Welche schmerzsalbe in der stillzeit

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Hallo Frau Höfel, da ich seit der Geburt meiner jetzt drei monaten alten Tochter unter Rückenverspannungen leide habe ich mir heute eine Thai-Rückenmassage "gegönnt". Dort habe ich im Nachhinein erfahren dass mir eine Counterpain Schmerzsalbe auf den Rücken aufgetragen wurde die ua ein salicylsäure Derivat, Menthol und Capsaicin enthält. Jetzt mache ich mir Sorgen dass diese Bestandteile, sollten sie über die Haut in die Muttermilch gelangen meiner Tochter geschadet haben könnten ich musste sie direkt stillen als ich von der Massage zurück war. Neben der Tatsache dass ja einfach ein Arzneimittel auf die Haut aufgetragen wurde was ja mit Sicherheit verboten ist mache ich mir schon viele Gedanken wie schädlich sich das aufs Stillen ausgewirkt hat :(

Zudem habe ich viel äth. Öl eingeatmet was sich dort im Raum befunden hat (Menthol, Kampher?) inwieweit schadet dies Einatmen-Muttermilch-Kind? Vielen Dank für Ihre Einschätzung und viele Grüße

von Melan1e am 17.12.2016, 19:44 Uhr

 

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Liebe Melan, bleiben Sie entspannt. Eine einmalige Thaimassage macht gar nichts. Komplikationen jenseits des lokalen Anwendungsbereiches von Capsaicin sind bei üblicher Dosierung nicht bekannt. Eine Schädigung des Säuglings ist daher bei bestimmungsgemäßer Anwendung nicht zu erwarten. Liebe Grüße

Martina Höfel

von Martina Höfel am 19.12.2016

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Die letzten 10 Fragen an Hebamme Martina Höfel

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Mütter, die stillen und Medikamente einnehmen, sind oft verunsichert: Geht der Wirkstoff in die Muttermilch über und wenn ja, schadet er dem Säugling? Manche Frau steht dann vor der Entscheidung, abzustillen oder nicht. Lesen Sie hier, was Sie beim Stillen mit Medikamenten grundsätzlich beachten müssen, welche Mittel unbedenklich sind und wann eine Stillpause oder das Abstillen tatsächlich unumgänglich ist.

Stillen und gleichzeitig Medikamente einzunehmen ist möglich, wenn der Wirkstoff nicht in die Muttermilch übergeht oder die Aufnahme für den Säugling unbedenklich ist. Ausnahme können Fälle sein, in denen die Medikamenteneinnahme für die Mutter unumgänglich ist. Bis sich ein von der Mutter aufgenommenes Medikament in der Stillzeit auf den Säugling auswirkt, muss der Wirkstoff allerdings zuerst aus dem Blut der Mutter in die Milch und von dort über den Magen-Darm-Trakt des Säuglings in dessen Blutkreislauf gelangen.

Nicht jeder Stoff schafft das gleich gut. Unter anderem wird seine Konzentration durch Ab- und Umbauvorgänge oft stark minimiert. Die sogenannte Pharmakokinetik eines Wirkstoffs entscheidet darüber, wie schädlich Stillen und Medikamenteneinnahme für den Säugling werden kann. Wichtig dabei ist die Aufnahme (Resorption) und Verteilung (Distribution) des Arzneistoffs, sein biochemischer Um- und Abbau (Metabolisierung) sowie seine Ausscheidung (Exkretion) - zuerst im mütterlichen und dann im kindlichen Körper.

Stillen und Medikamente: Konzentration in der Milch

Grundsätzlich geht fast jeder Wirkstoff in die Muttermilch über, allerdings in unterschiedlichem Maße. Die meisten Medikamente erreichen bei korrekter Dosierung keine therapeutisch wirksame Dosis in der Milch. Problematische Konzentrationen werden nur selten gemessen. Bei längerer oder dauerhafter Einnahme kann sich jedoch ein konstanter, höherer Pegel des Wirkstoffs in der Muttermilch einstellen, der möglicherweise für das Baby problematisch wird.

