Wenn jemand stirbt wann ist die Beerdigung

Ein Todesfall ist das Ableben einer bestimmten Person. Von einem Todesfall spricht man meist, wenn es sich bei dem Verstorbenen um eine nahstehende Person wie einen Verwandten oder Freund handelt. Der Begriff Sterbefall wird oft synonym verwendet, meint aber eher allgemein den Tod einer Person und wird häufig im amtlichen Schreiben gebraucht.

Auch wenn Ihre Trauer sehr groß ist, müssen Sie nach Eintreten des Todesfalls viele wichtige Dinge erledigen. Doch was ist zu tun nach dem Todesfall? Unmittelbar nach Eintritt des Todes muss ein Arzt gerufen werden. Dann müssen Sie sie einen Bestatter beauftragen und viele Formalitäten klären. Damit Sie einen Überblick gewinnen, welche Aufgaben und Entscheidungen auf Sie zukommen, geben wir Ihnen in diesem Artikel eine Übersicht zu allen Dingen, die Sie beachten müssen. Zudem haben wir für Sie eine Checkliste mit den notwendigen Schritten nach dem Todesfall erstellt. Diese Checkliste können Sie sich hier kostenlos herunterladen:

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    Checkliste für den Todesfall - Seite 1

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Trotz der emotionalen Belastung, die ein Sterbefall mit sich bringt, müssen Sie bereits in den ersten Stunden wichtige Schritte unternehmen. Bei einem Sterbefall Zuhause sollten Sie als Erstes einen Arzt rufen (Hausarzt oder 112), der auch den Totenschein ausstellt. Bei einem Todesfall im Krankenhaus oder im Pflegeheim wird dieser automatisch erstellt.

Anschließend können Sie einen Bestatter suchen und die wichtigsten Unterlagen des Verstorbenen zusammenstellen. Wir empfehlen Ihnen, Familienangehörige oder gute Freunde zu informieren, die Ihnen beistehen.

Für die Durchführung einer Bestattung werden einige Dokumente des Verstorbenen benötigt. Am einfachsten ist es, wenn Sie diese in einem Hefter oder einem Ordner sammeln und für das Bestattungsunternehmen griffbereit haben. Für die Beantragung der Sterbeurkunde werden der Personalausweis, der Totenschein sowie die Personenstandsunterlagen wie beispielsweise die Heiratsurkunde benötigt. Die Sterbeurkunde kann der beauftragte Bestatter in fünf- bis zehnfacher Ausführung bei dem zuständigen Standesamt für Sie beantragen. Die Urkunde benötigen Sie für viele weitere Formalitäten. Nachfolgend aufgelistete Unterlagen benötigen Sie:

Die persönlichen Unterlagen, die für die Beantragung der Sterbeurkunde benötigt werden, variieren nach dem Familienstand der verstorbenen Person. Der nachfolgenden Grafik können Sie entnehmen, welche Dokumente Sie benötigen.

Wenn jemand stirbt wann ist die Beerdigung

Für die weitere Planung der Beisetzung sollten Sie prüfen, ob der Verstorbene eine Bestattungsverfügung, eine Sterbegeldversicherung oder einen Vorsorgevertrag mit einem Bestattungsinstitut abgeschlossen hat. Da Sie je nach Bundesland bis zu 36 Stunden Zeit haben, ehe ein Bestattungsunternehmen beauftragt werden muss, können Sie im Vorfeld die Angebote verschiedener Institute miteinander vergleichen. Im Anschluss kann der ausgewählte Bestatter die Überführung veranlassen. Bereits im ersten Gespräch mit dem Bestatter können Sie die Verteilung der Aufgaben besprechen. Dieser kann für Sie beispielsweise die Behördengänge übernehmen. Auch Verwandte und Freunde können bei der Organisation unterstützen und Ihnen Aufgaben abnehmen.

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Neben den Angehörigen sind weitere Stellen wie beispielsweise die Krankenkasse, die Rentenversicherung und der Arbeitgeber über den Sterbefall zu informieren. Sprechen Sie gegebenenfalls mit Ihrem Arbeitgeber bezüglich des Anrechts auf Sonderurlaub. Prüfen Sie den laufenden Zahlungsverkehr und stoppen Sie eventuelle Daueraufträge.

Wenn eine Trauerfeier stattfinden soll, müssen Sie im Vorfeld entscheiden, ob Sie einen weltlichen oder einen religiösen Trauerredner wünschen oder die Rede gegebenenfalls selber halten wollen. Bedenken Sie dabei, dass die Trauerfeier und die Beisetzung meist eine hohe emotionale Belastung darstellt. Sie sollten überlegen, ob Sie diese Aufgabe bewältigen können und mit Ihrem Bestatter einen Ausweichplan erarbeiten, falls Sie am Tag der Bestattung nicht dazu in der Lage sind.


