Wie viel geld bekommt man für einen weltrekord bei olympia

Was kosten die Olympischen Winterspiele und wie viel verdienen die Athleten? Die Prämien, Preisgelder und Kosten von Olympia 2018 im Überblick.

Die besten drei Sportler eines Wettkampfes werden jeweils mit einer Medaille geehrt. Dabei werden die Gold-, Silber- und Bronzemedaillen von dem jeweiligen Austragungsland designt. Für die Olympischen Winterspiele 2018 schuf der südkoreanische Designer Lee Suk-woo den endgültigen Entwurf für die Medaillen, der zeitgleich in New York und in Seoul vorgestellt wurde.

Die Medaillen haben einen Durchmesser von 92,6 Millimeter und eine Dicke von 6,91 Millimeter. Während auf der Vorderseite die Olympischen Ringe auf einem Hintergrund, der aus diagonalen Linien besteht, zu sehen sind, befindet sich auf der Rückseite eine Aufschrift für die jeweilige Disziplin und das Logo für Pyeongchang 2018. Der Rand besteht aus dreidimensionalen koreanischen Schriftzeichen.

Der Wert der Medaillen der Olympischen Winterspiele

Auch wenn noch nicht die genaue Zusammensetzung der Medaillen feststeht, lässt sich mit einiger Sicherheit sagen, dass die Auszeichnungen der Olympischen Winterspiele 2018 einen eher geringen Materialwert haben werden. Dies gilt sogar für die Goldmedaillen, die in der Regel nur aus Silber bestehen und mit Gold überzogen werden. So lässt sich der reine Materialwert einer Goldmedaille mit 500 bis 600 Euro bemessen.

Um ein Vielfaches höher kann hingegen der Sammlerwert solcher Medaillen sein. Preise von mehr als 10.000 Euro auf Auktionen stellen den Regelfall dar. Immer wieder kommt es zu Verkäufen der Auszeichnungen, da viele Sportler trotz der herausragenden Leistungen kein ausreichendes regelmäßiges Einkommen haben.

Die teuersten Medaillen bringen auf Auktionen auch Summen von über einer Millionen Euro ein. Den Rekord hält bislang eine Goldmedaille des Sprinters Jesse Owens, die er bei den Olympischen Winterspielen 1936 in Deutschland erringen konnte. Sie brachte 1,47 Millionen Dollar ein.

Die Höhe der Preisgelder bestimmen die jeweiligen nationalen Sportverbände selbst. So schwanken die Summen für einen Goldgewinn zwischen wenigen Tausenden Euros und Summen im hohen sechsstelligen Bereich.

In Deutschland wurden im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2018 in Sotschi zum ersten Mal seit 14 Jahren die Prämien erhöht. Nun verdient der Erstplatzierte 20.000 Euro, der Zweite 15.000 Euro und der Dritte 10.000 Euro. Diese Summen werden über zwölf Monate vom DOSB ausgezahlt. Aber auch die Athleten, bei denen es nicht für einen Treppenplatz reichte, erhalten eine Prämie. So bekommt der Viertplatzierte noch 5.000 Euro und der Achtplatzierte immerhin 1.500 Euro.

Doch diese Summen sind im Vergleich zu den Preisgeldern anderer Staaten gering.

  • Italien beispielsweise überweist seinen Goldathleten eine Summe von 150.000 Euro.
  • Noch wesentlich höher fallen die Beträge bei kleinen Staaten aus, die in ihrer Geschichte selten Goldmedaillen erringen konnten. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 sollte jeder Goldsieger Bulgariens 500.000 Euro erhalten.
  • Indonesien hingegen setzte 2016 die Summe für jeden Erstplatzierten auf 345.000 Euro fest – eine Summe, die im Vergleich zum Durchschnittslohn des Landes mit einer hohen lebenslangen Rente gleichzusetzen ist.

Die Bedeutung der Medaillen für die finanzielle Förderung des Sports

Die meisten Sportverbände werden durch die jeweiligen Staaten mitfinanziert. So überwies die Bundesrepublik Deutschland 2017 167 Millionen Euro für den Sport. Da Medaillensiege auch für die entsendenden Länder eine prestigeträchtige Angelegenheit darstellen, wird die Verteilung der Fördergelder vielfach vom Abschneiden bei den jeweiligen Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen abhängig gemacht.

Welche Relevanz eine Teilnahme und der Gewinn von Medaillen für die Sportverbände hat, belegt die derzeitige Situation des Deutschen Curling Verbandes. Das deutsche Team verpasste im tschechischen Pilsen die Qualifikation für die Olympischen Spiele und muss nun mit finanziellen Engpässen bei der Förderung des Sports rechnen.

