Wie sieht eine brust von innen aus

Wie sieht eine brust von innen aus
Querschnitt einer weiblichen Brust mit Details: Drüsengewebe, Milchgänge, Brustwarze, Brustmuskel

Das Drüsengewebe ist annähernd sternförmig um die Brustwarze angeordnet und besteht aus Drüsenläppchen und Milchgängen (ca.15 bis 20 pro Brust). In den Drüsenläppchen wird die Muttermilch gebildet, welche durch die Milchgänge zur Brustwarze geleitet wird. Kurz vor der Einmündung in die Brustwarze haben die Milchgänge kleine Ausdehnungen, die „Milchsäckchen". Sie erfüllen beim Stillen eine wichtige Pumpfunktion. Das ganze Drüsensystem ist in Fett- und Bindegewebe eingebettet. Das Bindegewebe gewährleistet Festigkeit und Elastizität der Brust.

Hormonabhängige Veränderung des Brustgewebes

Das Gewebe der Brustdrüse reagiert sensibel auf hormonelle Veränderungen. So lagert es im Verlauf des Monatszyklus (hormoneller Zyklus) - aufgrund der ansteigenden Konzentrationen der Sexualhormone Östrogen und Progesteron im Blut - verstärkt Wasser ein. Es fließt mehr Blut durch die feinen Gefäße (Kapillaren). Kurz vor der Monatsblutung wird die Brust zeitweilig größer und fester, da das Gewebe zwischen den Drüsenläppchen anschwillt. Hier sind diese als knotige Veränderungen tastbar und ein Spannungsgefühl der Brust möglich. Mit dem Einsetzen der Regelblutung geht die Schwellung durch das Ausschwemmen des Wassers zurück und das Brustgewebe wird wieder weicher. Weil die Brust kurze Zeit nach der Periode relativ frei von hormonell-bedingten Verdichtungen ist, eignen sich die ersten Tage (z.B. dritter Tag nach Beginn der Regelblutung) besonders zum Selbstabtasten der Brust und zur Röntgenuntersuchung (Mammographie) der Brust. Es sollte darauf geachtet werden, immer den gleichen Zeitraum zur Selbstabtastung zu nutzen, um eventuelle Veränderungen über mehrere Monate hinweg feststellen zu können.

Aufbau des Brustgewebes

Im geschlechtsreifen Alter beträgt das Verhältnis von Fett- zu Drüsen- und Bindegewebe etwa eins zu zwei. Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil funktionsfähigen Drüsengewebes ab und der Fettanteil nimmt zu. Abhängig von der Fettverteilung im übrigen Körper verschiebt sich das Verhältnis im Alter auf eins zu eins oder zwei zu eins.

Lymphatische Versorgung der Brust

Ein dichtes Netz von Lymphgefäßen durchzieht die Brust. Das Lymphsystem ist neben den Blutgefäßen das zweite Transportsystem des Körpers. Die Lymphflüssigkeit (Lymphe) enthält weiße Blutkörperchen und viele Eiweißstoffe. Sie transportiert Abfallprodukte des Stoffwechsels, Nährstoffe, aber auch Krankheitserreger oder Krebszellen. Wie in anderen Organen gelangt die Lymphflüssigkeit in der Brust von kleinen in größere Lymphgefäße, den Lymphbahnen. Zwischengeschaltet sind die Lymphknoten. Sie gelten bei Infektionen oder einer Krebserkrankung als erste Filter- oder Abwehrstation, da sie an den Kreuzungen wichtiger Lymphgefäße Zellen oder Krankheitserreger abfangen. Daher können Lymphknoten bei Infektionen oder bösartigen Erkrankungen anschwellen. Der Abtransport der Lymphe aus der Brust geschieht hauptsächlich über die Achselhöhle. Daher ist es bei Brustkrebs wichtig für die weitere Therapie zu klären, ob sich in den sogenannten Wächterlymphknoten, also den brustnahen Lymphknoten, Krebszellen befinden oder nicht.

Einteilung der Brust in Sektoren

Um bei ärztlichen Untersuchungen den Ort einer Veränderung der Brustdrüse genau angeben zu können, wird die Brust schematisch in vier Quadranten eingeteilt. Hierzu denke man sich ein Kreuz mit einer senkrechten und einer waagrechten Linie durch die Brustwarze. Die dadurch entstehenden vier Quadranten werden nach ihrer Lage bezeichnet, wie z. B. oben/außen oder unten/innen.Eine wesentlich exaktere Bezeichnung kann durch eine Einteilung nach den zwölf Zeigerrichtungen der Uhr erfolgen. Bei zwölf Uhr heißt also genau auf der Zeigerrichtung nach oben, bei sechs Uhr nach unten. Die Beschreibung ist noch genauer, wenn zusätzlich der Abstand zur Brustwarze, im liegenden Zustand der Frau, angegeben wird.

