Welches organ baut alkohol ab

Einer der größten Feinde der Leber ist Alkohol, denn als unsere „Entgiftungszentrale“ ist die Leber hauptverantwortlich für den Abbau von Alkohol. Während des Abbauprozesses entsteht Acetaldehyd, das im nächsten Schritt in Essigsäure umgewandelt und über den Urin wieder ausgeschieden wird. Zu große Mengen Acetaldehyd schädigen die Zellfunktionen der Leber und sorgen für den bekannten „Kater“ am nächsten Morgen – und das ist noch das harmloseste Symptom.

Denn wer dauerhaft zu viel Alkohol trinkt, riskiert Fettablagerungen in der Leber; die sogenannte Fettleber entsteht. Dabei vergrößert sich das Organ und wird weiß. Die Fettleber ist das frühe Stadium einer alkoholbedingten Lebererkrankung. Die gute Nachricht: Sie können Ihrer Leber jetzt noch helfen. Wenn der Alkoholkonsum deutlich reduziert oder – noch besser – gar kein Alkohol mehr getrunken wird, kann sich die Fettleber zurückbilden. Sie bekommt die Chance, sich zu erholen. Auch eine mehrwöchige Alkoholpause, zum Beispiel im Rahmen unserer Fastenaktion, ist dazu gut geeignet. 

Wenn wir Alkohol trinken, gelangt ein Teil davon schon im Mund über die Schleimhaut ins Blut. Dann geht‘s weiter in den Magen, wo ein weiterer Teil aufgenommen wird. Die hauptsächliche Alkoholaufnahme findet aber im Dünndarm statt. Über die Schleimhäute dort wird er ins Blut geleitet.

Das Blut transportiert den Alkohol durch den ganzen Körper. 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken erreicht die Konzentration im Blut den Höhepunkt. Das heißt, wenn wir zum Beispiel ein Glas Wein trinken, ist die Alkoholkonzentration im Blut durch dieses eine Glas nach einer halben Stunde bis Stunde am höchsten. Danach baut sich der Alkohol langsam wieder ab. Vorausgesetzt, wir hören nach dem Glas auf zu trinken. Wer weiter trinkt, hält den Pegel oder steigert ihn noch.

Alkohol kommt auch im Kopf an

Der Rausch entsteht letztendlich im Gehirn. Auch hier kommt der Alkohol übers Blut schon wenige Minuten nach dem ersten Schluck an – und beeinflusst dort verschiedene Prozesse:

Einerseits bringt er das Gleichgewicht bestimmter Botenstoffe durcheinander, die dazu da sind, Reize zwischen Nervenzellen weiterzuleiten. Alkohol sorgt mit steigender Dosis dafür, dass die Reize gehemmt werden und unsere Nervenzellen weniger aktiv sind. Kurz: Alkohol hat eine dämpfende Wirkung auf unser Gehirn. Denkprozesse laufen langsamer ab.

Andererseits begünstigt er die Ausschüttung gewisser Hormone im Gehirn, die uns entspannter, ausgelassener, redseliger machen und unseren Tatendrang steigern.

Der Körper kann Alkohol ausschwitzen

Einen Bruchteil des Alkohols kann der Körper abatmen, ausschwitzen oder über den Urin ausscheiden. Einen weiteren Teil des Alkohols bauen die Schleimhäute ab. Die meiste Arbeit hat im Rausch aber die Leber. Sie reinigt den ganzen Tag immer und immer wieder unser Blut. 350 bis 500 Mal pro Tag fließt unser gesamtes Blutvolumen durch sie hindurch. So filtert sie rund 2.000 Liter am Tag.

So baut die Leber auch den Großteil des Alkohols aus unserem Blut ab – in mehreren Schritten:

  1. Das Enyzm Alkoholdehydrogenase (ADH) wandelt den Alkohol in Acetaldehyd um.
  2. Das Enzym Aldehyddehydrogenase (ALDH) wandelt das Acetaldehyd in Essigsäure um.
  3. Eine Gruppe verschiedener Enzyme baut die Essigsäure zu Kohlenstoffdioxid und Wasser ab.

Es heißt oft, dass jeder Rausch den Tod Zehntausender Nervenzellen mit sich bringt. Ganz so schlimm ist es wahrscheinlich nicht. Man könnte zwar meinen, dass ein lallender, torkelnder Betrunkener Gehirnmasse eingebüßt hat.
Diese Aussetzer in Motorik, Sprache und Denkvermögen sind aber zunächst der Fehlkommunikation zwischen den Nervenzellen geschuldet. So verlangsamt Alkohol zwar die Reizweiterleitung zwischen den Nervenzellen. Ist der Rausch aber auskuriert, kehrt das Gehirn zu seiner alten Leistungsfähigkeit zurück.