Aber auch für die Athleten spielt die Förderung eine wichtige Rolle. Nach der deutschen Leistungssportreform, die als Reaktion auf das schlechte Abschneiden bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi eingeführt wurde, änderte sich die Verteilung der sogenannten Top-Team-Förderung. Diese Finanzspritze für Sportler in Höhe von 600 Euro monatlich erhalten von nun an nur noch diejenigen Athleten, die bei der Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen eine Perspektive auf die ersten acht Plätze haben. Frühere Erfolge zählen damit nicht mehr.

Die Kosten der Austragung der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang

Auch wenn sich in der Regel stets mehrere Austragungsorte um die Vergabe der Olympischen Spiele bewerben, ist die Ausrichtung der Veranstaltung für die austragenden Staaten mit immensen Kosten verbunden. Diese entstehen zum Teil durch den Bau teurer Wettkampfstätten, aber beispielsweise auch für den Ausbau der Infrastruktur.

Die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang sollen eine zweistellige Milliardensumme verschlingen. Nachdem Südkorea im Anschluss an die Vergabe noch mit Kosten von sieben bis acht Milliarden Dollar rechnete, gilt eine Summe von mehr als zehn Milliarden Dollar als sicher. Teilweise sprechen Experten von fast 13 Milliarden Dollar. Doch damit ist die Austragung im Vergleich zu den letzten Winterspielen in Sotschi noch fast günstig. Die Russen investierten damals mehr als 50 Milliarden Dollar.

Die südkoreanische Regierung betrachtet die hohen Ausgaben allerdings als langfristige Investition. Mit den Olympischen Winterspielen soll die Beliebtheit des Wintersports auf der koreanischen Halbinsel gesteigert und internationale Touristen angelockt werden. Doch Kritiker weisen immer wieder auf die hohen Unterhaltskosten der gebauten Anlagen für die eher strukturschwache Region Südkoreas hin.

Olympia: Die besten deutschen Wintersportler

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1. Claudia Pechstein (Eisschnelllauf; 5 Gold, 2 Silber, 2 Bronze). Auf dem Bild feiert Pechstein 2002 Salt Lake City auf einer Party im Thüringen Haus. Im November qualifizierte sie sich mit 45 Jahren in Stavanger (Norwegen) für ihre siebte Teilnahme bei Olympischen Winterspielen.

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1. Claudia Pechstein (Eisschnelllauf; 5 Gold, 2 Silber, 2 Bronze). Auf dem Bild feiert Pechstein 2002 Salt Lake City auf einer Party im Thüringen Haus. Im November qualifizierte sie sich mit 45 Jahren in Stavanger (Norwegen) für ihre siebte Teilnahme bei Olympischen Winterspielen. © Hassenstein/Getty

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2. Ricco Groß (Biathlon; 4 Gold, 3 Silber, 1 Bronze). Bei fünf Olympischen Spielen holte Groß acht Medaillen, wurde zudem neunmal Weltmeister. Als Trainer war er nicht so erfolgreich. Wegen Erfolgslosigkeit wurde er als Trainer des Frauen-Nationalkaders vor den Spielen in Sotschi entlassen. Seit 2015 ist er Nationaltrainer der russischen Männer-Mannschaft. © dpa

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3. Sven Fischer (Biathlon; 4 Gold, 2 Silber, 2 Bronze). Auf dem Bild ist Sven Fischer 2006 in Turin auf den letzten Metern zu Gold über 10 Kilometer zu sehen. Ein Jahr später beendete er seine aktive Sportkarriere. © Mason/Getty

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4. Kevin Kuske (links) und Andre Langé (Bob; 4 Gold, 1 Silber). Selten siond zwei Olympia-Karrieren so eng miteinander verwoben wie die von Kevin Kuske und Andre Langé. Die beiden Bobsportler, Kuske als Anschieber und Lange als Pilot, errangen gemeinsam Gold im Viererbob in Salt Lake City (2002), Gold im Zweier- (Foto) und Viererbob in Turin (2006) sowie Gold (Zweierbob) und Silber (Viererbob) in Vancouver (2010). Mit dem Rücktritt von Lange 2010 endete die Zeit des Super-Duos. © Getty

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6. Karin Enke (DDR, Eisschnelllauf; 3 Gold, 4 Silber, 1 Bronze). 1980 in Lake Placid und 1984 in Sarajewo holte Enke drei Goldmedaillen. Auf dem Bild gratuliert Enke 1988 der Olympiasiegerin Bonnie Blair (USA, 500 Meter). Enke holte Bronze. Nach der letzten Silbermedaille in Calgary über 1500 Meter beendete sie ihre Laufbahn. © Schulze/imago

