Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?

Wenn Sie Angst vor Spinnen haben, ist die Große Winkelspinne Ihr Alptraum. Wie Sie die Hausspinne loswerden und ob ihr Biss giftig ist, erfahren Sie hier.

Die Große Winkelspinne (wissenschaftlich Tegenaria atrica) ist der Schrecken jedes Menschen, der unter einer Spinnenphobie leidet. Die Unterart der Winkelspinne gehört zu den häufigeren Vertretern der Hausspinnen und ist aufgrund ihrer Größe und der langen behaarten Beine der Prototyp der angsteinflößenden Achtbeiner. Dabei ist sie eigentlich harmlos.

Kaltes Wetter treibt die Spinne in Wohnungen

Wird es kälter, sieht man die Große Winkelspinne wieder öfter. Durch das kühle Wetter sucht sie nämlich wie viele Spinnen Zuflucht in warmen Wohnungen. Witterungsgeschützt legen die Tiere dann ihre Eier ab. Dadurch bekommt man leicht den Eindruck, dass es plötzlich eine Spinneninvasion im eigenen Zuhause gibt. 

Insekten und Spinnentiere im heimischen Garten

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?

So groß ist die größte heimische Hausspinne

Wegen ihrer Größe fällt die Große Winkelspinne dann besonders auf. Charakteristisch sind ihre acht kräftigen, behaarten und langen Beine. Sie erreichen eine Spannweite von bis zu zehn Zentimetern. Der Körper der Großen Winkelspinne erreicht eine Länge von bis zu 16 Millimetern, wobei Vorder- und Hinterkörper durch eine deutliche Einschnürung voneinander getrennt sind. Beide Teile sind meist hellbraun gefärbt und tragen dunkle Zeichnungen.

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?
Winkelspinne: Die Hausspinne beißt äußerst selten Menschen und nur wenn ihr keine andere Wahl bleibt. (Quelle: imagebroker/imago images)

Weibchen werden in der Regel etwas größer als Männchen. Der Geschlechtsunterschied wird beim Größenverhältnis zwischen Körper und Beinen besonders deutlich: Bei den Weibchen entspricht die Beinlänge etwa der doppelten Körperlänge, bei den Männchen der dreifachen. Diese Proportionen machen die Große Winkelspinne zum größten und somit am meisten gefürchteten Vertreter der heimischen Spinnen – zu Unrecht!

Zwar kann die Große Winkelspinne beißen, doch ihre Opfer sind Insekten oder Kellerasseln. Die Hausspinne beißt äußerst selten Menschen und nur wenn ihr keine andere Wahl bleibt. Damit die Große Winkelspinne zubeißt, müssen selbst Experten einiges tun, so der Naturschutzbund Deutschland (NABU) auf seiner Webseite. 

Info: Wenn die Große Winkelspinne aber doch zuschnappt, ist ihr Biss für den Menschen ungefährlich, weil diese Spinnenart nicht giftig ist. 

Jagd mit Trichternetz

Für die Jagd baut die Große Winkelspinne ein trichterförmiges Netz; im Inneren lauert sie ihrer Beute auf. Ihre sehr gut ausgeprägte Sinneswahrnehmung hilft ihr beim Beutefang: Die Hausspinne kann kleinste Erschütterungen wahrnehmen, die von den Beutetieren ausgehen, die im Netz hängen geblieben sind.

Das Netz der Winkelspinne besteht nämlich nicht aus klebrigen Leimfäden, sondern aus Signal- und Stolperfäden. Blitzschnell kommt sie dann aus ihrem Trichternetz hervor und injiziert der Beute durch einen Biss ein lähmendes Gift. Dieses löst den Fang im Inneren zu einem Brei auf, den die Spinne dann aufsaugt.

Der Lebensraum

Die Große Winkelspinne lebt in der Nähe von Steinen und Baumwurzeln im Freiland oder in von Menschen besiedelten Gegenden. Dort bevorzugt die Hausspinne vor Regen geschützte, aber nicht zu trockene Orte. Sie sucht sich Schlupfwinkel in Kellern, Garagen, Gartenhäusern und an Hausmauern, die mit Efeu bewachsen sind, so der NABU. Auch in Badezimmern ist die Große Winkelspinne immer wieder anzutreffen.

Wie wird man die Spinne los?

Hat sich eine Winkelspinne in Ihre Wohnung verirrt, sollten Sie zunächst einmal Ruhe bewahren. Den Staubsauger sollten Sie besser im Schrank lassen, denn zum einen ist das Einsaugen für die Spinne eine qualvolle Tortur, zum anderen könnte sie überleben und wieder herauskrabbeln.