Gehirnmasse stirbt nicht unmittelbar ab

Es kommt also erst einmal zu einem Kommunikationsproblem im Gehirn, aber nicht sofort zu einem Absterben von Gehirnmasse. Vergleiche zwischen Abstinenzlern und Menschen, die öfter mal einen trinken, haben gezeigt, dass die Hirnleistung der Trinker nicht schlechter ist. Und auch Tierversuche unterstützen den Mythos nicht, dass durch einen gelegentlichen Rausch tatsächlich Hirnzellen sterben.

Auf Dauer kann sich das ändern. Denn Alkohol ist ein Zellgift, das auch vor Nervenzellen nicht Halt macht. Wer regelmäßig viel trinkt, kann also tatsächlich Hirnschäden davontragen – einen konkreten Grenzwert, ab dem das passiert, gibt es allerdings nicht. Die äußern sich zum Beispiel in Charakterveränderungen, aber auch die Konzentration kann beeinträchtigt sein und das Erinnerungsvermögen schlechter.

Das macht Alkohol in der Schwangerschaft mit deinem Baby

Schneller schadet Alkohol wohl dem Gedächtnis junger Menschen. Denn das Gehirn entwickelt sich noch lange nach der Geburt weiter, wahrscheinlich ist es erst mehr als 20 Jahre nach der Geburt vollständig ausgereift. Eine Studie aus den USA hat gezeigt, dass Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren in bestimmten Gehirnbereichen beeinträchtigt waren, wenn sie schon öfter betrunken waren. Der Alkohol hatte die Entwicklungsphase ihres Gehirns so beeinträchtigt, dass sie mehr Gedächtnisschwächen aufwiesen als Gleichaltrige, die keinen Alkohol tranken.

Aber nicht nur im Gehirn richtet Alkohol Schaden an

Die Leber verändert sich ebenfalls unter Alkoholkonsum. Das erste Abbauprodukt des Alkohols, das Acetaldehyd, ist ein noch schlimmeres Gift als der Alkohol selbst. Da es in der Leber entsteht, schadet es vor allem dort massiv den Leberzellen. Anfangs reagiert die Leber dadurch, dass sie Fett einlagert und sich vergrößert – die Fettleber entsteht.

Das passiert schon, wenn Männer über einen längeren Zeitraum jeden Tag mehr als 30 Gramm Alkohol zu sich nehmen. Das entspricht 300 Millilitern Wein oder 600 Millilitern Bier. Für Frauen ist die kritische Schwelle sogar nur halb so hoch.

Leber erholt sich

Die gute Nachricht: Die Fettleber ist reversibel. Wer wieder mit dem Trinken aufhört, dessen Leber erholt sich auch wieder. Meist dauert das sogar nur ein paar Wochen.

Wie lange man vorher getrunken haben „darf“, damit die Leber wieder in ihren Normalzustand zurückkehren kann, kann man nicht pauschal sagen. Denn nicht nur Alkohol begünstigt die Fettleber. Auch die Enzymzusammensetzung im Organ selbst, Vorerkrankungen, Medikamente, Übergewicht und eine kalorienreiche Ernährung mit wenig Bewegung (auch bei schlanken Menschen) können die Bildung einer Fettleber begünstigen. Da eine Fettleber keine Symptome verursacht, fällt sie meist erst auf, wenn ein Arzt zum Beispiel einen Ultraschall macht.

Wer jetzt weiter trinkt, kann seiner Leber nachhaltig schaden

Wird weitergetrunken, gerät die Leber so sehr unter Stress, dass sie sich entzündet. Zellen sterben, Narben entstehen. Das kann in einer Leberzirrhose gipfeln: Dann verhärtet sich das Organ, vernarbt vollkommen und schrumpft. Es kann seine Entgiftungsfunktion nicht mehr wahrnehmen – und das betrifft nicht nur den Abbau von Alkohol, sondern wirkt sich Stück für Stück auch auf den Rest des Körpers aus. Dieser Zustand ist unheilbar.

Hinzu kommen Schäden in anderen Organen, die zu etlichen Erkrankungen mit teils schlimmen Folgen führen können: Herzmuskelerkrankungen, Bluthochdruck, Krebs (vor allem im Verdauungstrakt, aber auch zum Beispiel Brustkrebs) oder Entzündungen anderer Organe wie des Magens oder der Bauchspeicheldrüse.

