Wo kann man heute tanzen gehen

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Enge Tanzfläche, viele Menschen, alle ohne Maske - nach einer gefühlt endlosen Zwangspause öffnen viele Clubs in Nordrhein-Westfalen an diesem Wochenende erstmals wieder ihre Türen. Die vor einer Woche veröffentlichten Regeln sind einfach: Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in Kreis oder Stadt über 35 liegt, müssen Besucher am Eingang nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind.

Theoretisch sind auch Getestete willkommen. Allerdings reicht kein Schnelltest mehr, sondern es muss ein höchstens 48 Stunden alter PCR-Test vorgelegt werden. So strenge Regeln gelten in NRW ansonsten nur für Bordelle.

Personal fehlt noch

Einlasskontrolle im Tsunami | Bildquelle: WDR

Die Betreiber der Clubs müssen sich an die neue Freiheit erstmal gewöhnen. "Ich hab heute 150 Kisten Bier alleine geschleppt und den kompletten Laden geputzt, weil mir Personal fehlt", sagt Jakob Holterhöfer, Betreiber des Tsunami-Clubs in der Kölner Südstadt. Bei ihm gab es bereits am Freitag die erste Party nach 18 Monaten Pause. "Schon ungewohnt, wieder so viele Leute auf engem Raum zu sehen. Aber ich freu mich."

Vorfreude - die gab es auch in der Warteschlange vor der Tür. "Ich guck mal, ob ich überhaupt noch tanzen kann", sagte ein junger Mann dem WDR, "vielleicht ist das ja in den 500 Jahren seit der letzten Party verloren gegangen". Überhaupt müsse er sich wieder an vieles gewöhnen, was früher selbstverständlich war. "Vor allem ganz ohne Maske, das ist superkomisch."

Clubbetreiber: "Wer sich nicht impfen lässt, ist selber schuld"

Einmal drin, zieht es die Leute auf die Tanzfläche. Kein Abstand, laute Musik, Feiern ohne Regeln - für ein paar Stunden ist Corona vergessen. Ganz voll ist der Club in dieser Nacht dann doch nicht geworden. Einen PCR-Test hat keiner der Gäste an diesem Abend mitgebracht - 60 bis 70 Euro für einmal Ausgehen ist wohl zu teuer. "Wer sich nicht impfen lassen will, ist selber schuld", sagt Holterhöfer. Er wisse von anderen Clubbetreibern, dass sie nach der Wiedereröffnung nur Geimpfte und Genesene reinlassen werden. "Wir warten damit noch einen Monat. Dann hatte jeder die Chance, sich impfen zu lassen."

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Die Party läuft | Bildquelle: WDR

Noch sind längst nicht alle Club in Köln wieder geöffnet. Viele ehemalige Mitarbeiter haben sich in der Corona-Pause andere Jobs gesucht. Auch ist nicht sicher, wie viele Clubs die Pandemie überlebt haben. "Die Pandemie hat wie in anderen Bereichen des Gastgewerbes deutliche Spuren hinterlassen", sagt Thorsten Hellwig vom Hotel und Gaststättenverband NRW. Eine Dehoga-Umfrage hatte im Herbst ergeben, dass 94 Prozent der Mitglieder, die einen Club oder eine Diskothek betreiben, vor der Pleite standen.

Verband rät zur Klage gegen PCR-Testpflicht

Auch die PCR-Testpflicht für Ungeimpfte ist unter den Betreibern noch umstritten. "Kein junger Mensch lässt sich weit vor dem Wochenende für rund 70 Euro testen. Das ist eine Impfpflicht, die nicht so heißen und nur Druck ausüben soll", sagt Holger Bösch, stellvertretender Präsident des Berufsverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT). "Wir lassen uns aber nicht zum Erfüllungsgehilfen der Politik machen - vor allem nicht, wenn die Maßnahme infektiologisch keinen Sinn macht", sagte Bösch. Der Verband werde daher seinen Mitgliedern in Nordrhein-Westfalen empfehlen, vor dem Oberverwaltungsgericht Klage einzureichen.