Die Trauerfeier kann in der Friedhofskapelle oder bei einer weltlichen Feier beispielsweise in Räumen des Bestattungsunternehmens durchgeführt werden.

Für die Kündigung der Versicherungen reicht ein einfaches Schreiben aus. Setzen Sie in dieses einen eventuellen Ansprechpartner Ihrer Versicherung, das Sterbedatum des Toten und bitten Sie um eine Bestätigung der Kündigung. Je nach Versicherung legen Sie noch eine Kopie der Sterbeurkunde bei. Die nachfolgende Grafik zeigt das Muster einer Kündigung. Dabei sollten unbedingt enthalten sein:

  • Name des Verstorbenen
  • Sterbedatum
  • Versicherungsnummer
  • Ihre Anschrift

Wenn jemand stirbt wann ist die Beerdigung

Vor dem Beisetzungstermin gilt es zu entscheiden, wie die Bestattung ausgerichtet werden soll. Wollen Sie im engsten Familienkreis Abschied nehmen oder Freunde und entfernte Verwandte einladen, um den Verstorbenen auf seinem letzten Weg zu begleiten. Falls Sie eine große Trauergemeinde wünschen, können Sie den Beisetzungstermin in der Todesanzeige veröffentlichen bzw. diesen persönlich bekannt geben.

Falls der Verstorbene eine Lebensversicherung oder eine Sterbegeldversicherung besaß, können Sie die Auszahlung dieser veranlassen. Mit dem beauftragten Bestattungsunternehmen wird vor der Beisetzung der Ablauf dieser besprochen. Falls Sie als Angehörige den Wunsch haben den Sarg oder die Urne zu der Grabstätte zu tragen, sollten Sie im Vorfeld unbedingt mit dem Bestatter die weiteren Details besprechen. Die folgenden Aufgaben müssen noch vor der Beisetzung erledigt werden:

Im Anschluss an die Beisetzung kommen weitere Formalitäten wie die Beantragung des Erbscheines auf Sie zu. Das Testament wird beim Nachlassgericht eingereicht, vorausgesetzt der Verstorbene hat eines geschrieben. Außerdem muss das Sozialamt und das Finanzamt über den Sterbefall informiert werden. Das Versorgungsamt ist nur zu kontaktieren, wenn der Verstorbene alleine gelebt hat. Ebenso sind in diesem Fall Verträge, beispielsweise für den Telefon- und Fernsehanschluss, ebenso wie mögliche Zeitungsabonnements zu kündigen. Teilweise müssen auch Profile auf sozialen Netzwerken wie Facebook gelöscht oder in den sogenannten Gedenkmodus gesetzt werden. Als Ehepartner haben Sie, wenn der Verstorbene eine Rente bezogen hat, Anspruch auf eine Rentenfortzahlung. Diese muss ebenfalls beantragt werden.

Neben den Formalitäten kommen nach der Bestattung noch Aufgaben wie das Versenden der Danksagungen auf Sie zu. Die Dankeskarte erhalten üblicherweise die Personen, die auf unterschiedliche Art und Weise ihr Beileid ausgesprochen haben. Falls der Verstorbene alleine gelebt hat, so muss die Wohnung oder gegebenenfalls das Haus ausgeräumt werden. Sofern Sie die Wohnung oder das Haus nicht übernehmen wollen, sollte auch eine Kündigung geschrieben oder ein Verkauf veranlasst werden. Bei der Grabgestaltung und der Wahl eines Grabsteins haben Sie in der Regel etwas mehr Zeit. Den Grabstein kann der Steinmetz erst aufgestellen, wenn sich die Grabstelle vollständig gesetzt hat, was einige Wochen dauert. Erst nach dieser Zeitspanne wird das Grab durch die Friedhofsverwaltung eingeebnet und kann von den Angehörigen oder einer beauftragten Friedhofgärtnerei gestaltet werden.

Für die Kündigung einer Mietswohnung gibt es besondere Regelungen. Diese sind im BGB in § 580 festgesetzt. Hier heißt es: „Stirbt der Mieter, so ist sowohl der Erbe als auch der Vermieter berechtigt, das Mietverhältnis innerhalb eines Monats, nachdem sie vom Tod des Mieters Kenntnis erlangt haben, außerordentlich mit der gesetzlichen Frist zu kündigen.“ Das bedeutet, dass der Erbe für drei Monate die Miete zahlen muss. Diese Regelung gilt nicht, wenn das Erbe ausgeschlagen wird. Wenden Sie sich in diesem Fall an das Nachlassgericht. Bei weiteren Fragen gehen Sie auf Ihren Bestatter zu.

Autor: Annika Wenzel - Bildquelle: © C. Sollmann / Bestattungen.de