Die Landesgartenschau Bad Gandersheim ist eine Niedersächsische Landesgartenschau. Sie wird im Jahr 2023 in der niedersächsischen Stadt Bad Gandersheim im Landkreis Northeim unter dem Motto „Garten.Fest.Spiele.“[1] stattfinden.
Nachdem die Gartenschau ursprünglich für das Jahr 2022 geplant war, wurde im Dezember 2021 aufgrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie beschlossen, die Veranstaltung um ein Jahr auf 2023 zu verschieben.[2]
Landesgartenschauen in Niedersachsen
Bad Zwischenahn 2002 |
Wolfsburg 2004 |
Winsen (Luhe) 2006 |
Bad Essen 2010 |
Papenburg 2014 |
Bad Iburg 2018 |
Bad Gandersheim 2023
Landesgartenschauen im Jahr 2023
Bad Gandersheim (urspr. 2022) | Bad Neuenahr-Ahrweiler (abgesagt) | Balingen (Grünprojekt) | Freyung | Fulda | Höxter | Selb 51.8705110.02673Koordinaten: 51° 52′ 13,8″ N, 10° 1′ 36,2″ O Die Bundesgartenschau (BUGA) ist eine deutsche Ausstellung zum Gartenbau, in die auch Themenbereiche wie Landschaftsarchitektur einfließen. Sie findet in einem Zweijahresturnus in verschiedenen deutschen Städten statt, dabei alle zehn Jahre als Internationale Gartenbauausstellung (IGA). Parallel dazu gibt es Landesgartenschauen in den Bundesländern. Sitz der Geschäftsstelle der Deutschen Bundesgartenschau (DBG) GmbH ist Bonn-Bad Godesberg in der ehemaligen Botschaftskanzlei von Uganda (Dürenstr. 44).
Neben Bundesbehörden und den ausrichtenden Städten ist heute die 1993 gegründete Deutsche Bundesgartenschau GmbH (DBG) beteiligt, hinter ihr stehen der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG), der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) und der Bund deutscher Baumschulen (BdB). Die Schirmherrschaft einer Bundesgartenschau wird vom jeweiligen Bundespräsidenten übernommen.
Im Rahmen einer Bundesgartenschau finden in den jeweiligen Städten mit hohem Budget umfangreiche Freiraumplanungen und -umgestaltungen statt, die den regionalen Entwicklungszielen dienen. Oft entsteht dabei ein völlig neues Bundesgartenschau-Gelände, das über einen Zeitraum von mehreren Monaten Millionen Besucher anzieht.
In den ersten Jahrzehnten fanden die Bundesgartenschauen zumeist in den großen Metropolen der Bundesrepublik statt. Seit Mitte der 1990er Jahre wurden auch verstärkt kleinere Städte um die 100.000 Einwohner als Gastgeber ausgewählt. Die Bundesgartenschau 2007 wurde als erste BUGA auf zwei Ausstellungsflächen in zwei benachbarten Städten (Gera und Ronneburg) ausgerichtet. Mit der Bundesgartenschau 2015 im Havelland fand zum ersten Mal eine stark dezentralisierte Bundesgartenschau verteilt auf fünf Standorte in zwei Bundesländern statt.
Die Bundesgartenschau wurde bereits in zwölf Bundesländern ausgerichtet, zuletzt kamen Thüringen (2007) und Rheinland-Pfalz (2011) neu hinzu. In den Bundesländern Bremen, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein gab es noch keine Bundesgartenschauen.
