Welche sprache spricht man in luzern

Gefragt von: Frau Prof. Conny Ritter B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 12. April 2021
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ist eine Stadt, Einwohnergemeinde sowie Hauptort des gleichnamigen Schweizer Kantons. Sie bildet zugleich den Wahlkreis Luzern-Stadt. Luzern ist das gesellschaftliche und kulturelle Zentrum der Zentralschweiz.

Was ist typisch Luzern?

Eine Luzerner Spezialität

Die Luzerner Birewegge ist eine regionale Dessertspezialität. Es handelt sich um ein Gebäck, das mit Dörrobst gefüllt ist. Die Birewegge isst man oft mit Schlagrahm (geschlagene Sahne) oder manchmal auch mit Käse.

Die Schweiz hat vier Landesprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Im Kanton Luzern ist Deutsch die Amtssprache. Man unterscheidet zwischen Hochdeutsch und Schweizerdeutsch. In der Schule und teilweise auch am Radio und Fernsehen wird Hochdeutsch gesprochen.

Nachbarkantone. Der Kanton Luzern ist ein Binnenkanton und grenzt im Westen und Südwesten an den Kanton Bern, im Norden und Nordosten an den Kanton Aargau, im Osten an die Kantone Schwyz und Zug und im Süden an die Kantone Obwalden und Nidwalden.

Seit 1332 Ort der Eidgenossenschaft bzw. Kanton der Helvetischen Republik (1798-1803). Alte Staatsbezeichnungen: bis 1798 Stadt (Rät und Hundert der Stadt Luzern), 1814-1831 Stadt und Republik, 1798-1814 und ab 1831 Kanton.

In vier Kantonen im Westen des Landes spricht man Französisch: in Genf, Jura, Neuenburg und Waadt. In drei Kantonen spricht man Deutsch und Französisch: in Bern, Freiburg und im Wallis.

Vier Kantone (Bern, Freiburg, Wallis und Graubünden) sowie zwei Städte (Biel und Freiburg) sind offiziell mehrsprachig. Am Arbeitsplatz ist Schweizerdeutsch die am weitesten verbreitete Sprache (über 60%), gefolgt von Schriftdeutsch (über 30%), Französisch (knapp 30%), Englisch (rund 20%) und Italienisch (knapp 10%).

  • Deutsch (63.5 %) In der deutschsprachigen Schweiz lebt die Mehrheit der Bevölkerung. ...
  • Französisch (22.5 %) Im Westen des Landes, in der Suisse romande, spricht man Französisch. ...
  • Italienisch (8.1 %) Im Tessin und in 4 südlichen Tälern Graubündens wird Italienisch gesprochen.
  • Rätoromanisch (0.5 %) ...
  • Andere (6.6 %)

Auch kulinarisch wartet Luzern mit ein paar Leckerbissen auf. Luzern ist auch für uns Schweizer immer für einen Ausflug gut....

Tuusig-Bohne-Ragout

  • Gelbe und grüne Erbsen.
  • Linsen.
  • Verschiedene Bohnen.
  • Entlebucher Würste.
  • Lamm.
  • Speck.
  • Kartoffeln.

Bei der Stadt Luzern fliesst die Reuss eingeengt mit gleichmässiger Wasserführung aus dem Vierwaldstättersee. Am Reusszopf mündet die Kleine Emme in die Reuss.

Der Name Luzern stammt ursprünglich vom Ausdruck "Luciaria". Das heisst übersetzt "Ansammlung von Hechten". Luzern war also ursprünglich ein Fischerdorf.

Der Vierwaldstättersee mit seinen charakteristischen neun Becken und Armen liegt inmitten der Zentralschweiz und erstreckt sich über die Kantone Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Luzern.

Die 26 Kantone der Schweiz

Gallen (SG), Schaffhausen (SH), Schwyz (SZ), Solothurn (SO), Thurgau (TG), Ticino / Tessin (TI), Uri (UR), Valais / Wallis (VS), Vaud / Waadt (VD), Zug (ZG) und Zürich (ZH).

Als einziger Kanton des Landes hat der Kanton Graubünden drei Amtssprachen: Deutsch, Rätoromanisch und Italienisch. Gleichzeitig ist er der einzige Kanton, in dem Rätoromanisch auf Kantonsebene Amtssprache ist.

