Wie lange braucht ein olivenbaum bis er früchte trägt

Wann ein Olivenbaum blüht, und Früchte trägt, hängt von mehreren Faktoren ab. Denn sowohl die Wahl des optimalen Standorts als auch die Pflege und die jeweilige Olivenbaum-Sorte wirken sich auf die Blütezeit aus. Erfahren Sie hier, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um die Blüte des Olivenbaums sicherzustellen!

Blüten

Während der Blütezeit trägt der Olivenbaum eine Vielzahl eher unscheinbarer Blüten. Diese wachsen an zwei bis vier Zentimeter langen Rispen und sind traubenförmig platziert. Die zahlreichen Blüten haben eine gelblichweiße Färbung und verströmen einen zarten Duft.

Der optimale Standort

Olivenbäume wachsen in der freien Natur vorzugsweise in mediterranen Gebieten und sind dementsprechend sonnendurstig. Hierzulande kann das Bäumchen auch blühen, sofern es genügend Sonnenstunden erhält und an einem optimalen Standort steht. Hinsichtlich des Standortes wünscht sich der Olivenbaum einen Platz, an dem er vor zu viel Niederschlag und kaltem Wind geschützt ist. Denn beides bekommt ihm nicht gut und kann die Blüte beeinträchtigen. Je nachdem, wie sonnig und warm es ist, tritt die Blüte früher oder etwas später ein:

  • Mittelmeerraum: viel Sonne, Blüte im Frühjahr
  • Nördlich der Alpen: weniger Sonne, Blüte im späten Frühjahr bzw. im Sommer

Überwinterung

Der Olivenbaum gilt als bedingt winterhart: Er ist sehr robust hinsichtlich niedriger Temperaturen und benötigt diese sogar zum Überwintern. Wird das Bäumchen nicht fachgerecht durch den Winter gebracht, kann sich dies negativ auf die Blütezeit auswirken und somit auch die Olivenernte beeinträchtigen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn es zu warm oder zu dunkel ist. Um den Olivenbaum zu überwintern und die Blüte zu sichern, sollten daher folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Möglichst lange im Freien
  • Heller Standort
  • Olivenbaum schützen
  • Rindenmulch oder Reisig um den Baum legen
  • Stamm und Krone mit einer Schutzumhüllung ausstatten
  • Nur wenig gießen
  • Nicht düngen
Wie lange braucht ein olivenbaum bis er früchte trägt

Hinweis: Junge Bäume sind meist etwas empfindlicher und sollten im Winter in den geschützten und kühlen Innenbereich gebracht werden. Ein dunkler Keller ist für diesen Zweck weniger empfehlenswert, wohingegen ein wenig beheizter Treppenflur oder das Schlafzimmer eher in Frage kommen.

Alter

Wer sich an der Blüte und den Früchten des Olivenbaums erfreuen möchte, muss sich in Geduld üben. Denn in der Regel blühen Olivenbäume erst nach vier bis sechs Jahren, manche sogar erst nach sieben Jahren. Baumschulen bieten oftmals Olivenbäume im Alter von drei bis vier Jahren an, weshalb mit der Blütezeit erst in den kommenden Jahren zu rechnen ist.

Sorte

Von dem Olivenbaum gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Sorten, die sich mitunter durch besondere Eigenschaften auszeichnen. Einige von ihnen sind beispielsweise besonders winterhart, andere wiederum zählen zu den wenigen Selbstbestäubern dieser Pflanze. Veredelte Exemplare haben meist eine frühere Blütezeit als „gewöhnliche“ Olivenbäume.

Schneiden

Der Olivenbaum eignet sich sehr gut für Formschnitte und auch mit Rückschnitten kommt er an sich sehr gut zurecht. Allerdings kann sich ein starker Rückschnitt negativ auf die Blüte und somit auch auf den Ernteertrag auswirken. Aus diesem Grund sollten Hobbygärtner den Olivenbaum nicht zu oft zurückschneiden, sondern sich an den empfohlenen Richtwerten orientieren:

  • Alle 2 Jahre schneiden
  • An einem warmen Tag
  • Am besten Olivenbaum nur auslichten

