Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

Die Landesbank hatte sich im Zuge der US-Hypothekenkrise verspekuliert und musste mit Notkrediten von zehn Milliarden Euro gestützt werden. Die EU-Kommission verordnete eine radikale Schrumpfkur mit Halbierung der Bilanzsumme. Für das vergangene Jahr konnte die BayernLB wieder einen Nettogewinn von 545 Millionen Euro vermelden - zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Die zweitgrößte deutsche Privatbank geriet nach der riskanten Übernahme der Dresdner Bank mitten in der Finanzkrise in Turbulenzen. Der Staat sprang ein. Die direkten Staatshilfen haben die Frankfurter vor einigen Jahren zurückgezahlt. Der Bund ist mit rund 15 Prozent aber weiterhin größter Einzelaktionär der Commerzbank.

Der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate war im Jahr 2008 fast kollabiert und musste mit staatlichen Milliardenhilfen aufgefangen werden, um den Finanzplatz Deutschland nicht zu gefährden. Ein Jahr später wurde die Bank notverstaatlicht. Die Altlasten wurden 2010 in eine Abwicklungsanstalt ausgelagert, die weiter im Staatsbesitz ist. Die profitable Kernbank Deutsche Pfandbriefbank kam 2015 an die Börse, doch blieb der Bund Großaktionär.

Die Landesbank geriet 2008 in den Strudel der Finanzkrise und musste von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gerettet werden. Im Gegenzug für die Genehmigung milliardenschwerer Ländergarantien setzte die EU-Kommission den Verkauf des Instituts bis 2018 durch.

Die IKB Deutsche Industriebank war eines der ersten Opfer der Krise. Sie verspekulierte sich mit US-Hypotheken und wurde 2007 von der staatlichen Förderbank KfW, dem Bund und anderen Banken mit Milliarden gerettet. 2008 übernahm der US-Finanzinvestor Lone Star die Mehrheit an der IKB.

Die Eigner - das Land Baden-Württemberg, die Sparkassen im Südwesten und die Stadt Stuttgart - stützten das Institut 2009 mit einer milliardenschweren Kapitalspritze und Bürgschaften. Als Auflage für die Hilfen verordnete die EU der Bank eine Schrumpfkur und einen strengen Sparkurs. Inzwischen ist das Institut wieder auf Kurs.

Das Institut stand im Sommer 2007 wegen fragwürdiger Kreditgeschäfte in Milliardenhöhe am Rand des Abgrunds. Die Bank wurde an die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) notverkauft.

Die einst größte deutsche Landesbank ist mittlerweile Geschichte. Das Institut war durch Fehlspekulationen tief in die roten Zahlen gerutscht und musste von ihren Eigentümern - dem Land NRW und den Sparkassen - mit Milliarden gestützt werden. Im Gegenzug verlangten die EU-Wettbewerbshüter eine Zerschlagung. Mitte 2012 wurde der Düsseldorfer Konzern aufgespalten. Das Sparkassengeschäft übernahm die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

09.07.2020, 09:00 Uhr

Bei den Bankfilialen herrscht Kahlschlag. Ihre Zahl hat sich seit 2004 fast halbiert. So viele Niederlassungen gibt es noch bei Banken und Sparkassen

Der Weg zur Bank wird für die meisten Menschen immer länger. 2004 gab es laut dem Bankenverband bundesweit noch 47.835 Bankfilialen. 2011 wurde die Marke von 40.000 Filialen unterschritten. 2018 waren es dann bereits weniger als 30.000 Filialen. 2019 unterhielten Banken und Sparkassen deutschlandweit nur noch 28.384 Filialen.

Zahl der Bankfilialen in Deutschland

Jeweils fast ein Drittel der Niederlassungen entfallen allein jeweils auf Sparkassen und Kreditgenossenschaften. So teilen sich die Bankfilialen in Deutschland auf die Finanzinstitute auf :

  • Sparkassen: 9351 (2004: 14.769)
  • Kreditgenossenschaften: 9315 (2004: 14.305)
  • Kreditbanken: 7876 (2004: 15.107)
  • Bausparkassen: 1297 (2004: 2811)
  • Landesbanken: 242 (2004: 561)
  • Sonstige Banken: 201 (2004: 168)
  • Realkreditinstitute: 48 (2004: 84)
  • Banken mit Sonderaufgaben: 31 (2004: 49, plus 13 Zentralbanken)

Kreditbanken unterhalten die meisten Filialen. Jede von ihnen kommt im Durchschnitt auf fast 29 Filialen. Sparkassen und Landesbanken bringen es auf durchschnittlich 25 Filialen. Nur knapp zehn Filialen sind es bei Kreditgenossenschaftlichen Instituten.

