Welche medikamente helfen gegen akne

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Moderne Wirkstoffe können dabei helfen Akne zuverlässig zu bekämpfen und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Dabei können unterschiedliche Wirkstoffe zum Einsatz kommen, die helfen Akne in den verschiedenen Stadien und mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen zu heilen.

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Akne wird in der Regel mit Salben, Cremes oder anderen Medikamenten zum Auftragen auf die Haut behandelt.
  • Viele Wirkstoffe beeinträchtigen die Wirkung anderer auftragbarer Medikamente.
  • In besonders schweren Fällen müssen mitunter Antibiotika als Tabletten oder Pille verschrieben werden.

Es gibt viele moderne Wirkstoffe, die zur Behandlung einer Akne angewendet werden können. Denn es ist zu beachten, dass die Erkrankung unbehandelt zu irreversibler Narbenbildung führen kann.

Zu den Medikamenten die sich bei der Behandlung von Akne besonders bewährt haben zählen:

  • Zinkoxid
  • Salicylsäure
  • Natriumbituminosulfat
  • Azelainsäure
  • Benzoylperoxid

Salben und Cremes, die Zinkoxid oder Salicylsäure enthalten, lindern vor allem die entzündlichen Symptome.

Die Wirkstoffe kommen daher nicht nur bei Akne zum Einsatz, sondern unter anderem auch bei Haarbalgentzündungen, leichten Verbrennungen und Hautwunden.

Ein beliebtes Präparat dieser Wirkstoffe ist die Pyolysin-Salbe. Sie wird – je nach Ausprägung der Akne – ein- bis mehrmals täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und leicht einmassiert.

Zinkhaltige Produkte existieren auch zur oralen Einnahme. Salicylsäure kann auch in Form von Peelings angewendet werden. Regelmäßiges Peelings reduzieren die Anzahl an Komedonen und haben eine positive Wirkung auf Aknenarben.

Was ist bei der Anwendung von Zinkoxid und Salicylsäure zu beachten?

Es ist lediglich zu beachten, dass das in der Salbe enthaltene Zinkoxid die Wirkung anderer Arzneistoffe, die gleichzeitig auf dieselbe Hautpartie aufgetragen werden, vermindern kann. Außerdem sollte die Anwendung nie großflächig erfolgen.

Bei Jugendlichen besteht bei Anwendung Salicylsäure-haltiger Produkte möglicherweise das Risiko eines Reye-Syndroms, einer seltenen aber gefährlichen Erkrankung von Leber und Gehirn.

Akne entsteht in der Regel durch eine erhöhte Aktivität der Talgdrüsen. Genau hier setzen Medikamente mit dem Wirkstoff Natriumbituminosulfat an.

Sie reduzieren die Produktion von Talgdrüsensekret und können auf diese Weise zur Heilung von leichter bis mittelschwerer Akne beitragen.

Gängige Medikamente mit diesem Wirkstoff sind die Präparate Aknichthol Lotion und Ichtholan T Gel. Für Ichtholan T Gel wird eine Anwendung als Salbenverband empfohlen, so dass dieses Medikament nur bedingt zur Akne-Behandlung im Gesicht geeignet ist.

Die Lotion Aknichthol wird hingegen zweimal täglich auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen und kann daher auch im Gesicht angewendet werden.

Was ist bei der Anwendung von Natriumbituminosulfonat zu beachten? Auch hier sollten Sie berücksichtigen, dass Natriumbituminosulfat die Wirkung anderer Salben und Cremes beeinträchtigen kann.

Während der Anwendung von Aknichthol Lotion sollten daher keine anderen Substanzen auf die Haut aufgetragen werden.

Azelainsäure-haltige Cremes werden auch bei Rosacea eingesetzt. Sie wirken antibakteriell und verhindern ein überschießendes Wachstum der Hornzellen der Haut.

Dadurch verstopfen die Hautporen seltener und es können sich keine Komedone bilden. So wird auch die Narbenbildung verhindert.

Produkte mit Azelainsäure werden bei milder bis mittelschwerer Akne eingesetzt und sollten zweimal täglich angewendet werden. Bei schwererer Akneausprägung kann die Säure mit einer Antibiotikabehandlung kombiniert werden.

Was ist bei der Anwendung von Azelainsäure zu beachten?

