Welches medikament bei durchblutungsstörungen im gehirn

15.10.2021, 15:53 Uhr | t-online

Durchblutungsstörungen im Gehirn können zu Schlaganfällen und Sehstörungen führen. (Quelle: koya79/Thinkstock by Getty-Images)

Wenn die Blutversorgung zwischen Herz und Kopf gestört ist, kann das schwere gesundheitliche Schäden zur Folge haben und im schlimmsten Fall zum Schlaganfall führen. Erste Symptome wie Schwindel, Konzentrationsprobleme und Sprachstörungen werden oft zu spät erkannt.  

Durchblutungsstörungen im Kopfbereich sind häufig die Folge von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose). Da sich die Gefäße meist über einen längeren Zeitraum hinweg verschließen, werden die ersten Anzeichen einer Durchblutungsstörung oft nicht ernst genommen oder falsch gedeutet.

  • Arteriosklerose: Symptome, Ursachen und Behandlung

Durchblutungsstörungen in Kopf, Beinen, Händen: Das sollten Sie wissen

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Stethoskop (Quelle: adventtr/Getty Images)

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Durchblutungsstörungen der Arme und Beine (Quelle: seb_ra/Getty Images)

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Durchblutungsstörungen der Finger (Quelle: seb_ra/Getty Images)

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Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (Quelle: PeopleImages/Getty Images)

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Durchblutungsstörungen im Darm (Quelle: Carlo107/Getty Images)

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Durchblutungsstörungen im Gehirn (Quelle: laflor/Getty Images)

Symptome für eine Durchblutungsstörung im Gehirn

Wird der Kopf nicht ausreichend durchblutet, kommt es in bestimmten Arealen des Gehirns zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff. Diese kann sich auf unterschiedliche Art zeigen. Folgende Beschwerden und Symptome können auftreten:

  • Wahrnehmungs- und Bewusstseinsstörungen
  • Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
  • Störungen des Sehvermögens
  • Konzentrationsprobleme
  • Gedächtnisstörungen
  • Taubheitsgefühl in Armen und Beinen
  • Lähmungen im Bereich des Gesichts, der Arme und Beine
  • Koordinationsschwierigkeiten
  • Schmerzen im Bereich der Nackenmuskulatur

Akute und chronische Störung der Durchblutung

Da Durchblutungsstörungen an den verschiedensten Stellen im Gehirn auftreten und sowohl vorübergehend als auch chronisch sein können, äußern sich die Symptome unterschiedlich. Bei chronischen Mangeldurchblutung (Ischämie) im Gehirn ist vor allem die Gedächtnisleistung in Mitleidenschaft gezogen. Sie kann zu einer vaskulären Demenz führen.

Eine akute Durchblutungsstörung im Gehirn führt dagegen meist zu Empfindungs- und Wahrnehmungsstörungen. Die Beschwerden dauern wenige Minuten bis zu einigen Stunden an und werden als transitorische ischämische Attacken (TIA) bezeichnet. Da sie oft Vorboten eines Schlaganfalls sind, sollten sie dringend von einem Arzt abgeklärt werden.  

Ursachen für eine gestörte Durchblutung im Kopf

Wenn das Gehirn unzureichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird, liegt meist eine Verengung der Gefäße vor. Die häufigste Ursache hierfür ist eine Verkalkung der Arterien (Arteriosklerose). Dabei lagern sich bestimmte Stoffe in die Arterienwand ein und verstopfen die Gefäße. Im schlimmsten Fall kommt es dabei zu einem Gefäßverschluss (Embolie), der einen Schlaganfall auslöst. Auch Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) können die Durchblutung des Gehirns beeinträchtigen und zu Sauerstoffmangel führen.

Möglich ist auch, dass Gefäßentzündungen im Gehirn, bedingt durch Medikamente oder Drogenkosum, eine Durchblutungsstörung auslösen. Darüber hinaus kann ein Aneurysma (Aussackung eines Blutgefäßes) im Bereich des Gehirns eine Minderdurchblutung verursachen. Es birgt zudem die Gefahr zu reißen und schwere Blutungen in der Schädelhöhle hervorzurufen. Möglich ist auch, dass Verspannungen der Halswirbelsäule, die sich meist in Schmerzen im Nacken zeigen, die Durchblutung des Kopfes stören. In seltenen Fällen ist eine angeborene Fehlbildung der Blutgefäße die Ursache für Durchblutungsstörungen im Gehirn.