Am besten stülpen Sie ein Glas über das Tier, schieben ein Blatt Papier unter und entlassen die Spinne wieder in die Natur. Schließen Sie das Fenster oder setzen Sie die Spinne so im Garten aus, dass sie nicht bei der nächsten Gelegenheit wieder hereinkrabbelt. Es gibt auch Spinnenfanggeräte, mit denen Sie das Tier aufgreifen und aus dem Haus befördern können. 

Tipp: Wenn Sie Spinne gefangen haben und sie dann wieder freilassen, sollten Sie das mit genügend Abstand zu Ihrem Haus tun. Andernfalls findet sie schnell wieder den Weg zurück in die warmen Räume.

Mit Gerüchen vertreiben

Spinnen lassen sich von einigen Gerüchen vertreiben. Wenn Sie eine Begegnung mit der Großen Winkelspinne also vermeiden möchten, versuchen Sie es mit diesen Hausmitteln: Verteilen Sie Lavendelöl oder -säckchen im Haus. Wenn Sie die Säckchen in der Nähe der Fenster oder Türen aufhängen, vertreiben Sie die Spinnen, bevor sie überhaupt ins Haus gelangen.

Neben Lavendelöl können auch andere ätherische Öle, wie das Öl von Zitrusfrüchten, Pfefferminze, Eukalyptus oder Zimt zur Vorbeugung und Vertreibung eingesetzt werden. Mischen Sie das Öl dafür mit einem Liter Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel. Schütteln Sie die Mischung in einer Sprühflasche gut durch und sprühen Sie dann die Bodenleisten und Ecken der Räume damit ein. Dieser Vorgang sollte regelmäßig wiederholt werden, um Erfolg zu erzielen.

Verwendete Quellen:

  • Naturschutzbund Deutschland e.V.
  • Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München


Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?

Spinnen sind nützlich, aber in der Wohnung hat sie niemand gern. Doch es gibt sehr viele unterschiedliche Arten und auch die Lebensweise unterscheidet sich. Der folgende Artikel erklärt, welche Spinnenarten es gibt und wo sie in der Wohnung zu finden sind.

Spinne in der Wohnung – Die häufigsten Arten

Wenn eine Spinne in der Wohnung entdeckt wird, dann kann diese zu den etwa 1.000 verschiedenen Arten gehören, die in Deutschland zu finden sind. Etwa ein Drittel von diesen Arten verirrt sich auch hin und wieder in unsere Häuser. Gerade im Herbst und Winter, wenn es draußen kalt und nass ist, tummeln sich die Spinnen vermehrt im Haus, oftmals auch auf dem Dachboden oder im Keller. Viele Arten haben sich sogar dem menschlichen Lebensraum angepasst, andere hingegen sind aus den südlichen Ländern über Transporte in die heimischen Gebiete “eingewandert” und müssen in den Häusern leben, da sie beim hiesigen Klima in der freien Natur nicht überleben könnten. Die folgenden Arten kommen häufig vor und werden für das Erkennen kurz vorgestellt.

Braune Einsiedlerspinne

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?
Quelle: Rosa Pineda, Brown Recluse, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • wissenschaftlicher Name: Loxosceles reclusa
  • wird mit Obst oder Gemüse ins Haus geschleppt
  • auch oftmals in tropischen Pflanzen zu finden
  • baut kein Nest
  • geht auf Beutefang
  • Biss ist giftig
  • sechs bis elf Millimeter lang
  • hellbraun mit langen Beinen
  • kann mit Winkelspinne verwechselt werden

Gartenkreuzspinne

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?
  • wissenschaftlicher Name: Araneus diadematus
  • in Mitteleuropa weit verbreitet
  • eine der größten einheimischen Spinnen
  • zwischen 10 und 18 Millimetern lang
  • Flecken auf dem Rücken bilden ein Kreuz
  • können beißen
  • ungiftig
  • nur selten im Haus zu finden

Tipp: Gartenkreuzspinnen sind wie der Name schon sagt, in der Regel in den heimischen Gärten zu finden. Doch es kann durchaus vorkommen, dass sich diese Spinnenart in das Haus oder die Wohnung verirrt. Erkennen Sie eine Gartenkreuzspinne im Raum, dann sollten Sie diese schnell wieder nach draußen setzen, da sie im Haus kaum Nahrung finden wird.

Große Winkelspinne

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?
  • wissenschaftlicher Name: Eratigena atrica, Syn.: Tegenaria atrica
  • am häufigsten vorkommende Spinnenart
  • größte einheimische Spinne (bis zu 20 Millimeter)
  • wird auch oftmals Hausspinne genannt
  • dunkelbraun oder rötlich braun
  • behaarte, lange Beine
  • nachtaktiv
  • sehr schnell in den Bewegungen
  • gerne unter Sofa, dunklen Ecken und im Keller
  • ernährt sich von Fliegen, Silberfischen und anderen Spinnen

Hinweis: Die Winkelspinne gilt aufgrund ihrer behaarten Beine und ihren schnellen Bewegungen zu den Ekelspinnen. Denn so schnell wie sie aus einer Ecke auftaucht, kann sie Sie sehr gut erschrecken. Dennoch ist die Winkelspinne für uns Menschen völlig harmlos und ergreift lieber die Flucht, wenn sie einen Menschen sieht.