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6. Gunda Niemann-Stirnemann (Eisschnelllauf; 3 Gold, 4 Silber, 1 Bronze). Gunda Niemann-Stirnemann ist mit 163 Siegen bei 215 Podiumsplätzen bei allen großen Wettbewerben die erfolgreichste Eisschnellläuferin aller Zeiten. Eine Goldmedaille kann sie dabei verschmerzen: 1998 in Nagano wurde sie über 5000 Meter knapp Zweite hinter Claudia Pechstein. Sie verpasste den Olympiasieg um sieben Zentimeter. © Hassenstein/Getty

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8. Kati Wilhelm (Biathlon; 3 Gold, 3 Silber, 1 Bronze). Nach sehr erfolgreichen Spielen 2002 in Salt Lake City mit zwei Gold- und einer Silbermedaille durfte Wilhelm 2006 in Turin das deutsche Team als Fahnenträgerin anführen. Auf dem Bild sprintet Wilhelm in Turin zu Gold über 10 Kilometer. © Maison/Getty

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9. Georg Hackl (Rodeln; 3 Gold, 3 Silber). Der Bayer Georg Hackl gehörte mehr als 18 Jahre lang zur Spitze des internationalen Rennrodelns. 1992 in Albertville (Foto) wurde Hackl mit 26 Jahren erstmals Olympiasieger. Zwei weitere Goldmedaillen sollten in Lillehammer (1994) und Nagano (1998) folgen. 2006 in Turin verpasste er als Siebter aufgrund einer Armverletzung in seinem letzten Rennen den Sprung aufs Treppchen. © Getty/Bongarts

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10. Mark Kirchner (Biathlon; 3 Gold, 1 Silber). Mark Kirchner ist einer der erfolgreichsten deutschen Biathleten. Große Stärke des Mannes aus Neuhaus am Rennweg (Thüringen) war der Sprint. Zwischen 1990 und 1997 holte Kirchner drei olympische Goldmedaillen, sieben Weltmeistertitel und acht Weltcupsiege. Seiner Dominanz im Sprint stand eine unsichere Hand am Gewehr entgegen. 1999 wechselte Kirchner zum Langlauf - erfolglos. Seit 2010 ist der 47-Jährige Leitender Disziplintrainer des Bundeskaders. © Getty/Rose

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10. Jens Weißflog (DDR/BRD, Skispringen; 3 Gold, 1 Silber). Jens Weißflog ist einer von fünf Skispringern und einziger Deutscher, der die vier wichtigsten Sprungwettbewerbe - Olympia, WM, Gesamtweltcup und Vierschanzentournee - gewonnen hat. Für die Deutsche Demokratische Republik (DDR) holte Weißflog 1984 in Sarajewo Gold und Silber. Zehn Jahre später gewann Weißflog, dessen größter Konkurrent über Jahre der Finne Matty Nykänen war, in Lillehammer (Foto) zwei weitere Goldmedaillen auf der Großschanze. Mit seinen vier Gesamtsiegen bei der Vierschanzentournee und 33 Welcupsiegen (Einzel) ist Weißflog erfolgreichster deutscher Skispringer aller Zeiten. © Getty

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10. Bernhard Germeshausen (DDR, Bob; 3 Gold, 1 Silber). Bei den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck feierte Bernhard Germeshausen (rechts) als Anschieber von Meinhart Nehmer (links) seine ersten beiden Olympiasiege. In Lake Placid vier Jahre später wiederholten Germeshausen und Nehmer den Erfolg im Viererbob. Den Zweierbob steuerte Germeshausen selbst zum Olympiasieg - ohne Nehmer. © Imago/Hartung

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10. Maria Höfl-Riesch (Ski Alpin; 3 Gold, 1 Silber). Maria Höfl-Riesch ist nach Christl Cranz und Rosi Mittermaier eine von Deutschlands erfolgreichsten Skirennläuferinnen. Nach den Winterspielen von Sotschi (2014) beendete Höfl-Riesch mit nur 29 Jahren ihre Karriere - mit je einer Gold- (Super-Kombination) und Silbermedaille (Super-G) zum Abschied. In Vancouver vier Jahre zuvor gewann sie die Disziplinen Super-Kombination und Slalom. Zudem gewann sie 2011 den Alpinen Skiweltcup und zweimal WM-Gold (2013, 2009). © Getty/Grosclaude