Wo geht der mond auf und wo unter

Der Mond vollführt am Himmel zwei unterschiedliche Bewegungen. Zum Einen zieht er mitsamt den Sternen (nachts) oder der Sonne (tags) im Laufe einiger Stunden von Ost nach West. Diese Bewegung kommt durch die Umdrehung der Erde um sich selbst zustande. Nicht der Mond zieht über unsere Köpfe hinweg, sondern die Erde dreht sich unter ihm hindurch. Zum Anderen vollzieht der Mond eine Bewegung um die Erde. Dazu weiter unten mehr.

Wo geht der mond auf und wo unter

Wir können den Mond erst sehen, wenn sich unser Standort zu ihm hindreht. Dann geht der Mond für uns auf, er steigt über den Horizont. Während seiner Sichtbarkeit bewegt er sich nach rechts, steigt dabei höher und höher. Irgendwann sinkt er dann wieder und verschwindet hinter dem Horizont.

In der Abbildung zu sehen: der Mond geht im Osten auf und steigt mitsamt den ihn umgebenden Sternen des Sternbildes Stier mit dem auffälligen Hauptstern Aldebaran weiter auf. Mond und Sterne bewegen sich gemeinsam nach rechts Richtung Süden und nach oben Richtung Zenit. Diese Bewegung des Himmels entsteht durch die Erddrehung.

Die Wanderung des Mondes durch den Tierkreis

Der Mond vollführt eine Eigenbewegung, denn er umkreist ja die Erde. Er braucht 29,5 Tage, um sie einmal komplett zu umrunden. Wir Beobachter auf der Erde sehen den Mond vor dem Hintergrund des Sternenhimmels.

Wo geht der mond auf und wo unter

Der Mond bewegt sich im Bereich der Ekliptik und zieht dabei durch die als Sternzeichen bekannten Sternbilder. Das macht er sogar recht flott, denn er wechselt ca. alle zwei Tage das Sternbild.

Sein Weg führt ihn dabei von West nach Ost, er bewegt sich also entgegen der üblichen Richtung. Zu erkennen ist das, wenn man an zwei aufeinanderfolgenden Nächten schaut, wo der Mond im Vergleich zu markanten Sternen oder Sternbildern steht. Dann sieht man deutlich, dass der Mond seinen Aufenthaltsort innerhalb dieses einen Tages um ein ganzes Stück verlagert hat.

Wer genau beobachtet, bemerkt seine Bewegung auch an einem einzigen Tag. Innerhalb einer Stunde wandert der Mond vor dem Sternenhimmel um eine Strecke nach links, die seinem eigenen Durchmesser entspricht. Einen Tag später hat er seine Position sogar um 13° geändert, das entspricht etwa 26 Vollmonddurchmessern!

Wo geht der mond auf und wo unter

Die Eigenbewegung vollführt der Mond 'rückwärts' von rechts nach links entlang der Ekliptik. Die Mondbahn (gelb) weicht um ca. 5° von der Ekliptik (blau) ab und kreuzt sie an zwei Stellen. An diesen Knoten kann es an Vollmond oder Neumond zu einer Finsternis kommen.

In der Abbildung zu sehen: anfangs ist der Mond im Stier, 7 Tage später bereits im Löwen. Zu Halbmond ist er im Sternbild Zwillinge, 7 Tage später an Vollmond im Sternbild Jungfrau.

Etwa alle zwei Tage tritt der Mond in ein neues Sternbild. Auf seinem Weg entlang der Ekliptik kommt er außerdem einmal pro Runde an jedem einzelnen Planeten vorbei, die sich ebenfalls im Bereich der Ekliptik bewegen.

Der Vollmond im Sommer und im Winter

Sommernächte sind kurz, nur drei/vier Stunden ist es richtig dunkel, dann setzt schon wieder die Dämmerung ein. Bei Vollmond steht der Mond der Sonne genau gegenüber (Phase 5 aus Teil 2 der Mondbeobachtung).

Wo geht der mond auf und wo unter

Wenn die Sonne im Nordwesten untergeht, geht der Vollmond im Südosten auf. Erscheint die Sonne morgens im Nordosten über dem Horizont, verschwindet der Mond gegenüber im Südwesten.

Entsprechend kurz ist die Zeit, in der er zu sehen ist. Da kann er natürlich nicht sehr hoch aufsteigen. Seine Bahn über den Himmel ist flach. Der Sommervollmond scheint die ganze Nacht knapp über dem Horizont entlangzukriechen, immer kurz davor, gleich wieder unterzugehen.

Im Winter ist die Sonnenscheindauer sehr kurz, und so ist es bis zu 16 Stunden lang dunkel. Wie gut dass wir den Mond haben, denn er erhellt uns wenigstens ab und zu die lange Nacht.

Wo geht der mond auf und wo unter

Eine Wintervollmondnacht kann ziemlich hell sein, besonders wenn das Mondlicht auf Schneeflächen trifft und diese das Licht reflektieren. Im Winter steht der Vollmond besonders hoch am Himmel und kann seine Leuchtkraft entsprechend gut wirken lassen. Und da er erscheint, wenn die Sonne untergeht, und umgekehrt auch dann untergeht, wenn die Sonne hervorkommt, bleibt er uns die ganze lange Winternacht erhalten.

Der Wintervollmond geht weit im Nordosten auf, steigt hoch auf, zieht in einem großen Bogen über den Himmel und geht erst im Nordwesten wieder unter.