Der Rückgang bei den Filialen ist zum Teil der niedrigeren Zahl von Kreditinstituten geschuldet. Sie sank – wegen Pleiten oder Fusionen – binnen anderthalb Jahrzehnten um rund ein Drittel von 2401 auf 1717. Etwa jede vierte Bankfiliale gehörte 2019 zu einer privaten Bank. Ihre Zahl hat sich seit 2004 ungefähr halbiert, von 14.989 auf 7601.

Kennen Sie schon unseren Newsletter „Die Woche“ ? Jeden Freitag in ihrem Postfach – wenn Sie wollen. Hier können Sie sich anmelden

Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

Die Sparkassen in Deutschland sind da, wo die Menschen sind. In den Städten und auf dem Land, bei den Unternehmen, den Vereinen und in den kommunalen Einrichtungen. Sie leben Nähe, Dialog und Engagement – jeden Tag.

Als öffentlich-rechtliche Finanzinstitute kommen sie – gemeinsam mit ihren Verbundpartnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe – einem einzigartig verantwortungsvollen Auftrag nach: Sie fördern mit ihren Produkten, Dienstleistungen und ihrer Präsenz vor Ort den Wohlstand der Menschen und das Wachstum der Wirtschaft. Lokal, regional und bundesweit.

Größte Finanzgruppe Europas und gesellschaftlicher Förderer vor Ort

Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

Geschäftsvolumen machen die Sparkassen-Finanzgruppe zum größten Finanzdienstleister Europas

Mit einem zusammengefassten Geschäftsvolumen von 2.980 Milliarden Euro bilden die Sparkassen gemeinsam mit ihren Verbundpartnern den größten Finanzdienstleister Europas. Zur Sparkassen-Finanzgruppe gehören 520 Unternehmen, davon allein um die 376 Sparkassen mit ihren rund 205.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In rund 13.000 Geschäftsstellen überall in Deutschland stellen sie ein flächendeckendes Angebot für alle Teile der Bevölkerung sicher.

Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

zählen zur Sparkassen-Finanzgruppe - davon sind 376 Sparkassen

Gleichzeitig sind sie eine unerlässliche Stütze des gesellschaftlichen Engagements: Dazu gehören Sportvereine, Theater und Chöre ebenso wie Schulen und Hochschulen, soziale Projekte und der Umweltschutz. Sie sind der größte nichtstaatliche Sport- sowie Kunst- und Kulturförderer. Allein im Jahr 2019 haben sie mit insgesamt 432 Millionen Euro vielfältige Projekte gefördert.

Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

haben die Sparkassen überall in Deutschland - in den Städten und den Regionen

Einzigartiges Vertrauen in der Bevölkerung

Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

Die Menschen in Deutschland vertrauen den Sparkassen. Das beweisen nicht nur die 48,2 Millionen Girokonten, sondern auch zahlreiche Umfragen in der Bevölkerung. Dabei schneiden sie seit vielen Jahren regelmäßig mit den besten Werten ab – vor all ihren Wettbewerbern.

Erst 2019 erzielten die Sparkassen einen neuen Spitzenwert: Bei der Frage nach dem Vertrauen in einzelne Kreditinstitute nahmen sie mit 52 Prozent der Bevölkerung unverändert den ersten Rang ein. Dieser Anteil war gegenüber 2017 (42 Prozent) und 2018 (44 Prozent) noch einmal deutlich gestiegen.

Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

beweisen das Vertrauen der Menschen in die Sparkassen

Darum heißen wir Sparkasse, nicht Bank

Als Sparkasse unterscheiden wir uns von den meisten Kreditinstituten. Wir sind anders als Banken, deren Geschäftsmodell ausschließlich darauf ausgerichtet ist, Profit zu erwirtschaften. Seit unserer Gründung vor rund 200 Jahren ist es unser Auftrag, Menschen die wirtschaftliche und soziale Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.