Bei Frauen, die stillen und Medikamente nehmen, ist deren Konzentration in der Muttermilch abhängig von der:

  • Arzneimittelkonzentration im mütterlichen Blut (Plasma): Je höher diese ist, desto mehr gelangt in die Muttermilch.
  • Molekülgröße: Kleine Moleküle treten direkt über, bei größeren reichern sich vor allem fettlösliche Moleküle in der Milch an.
  • Plasmaproteinbindung: Nur ungebundene Wirkstoffe gelangen in die Milch.

Welche schmerzsalbe in der stillzeit

„Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr“ – das bedeutet unter anderem: Sie müssen sich erst an das Zusammenleben gewöhnen und Lernen, die Signale Ihres Kindes zu deuten. Die gute Nachricht: Sie und Ihr Kind werden ein immer besseres Team! Natürlich wird Ihr Kind Erkrankungen durchmachen – das ist auch wichtig. Die Kunst ist es, zwischen harmlosen und gefährlichen Beschwerden zu unterscheiden. Dabei hilft Ihnen der Kinderarzt.

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  • Stillen und Medikamente bei Magen-Darm-Beschwerden

    Verstopfung, Blähungen und Sodbrennen können einem das Leben schwermachen. Aber nicht immer muss man dann gleich ein Medikament nehmen. Verdauungsprobleme lassen sich oft durch eine Ernährungsumstellung beseitigen. Mehr Obst und Leinsamen auf dem Speisezettel oder ein Verzicht auf blähende Nahrungsmittel können schon helfen.

    Bringt eine gesunde Ernährung nichts, dürfen Sie Protonenpumpenblocker gegen Reflux oder sanfte Mittel gegen Blähungen verwenden.

    Bei Durchfall oder Erbrechen sind, falls nötig, auch beim Stillen Medikamente zur Linderung akzeptabel.

    Stillen und Medikamente zur hormonellen Verhütung

    Stillen und Medikamente zur hormonellen Verhütung sind problematisch, sobald Östrogen ins Spiel kommt. Egal, ob als Pille, Vaginalring oder Verhütungspflaster: Die Hormone landen in der Muttermilch und damit beim Säugling. Zudem beeinträchtigen Östrogene die Milchbildung. Eine Alternative sind Präparate, die ausschließlich Gestagen enthalten (wie die Minipille).

    Welche schmerzsalbe in der stillzeit

    Stillen und Medikamente: Geeignet oder nicht?

    Bei alltäglichen Erkrankungen greifen wir, meist ohne groß nachzudenken, zu altbewährten Mitteln. Wie Stillen und Medikamente im Einzelnen zu bewerten sind, zeigt die Tabelle. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!

    Wenn Sie stillen und Medikamente benötigen, müssen Sie die Einnahme mit dem Arzt besprechen. Insbesondere bei einem frühgeborenen, kleinen oder kranken Säugling ist immer Vorsicht geboten! Sie sollten wichtige Medikamente aus Sorge um Ihr Kind aber auch keinesfalls eigenmächtig absetzen. Oft lässt sich in Absprache mit dem Arzt eine gute Lösung für Mutter und Kind finden.

    Medikament

    Bewertung

    Schmerzmittel

    Paracetamol

    Geeignetes Schmerzmittel beim Stillen, Mittel der 1.Wahl

    Ibuprofen

    In der Stillzeit geeignet, Mittel der 1.Wahl

    Acetysalicylsäure (ASS, Aspirin)

    Stillen und die gelegentliche Einnahme von 1,5 g pro Tag oder die äußerliche Anwendung sind vertretbar; regelmäßige und in höherer Dosis nicht akzeptabel: besser Ibuprofen oder Paracetamol!

    Diclofenac

    Beim Stillen gelegentlich akzeptabel, besser Ibuprofen oder Paracetamol

    Codein

    Nur unter ärztlicher Kontrolle: Gefahr der Opioid-Intoxikation!

    Morphin

    Nur kurz und gelegentlich unter ärztlicher Kontrolle: verschlechtert die Atmung!