Schwere Gedächtnislücken: Das Korsakow-Syndrom

Das Syndrom ist eine besonders schlimme Folge von zu viel Alkohol. Es kommt wahrscheinlich durch die giftige Wirkung des Alkohols auf Nervenzellen, besonders aber durch Mangelernährung zustande. Denn schwere Alkoholiker decken ihren Energiebedarf irgendwann nur noch über Alkohol. Außerdem kann ihr Magen Störungen entwickeln, die eine normale Aufnahme von Nährstoffen verhindern. Dadurch kommt es zu Mängeln, etwa von Vitamin B1. Die Folge: Hirnzellen sterben ab – und das Gedächtnis ist schwer gestört.

Natürlich ist ein entscheidender Faktor: Je mehr wir trinken, desto betrunkener werden wir. Wie viel jemand grundsätzlich verträgt, ist ganz individuell. An ein paar Parametern aber lässt sich in etwa voraussagen, wie schnell Alkohol wirkt.

Körpergewicht

Größere und schwerere Menschen spüren die Alkoholwirkung später als kleinere und leichtere.

Geschlecht

Frauen vertragen weniger. Ihre Leber hat meist weniger alkoholabbauende Enzyme, außerdem ist ihr Körperfettanteil höher als der von Männern. Da Alkohol nicht ins Fettgewebe geht, verteilt er sich im weiblichen Körper auf weniger Flüssigkeit. Deshalb ist die Alkoholkonzentration im Blut von Frauen höher als bei Männern, auch wenn beide die gleiche Menge Alkohol getrunken haben.

Gewöhnung

Wer häufig viel trinkt, muss mit der Zeit die Dosis steigern, um etwas zu merken.

Körperliche Verfassung

Wenn wir zum Beispiel auf leeren Magen trinken, gelangt der Alkohol schneller ins Blut. Wer vorher etwas gegessen hat, bremst den Effekt etwas aus. Das heißt aber nicht, dass wir dank vollem Magen weniger betrunken werden. Es dauert nur länger.

Schnaps wird oft als „harter Alkohol“ bezeichnet, wodurch der Eindruck entsteht, er würde schneller betrunken machen. Das stimmt insofern, dass in einem Pinnchen Hochprozentigem nun mal mehr Alkohol konzentriert ist als in einem 0,3-Liter-Glas Bier. Würden wir ein 0,3-Liter-Glas Wodka trinken, wären die meisten von uns wohl ziemlich betrunken, wohingegen wir das Bier gut wegstecken.

Also auf Wodka lieber verzichten?

Das heißt aber nicht, dass Bier weniger schädlich ist als Schnaps. Was zählt, ist nicht die Menge des Getränks an sich, sondern die Menge des reinen Alkohols darin. Die vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) herausgegebene Seite gesundheitsinformation.de hat es gut formuliert: „Ob man 300 Milliliter Bier trinkt, 125 Milliliter Wein oder 40 Milliliter Whisky, spielt keine Rolle – in allen drei Getränken ist die gleiche Menge Reinalkohol enthalten.“

Das hat mit dem Einfluss von Alkohol auf die Botenstoffe im Gehirn zu tun. Im Gehirn gibt es einen Botenstoff, die Gamma-Amino-Buttersäure, kurz GABA. Sie hemmt die Reizweiterleitung zwischen Nervenzellen – und steht normalerweise im Gleichgewicht mit einem anderen Botenstoff, dem Glutamat, das die Reizweiterleitung anregt.

Der Alkohol verschiebt nun das Gleichgewicht zwischen den beiden Stoffen so, dass das hemmende GABA vermehrt an die Nervenzellen bindet und das anregende Glutamat weniger. Nach außen hat dieser Prozess jedoch keine hemmende Wirkung, im Gegenteil: Betrunkene werden dadurch weniger ängstlich. Da zusätzlich Dopamin frei wird, begünstigt das die Kontaktfreudigkeit. Der Botenstoff hat eine belohnende Wirkung aufs Gehirn.

Nüchtern lieb, betrunken aggressiv

Warum manche Menschen unter Alkohol sogar aggressiv werden, darüber gibt es verschiedene Theorien. Viele Versuche dazu wurden bislang an Tieren durchgeführt und sind deshalb nicht direkt auf den Menschen übertragbar. Wahrscheinlich hat es aber auch etwas mit dem Ungleichgewicht aus Botenstoffen im Gehirn zu tun.

