Ab wann babys auf den bauch legen

Für Babys ist es ein wichtiger Entwicklungsschritt, auf den Bauch gelegt zu werden. Dabei sollten Sie allerdings einiges beachten. Ab wann Sie Ihr Baby auf den Bauch legen und worauf Sie dabei achten sollten, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Sie sollten Ihr Baby bereits kurz nach der Geburt in die Bauchlage bringen. Dies machen Sie am besten auf Ihrem Bauch, nicht auf einer festen Unterlage.

  • Ab der sechsten Woche können Sie das Kind auch auf einer Decke in Bauchlage bringen. Dabei werden Sie merken, dass es langsam lernt, den Kopf für einige Sekunden zu heben.
  • Etwa ab dem dritten Monat ist das Baby in der Lage, sich auf seine Ellenbogen und Unterarmen aufzustützen und den Kopf so schon etwas länger über den Boden zu halten.
  • Dass Ihr Kind lernt, den Kopf zu heben und zu drehen, ist sehr wichtig für die weitere körperliche Entwicklung. Denn das Baby trainiert auf diese Weise seine Schulter- und Nackenmuskulatur. Diese ist wichtig für spätere Fähigkeiten wie beispielsweise das Sitzen.
  • Befindet Ihr Baby sich zu oft in Rückenlage, so kann es zu Schädelverformungen kommen. Diese verschwinden zwar häufig, sobald das Kind die Bauchlage für sich entdeckt, sollten jedoch dennoch vermieden werden.
  • Zu Beginn sollten Sie Ihr Kind nicht länger als ein paar Minuten in der Bauchlage lassen. Mit zunehmenden Alter können Sie die Dauer, die es in der Position verbringt, verlängern.
  • Akzeptiert Ihr Kind die Bauchlage nicht und wehrt es sich dagegen, so kann ein Kissen unter den Achseln die Position angenehmer und bequemer machen.
  • Angenehmer machen Sie die Position für Ihr Kind außerdem, wenn Sie ihm Spielzeug hinlegen. Ebenfalls hilfreich ist es, wenn Sie sich dazulegen.
  • Die meisten Babys mögen die Position auf dem Bauch am liebsten kurz nach dem Stillen oder Essen.

Damit die Bauchlage für das Baby nicht zur Gefahr wird, sollten Sie auf Folgendes achten:

  • Im ersten Lebensjahr sollte Ihr Kind nur auf dem Rücken schlafen, da das Schlafen auf dem Bauch das Risiko eines plötzlichen Kindstodes erhöht.
  • Wenn Ihr Baby sich selbst nachts im Bett auf den Bauch dreht, besteht aber kein Grund zur Sorge. Denn wenn Ihr Kind in der Lage ist, sich selbst zu drehen, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es bei mangelnder Sauerstoffzufuhr auch seinen Kopf wenden kann.
  • Wenn Sie Ihr Baby in die Bauchlage bringen, ist es vor allem in den ersten Wochen sehr wichtig, dass Sie immer dabei bleiben.
  • Außerdem sollten Sie eine weiche und am besten gepolsterte Decke als Unterlage wählen, damit Ihr Baby sich keine Verletzungen am Kopf zuzieht.

Baby auf den Bauch legen: Das müssen Sie wissen(Bild: Pexels/Helena Lopes)

Ab wann babys auf den bauch legen

Im nächsten Artikel verraten wir Ihnen, wie Sie Ihr Baby richtig halten.

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Warum darf ein Baby nicht auf dem Bauch schlafen?

In den ersten Lebensmonaten kann das Risiko des plötzlichen Kindstodes (SIDS) steigen, wenn ein Baby in Bauchlage schläft. Daher gilt seit den frühen 90er Jahren die allgemeine Empfehlung, Kinder zum Schlafen auf den Rücken zu legen. Eine Maßnahme mit großem Erfolg: In den letzten 30 Jahren ist die Anzahl der Fälle von rund 1.400 auf nur 119 pro Jahr gesunken. Das zeigen die aktuellen Daten des statistischen Bundesamtes.

Aber: Endgültig geklärt ist nicht, was den plötzlichen Kindstod verursacht. Das Thema ist komplex und am Ende spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Mach dir bitte nicht zu viele Sorgen, wenn du siehst: Dein Baby schläft auf dem Bauch! Es gibt Mütter, die davon berichten, dass ihre Kinder Bauchschläfer waren und es allen gut geht.

Warum ist die Seitenlage für das Baby riskant?

Für ebenso riskant halten Ärzte die Seitenlage. Babys können nachts zu leicht auf den Bauch rollen. Sind Säuglinge diese Schlafposition nicht gewohnt, kann das besonders gefährlich werden. Sie wissen unter Umständen noch nicht, wie sie sich wieder auf den Rücken drehen können. Hat dein Kind das bereits gelernt, ist das Risiko entsprechend geringer.

Ab wann darf dein Baby auf dem Bauch schlafen?

Einen genauen Stichtag gibt es dafür nicht. Aber:

Dein Baby kann sicher in Bauchlage schlafen, wenn es stark genug ist, sich aus eigener Kraft auf den Bauch zu rollen. Außerdem muss es den Kopf selbstständig heben und halten können. In der Regel schaffen das Kinder ab etwa einem halben Jahr. Wann das dein Kind schafft, ist allerdings eine persönliche Entwicklung.