Sieben von zehn Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt Zürich sprechen zu Hause Schweizerdeutsch. An zweiter Stelle steht Hochdeutsch, gefolgt von Englisch.

Deutsch und Französisch sind die Landes- und Amtssprachen des Kantons Bern. Die Landessprache ist die Sprache, die vom überwiegenden Teil der Bevölkerung eines Landes gesprochen wird.

Die kulturelle Vielfalt und gesellschaftliche Heterogenität nimmt im Kanton Luzern stetig zu. Dabei sind Jüngere tendenziell mehrsprachiger und ältere Personen sind eher einer Konfession angehörig.

Die Mehrsprachigkeit im Kanton Luzern nimmt zu. Im Bild: Eine Frau mit Migrationshintergrund lernt Deutsch. (Bild: Pius Amrein / LZ)

2014 hat das Bundesamt für Statistik erstmals eine Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur durchgeführt. Diese zeigt unter anderem auf, dass die Luzerner Kantonsbevölkerung eine vielfältige Lebensweise pflegt und die gesellschaftliche Heterogenität zunimmt, wie LUSTAT Statistik Luzern mitteilt.

Neun von zehn Personen im Kanton Luzern bezeichnen Deutsch als ihre oder eine ihrer Hauptsprachen. Im Jahre 2014 lag zudem der Anteil der Luzerner mit Migrationshintergrund bei 27 Prozent (2010: 24 Prozent). Auch für die Mehrheit dieser Personen (63 Prozent) ist Deutsch jene Sprache, in der sie denkt und die sie von allen Sprachen am besten beherrscht.

Weitere Hauptsprachen, die in der Luzerner Bevölkerung häufig vorkommen, sind Albanisch, Serbisch oder Kroatisch, Englisch, Italienisch (jeweils 3 Prozent) sowie Portugiesisch, Französisch (jeweils 2 Prozent) und Spanisch (1 Prozent). Diese Anteile blieben über die letzten Jahren hinweg konstant.

Junge sprechen mehr Sprachen

Hauptsächlich die junge Kantonsbevölkerung zeichnet sich durch ihre Mehrsprachigkeit aus: 2014 waren von den 15- bis 24-Jährigen 17 Prozent mehrsprachig. Allerdings sinkt dieser Anteil mit steigendem Alter. Bei den 25- bis 44-Jährigen lag dieser Anteil noch bei 13 Prozent, bei den 45- bis 64-Jährigen noch bei 9 Prozent. Bei den 65-Jährigen und aufwärts sind es sechs Prozent, die mehrsprachig sind.

Auch jüngere Luzerner sind mehrsprachig: Rund jedes vierte Kind hat Deutsch nicht als Erstsprache erworben. Über 40 verschiedene Erstsprachen gehören zum Erfahrungsschatz der Luzerner Schulkinder. Im Allgemeinen hat knapp ein Sechstel (16 Prozent) der Luzerner Bevölkerung seine momentane Hauptsprache nicht als Erstsprache erworben.

Mehr Konfessionslose

Im Kanton Luzern ist auch die Religionslandschaft vielfältiger geworden: Während in den letzten Jahrzehnten der Anteil der Römisch-Katholischen abgenommen hat (1990: 79 Prozent, 2014: 64 Prozent), verfünffachte sich der Anteil jener, die sich keiner Religion zugehörig fühlen (1990: 3 Prozent, 2014: 16 Prozent). Jede zweite im Kanton wohnhafte Person bezeichnet sich selbst als religiös und jede dritte als spirituell.

Das Luzerner Kulturangebot wird von der Bevölkerung grossmehrheitlich als zufriedenstellend angesehen. 89 Prozent stimmen mit der Aussage überein, das kulturelle Angebot ihrer Region sei zufriedenstellend – 43 Prozent sind gar sehr zufrieden. Allgemein werden Konzerte von allen kulturellen Angeboten am häufigsten besucht.

pd/chg

Ob aus dem Deutschen oder dem Englischen: Wir übernehmen immer mehr Fremdwörter. Verschwindet der Luzerner Dialekt dereinst? Nein, sagt Sprachwissenschafter Hans-Peter Schifferle. Dem Smartphone sei Dank.