Speispinne

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?
  • wissenschaftlicher Name: Scytodes thoracica
  • auch als Leimschleuderspinne bekannt
  • besitzt sechs Augen
  • gelblichgraue bis hellbraune Färbung
  • mit unregelmäßig angeordneten Flecken überzogen
  • gelb-schwarz geringelte dünne Beine
  • etwa drei bis sechs Millimeter lang
  • aus dem Mittelmeerraum
  • sehr wärmeliebend
  • in hiesigen Breitengrand nur in Räumen

Hinweis: Die Speispinne baut keine Netze sondern geht bevorzugt nachts auf die Jagd, indem sie ihre Beute mit ihren Klauen, die mit Gift gefüllt sind, tötet. Lediglich ein sogenanntes Wohngespinst für die Eiablage wird errichtet.

Weberknecht

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?
  • wissenschaftlicher Name: Opiliones
  • eigentlich keine Spinnenart
  • zu Unrecht zu den Spinnen gezählt
  • werden am häufigsten in Wohnungen gefunden
  • in Ritzen an Decke oder Boden
  • etwa 6.600 Arten weltweit
  • sieht Zitterspinne ähnlich
  • Verwechslungsgefahr!
  • lange dünne Beine
  • dunkler, schwarzer Körper

Zitterspinne

Welche Spinnen gibt es in Deutschland im Haus?
  • wissenschaftlicher Name: Pholcidae
  • wird oftmals mit dem Weberknecht verwechselt
  • nur etwa 10 Millimeter groß
  • Netz meist an Decke
  • kommt daher oftmals zu Staubmäusen
  • Netze werden geschickt gesponnen
  • Beutetiere meist größer als Spinne selbst

Hinweis: Da es so aussieht, als würde diese Spinnenart ständig zittern, hat sie den Namen Zitterspinne erhalten. Sie macht sich durch dieses Zittern unsichtbar für Feinde.

Häufig gestellte Fragen

Was kann ich tun, wenn ich von einer Spinne gebissen wurde?

Es gibt durchaus Spinnen, die auch mal zubeißen, bei denen das Gift aber so gering auf uns Menschen wirkt, dass dies nicht weiter schlimm ist. Wurden Sie versehentlich von einer Braunen Einsiedlerspinne gebissen ist es wichtig, dass Sie die Spinnenart erkennen, denn der Biss kann Folgen haben. Denn das Gift, was dadurch freigesetzt wird, kann das Hautgewebe rund um den Biss entzünden und zerstören, was Wunden und Narben nach sich ziehen kann.

Wie kann ich Spinnen sanft einfangen?

Um eine Spinne in der Wohnung einzufangen, benötigen Sie nur ein Glas oder einen Becher. Dieses stülpen Sie mit einer schnellen Bewegung über die Spinne und schieben dann ein Stück Karton oder feste Pappe über den Glasrand. So können Sie die Spinne nach draußen tragen und dort aussetzen, alternativ können Sie auch das Fenster öffnen und die Spinne hier wieder auf der Aussenfensterbank aussetzen. Im Handel werden zudem Spinnenfänger angeboten. Hierbei handelt es sich um mechanische Fanggeräte mit einem langen Stiel.

Wie kann ich Spinnen im Haus vorbeugen?

Es ist meist nicht zu vermeiden, dass sich die ein oder andere Spinne in der Wohnung niederlässt. Gerade im Winter suchen die Tiere die warme Umgebung. Wichtig ist, dass alle Ritze in Wänden, unter Türen und an Fenstern gut verschlossen sind, denn hierdurch gelangen die kleinen Tiere herein. Auch beim Lüften sollte das Fliegengitter immer vorgezogen werden, nicht nur im Sommer, wenn Mücken und Fliegen draußen bleiben sollen.

Wie kann ich mit den Spinnen leben?

Die meisten Spinnen, etwa die Große Winkelspinne, fallen im Haus kaum auf, da sie sich in dunklen Ecken verstecken. Oftmals merken Sie es daher gar nicht, dass eine Spinne zusammen mit Ihnen wohnt. Zudem sind es nützliche Tiere. Finden Sie Exemplare in Ihrer Wohnung, dann lassen Sie diese gewähren, wenn sie durch das Netz nicht gestört werden. Viele Spinnen sitzen beispielsweise in einer Ecke zwischen Wand und Decke. Hier warten sie auf kleine Fliegen oder Mücken, die Ihnen dann in Ihrer Wohnung nicht mehr zur Last fallen.