Wie sieht eine brust von innen aus
Die meisten Veränderungen der Brust sind gutartig und haben keinen Krankheitscharakter. Neu aufgetretene Brustveränderungen und Knoten sollten aber unbedingt abgeklärt werden.

Die Brustdrüse, auch Mamma genannt, besteht aus den drei Gewebearten Drüsengewebe, Fettgewebe und umgebendem Bindegewebe. Jedes dieser Gewebe kann im Laufe der Zeit Veränderungen erfahren, welche dann verschiedene Symptome und Beschwerden hervorrufen können.
Gutartige Brustdrüsenveränderungen sind sehr häufig; bei neun von zehn Frauen finden sich derartige Veränderungen.

In Gegensatz zum Brustkrebs (Mammakarzinom) sind diese gutartigen Veränderungen in den allermeisten Fällen nicht lebensbedrohlich. Die häufigsten Erkrankungen sind Veränderungen am Bindegewebe und entzündliche Erkrankungen sowie gutartige Tumoren. Vereinzelt sind gutartige Brustdrüsenveränderungen mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs verbunden.

Für den Fall, dass Sie Veränderungen in oder an ihrer Brust bemerken, ist eine sorgfältige Abklärung der Ursachen bei Ihrem Facharzt wichtig, vor allem auch, um eine Krebserkrankung der Brust auszuschließen.

Anzeichen und Beschwerden

Gutartige Veränderungen der Brust können sich durch eine Reihe von Beschwerden und Symptomen bemerkbar machen, wie

  • Schmerzen
  • Verhärtungen oder Knoten
  • verstärkte Sekretion von Flüssigkeit aus der Brustwarze
  • zyklusabhängiges Spannungsgefühl oder Schmerzen in der Brust
  • Berührungsempfindlichkeit der Brust
  • Entzündungen der Haut oder der Brustwarze

Daneben gibt es gutartige Veränderungen, die von Frauen unbemerkt bleiben. Da diese Veränderungen in manchen Fällen ein erhöhtes Krebsrisiko mit sich bringen, wird Frauen ab 30 Jahren generell empfohlen, regelmäßig einen Frauenarzt aufzusuchen und an Untersuchungen zu Krebsfrüherkennung teilzunehmen.

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. Jakob Keilbach

Letzte Bearbeitung: 12.06.2018

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Die weibliche Brust ist die größte Drüse des Körpers, deren Sekret, die Milch, zur Ernährung des Neugeborenen und Säuglings dient. Sie ist aber nicht nur Milchdrüse, sondern auch ein sekundäres Geschlechtsmerkmal, eine erogene Zone und ein Symbol für die Weiblichkeit und Fruchtbarkeit. Lesen Sie alles Wichtige über die Brust: Anatomie, Funktion und wichtige Erkrankungen!

  • Welche Funktion hat die Brust?

  • Wo befindet sich die Brust?

  • Welche Probleme kann die Brust verursachen?

Die weibliche Brust (Mamma) besteht aus zwei halbkugeligen Vorwölbungen am Brustkorb, zwischen denen eine längliche Furche, der Busen, liegt. Vollausgebildet ist sie nur bei der Frau. Die männliche Brust ist prinzipiell gleich aufgebaut, allerdings nicht entwickelt.

Die Brust (Frau) besteht aus einem Drüsenkörper (Corpus mammae), der von einem Fettpolster umgeben ist, sowie Bindegewebe. Sie besitzt kein Muskelgewebe. Es gibt ganz unterschiedliche Brustformen und -größen: Sie sind genetisch festgelegt, werden aber von verschiedenen Faktoren beeinflusst wie Alter, Hormonstatus, Ernährungszustand und Schwangerschaften. Die natürlichste Form ist die Brust-Tropfenform, die auch bei Implantaten am häufigsten verwendet wird.

Die Mamma ist von Blutgefäßen, Nerven und Lymphgefäßen durchzogen. Von besonderer Bedeutung ist der Lymphabfluss, der vor allem in Richtung Achselhöhle, aber auch in Richtung Brustbein und Schlüsselbein erfolgt. Er ist der Weg der Metastasierung bei bösartigen Tumoren: Krebszellen können über die Lymphbahnen aus der Mamma in andere Körperregionen gelangen.