    Antibiotika

    Penicillin

    Beim Stillen Antibiotikum der 1. Wahl; keine Nebenwirkungen beim Säugling, gelegentlich breiiger Stuhl

    Erythromycin

    In der Stillzeit möglich; beim Säugling gelegentlich dünnflüssiger Stuhl/Durchfall

    Cephalosporin (Cefaclor)

    In der Stillzeit Antibiotikum der Wahl; beim Säugling gelegentlich dünner Stuhl, selten Durchfall.

    Cotrimoxazol

    Vorsicht bei Frühchen und Neugeborenen mit Hyperbilirubinämie oder Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel! Besser geeignete Antibiotika beim Stillen sind Penicillin, Cephalosporin oder Erythromyzin!

    Nasensprays

    Xylometazolin (Olynth, Otriven) oder Oxymetazolin (Nasivin)

    Nasenspray beim Stillen für kurzzeitige Anwendung okay, keine Symptome bei gestillten Säuglingen trotz umfangreicher Anwendung; keine Daten zum Übertritt in die Muttermilch, durch lokale Anwendung aber vermutlich nur geringer Übertritt

    Reflux/Sodbrennen

    Omeprazol

    Stillen möglich; hohe Eiweißbindung im Plasma und geringe orale Verfügbarkeit bei Aufnahme mit der Muttermilch, daher keine Symptome zu erwarten; kindliche Dosis deutlich unterhalb der therapeutischen Dosis für Säuglinge.

    Pantoprazol

    Stillen möglich; geringer Übertritt in Muttermilch; nur Einzelfallberichte, bisher keine Auffälligkeiten bei gestillten Säuglingen.

    Hydrotalcit oder Magaldrat

    Keine orale Bioverfügbarkeit, keine Hinweise auf Symptome bei gestillten Kindern; dürfen in der Stillzeit indikationsgerecht eingesetzt werden.

    Durchfall

    Loperamid (Imodium)

    In der Stillzeit vorübergehend möglich; geringe relative Dosis, daher keine Symptome bei gestillten Kindern zu erwarten; kaum dokumentierte Berichte zur Anwendung in der Stillzeit.

    Verstopfung

    Natriumpicosulfat (Laxoberal)

    Bisacodyl (Dulcolax)

    Untersuchungen ergaben keinen Arzneistoff in der Muttermilch; keine Unverträglichkeit bei gestillten Säuglingen zu erwarten; Stillen ist ohne Einschränkungen möglich.

    Lactulose (Lactuverlan)

    Keine Berichte über Symptome bei gestillten Kindern unter mütterlicher Lactulose-Therapie; zählt zu den Laxantien der Wahl in der Stillzeit.

    Blähungen

    Simeticon/Dimeticon

    Dürfen in der Stillzeit verwendet werden; beide werden nicht aus dem Darm resorbiert, daher keine negativen Auswirkungen zu erwarten.

    Erbrechen

    Dimenhydrinat (Vomex A)

    Antihistaminikum, daher Symptome wie Sedierung oder Übererregbarkeit beim gestillten Säugling nicht ausgeschlossen; für einige Tage akzeptabel.

    Allergie

    Cetirizin

    Beim Stillen gelegentliche Einnahme möglich; keine nennenswerte Unverträglichkeit.

    Loratadin

    Symptome wie Unruhe, Sedierung, Mundtrockenheit und Tachykardien beim gestillten Säugling nicht völlig auszuschließen, jedoch eher unwahrscheinlich; neben Cetirizin Mittel der Wahl in der Stillzeit.

    Sonstige Antihistaminika: Fexofenadin, Azelastin, Dimetinden

    Bei langer Therapie Sedierung oder Übererregbarkeit beim gestillten Säugling möglich; Antihistaminika der Wahl sind Loratadin oder Cetirizin.

    Budesonid (inhalatives Glukokortikoid)

    Keine Symptome beim gestillten Säugling bekannt; Mittel der Wahl bei Asthma; geringe orale Bioverfügbarkeit, daher auch orale/rektale Anwendung für gestillten Säugling unbedenklich.