Bundesgartenschau 2019: Heilbronn
Internationale Gartenausstellung 2017: Berlin
Bundesgartenschau 2015: Havel-Region
Internationale Gartenschau 2013: Hamburg
BUGA 2009: Schwerin
BUGA 2007: Ronneburg
BUGA 1991: Dortmund
BUGA 1955: Kassel Gärtnerische Ausstellungen haben jahrhundertealte Tradition, bisweilen als kurzfristige Öffnung privater Gärten.[1] Eine erste Internationale Land- und Gartenbauausstellung fand vom 9. bis 17. September 1865 in Erfurt statt. Am 6. September 1876 wurde in Anwesenheit von Kaiserin Augusta eine Allgemeine Deutsche Gartenbau-Ausstellung im Augustapark des Erfurter Steigers eröffnet, die bis zum 17. September 1876 dauerte. Bis zum Ersten Weltkrieg fanden noch mehrfach überregionale Gartenbauausstellungen in der traditionsreichen „Blumenstadt“ statt.[2] Für das Jahr 1887 ist eine Internationale Gartenbauausstellung in Dresden nachgewiesen, für die ein Hamburger Staatspreis ob der Bedeutung der Ausstellung gestiftet worden war.[3] Die Ausstellung fand in Anwesenheit von Heinrich Gustav Reichenbach statt, einem weltweit anerkannten Botaniker und seit 1863 Direktor des Botanischen Gartens Hamburg.[4] Im Jahr 1896 wurde wiederum in Dresden eine II. Internationale Gartenbauausstellung ausgerichtet, aus deren Anlass der Städtische Ausstellungspalast eröffnet wurde.[5] 1900 setzte man dort ob solcher Tradition die Ausstellungsreihe mit der Großen Deutschen Gartenbauausstellung fort.[5] Schließlich kam es 1907 zur III. Internationalen Gartenbauausstellung wiederum in Dresden.[6] Im selben Jahr fand zudem in Mannheim eine Große Gartenbauausstellung statt.[7][8] Zwischenzeitlich richtete der Mainzer Gartenbau-Verein im Jahr 1901 die Allgemeine Deutsche Gartenbauausstellung aus[9], und in Altona folgte 1914 zum 250. Jahrestag von Altona und der Befreiung von Dänischer Herrschaft die Deutsche Gartenbauausstellung.[10] Die beiden vorgenannten Ausstellungen wurden unter maßgeblicher Beteiligung von Ferdinand Tutenberg veranstaltet. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fanden in den 1920er Jahren (Weimarer Republik) drei überregional ausgerichtete Gartenschauen – seinerzeit als Gartenbau-Ausstellungen bezeichnet – statt, mit zum Teil internationaler Beteiligung und überaus positiver Resonanz in der Öffentlichkeit:
ReichsgartenschauReichsgartenschau 1938, Keramikhof, im Hintergrund Blumenhof und Grugaturm Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde diese Tradition mit Reichsgartenschauen (offizieller Name Reichsausstellungen des deutschen Gartenbaues) fortgesetzt (daher auch die erneute Wahl von Dresden und Essen als Austragungsorte):
NachkriegszeitDie heutige Bundesgartenschau ist jedoch ein Kind der bundesrepublikanischen Nachkriegsgeschichte: 1949 fand in Landau in der Pfalz die Südwestdeutsche Gartenschau (SÜWEGA) statt, 1950 folgte Stuttgart mit der Deutschen Gartenschau[13] und 1951 schließlich gilt als das Jahr der ersten heutigen Bundesgartenschau mit der Bundesgartenschau 1951 in Hannover. Von Mai bis Oktober 1952 fand allerdings noch eine schlicht gehaltene 2. Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung (Gruga) in Essen statt. Angesichts von Bundes- und Landesgartenschauen führte Essen dann keine Gruga mehr durch, veranstaltete dann allerdings die Bundesgartenschau 1965 (siehe unten). Die höchste Besucherzahl einer BUGA erreichte die IGA in München 1983[14] mit 11,5 Millionen Besuchern, davon bis zu 250.000 an einem Tag.[15] Die bisher zweithöchste Zahl an Besuchern hatte die Bundesgartenschau 1975 in Mannheim mit 8,1 Millionen Besuchern und war bis dahin erfolgreichste BUGA.[16] Nach der mit 7,3 Mio. Besuchern sehr erfolgreichen Internationale Gartenbauausstellung 1993 in Stuttgart[17] gingen die Besucherzahlen der folgenden Ausstellungen stark zurück. Bis 2011 blieben die Besucherzahlen jeweils unter drei Millionen. Erst die Bundesgartenschau 2011 in Koblenz übertraf diese Marke und zählte bis zu ihrem Ende am 16. Oktober 2011 insgesamt 3.558.274 Besucher,[18] die damit den Besucherrekord einer Bundesgartenschau seit Einführung des elektronischen Zählsystems 1997 hält.[19] Als sozialistischer Gegenentwurf zur Buga bzw. IGA entstand 1961 in Erfurt die Internationale Gartenbauausstellung „iga“, die 1991 in den heutigen egapark umgewandelt wurde. Der egapark bildet das Herzstück der BUGA 2021 in Erfurt.