GABA hemmt zum Beispiel auch die Reizweiterleitung im präfrontalen Kortex, einer Hirnregion, die mit der Gefühlsregulierung zusammenhängt. Unabhängig vom Alkohol leiden Menschen, die Verletzungen an dieser Hirnregion erlitten haben, unter Störungen in der Gefühlsverarbeitung. Sie reagieren schneller aggressiv oder werden sogar gewalttätig. Ein Verhalten, das auch von so manchem Betrunkenen bekannt ist.

Das ist bis heute nicht genau geklärt. Besonders im Verdacht stehen die Abbauprodukte des Alkohols, allen voran das  Acetaldehyd, das noch giftiger ist als der Alkohol selbst.

Was den Kater verstärken könnte, sind sogenannte Fuselöle. Darunter versteht man Substanzen, die als Nebenprodukte bei der Gärung entstehen. Welche Wirkung sie genau haben, ist nicht ganz klar. Sie sind aber vermehrt in Bier oder Wein enthalten und weniger in Spirituosen.

Auch Wassermangel könnte zusätzlich mit den Symptomen des Katers in Zusammenhang stehen. Das erklärt auch, warum es uns am nächsten Tag besser gehen kann, wenn wir beim Feiern auch immer mal wieder Wasser trinken.

Vor allem tun wir der Leber etwas Gutes. Sie kann sich binnen weniger Wochen komplett vom Alkohol erholen. Geschädigte Leberzellen werden durch neue ersetzt, etwaige Fetteinlagerungen verschwinden – messbar an den Leberwerten im Blut.

Eine Einschränkung: Eine Leberzirrhose lässt sich nicht rückgängig machen. Die Leberzellen, die durch den Alkohol abgestorben sind, werden nach und nach durch knotiges Narbengewebe ersetzt. Hört man allerdings auf zu trinken, stoppt der Prozess.

Ein weiterer positiver Effekt: Der Fettstoffwechsel normalisiert sich. Denn solange die Leber mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt ist, baut sie weniger Fett ab – und speichert dafür mehr davon in den Fettzellen.

Der Magen beruhigt sich

Um Alkohol zu verdauen, kurbelt der Magen die Produktion der Magensäure an. Wer regelmäßig trinkt, hat also konstant mehr Magensäure, die wiederum die Schleimhaut angreifen kann. Das kann zu Entzündungen führen. Nach wenigen Wochen hat sich aber auch der Magen meist wieder beruhigt.

Unter Alkohol kann auch das Herz verrückt spielen. Es kann rasen oder aus dem Rhythmus kommen. Sobald wir wieder nüchtern sind, normalisiert sich der Herzschlag aber wieder. Auch normalisiert sich innerhalb weniger Tage der Blutdruck. Durch den erhöhten Acetaldehyd-Spiegel unter Alkoholeinfluss steigt er an – bei regelmäßigem Alkoholkonsum sogar dauerhaft.

Das Krebsrisiko bleibt

Das einmal angetrunkene erhöhte Risiko, an verschiedenen Krebserkrankungen zu erkranken, bleibt jedoch, auch wenn wir abstinent werden.

Was wann genau im Körper passiert, ist schwer abzuschätzen. Generell gilt: Je länger wir auf Alkohol verzichten, desto besser. Schon wenige Wochen Alkoholverzicht haben positive Effekte.

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Alkoholfreie Getränke müssen nicht komplett frei von Alkohol sein. Ein Bier etwa darf sich alkoholfrei nennen, wenn es weniger als 0,5 Prozent Alkohol enthält. Um davon betrunken zu werden, müsste man sich anstrengen: Man müsste zehn Mal so viel alkoholfreies Bier trinken, um die gleiche Menge aufzunehmen, wie durch ein normales Bier.

So sehr hilft alkoholfreies Bier  nach dem Sport wirklich

Es gibt allerdings die Null-Komm-Null-Varianten. Das sind Biere, die wirklich gar keinen Alkohol enthalten. Auf ihrem Etikett steht meist auch so etwas wie „0,0“. Viele dieser Biere kommen geschmacklich nah an normales Bier heran. Was gut ist, wenn dadurch Menschen auf alkoholfreie Alternativen umsteigen.

Problematisch ist das aber für Alkoholiker:

Sie haben ein sogenanntes Suchtgedächtnis. In ihm ist nicht nur die Wirkung des Alkohol gespeichert, sondern auch der Geschmack, die Situationen, in denen sie getrunken haben, das Gefühl der Flasche in der Hand und vieles mehr. Durchleben sie dies wieder (auch ohne tatsächlich Alkohol zu sich zu nehmen), kann das Verlangen nach Alkohol wieder so stark werden, dass sie rückfällig werden.