Ein erster Blick auf die Mondoberfläche

Bisher ging es darum, die Mondphasen zu beobachten, also die Veränderungen, die der Mond im Laufe eines Zyklus durchmacht (Teil 2 der Mondbeobachtung). Außerdem haben wir hier gesehen, in welcher Weise sich der Mond über den Himmel bewegt und wie er seine Position in Bezug auf den Sternenhimmel verändert.

Das alles lässt sich natürlich gut verfolgen, denn der Mond steht uns so nahe (Entfernung ca. 380000 Kilometer), dass er als große Kugel am Himmel hängt.

Wo geht der mond auf und wo unter

Zugleich ist er der einzige Himmelskörper, dessen Oberfläche wir mit bloßem Auge erkennen können. Besonders auffällig hierbei sind die großen dunklen Flecken. Früher meinte man, es seien Ozeane des Mondes. Noch heute nennt man sie Meere (lateinisch Mare, Mehrzahl Maria).

In Wirklichkeit aber findet sich kein Wasser auf dem Mond. Die sogenannten Meere bestehen aus dunklem Lavagestein. Mehr zu den Oberflächenmerkmalen des Mondes und deren Entstehung findest du auf der Seite "Mondoberfläche".

Wo geht der mond auf und wo unter
Bereits mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop erkennt man vieles mehr. Die Oberfläche des Mondes ist sehr abwechslungsreich, von Kratern übersät und mit Gebirgen durchzogen.

Geh doch einfach mit einem Fernglas auf Entdeckungsreise! Du wirst überrascht sein, was es auf dem Mond alles zu sehen gibt!

Dazu kommt noch, dass jeden Tag etwas Neues auftaucht, während das Sonnenlicht über den Mondstaub wandert und neue Krater und Gebirgszüge beleuchtet, andere dagegen im Dunkel der Nacht verschwinden.

Die Grenze zwischen Tag und Nacht nennt man Terminator. Dort solltest du bevorzugt hinschauen, denn hier tritt durch den Schattenwurf alles besonders deutlich zu Tage.

Weiter zu Teil 4

Weltweit können wir für jede Zeit des Jahres Mondphase, Mondauf- bzw. Monduntergang, sichtbare Oberfläche sowie Entfernung des Mondes von der Erde für Sie berechnen. Geben Sie hier unten Datum und Ort ein, um die Zeiten für Mondauf- und Monduntergang zu sehen.

Die Betrachtung der Bewegung des Mondes kann verwirrend sein, denn von der Erde aus betrachtet scheint er sich in zwei Himmelsrichtungen zu bewegen. Er rotiert ostwärts um die Erde und die Erde rotiert ebenfalls ostwärts um sich selbst, sodass der Mond von hier aus westwärts zu ziehen scheint.

Der Mond hat von uns aus betrachtet zwei gegenläufige Bewegungen.

  • Die Erde dreht sich innerhalb von 24 Stunden einmal um sich selbst. Innerhalb eines Jahres dreht sie sich damit einmal um die Sonne. Die Bewegung erfolgt um ihre eigene Achse herum Richtung Osten.
  • Die Sterne drehen sich wie alle Himmelsobjekte somit scheinbar in Richtung Westen. Von der Erde aus betrachtet geht der Mond wie auch die Sonne und die Sterne im Osten auf. Den höchsten Stand erreichen sie im Süden und im Westen gehen sie unter.
  • Der Mond hat aber auch eine eigene Bewegung. Er umkreist nämlich auch die Erde und dafür braucht er im Durchschnitt 29,5 Tage.
  • Er bewegt sich dabei ostwärts und so mit der Rotationsbewegung der Erde. Daher verändert sich seine Position jede Nacht um 13 Grad nach Osten.
  • Im Süden, also in der höchsten Position, ist er dadurch immer 50 Minuten später zu sehen als in der vorherigen Nacht. Auch der Zeitpunkt seines Auf- und Untergangs verändert sich täglich. Hier variiert die Zeit von wenigen Minuten bis hin zu einer Stunde.

Wenn Sie die Himmelsrichtung in der Nacht bestimmen wollen, können Sie das anhand einer einfachen Rechnung tun.

  1. Bestimmen Sie die Größe des Mondes, indem Sie ihn in das Verhältnis Zähler/Nenner setzen. Der Vollmond ist zum Beispiel 12/12. Der Halbmond wäre dann 6/12 und der Neumond 0/12. Machen Sie das auch mit den anderen Mondphasen, je nachdem, welche gerade besteht.
  2. Nun müssen Sie schauen, ob der Mond zu- oder abnimmt. Wenn die runde Seite nach rechts zeigt, nimmt er zu. Zeigt sie nach links, nimmt er ab.
  3. Jetzt benötigen Sie eine Uhr, um die Zeit zu bestimmen.
  4. Wenn der Mond abnimmt, addieren Sie den Zähler der Mondphase zur Uhrzeit. Nimmt der Mond gerade zu, subtrahieren Sie diesen. Der errechnete Wert ergibt die Uhrzeit, zu der die Sonne dort steht, wo sich gerade der Mond befindet. Vorsicht:In der Sommerzeit ist die Uhr um eine Stunde vorgestellt. In diesem Fall ziehen Sie von der errechneten Zeit eine Stunde ab.
  5. Nun können Sie, da sie den Sonnenstand kennen, die Himmelsrichtung bestimmen.

Der Mond geht von der Erde aus betrachtet in der Himmelsrichtung Osten auf.imago images / UPI Photo

Wo geht der mond auf und wo unter

Woraus der Mond besteht, erfahren Sie im folgenden Artikel.