelschicht gehören, nicht nur Multimillionäre wie Friedrich Merz (CDU) oder Gutverdiener wie Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Fragt man die Deutschen, wo das Reichsein anfängt, setzen sie die Untergrenze dafür in etwa bei einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 7000 und 10.000 Euro, berichtet Judith Niehues, Leiterin Methodenentwicklung beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Die Deutschen gehen der Expertin zufolge davon aus, dass ein Fünftel der Bevölkerung monatlich so viel Geld Monat verdient. Doch die Realität sieht anders aus: Allenfalls drei Prozent der Haushalte in Deutschland verfügen laut IW über dieses monatliche Nettoeinkommen. Betrachtet man die einkommensstärksten 20 Prozent der Haushalte in Deutschland, dann wäre man bereits mit einem Nettomonatseinkommen von knapp 3000 Euro reich.
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Hinweis an die Redaktion >>
Felix Mahler 18.10.2021 - 16:33 Uhr
Das Symbolbild zum Reichtum: Geld noch und nöcher. Foto: dpa/Jens Büttner „Geld regiert die Welt“. Auch in Deutschland haben wenige Prozente der Bevölkerung die Mehrheit des Vermögens im Land. Aber ab wann gilt man als reich? Diese Menschen gehören zu den reichsten Deutschen. Deutschland - Viele Menschen träumen von Reichtum. Aber was ist das genau? Ab wann ist man reich? Global gesehen gibt es jährlich die bekannte „Forbes-List“. Das „Forbes“-Magazin kürt die reichsten Menschen der Welt. Angegeben wird das Vermögen in Milliarden US-Dollar. Die Top 5 im Jahr 2021 sieht wie folgt aus: Mark Zuckerberg (97), Bill Gates (124), Bernard Arnault & Familie (150), Elon Musk (151) und Jeff Bezos (177). In den Top 100 findet man sechs Deutsche. Die Nummer eins aus der BRD findet sich mit 39,2 Milliarden US-Dollar auf Platz 34 wieder. Hinter den Personen stecken bekannte Marken in Deutschland. Hier gibt es die Top 5 im Video: Dass diese Menschen und Familien reich sind, steht außer Frage. Laut einer DIW-Studie aus dem letzten Jahr besitzt das reichste Prozent in Deutschland rund 35 Prozent der individuellen Nettovermögen. Bei den reichsten zehn Prozent sind es schon 67,3 Prozent. In diesem Jahr haben Ökonomen ausgerechnet, ab welchem Einkommen man in Deutschland als reich giltund zu den oberen zehn Prozent gehört. Als Single beginnt dies, wenn man monatlich mindestens 3592 Euro netto verdient. Bei einer Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren gehört man ab 7412 Euro dazu. Und bei einem Paar ohne Kinder, das zusammen in einem Haushalt lebt, liegt die Grenze bei 5294 Euro. |