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Die Milchdrüse

Das eigentliche milchproduzierende Drüsengewebe (Glandula mammaria), die Milchdrüse, besteht aus einem festen, runden und abgeplatteten Körper. Sie setzt sich aus 15 bis 20 traubenförmigen Drüsenläppchen (Lobuli) zusammen, die jeweils über einen Milchgang (Ductus lactiferi) mit der Brustwarze verbunden und sternförmig um sie herum angeordnet sind. Kleine Ausbuchtungen an den Enden der Milchgänge, die Milchsäckchen (Sinus lactiferi), übernehmen eine Pumpfunktion beim Stillen.

Die Brustwarze

Mehr zum Thema lesen Sie im Beitrag Brustwarze.

Die Brust-Funktion besteht in erster Linie darin, die Milch zur Ernährung des Neugeborenen und Säuglings bereitzustellen. Mit der Pubertät beginnt beim Mädchen eine stärkere Entwicklung der Drüsenendkammern (Alveolen), die sich zu Bläschen erweitern, deren Wand aus Milchepithel und einer Basalmembran besteht. In der Schwangerschaft und Stillzeit erreicht diese Entwicklung ihren Höhepunkt.

Die Brust befindet sich in Höhe der dritten bis sechsten oder siebten Rippe auf dem Brustkorb. Sie liegt dem Brustmuskel auf und ist leicht verschieblich.

Eine Entzündung der Brustdrüse bezeichnet man als Mastitis. Sie äußert sich in einer schmerzhaften Rötung und Überwärmung des Gewebes. Man unterscheidet zwei Formen von Mastitis: Die Mastitis puerperalis ist eine akute Entzündung im Wochenbett, die meist in der zweiten Woche nach einer Geburt auftritt. Eine bakterielle oder abakterielle Entzündung außerhalb von Schwangerschaft und Wochenbett wird dagegen als Mastitis non-puerperalis bezeichnet. Sie tritt fast immer bei geschlechtsreifen Frauen auf und nur selten nach den Wechseljahren.

Der Begriff Mastopathie bezeichnet unterschiedliche Veränderungen des Brustdrüsengewebes, die proliferativ (mit rascher Zellteilung und Zellwachstum) oder regressiv (rückbildend) sein können. Ursache ist stets eine hormonelle Störung, zum Beispiel ein Überschuss an Östrogen, ein Mangel an Progesteron oder ein Mangel an Schilddrüsenhormonen. Eine Mastopathie betrifft im Allgemeinen beide Brüste. Sie ist weit verbreitet: Ungefähr 50 bis 60 Prozent aller Frauen sind davon betroffen.

Unter Mastodynie versteht man den zyklusabhängigen Brustschmerz. Er tritt besonders vor der Regelblutung (prämenstruell) auf. Ursache scheint ein hormonelles Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron zu sein (zugunsten des Östrogenspiegels). Die Häufigkeit der Mastodynie nimmt bei Frauen ab 30 Jahren zu, kommt nach den Wechseljahren aber nur selten vor. Einen nicht zyklusabhängigen Schmerz der Mammae bezeichnen Mediziner als Mastalgie.

Gutartige Tumoren der Brust sind in den meisten Fällen sogenannte Fibroadenome. Das sind Wucherungen aus Bindegewebe, die einzeln oder in Gruppen auftreten können. Sie entwickeln sich besonders bei Frauen im Alter zwischen 30 und 35 Jahren. Ebenfalls gutartige Tumoren sind Lipome – Wucherungen des Fettgewebes. Sowohl Fibroadenome als auch Lipome werden manchmal chirurgisch entfernt, manchmal auch belassen und beobachtet.

Ein bösartiger Tumor in der Brust wird Mammakarzinom genannt. Er geht entweder von den Drüsenläppchen oder den Milchgängen aus. Es handelt sich dabei weltweit um die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. 

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

  • Berufsverband Deutscher Internisten e.V., unter www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 23.02.2022)
  • Berufsverbands der Frauenärzte e.V., unter www.frauenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 23.02.2022)
  • Kirsch, J. et al.: Taschenlehrbuch Anatomie, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, 2017
  • Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, Walter de Gruyter Verlag, 268. Auflage, 2020
  • Waldeyer, A.: Anatomie des Menschen, Walter de Gruyter Verlag, 19. Auflage, 2012
  • Weyerstahl, T. & Stauber, M.: Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2013

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