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Für alle, die beim Tanzen nicht von der hormonbeladenen Jugend schräg angeguckt werden wollen, haben wir Diskotheken für Erwachsene parat. In diesen Clubs kannst du auch feiern, wenn du Ü-30, Ü-40 oder Ü-50 bist. Und zwar bis in die Morgenstunden.

Die Trompete ist DER After-Work-Club in der City West. Bekannt ist er nicht nur für die After-Work-Reihe am Donnerstag, sondern auch für die Party Mädchenmusik am Samstag. Dann läuft von Hits aus den 80ern bis zu aktuellen Songs alles, was zum Abend und zum Publikum passt – und genau diese Musikauswahl auf den Punkt gibt dem Laden seine ganz eigene Magie. Dass es in der Bar mit Tanzfläche entsprechend schnell voll und warm ist, macht die Stimmung nur besser. Die Erinnerung to go kommt aus dem eigenen Fotoautomaten. Kurz: Super Drinks, super Musik und ein angenehmes Publikum, das keinem Altersdiktat unterworfen ist.
mehr Infos zur Trompete

A-Lounge (Mitte)

Jeden Freitag und Samstag treffen sich in dieser Mischung aus Lounge, Bar, Club und Restaurant ausschließlich die Großen. Denn rein kommt, wer seinen 31. Geburtstag schon hinter sich hat. Zwischen schwarz-weißen Ledersofas und bunter indirekter Beleuchtung darfst du ab 21 Uhr feiern, bis du die Hits aus den letzten 40 Jahren nicht mehr hören kannst. Im Sommer lohnt sich eine Tanzpause auf der großen Terrasse mit Blick auf den Fernsehturm. Freitags laufen auch Schlager und viele deutsche Lieder, an jedem ersten Freitag ist Schlagerparty. Mehr Infos zur Partyreihe gibt es hier.
mehr Infos zur A-Lounge im Alberts

Schwoof von Clärchens Ballhaus (Mitte)

Das wunderschöne Ballhaus mit Biergarten lockt seit 1913 Tänzer in die Auguststraße – und ist damit eines der letzten erhaltenen Ballhäuser aus dieser Zeit in Berlin. Auf der Tanzfläche kommen Jung und Alt, auf den Brettern DJs und Live-Bands zusammen. Unter der Woche gibt es Tanzkurse von Salsa bis Walzer und auch am Wochenende ist Halligalli. Ob Freitag beim Schwoof oder Sonntag zum Tanztee. Bekannt ist Clärchens Ballhaus auch für den hohen Flirtfaktor auf den Events. Derzeit wird in Clärchens Ballhaus renoviert, in der Zwischenzeit findet der legendäre Schwoof am Wochenende testweise im Ballhaus Berlin statt.
mehr Infos zu Clärchens Ballhaus

Alte Kantine (Prenzlauer Berg)

In dem Club der Kulturbrauerei ist die Stimmung locker. Viele grölen und tanzen schon seit Jahren immer wieder mit. Vor allem am Samstag haben alle ihren Spaß, wenn beim Event Megapearls aus den Boxen musikalische Perlen der 80er und 90er, Rock- und Popklassiker dröhnen. Doch egal an welchem Wochentag du hier landest, die netten DJs sind immer offen für Wünsche aus dem Publikum – nur dienstags und sonntags gibt es keine Party. Ebenfalls in der Kulturbrauerei ist übrigens auch der Frannz Club eine gute Anlaufstelle: Jeden zweiten Samstag steigt da die Schöne Party von Radio eins und ist per Definition schon eine Sause „nur für Erwachsene“.
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Freiheit fünfzehn (Köpenick)

Einen großen Biergarten am Wasser, Cocktails und viel Platz zum Tanzen auf zwei Floors vereint die Freiheit fünfzehn am Rande der Köpenicker Altstadt. Bei der Pop.arty schwingt das so gut gelaunte wie durchmischte Publikum am letzten Samstag im Monat zu Pop, Rock und Dance die Hüften. Die Themen von Black and White bis zu Hüttengaudi dürfen als Inspiration für das Party-Outfit gewertet werden – müssen aber natürlich nicht. Regelmäßig gibt es auch die Schlagerparty und Ü-30 Party. Wer sich zwischendurch kurz ausruhen möchte, ist in der Chill-out Lounge bestens aufgehoben.
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Die Hafenbar (Mitte)