Nährstoff- und Wasserversorgung

Olivenbäume gelten als sehr anspruchslos und verzeihen so manchen Pflegefehler. Nichtsdestotrotz sind hinsichtlich der Pflege einige Voraussetzungen zu erfüllen, damit der Olivenbaum im Frühjahr blüht. Hierzu zählen vor allem eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Wasser. Hinsichtlich der Bewässerung kommt der Baum gut mit Trockenheit zurecht, verträgt aber keine Staunässe. Aus diesem Grund sollte er im Freien vor zu viel Niederschlag geschützt, und im Kübel von überschüssigem Wasser befreit werden. Er benötigt nur sehr wenig Wasser und sollte demnach nicht zu viel gegossen werden. In Bezug auf das Düngen gelten hingegen folgende Empfehlungen:

  • Düngen nur während der Wachstumsphase
  • Zwischen April und September
  • Während Ruhephase nicht düngen
  • Von Oktober bis März
  • Kübelpflanzen: regelmäßig düngen
  • Mit Spezialdünger für mediterrane Pflanzen
Wie lange braucht ein olivenbaum bis er früchte trägt

Hinweis: Bei sehr jungen Olivenbäumen kann auf das Düngen verzichtet werden, da sie auf diese Weise robuster und standfester werden.

Olivenbaum blüht nicht?

Wenn der Olivenbaum auch bis zum frühen Sommer hin keine Blüten trägt, ist es möglich, dass einer oder mehrere der oben genannten Voraussetzungen nicht erfüllt wurden. Allerdings können auch Krankheiten und Schädlinge die Blüte beeinträchtigen. Hierzu zählen beispielsweise das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa), das unter anderem zum Austrocknen und Absterben der Blätter, Triebe und Blüten führt. Auch Schildläuse schaden der Blüte, können aber in der Regel ziemlich effektiv mit Seifenlösung bekämpft werden.

Ein Ölbaum kann viele hundert Jahre, in manchen Fällen sogar etwa 2000 bis 3000 Jahre alt werden. Die aus dem Vorderen Orient stammende Nutzpflanze hat man im östlichen Mittelmeergebiet schon vor über 5000 Jahren in Kultur genommen. Die in der mediterranen Macchie vorkommende Wildform ist ein im Aussehen ähnlicher Baum, jedoch mit bedornten Zweigen, kleineren Blättern und kleinen, bitteren, nicht verwendbaren Steinfrüchten.

  • Olivenbaum „Ano Vouves“ auf Kreta gilt mit einem geschätzten Alter von etwa 3000 Jahren als der älteste Olivenbaum der Welt
  • Olivenbaum in Luras, Italien: Alter zwischen 2000 und 3000 Jahren
  • Olivenbäume am Jerusalemer Ölberg: Alter mindestens 1000 Jahre

Die knorrigen, meist aus mehreren Stämmen bestehenden Olivenbäume haben einen Stammumfang von etwa 10 bis 12 Metern und tragen immer noch alljährlich Früchte. Da Bäume anders altern als Menschen oder Tiere, sind derartige Altersrekorde durchaus nicht ungewöhnlich. Bäume, insbesondere Olivenbäume, haben dabei die Fähigkeit zur Regeneration, d. h. sie können abgestorbene Teile ersetzen. Bäume sterben meist deshalb, weil sie zu groß werden und weiter entfernt liegende Pflanzenteile nicht mehr versorgen können.

Oliven zählen zu den extrem langsam wachsenden Pflanzen, sie legen pro Jahr lediglich etwa einen Zentimeter an Umfang zu. Dabei wachsen sie vor allem in jungen Jahren vornehmlich in die Höhe und erst später in die Breite. Besonders ältere Olivenbäume haben ein skurriles Aussehen, sind ihre Stämme doch voller Löcher und Vertiefungen, zudem stark verdreht. Olivenbauern meinen, je knorriger ein solcher Baum aussieht, desto mehr Ertrag bringt er. Oliven tragen sehr spät erst Früchte, frühestens ab einem Alter zwischen fünf bis sieben Jahren blüht ein Olivenbaum das erste Mal. Die Pflanze steht erst zwischen ihrem 40. Und 150. Lebensjahr in der Blüte ihrer Kraft – weshalb ein griechisches Sprichwort besagt, dass ein Bauer Olivenbäume nicht für sich, sondern für seine Kinder und Enkelkinder pflanzt.

Tipps & Tricks

Im Grunde sind Olivenbäume recht langweilige Gewächse: Jahraus, jahrein tut sich nicht viel. Dafür aber sind sie äußerst anspruchslos und nehmen auch Vernachlässigung nicht übel. Ergo sind Oliven die perfekten Bäume für Anfänger.

Text: Ines Jachomowski