Behandlung: Welche Methoden gibt es?

Die Therapie einer Durchblutungsstörung im Gehirn hängt davon ab, welche Ursachen zugrunde liegen und welche Organe betroffen sind. Entscheidend ist außerdem, ob es sich um einen medizinischen Notfall (Schlaganfall) handelt oder ob die Durchblutungsstörungen länger bestehen.

Da die Ursachen für einen gestörten Blutfluss sehr vielfältig sind, muss die Behandlung in enger Abstimmung mit dem Neurologen, Kardiologen und gegebenenfalls auch Gefäßspezialisten erfolgen. Soweit sich keine Verengungen der Gefäße nachweisen lassen, werden meist Medikamente zur Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes (sogenannte Blutverdünner) zum Einsatz kommen. Wenn ein Blutgerinnsel die Gefäße verstopft oder die Halsgefäße zu stark verengt sind, muss möglicherweise auch operiert werden. 

Durchblutungsstörung: So beugen Sie vor

Durchblutungsstörungen im Kopf stehen in den meisten Fällen im Zusammenhang mit dem individuellen Lebensstil. Damit es erst gar nicht zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn kommt, sollten Sie folgende Risikofaktoren meiden: 

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • unausgewogene Ernährung 
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Erhöhte Blutzuckerwerte (Diabetes Mellitus)

Das Risiko für Durchblutungsstörungen steigt mit zunehmendem Alter. Denn die Gefäße verlieren an Elastizität und können sich verengen. Unter den 60- bis 70-Jährigen hat jeder Zehnte eine Durchblutungsstörung. Umso wichtiger ist es, auf eine gesunde Lebensweise mit regelmäßgem Sport, ausgewogener Ernährung und Rauchverzicht zu achten. Auf diese Weise können Sie auch Arteriosklerose vorbeugen. 

Durchblutungsstörung in Ohren und Augen 

Wenn der Blutfluss zwischen Herz und Kopf gestört ist, kann es auch zu Durchblutungsstörungen im Ohr kommen. Dort sind die Arterien, die die Zellen des Ohres mit Sauerstoff versorgen, verhältnismäßig klein. Durchblutungsstörungen werden daher sehr früh wahrgenommen, beispielsweise in Schwindelsymptomen. Es kann aber auch zu Tinnitus oder dem kompletten Ausfall des Hörsinnes kommen, was als Hörsturz bezeichnet wird. Ebenso können Verletzungen den Blutfluss des Ohres blockieren. 

Durchblutungsstörungen in den Augen, bei denen meist die Netzhaut (Retina) oder der Sehnerv betroffen sind, äußern sich in einer rapiden Verschlechterung des Sehvermögens und Sehstörungen. Da die Nervenzellen im Auge ohne Blut- und Sauerstoffversorgung nur rund eine Stunde überleben, muss medizinisch schnell gehandelt werden. Sonst drohen schwere Sehschäden, die bis zur Blindheit führen können. Wichtig ist, die Ursache der Erkrankung (meist Diabetes oder Bluthochdruck) zu behandeln, damit sich die Gefäße nicht verschließen. 

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

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Bei Durchblutungsstörungen kann das Blut nicht mehr ungehindert durch die Gefäße fließen. Das kann akut passieren oder sich schleichend entwickeln. Besonders oft betreffen Durchblutungsstörungen Beine, Füße, Arme und Hände. Typische Symptome sind blasse Haut an den jeweiligen Körperstellen, Kribbeln sowie Schmerzen bei Belastung. Verantwortlich für den gestörten Blutfluss sind durch Verkalkung oder Blutgerinnsel verengte bzw. verstopfte Blutgefäße. Lesen Sie hier alles Wichtige über Durchblutungsstörungen.