Christian Glaus 10.07.2018, 05.00 Uhr

Kartoffeln schälen heisst rund um Luzern und die Rigi im Dialekt «schelle», im Entlebuch «uusmache» und im übrigen Gebiet des Kantons Luzern «schinte». (Symbolbild: Jakob Ineichen)

Es ist zum «oliidig» werden: Ob «iichaufe», «shoppe» oder «Pferd» – immer mehr Fremdwörter finden Eingang in die Mundart. Gerade Leute, welche den Dialekt pflegen, reagieren «gätzig». Manche sehen gar unsere Mundart in Gefahr.

Verglichen mit den Nachbarkantonen Bern, Nid- und Obwalden ist der Luzerner Dialekt viel weniger auffällig. Sprachwissenschafter wie Hans-Peter Schifferle, Chefredaktor des Schweizerischen Idiotikons, zählen ihn zum Hochalemannischen. So fassen sie die Dialekte der nördlichen Hälfte der deutschen Schweiz als Einheit zusammen. Und weil der Kanton Luzern so ziemlich im Zentrum dieses Gebietes liegt, haben die hier gesprochenen Mundarten viele Gemeinsamkeiten mit den Nachbargebieten.

Ist also die Luzerner Mundart besonders bedroht, zumal sich die Dialekte aufgrund der Mobilität vermischen? Eine Frage, welche auch die Sprachwissenschafter beschäftigt. «Auch wer Luzern-Deutsch redet, spricht diese Sprache in einer globalisierten Welt», sagt Schifferle. Man orientiere sich sprachlich nicht mehr am Amt, also am Dialekt, der am Wohn- oder Heimatort gesprochen wird. «Diese kleinräumigen Kommunikationsgemeinschaften wurden durch neue, weiter reichende ersetzt, sie sind sozusagen historisch geworden», sagt Schifferle. Doch das sei kein Luzerner Phänomen und auch nicht nur das Schweizerdeutsch sei davon betroffen. Überall auf der Welt würden sich die Sprachformen verändern.

Junge sagen «Pet-Fläsche», Alte hören «Bett-Fläsche»

Besonders schnell wandeln sich unsere Mundarten. «Sie sind nicht normiert und auch nicht normierbar. Deshalb verändern sie sich schneller als die Hochsprache», erklärt Schifferle. Das werde oft negativ beurteilt und von Verlustängsten begleitet: «Die Alten sagen, wir verstehen die Jungen nicht mehr – und umgekehrt. Wenn die Jungen von ‹Pet-Fläsche› reden, hören die Alten ‹Bett-Fläsche›.» Man kann es aber auch positiv sehen: Weil die Dialekte ständig im Wandel sind und Neues integrieren können, sind sie nie «out». «Teenager, die auf dem Smartphone chatten, schreiben in Mundart. Auch deshalb ist das Aussterben des Dialekts vorläufig kein Thema.»

Für Leute, welche die ständige Veränderung des Dialekts als Bedrohung sehen, zeigt Hans-Peter Schifferle durchaus Verständnis. Trotzdem: Was wir heute als «gute Mundart» ansehen, ist relativ eng begrenzt durch unseren eigenen Erinnerungshorizont. «Es ist interessant: Gerade diejenigen, welche den Verlust von altem Wortgut am meisten beklagen, akzeptieren meist nur das als ‹richtig›, was sie noch selbst in ihrer eigenen Sprachkompetenz kennen. Sie lehnen alles ab, was sie nicht mit eigenen Ohren gehört haben, weil es vielleicht schon zu Urgrossvaters Zeiten verklungen ist.»

Auch viele Wörter, die wir ganz selbstverständlich als typisch schweizerdeutsch ansehen, sind erst in der jüngeren Vergangenheit – vor allem seit dem 18. und 19. Jahrhundert – aus anderen Sprachen zu uns gelangt. Dazu zählen viele Wörter aus dem Französischen und Englischen: «Schofför», «Gofere», «Kondukteur», «Boschettli», «Rüüscheli», «tschuute» oder «Tröpsli».