Diese Diskothek ist legendär, nicht nur weil es sie schon seit über 50 Jahren gibt. Früher am Naturkundemuseum, heute am Alexanderplatz ist die Atmosphäre drinnen feucht-fröhlich und maritim mit einer Prise Kitsch und Glitzer. Seit 1996 steppt der Berliner Bär jeden Freitag auf der Schlagerparty Stimmen in Aspik. Samstag werden internationale Party-Kracher aus der Plattenkiste gezaubert. Dann tanzt das Publikum aus allen möglichen Generationen zu Liedern von den 50ern bis heute.
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Eierschale (Zehlendorf)

Essen und Party gehen in der Eierschale Hand in Hand; dabei ist nur, wer einen Tisch reserviert hat. Da genießt man leckere Schnitzel oder Pizza, bevor es zur Live-Musik auf die Tanzfläche geht. Das Programm ist vielfältig, mal spielt eine Soul-Band, mal gibt es live Rock’n’Roll und mal Jazz. Gleich bleibt die schöne Atmosphäre zwischen rustikalen Holzmöbeln und Kronleuchtern an der Decke. Verschnaufen kannst du im Biergarten. Gut zu wissen: Die U-Bahn hält direkt vor der Tür und das Publikum ist selten unter 30. Erfahrene Tänzer*innen können in der Diskothek in Dahlem also unter sich sein.
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Ma Baker Party (Tempelhof / Treptow)

Die MaBaker-Party gibt es seit über 25 Jahren und zwei Argumente machen sie besonders tanzbar: Los geht es schon ab 21 Uhr und beim Party-Mix von den 70ern bis zu aktuellen Songs kann niemand die Füße stillhalten. Je später der Abend, desto mehr aktuelles Futter landet bei den DJs auf dem Plattenteller. Lange brachte ihr Mix von Dr. Alban bis zu Amy Whinehouse die Kalkscheune zum Beben, jetzt wird die Party wöchentlich wechselnd in den Clubs Silverwings und Festsaal Kreuzberg gefeiert. Beiden gemeinsam ist ein großer Outdoorbereich – und jetzt auch, dass sie sich mit einer traditionsreichen Berliner Partyreihe schmücken dürfen.
mehr Infos zur MaBaker Party

Amber Suite (Tempelhof)

Unsere Kolumnistin Gerlinde Jänicke hat mal gesagt: Der Club im Ullsteinhaus mit der historischen Terrasse erinnert ein bisschen an eine Kreuzfahrt. Aber eine, bei der von der guten Stimmung über das Essen bis zum Flirt alles inklusive ist! Freitag und Samstag gibt es nämlich ein Buffet, bevor es zu Disco Classics und Chartmusik auf eine der zwei Tanzflächen geht. Ein Blick ins Programm verrät, wann eine Schlager-, Achtziger-, oder Singleparty ansteht. Los geht es freitags schon ab 19, samstags ab 20 Uhr.
mehr Infos zu Amber Suite

Für Spandauer ist ihr Ballhaus eine Institution – und in Europas älteste Rockdisko pilgern längst auch Tanzwütige aus ganz Berlin. Gespielt wird aber nicht nur Rock, sondern je nach Veranstaltung auch mal nur Musik aus den 80ern, 90ern, ausschließlich Black Music oder Schlager. Aber eins bleibt immer gleich: Das Publikum reicht von 18 bis 58 Jahre – und ab und an auch darüber hinaus. Es ist der ideale Spot, wenn Mama mal mit ihren Kindern feiern gehen möchte. Wer gerade nicht tanzt, tobt sich am Kicker oder beim Billardspielen aus.
mehr Infos zum Ballhaus Spandau

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