Die größte Gesundheitsgefahr beim Kiffen ist eigentlich das Rauchen, das zu Entzündungen der Lunge bis zu Krebserkrankungen führen kann. Daneben kann Cannabis kognitive Auswirkungen haben – ein schlechteres Gedächtnis etwa. Auch psychische Effekte sind möglich, etwa Stimmungsabfall, Unruhe oder Angst bis hin zu Panikattacken, Paranoia oder Verwirrtheit. Diese Symptome klingen häufig wieder ab, wenn Menschen aufhören zu konsumieren. Für Jugendliche könnte Cannabis schwerere Folgen haben und insbesondere die psychischen Effekte könnten sich verstärken. Auch eine Abhängigkeit ist möglich.

Sterben durch Cannabis?

Todesfälle durch Cannabis sind nicht bekannt. Cannabis hat keine ausreichend starken physischen Effekte, um tödlich zu wirken oder um langfristig körperliche Schäden zu verursachen. Wir müssten wahrscheinlich mehrere hundert Kilo Cannabis in wenigen Minuten rauchen, um daran zu sterben.

So gesehen ist Alkohol gefährlicher als Cannabis. Dass sich Menschen zu Tode trinken, kommt vor. Zu Tode gekifft hat sich nach jetzigem Kenntnisstand noch keiner.

Alkohol gegen Cannabis – was ist schädlicher?

Darum bekommst du bei Alkohol Lust aufs Rauchen

Für Fahranfängerinnen und Fahranfänger sowie für Menschen bis 21 Jahre ist gar kein Alkohol am Steuer erlaubt. Für alle anderen gilt: Wer 0,3 Promille oder mehr im Blut hat, der kann strafrechtlich belangt werden. Meist kommt es zu einem Bußgeld, wenn man bereits auffällig gefahren ist. Auch darunter können Strafen drohen, nämlich wenn es zu einem Unfall kommt. Ab 0,5 Promille führt kein Weg mehr an einer Strafe vorbei.

Ab 1,1 Promille gilt man als fahruntüchtig. Im Vergleich zum Fahren ohne Alkohol ist die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall ist um das Zehnfache erhöht. Auch wenn der Autofahrer einwandfrei gefahren ist, folgt eine Strafe. Geld und Freiheitsstrafen sind möglich, der Führerschein ist mindestens ein paar Monate weg und drei Punkte in Flensburg gibt es auch.

Ab 1,6 Promille gehen Behörden davon aus, dass der Fahrer öfter zu viel trinkt und fährt. Deshalb kommt ab diesem Wert auch eine medizinisch-psychologische Untersuchung hinzu (MPU).

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) setzt die Grenze für risikoarmen Konsum so:

Frauen sollten nicht mehr als ein kleines Bier (0,3 Liter) oder einen kleinen Wein (0,125 Liter) pro Tag trinken. Männer dürfen doppelt so viel trinken, mehr sollte es aber täglich nicht sein. Außerdem sollten wir uns Pausen gönnen von mindestens zwei alkoholfreien Tagen pro Woche.

Viele trinken mehr. Ein Viertel der 18- bis 59-Jährigen schlägt laut BzgA mindestens einmal im Monat über die Stränge und trinkt fünf oder mehr Gläser an einem Abend.

Aber das bedeutet noch nicht, dass du süchtig bist

Als Sucht gilt der Alkoholkonsum, wenn diese Kriterien erfüllt sind, die die Weltgesundheitsorganisation festgelegt hat:

  • Dein Verlangen nach Alkohol ist groß und fast unbezwingbar
  • Du kannst Beginn, Menge und Ende des Alkoholkonsums nicht mehr kontrollieren
  • Die Toleranz wird immer größer und für den Rausch brauchst du immer mehr Alkohol
    (Wobei: Nach langjähriger Abhängigkeit mindert sich die Toleranz wieder)
  • Körperliche Symptome wie Erbrechen und Übelkeit werden zur Regel, psychische Symptome wie Angst, innere Unruhe treten auf, wenn dein Pegel fällt – und verschwinden, wenn du wieder Alkohol trinkst
  • Du legst dir heimlich Vorräte an und organisierst deinen Tag so, dass du trinken kannst; andere Interessen und Aufgaben leiden darunter
  • Du trinkst weiter, obwohl dein Körper spürbar geschädigt wird, soziale Folgen wie Zerwürfnisse mit der Familie oder Jobverlust eintreten und sich deine Psyche verändert

Wer an diesen Punkt gelangt ist, dem hilft meist nur noch ein Entzug und anschließend strikte Abstinenz.

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