Laut statistischen Erhebungen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) – einem Gemeinschaftsprojekt des Robert Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamts – tritt der plötzliche Kindstod in drei Viertel der Fälle zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat auf. In dieser Zeit kannst du noch gut steuern, auf welcher Seite dein Kind schläft. Es kann sich noch nicht aus eigener Kraft drehen.

Erst ab etwa einem halben Jahr schaffen es Babys, sich selbstständig zu drehen. Und das werden sie auch nachts tun, wenn sie lieber auf dem Bauch schlafen.

Beruhigend: Zu diesem Zeitpunkt ist das Risiko für den plötzlichen Kindstod nur noch gering. Grundsätzlich besteht das Risiko aber noch bis zum 1. Geburtstag. Erst danach gehen laut der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin die Fälle des plötzlichen Kindstodes gegen Null. Ab dann kannst du dein Baby auf dem Bauch schlafen lassen ohne dir weitere Sorgen zu machen.

Baby schläft auf dem Bauch: Was tun?

Dein Baby schläft auf dem Bauch und du bist besorgt? Versuche nicht, dein Kind ständig auf den Rücken zu drehen. Das stört den Schlaf deines Kleinen und in der Nacht kannst du diese ständige Alarmbereitschaft nicht leisten. Irgendwann musst du schließlich auch zur Ruhe kommen. Hier findest du ein paar Ideen, mit denen du deinen kleinen Bauchschläfer schützen kannst:

Alternativen zu Babys Bauchlage: So kannst du deinem Baby die Bauchschläfer-Position abgewöhnen

Dein Baby schläft auf dem Bauch? Diese Tipps können helfen:

  1. Pucken
    Wenn du dein Baby puckst, kann es sich meist nicht selbstständig drehen. Achte aber auf die richtige Wickeltechnik!
  2. Die richtige Matratze
    Gerade für Bauchschläfer muss die Matratze einen flachen Untergrund bilden, damit das Gesicht nicht zu weit in diese einsinken kann.
  3. Einschlafen abwarten
    Bleibe im Zimmer, bis dein Baby eingeschlafen ist oder lege es erst ins Bettchen, wenn es schon schläft. Das kann das Risiko verringern, dass dein Kind sich während des Einschlafprozesses noch viel bewegt.

Barrieren aus Kissen und Decken dringend vermeiden

Auf keinen Fall solltest du Barrieren aus Kissen, Decken oder Kuscheltieren errichten, damit dein Kind auf dem Rücken liegen bleibt. Das ist viel gefährlicher! Das Kleine könnte beim Versuch sich zu drehen unter Kissen oder Decken geraten. Also raus mit allem unnötigen Kram.

Diese Risikofaktoren solltest du beachten

Dass Babys auf dem Bauch schlafen ist kein Grund zur Panik. Ausschließen solltest du aber bitte andere Risikofaktoren, die Kinderärzte im Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod nennen:

Verbanne Kissen, Decken oder Kuscheltiere aus dem Bettchen.

Lass dein Kind in einem Schlafsack schlafen.

Die Raumtemperatur sollte bei ca. 16° C bis 18° C liegen.

Rauchverbot in dem Zimmer, in dem dein Baby schläft.

Achte darauf, dass die Matratze nicht zu weich ist.

Babys Bauchlage – ein wichtiger Entwicklungsschritt: Tagsüber auf den Bauch legen und fördern

Tagsüber ist die Bauchlage für wache Babys eine schöne Gelegenheit, Bauch-, Rücken- und Nackenmuskulatur zu trainieren. Sie ist eine wichtige Vorstufe für das Krabbeln, Sitzen und später das Laufen.

Wie lange kann ein Baby auf dem Bauch liegen?

Je kleiner Babys sind, desto anstrengender ist diese Position für sie. Achte daher darauf, wie lange dein Kind auf dem Bauch liegt. Am Anfang wird das vielleicht nur wenige Minuten gehen, bevor ihm die Kraft ausgeht. Nach und nach wird es immer besser funktionieren.

Du kannst die Bauchlage zum Beispiel mit kleinen Spielen verbinden. So wird die Bauchlage oder „Belly Time“, wie es im Englischen heißt, deinem Schatz sicher Spaß machen.

  • Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Kapitel 2.1.4 Säuglingssterblichkeit [Gesundheit in Deutschland, 2015]
    Unter: https://www.gbe-bund.de/gbe/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gast&p_aid=0&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=25076 (letzter Abruf November 2021)
  • S1 Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin e.V. (DGSM): „Prävention des Plötzlichen Säuglingstods (SIDS, Sudden infant death syndrome)“, in: AWMF online
    Unter: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/063-002.html (letzter Abruf November 2021)
  • Kurz, Roland; Kenner, Thomas; Poets, Christian et. al.: Der plötzliche Säuglingstod Grundlagen – Risikofaktoren – Prävention – Elternberatung, Springer-Verlag Wien 2014
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Wirksame Vorbeugung ist möglich – Empfehlungen
    Unter: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/ploetzlicher-kindstod-sids/vorbeugung-kindstod/ (letzter Abruf November 2021)
  • Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin: „Sicherer Schlaf für mein Baby“
    Unter: https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-sicherer-schlaf (letzter Abruf November 2021)
  • Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.: Plötzlicher Kindstod & anscheinend lebensbedrohliches Ereignis
    Unter: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/ploetzlicher-kindstod-anscheinend-lebensbedrohliches-ereignis/was-ist-der-ploetzliche-kindstod-sids-und-das-anscheinend-lebensbedrohliche-ereignis-ale/ (letzter Abruf November 2021)

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