„Gartenschauen“ seien mit Steuermitteln kofinanzierte Leistungsschauen der Gartenbau-Industrie und ihrer Verbände. Sie sollten als touristische Attraktion dienen und Besucher in die veranstaltenden Städte locken. Bereits 1980 veröffentlichte der Deutsche Werkbund angesichts der Bundesgartenschau in Kassel 1981 die Broschüre Durch Pflege zerstört, die in Bild und Text detailliert aufzeigte, wie die historische Karlsaue in Kassel für die Schau hergerichtet, beschädigt und entstellt wurde. Der Soziologe und Nationalökonom Lucius Burckhardt forderte bereits damals zum Umdenken auf: „Nach dem Zweiten Weltkrieg“, so argumentierte er, „trugen Gartenschauen dazu bei, den Städten ihre Parks wiederzugeben oder sie instandzusetzen“, inzwischen aber gebe es kaum mehr „stadtnahe Freiflächen, die in Parks verwandelt werden können“, das Resultat bestehe darin, dass „einstmals brauchbare Parks zu reich instrumentiert und in deshalb nur mehr beschaubare Parks verwandelt werden.“[22] Im Zuge der Vorbereitungen für die igs 2013 in Hamburg-Wilhelmsburg wurden nach einem Bericht der „Harburger Anzeigen und Nachrichten“ fast 2500 Bäume gefällt und mehr als 4000 laufende Meter Heckenbewuchs entfernt. Zur Anlage einer Lärmschutzwand wurde zudem eine 2860 Quadratmeter große Feuchtwiese trockengelegt. Hamburg gab insgesamt 70 Millionen Euro für die igs aus. Allein für die Anlage von 2500 Parkplätzen, die nur während der Gartenschau genutzt wurden, wurde ebenfalls dauerhaft Natur zerstört. Und selbst die Ausgleichsmaßnahmen im Osten der Elbinsel zerstörten nochmals intakte Biotope, da dort Feuchtgebiete und Wiesen umgestaltet wurden, um Platz für Baumpflanzungen zu schaffen.[23][24]
Commons: Bundesgartenschau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Wiktionary: Bundesgartenschau – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Bundesgartenschauen
Hannover 1951 | Hamburg 1953 (IGA) | Kassel 1955 | Köln 1957 | Dortmund 1959 | Stuttgart 1961 | Hamburg 1963 (IGA) | Essen 1965 | Karlsruhe 1967 | Dortmund 1969 | Köln 1971 | Hamburg 1973 (IGA) | Mannheim 1975 | Stuttgart 1977 | Bonn 1979 | Kassel 1981 | München 1983 (IGA) | Berlin 1985 | Düsseldorf 1987 | Frankfurt 1989 | Dortmund 1991 | Stuttgart 1993 (IGA) | Cottbus 1995 | Gelsenkirchen 1997 | Magdeburg 1999 | Potsdam 2001 | Rostock 2003 (IGA) | München 2005 | Gera/Ronneburg 2007 | Schwerin 2009 | Koblenz 2011 | Hamburg 2013 (IGS) | Havelregion 2015 | Berlin 2017 (IGA) | Heilbronn 2019 | Erfurt 2021 | Mannheim 2023 | Rostock 2025 | Ruhrgebiet 2027 (IGA) | Oberes Mittelrheintal 2029 Normdaten (Veranstaltung): GND: 506264-0 | LCCN: n86082193 | VIAF: 130269009 |