Artikelübersicht

Durchblutungsstörungen

  • Beschreibung und Symptome

  • Ursachen und Risikofaktoren

  • Das können Sie selbst tun

  • Beschreibung: Bei Durchblutungsstörungen kann das Blut nicht mehr ungehindert durch die Gefäße fließen. Folge ist eine Unterversorgung von Organen oder Gliedmaßen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Häufig sind die Beine betroffen – vor allem bei älteren Menschen in Form der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK, Schaufensterkrankheit).
  • Symptome: Bei Durchblutungsstörungen der Extremitäten kalte Gliedmaßen, Schmerzen, Taubheitsgefühle, blasse Haut, schlechte Wundheilung, fehlender Puls im betroffenen Glied bei Gefäßverschluss. Bei Durchblutungsstörungen von Organen zum Beispiel Darminfarkt, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, Schlaganfall.
  • Ursachen: Arterienverkalkung (Arteriosklerose), Gefäßverschluss (Embolie), Gefäßentzündung (Vaskulitis).
  • Risikofaktoren: Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung.
  • Diagnostik: Anamnese (Erhebung der Krankheitsgeschichte), vergleichende Blutdruckmessung, Berechnung des Knöchel-Arm-Index, Blutuntersuchungen, Provokationsmessung, Dopplersonografie, Oszillografie
  • Behandlung: z.B. mechanische Entfernung eines gefäßverengenden Blutgerinnsels, medikamentöse Auflösung eines Gerinnsels (Lysetherapie), Gefäßaufweitung (Gefäßdilatation), Ausschälplastik, Durchtrennen des Sympathikusnervs, Amputation (selten). Linderung der Symptome durch Medikamente (Schmerzmittel, durchblutungsfördernde Mittel etc.) und Physiotherapie.
  • Vorbeugen: Nicht rauchen, viel bewegen, ausgewogene Ernährung, Übergewicht reduzieren, Risikoerkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes konsequent behandeln lassen.

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Symptome bei Durchblutungsstörungen

Je nachdem, ob Extremitäten oder Organe von Durchblutungsstörungen betroffen sind, zeigen sich unterschiedliche Beschwerdebilder:

Symptome bei Durchblutungsstörungen in den Extremitäten sind zum Beispiel:

  • kalte Hände/Füße
  • Schmerzen
  • Taubheitsgefühle
  • blasse Haut
  • schlechte Wundheilung
  • fehlender Puls im betroffenen Glied, wenn es bereits zu einem Gefäßverschluss gekommen ist

Durchblutungsstörungen in Organen kann schwere Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Beispiele:

  • Bei Durchblutungsstörungen im Darm drohen Darminfarkt und Darmlähmung.
  • Bei Durchblutungsstörungen im Herzen entwickeln die Patienten häufig eine koronare Herzkrankheit mit Herzschmerzen und im Extremfall einem Herzinfarkt.
  • Eine akute Durchblutungsstörung im Gehirn kann in einem Schlaganfall resultieren.

Bei Durchblutungsstörungen sind die Gefäße verengt oder gar verstopft, sodass das Blut nicht mehr ungehindert hindurch fließen kann. Mögliche Ursachen dafür sind:

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Arterienverkalkung (Arteriosklerose)

Die Arterienverkalkung ist die häufigste Ursache von Durchblutungsstörungen. Sie entsteht, wenn sich bestimmte Stoffe an der Gefäßwand der Arterien (= Gefäße, die das Blut vom Herzen in die anderen Körperregionen transportieren) ablagern. Solche Ablagerungen bilden sich meist an Gefäßverzweigungen: Durch die starke Strömung des Blutes werden die Gefäßwände dort besonders stark beansprucht. Deshalb entstehen an diesen Stellen leicht kleine Verletzungen, an denen die im Blut transportierten Feststoffe hängen bleiben. Diese sogenannten Plaques werden mit der Zeit immer größer. So können sie den Durchmesser der Blutgefäße erheblich verkleinern. Die Arteriosklerose tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf.

Gefäßverschluss (Embolie)

Bei einem Gefäßverschluss verstopft ein Blutpfropf, ein abgelöster Plaque, ein Gewebestück (bei Tumoren), in die Blutbahn übergetretenes Fruchtwasser oder eine Luftblase (Luftembolie) das Blutgefäß. Eine solche Embolie wird begünstigt durch Schäden an der Gefäßwand, eine verringerte Blutströmungsgeschwindigkeit und eine veränderte Zusammensetzung des Blutes.