    Cromogcilinsäure

    Darf eingesetzt werden; geringe Resorption und kurze Halbwertszeit, daher vermutlich kaum Übergang in die Muttermilch.

    Kortison (Prednisolon, Prednison)

    Bei einmaliger Einnahme oder über kurzen Zeitraum auch bis zu 1g/Tag unbedenklich; bei langer, höherer Dosis besser 3-4 h nach Einnahme von Kortison nicht Stillen, ggf. Stillpause oder Abstillen, ärztliche Rücksprache ratsam; lokale äußere Anwendung unbedenklich; bis zu 10 mg/Tag nicht in der Milch nachweisbar.

    Hormonelle Verhütung

    Gestagenhaltige Hormonpräparate

    Nur gestagenhaltige Mittel in der Stillzeit möglich: Minipille, Dreimonatsspritze, Verhütungsstäbchen oder Hormonspirale.

    Östrogenhaltige Hormonpräparate

    Östrogen gelangt über die Muttermilch zum Kind und reduziert die Milchmenge: Vaginalring Pflaster oder Pille beim Stillen nicht geeignet!

    Herpes simplex, Zoster

    Aciclovir

    Stillen bei lokaler und systemischer Therapie möglich; mitunter im Serum von Säuglingen nachweisbar, aber keine Auffälligkeiten.

    Antidepressiva

    SSRI

    Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Sertralin sind die derzeit meistverordneten Antidepressiva. Sertralin gehört zu den Antidepressiva der Wahl in der Stillzeit.

    Manchmal hilft weder ein Hausmittel noch gibt es unbedenkliche Alternativen zu einem Medikament. Außerdem erfordern manche Erkrankungen zwingend eine längere oder dauerhafte Therapie oder den Einsatz eines für den Säugling schädlichen Medikaments. Folgende Präparate beziehungsweise Therapien erfordern daher eine Stillpause oder ein vollständiges Abstillen:

    • Zytostatika (bei Krebs - als Chemotherapie - oder bei Autoimmunerkrankungen))
    • Radionuklide
    • Opioide
    • Kombinationstherapien mit mehreren Psychopharmaka oder Antiepileptika, vor allem Kombinationen mit Lamotri­gin, Benzodiazepinen oder Lithium
    • Medikamente, die Jod enthalten wie jodhaltige Kontrastmittel
    • jodhaltige Desinfektionsmittel bei großflächiger Desinfektion

    Vertragen sich Stillen und Medikamente nicht, bedeutet das nicht zwangsläufig das endgültige Ende der Stillzeit. Viele Frauen legen während der Therapie vielmehr eine Stillpause ein. Wichtig ist dann, die Milchproduktion durch regelmäßiges Abpumpen aufrechtzuhalten. Die medikamentös belastete Milch schütten Sie fort. Ihr Kind bekommt stattdessen industriell hergestellte Milch. Vielleicht können Sie vor Therapiebeginn noch einen Vorrat an arzneimittelfreier Muttermilch abpumpen. Mit etwas Geduld gewöhnt sich das Baby nach der Stillpause wieder an die Brust.

    Manchmal reicht eine Stillpause nicht aus, etwa wenn Frauen, die stillen, Medikamente längerfristig oder dauerhaft einnehmen müssen. Dann kann ein Abstillen die bessere Lösung sein. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt!

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    Welche schmerzsalbe in der stillzeit

    Wissenschaftliche Standards:

    Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

    • Mußhat, K.: Mutter krank - Abstillen meist nicht nötig, in: Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 11/2013, unter: www.pharmazeutische-zeitung.de
    • Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin: www.embryotox.de (Abruf: 05.08.2021)
    • Schaefer C., Weber-Schoendorfer C.: Aktuelle Aspekte zum Arzneimitteleinsatz in Schwangerschaft und Stillzeit, in: Arzneimitteltherapie 2012; 30: 383-390, unter: www.arzneimitteltherapie.de
    • Smollich M., Jansen A.C.: Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit: Schnell und sicher beraten. Hippokrates Verlag, 5. Auflage, 2019