Dialekte sind in Deutschland ganz oder teilweise verschwunden

«Importe» von Fremdwörtern hat es also schon immer gegeben – «das gehört zum Menschen, der Kontakte pflegt, dazu», findet Schifferle. Und er geht noch weiter: «Importe sind unbedingt nötig. Sonst würde eine Sprache mit einer so überschaubaren Sprecherzahl, wie es das Schweizerdeutsche ist, zugrunde gehen, sozusagen erstarren.» Die Folge davon wäre, dass unsere Mundarten nicht mehr alltagstauglich wären. Dass Teenager keine Chatnachrichten mehr in Mundart schreiben würden. Beobachten lasse sich dies etwa in Frankreich und Deutschland, sagt Schifferle. Dort seien die Dialekte entweder schon ganz verschwunden oder sie hätten nur noch ganz eingeschränkte Einsatzbereiche. Für die moderne Alltagskommunikation werde nur noch die Hoch- oder Standardsprache verwendet.

«Unser Dialekt muss sich anpassen», betont Schifferle. Die Alternative wäre, dass man für jedes Phänomen, das wir von aussen kennen lernen, eigene Wörter erfinden müsste. «Das würde zu Sprachplanung und zu grosser Künstlichkeit führen. Und das würde so gar nicht zum Schweizerdeutschen passen.»

In einer Serie erklären wir typische und vielleicht längst vergessene Luzerner Ausdrücke. Beispiele nehmen wir gerne entgegen:

Die Dialekte der Bündner, Walliser oder Berner kommen besonders gut an. Und das Luzerndeutsch? Dieses gehe bei solchen Beliebtheitsumfragen vielfach vergessen, sagt Hans-Peter Schifferle, Chefredaktor des Schweizerischen Idiotikons, der wenig von solchen Umfragen hält. Er glaube nicht, dass das Luzerndeutsche negativ bewertet sei. «Das Luzerndeutsche fällt vielleicht einfach zu wenig auf, weil es nicht so charakteristisch und unverwechselbar daherkommt wie die grossen Blöcke des Bern- oder Walliserdeutschen.»

Wobei: Das Luzerndeutsch gibt es so eigentlich gar nicht. Überhaupt ist die Zuordnung der Dialekte nach Kantonen eine Vereinfachung und hat mit der Dialektgliederung und den Dialekträumen wenig zu tun. Der Kanton Luzern wird vom Luzerner Sprachforscher Ludwig Fischer in fünf Regionen unterteilt: Mittelland, Hinterland, Entlebuch, Hochdorf-Luzern und Rigigebiet (siehe Grafik). Fast der ganze Kanton Luzern gehört zum Hochalemannischen, das Rigigebiet und das Entlebuch weist aber seit je schon Charakteristika des Höchstalemannischen auf. Die Luzerner Dialekte würden wohl gerade wegen der zentralen Lage des Kantons weniger charakteristisch und markant empfunden als «marginalere» Mundarten wie das Walliser- oder das Baseldeutsche, sagt Schifferle. «Die Luzerner Mundart hat viele Elemente, die auch in den umliegenden Gebieten zu finden sind; sie hat deshalb nicht allzu viele Alleinstellungsmerkmale und wirkt nicht so charakteristisch.»

Nicht-Luzernern fallen vor allem die sogenannten Senkungen auf, bei denen die Hochzungenvokale i, ü, und u («Stiil», «Sünd», «Luzärn») weniger «hoch» oder eben «gesenkt» als e, ö und o («Steel», «Sönd», «Lozärn») ausgesprochen werden. Diese Senkungen seien zwar charakteristisch für grosse Teile des Luzerner Dialektraums, aber nicht exklusiv luzernisch. «Sie kommen im Aargau (Seetal, Freiamt) ebenso vor wie in Teilen des Kantons Zug», so Schifferle. Luzern ist sprachlich gesehen also so etwas wie ein Übergangsgebiet. Eine langweilige Region für Sprachwissenschafter? «Auf keinen Fall – sehr spannend. Mundarten haben für uns noch ganz andere Reize als die einer ausgeprägten regionalen Charakteristik», sagt Schifferle. «Und so homogen wie das Zürichdeutsche ist das Luzerndeutsche auch nicht. Mit guten Ohren kann man auch heutige Luzerner ins Hinterland, Seetal oder Entlebuch ‹heimtun›.» (cgl)