Gefäßentzündung (Vaskulitis)

Durchblutungsstörungen, die auf einer Gefäßentzündung (Vaskulitis) beruhen, sind eher selten. Meist stecken Autoimmunprozesse dahinter, bei denen sich das Abwehrsystem gegen den eigenen Körper richtet. Manchmal entzünden sich die Gefäßwände aber auch infolge von Verletzungen oder durch den Kontakt mit reizenden Stoffen (bestimmte Medikamente oder Drogen). Dann können sich dort Thromben (Blutgerinnsel) bilden. Eine Venenentzündung mit Thrombusbildung bezeichnen Mediziner als Thrombophlebitis.

Ursachen für Durchblutungsstörungen

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Für eine Durchblutungsstörung können sowohl Hindernisse im Gefäß (Plaques, Thromben) als auch Gefäßwandveränderungen (Entzündungen, Spasmen) oder veränderte Fließeigenschaften (Viskosität) des Blutes verantwortlich sein.

Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen

Bestimmte Risikofaktoren fördern Durchblutungsstörungen, zum Beispiel:

  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • ungesunde Ernährung

Akute Durchblutungsstörungen sind ein medizinischer Notfall. Sie können zum Beispiel einen lebensbedrohlichen Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Darmlähmung auslösen. Aber auch bei chronischen Durchblutungsstörungen sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären und behandeln zu lassen.

Zur Abklärung von Durchblutungsstörungen wird der Arzt zunächst im Gespräch mit Ihnen Ihre Krankengeschichte erheben (Anamnese). Unter anderem lässt er sich die Beschwerden genau schildern und fragt nach eventuellen Vorerkrankungen. Weitere Diagnoseschritte sind:

  • Vergleichende Blutdruckmessung: Unterscheidet sich der Blutdruck im linken Arm (bzw. Bein) von dem im rechten Arm (bzw. Bein), spricht dies für eine einseitige Gefäßverengung.
  • Knöchel-Arm-Index (Dopplerindex): Er wird berechnet, indem man den am Knöchel gemessenen systolischen (oberen) Blutdruckwert durch den im Oberarm gemessenen teilt. Liegt das Ergebnis (Index) unter 0,9, so weist dies auf eine Durchblutungsstörung in den Beinen hin.
  • Blutuntersuchung: Dabei bestimmt der Arzt Gerinnungsfaktoren, Enzyme, Blutfette und Blutzucker. Die Messwerte können Hinweise auf eine Thrombose, Embolie, Arteriosklerose oder eine gefäßschädigende Diabetes-Erkankung als mögliche Ursachen der Durchblutungsstörungen geben.
  • Provokationsmessung: Hier geht es darum, Durchblutungsstörungen mithilfe gezielter Belastung zu erkennen. Interessant ist beispielsweise, wie weit ein Patient schmerzfrei in einer bestimmten Geschwindigkeit gehen kann.
  • Dopplersonografie: Mit dieser speziellen Ultraschall-Untersuchung lassen sich Fließrichtung und Strömungsgeschwindigkeit des Blutes messen.
  • Oszillografie: Mit Druckmanschetten misst der Arzt das Blutvolumen zum Beispiel in Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß. Das Volumen schwankt normalerweise mit jedem Herzschlag. Verminderte Schwankungen deuten auf Durchblutungsstörungen hin.
  • Angiografie: Hierbei handelt es sich um eine radiologische Untersuchung (wie Röntgen) der Gefäße mithilfe von Kontrastmitteln. So lassen sich gering durchblutete Gefäße exakt darstellen. Allerdings können Nebenwirkungen wie eine Kontrastmittelallergie, Nachblutungen oder Blutgerinnsel auftreten. Deshalb wird diese Untersuchungsmethode sparsam eingesetzt.

Der Arzt kann sowohl die Beschwerden als auch die Ursachen von Durchblutungsstörungen behandeln. Zu den Therapieoptionen gehören medizinische Eingriffe ebenso wie Medikamente und Physiotherapie.