Das tun wir für die Gesellschaft

Stark aus eigener Kraft …

Die meisten Sparkassen sind in der Regel kommunal getragene Institute in öffentlicher Rechtsform. Im Rahmen des Regionalprinzips konzentrieren sie ihre Präsenz und ihre Geschäftstätigkeit auf eine angestammte Heimatregion. Sie sind selbständig, werden dezentral geführt und setzen auf Wachstum aus eigener Kraft.

Um all dies zu erhalten, müssen Sparkassen nachhaltig wirtschaften und langfristig für ein wirtschaftliches Gleichgewicht sorgen. Daher fließen ihre Gewinne ausschließlich in die Stärkung ihres Eigenkapitals und in die Entwicklung ihrer Heimatregion.

… und im Verbund

Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

Diese lokale Verankerung wird durch die Zusammenarbeit im Verbund ergänzt: Zu den Partnern der Institute innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe zählen das zentrale Wertpapierhandelshaus DekaBank, die Landesbausparkassen und öffentlichen regionalen Erstversicherer ebenso wie Leasing-, Factoring- und Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die Finanz-Informatik, der Deutsche Sparkassenverlag und S-Kreditpartner. Der gesamte Finanzverbund beschäftigt knapp 300.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Diese Zusammenarbeit ermöglicht es den Instituten, sich arbeitsteilig zu spezialisieren. Das stärkt die Leistungsfähigkeit aller. Der Verbund trägt so wesentlich zur verantwortungs- und risikobewussten Geschäftspolitik der Gruppe bei. Das Geschäftsmodell der Sparkassen spiegelt ihren Gründungsauftrag: lokal, kundennah und verantwortlich zu handeln.

1,7 Millionen Konten für sozial Schwächere

Diese besondere Form der Verantwortung üben die Sparkassen auch gegenüber sozial schwächeren Menschen in Deutschland aus. Denn ohne die Sparkassen hätten sie keine Kontoverbindung. Die Institute stellen ihnen insgesamt 1,7 Millionen sogenannte Bürgerkonten zur Verfügung, darunter mehr als 250.000 für Geflüchtete.

Damit stellen sie sicher, dass jeder Mensch in Deutschland ein Girokonto bekommt und an der Gesellschaft teilhaben kann. Es ermöglicht Zahlungseingänge, Überweisungen und Zahlungen mit einer Debitkarte.

Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

ermöglichen den sozial schwächeren Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

Bei den Entgelten ist das Konto in der Regel nicht teurer als normale Konten mit Überziehungsmöglichkeit. Außerdem können die Menschen mit dem Bürgerkonto am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen, ohne sich zu verschulden. Denn es kann nicht überzogen werden.

Größter Ausbilder der deutschen Finanzbranche

Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

Darüber hinaus ist die Sparkassen-Finanzgruppe größte gewerbliche Ausbilderin im deutschen Finanzsektor. 12.500 junge Frauen und Männer absolvieren zurzeit ihre Ausbildung bei den Sparkassen und ihren Verbundpartnern.

Sie können neben den klassischen Berufsfeldern der Branche wie Bankkauffrau und Bankkaufmann aus zahlreichen Ausbildungsberufen wählen. Dazu gehören Büromanagement, Informatik und Immobilien.

Wie viele sparkassenfilialen gibt es in Deutschland?

absolvieren zurzeit ihre Ausbildung bei den Sparkassen und ihren Verbundpartnern

Neben der fundierten Ausbildung bietet die Sparkassen-Finanzgruppe hervorragende Weiterbildungsangebote – nicht nur in den Sparkassen, sondern auch in elf regionalen Sparkassenakademien, an der Hochschule für Finanzwirtschaft & Management in Bonn und an der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe.

Konsequente Steuerzahler

Im Gegensatz zu einigen privaten Banken leisten die Sparkassen Jahr für Jahr die gesetzlich vorgeschriebenen Abgaben: Insgesamt 40 Prozent aller von Finanzinstituten gezahlten Steuern kommen von ihnen.

Zählt man die Landesbanken hinzu, sind die öffentlich-rechtlichen Finanzinstitute mit 50 Prozent am Steueraufkommen des Kreditgewerbes beteiligt. Auch damit tragen sie dazu bei, den Wohlstand der Menschen und Unternehmen in Deutschland nachhaltig zu stärken und die Lebensqualität zu verbessern.

Brauchen Sie kompetente Beratung in einer Finanzangelegenheit oder haben Fragen rund um Ihren ehrenamtlichen Einsatz? Wir sind gern für Sie da.

Ist das nicht Ihre Sparkasse?