Welches medikament bei durchblutungsstörungen im gehirn

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Medizinische Eingriffe

Meist kann ein akuter Gefäßverschluss nur operativ behandelt werden. Manchmal ist ein chirurgischer Eingriff aber auch bei chronischen Durchblutungsstörungen sinnvoll. Folgende Verfahren kommen häufig zum Einsatz:

  • Embolektomie: Entfernen eines gefäßverengenden Blutpfropfs unter örtlicher Betäubung.
  • Gefäßdilatation: Aufdehnung eines verengten Gefäßes mithilfe eines Ballonkatheters. Um das Gefäß offen zu halten, kann eine Drahthülse, ein sogenannter Stent, eingesetzt werden.
  • Lysetherapie: medikamentöse Auflösung eines frische Blutgerinnsels. Dazu spritzt der Arzt blutverdünnende Medikamente direkt in das betroffene Gefäß.
  • Ausschälplastik: Hierbei legt der Arzt den betroffenen Gefäßabschnitt frei und entfernt, was das Gefäß verschließt.
  • Amputation: Selten kann ein Gefäß nicht mehr operativ von der Verstopfung befreit werden. Dann ist eine Amputation nötig, das heißt, das betroffene Körperteil wird abgetrennt.
  • Durchtrennen des Sympathikusnervs: In schweren Fällen von Raynaud-Syndrom, eine durch Nervenfehlsteuerungen verursachte Durchblutungsstörung von Fingern und Zehen, kann es sinnvoll sein, den Sympathikusnerv zu durchtrennen. Er ist Teil des vegetativen Nervensystems, das unter anderem auch die Gefäßspannung steuert.

Ein akuter Gefäßverschluss kann lebensgefährlich sein. Deshalb ist schnelle medizinische Hilfe nötig!

Medikamente

Mit bestimmten Medikamenten lassen sich Durchblutungsstörungen indirekt behandeln. Die Ursachen lassen sich so allerdings nicht beseitigen.

  • Schmerzmittel: Gegen Schmerzen infolge von Durchblutungsstörungen helfen meist herkömmliche Schmerzmittel wie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), z.B. Ibuprofen. Bei starken Schmerzen kann der Arzt Opiate wie Morphium verschreiben.
  • durchblutungsfördernde Wirkstoffe: Zur Anwendung kommen gefäßerweiternde Prostaglandine, Plasmaexpander oder Medikamente, die die Flexibilität der roten Blutkörperchen steigern. Allesamt können den Blutfluss verbessern.
  • Thrombozyten-Aggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure verhindern, dass Blutplättchen (Thrombozyten) verklumpen und verbessern so die Fließeigenschaften des Blutes.

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Darmbakterien: Pflanzenstoff gegen Arteriosklerose

Der Verzehr tierischer Lebensmittel erhöht das Arterioskleroserisiko. Die richtigen pflanzlichen Produkte können dem entgegenwirken. Von Larissa Melville

Physiotherapie

  • Bewegungstherapie: Gezieltes Geh-, Schwimm- oder Fahrradtraining und aktive Krankengymnastik regen den Körper dazu an, Umgehungskreisläufe um das verengte Gefäß zu bilden. Außerdem verbessern diese Maßnahmen die Sauerstoffnutzung.
  • Bäder: Kohlensäurebäder und warme Armbäder fördern die Durchblutung.

Sind die Durchblutungsstörungen da, kann nur der Arzt helfen. Sie selbst können aber einiges tun, damit sie gar nicht erst entstehen:

  • nicht rauchen
  • sich viel bewegen
  • auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten
  • Übergewicht reduzieren
  • Risikoerkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes konsequent behandeln lassen

Wenn Sie diese Tipps beachten, können Sie Ihr persönliches Risiko für Durchblutungsstörungen erheblich senken.

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NetDoktor Heilpflanzen-Finder

  • Leitlinie "Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), Diagnostik, Therapie und Nachsorge" der Deutschen Gesellschaft für Angiologie und der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V. (2015)

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

  • Der Brockhaus: Gesundheit, Gütersloh, München 2010, Brockhaus in der wissenmedia GmbH
  • Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin: www.gefaesschirurgie.de (Abruf: 19.03.2019)
  • Leitlinien: "Diagnose und Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit" der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (2017). In: European Heart Jornal, Vol. 39, Issue 9, 2018, unter: www.academic.oup.com (Letztes Abrufdatum: 08.11.2021)
  • Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 267. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin, 2017