Als Nebenwirkung können vor allem zu Beginn der Behandlung Hautreizungen auftreten.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Aknetherapien erhöht Azelainsäure nicht die Lichtempfindlichkeit der Haut und kann daher auch bei Sonnenexposition benutzt werden.

Salben, die den Wirkstoff Benzoylperoxid enthalten, können bei regelmäßiger Anwendung die Produktion von Talgdrüsensekret normalisieren und die Entfernung abgestorbener Hautzellen fördern.

Der wichtigste Effekt des Benzoylperoxids ist möglicherweise seine antimikrobielle Wirkung auf das Bakterium P. acnes, das für die entzündliche Komponente der Akne verantwortlich ist.

Bewährte Produkte sind unter anderem die Gele Aknefug Oxid, Akneroxid und Benzaknen, die jeweils in unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen erhältlich sind.

Bei leicht ausgeprägter Akne empfiehlt sich das milde Gel Aknefug Oxid mit einem Benzoylperoxid-Anteil von 3 %. Bei starker Akne wird vorzugsweise ein Medikament mit einem höheren Wirkstoffanteil von 5 oder 10 % verschrieben.

Die Präparate sollten ein- bis dreimal täglich angewendet werden.

Was ist bei der Anwendung von Benzoylperoxid zu beachten?

Eine gewisse Reizung der Haut, vor allem zu Beginn der Behandlung, ist üblich. Medikamente mit Benzoylperoxid können jedoch auch zu Überempfindlichkeiten sowie lokalen Hautreaktionen, wie Rötungen oder Juckreiz führen.

Die Tabletten sind in Deutschland nur mit einem Rezept des behandelnden Arztes erhältlich. Bei der Entscheidung für eine dieser Behandlungsmethoden sollte man sich genau bei seinem Arzt darüber informieren.

Es gibt auch rezeptfreie Tabletten, die eine sanftere Behandlung der Akne versprechen. Die Wirkung dieser natürlichen Mittel ist jedoch nicht medizinisch erforscht. Das sind zum Beispiel Zink-Tabletten, die Abhilfe bei Formen der Akne schaffen sollen, die durch einen Zinkmangel ausgelöst werden. Dieser Mangel sollte jedoch vorher durch einen Arzt untersucht werden, damit er anschließend mittels Nahrungsergänzungsmitteln gezielt wieder ausgeglichen werden kann. Ebenfalls soll die Einnahme von Pflanzen-Extrakten aus Brennnessel, Grüntee und Kurkuma in Tablettenform entzündungshemmend wirken.

Die Tabletten zur Aknebehandlung sollten immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden. Dies ist zum einen so, weil die Nebenwirkungen bei den Tabletten groß sein können. Hormonelle Präparate weisen das niedrigste Nebenwirkungsprofil auf und werden deshalb als Erstes zum Einsatz gebracht. Bei ausbleibendem Ergebnis werden Antibiotika probiert und als letzte Option die Retinoide.

Hormonelle Antiandrogene weisen ebenfalls Nebenwirkungen auf. Vor allem das Risiko für venöse Thromboembolien ist erhöht. Dabei bildet sich ein Blutgerinnsel in einer Vene, das sich loslösen und andere Gefäße verschließen und so die Blutversorgung des Gebietes gefährden kann. Diese Therapieform ist auf mindestens zwölf Monate ausgelegt. Weitere Informationen zu Arten, Wirkung, Einnahme und Risiken der Antibabypille finden sich hier.

Bei der Behandlung mit Antibiotika ist zu beachten, dass diese nicht als Dauerbehandlung eingesetzt werden sollten, da sich sonst Resistenzen entwickeln können. Die Behandlungsdauer liegt zwischen einem und drei Monaten. Infekte des oberen Respirationstraktes, erhöhte Lichtempfindlichkeit und gastrointestinale Symptome können als Nebenwirkungen der Behandlung mit Antibiotika auftreten.

Bei Isotretinoin können ebenfalls sehr starke Nebenwirkungen auftreten. Die Tabletten können Stimmungsschwankungen, bis zu hin Depressionen auslösen. Eine häufig als sehr unangenehm beschriebene Nebenwirkung ist das Austrocknen von Schleimhäuten wie der Nase oder den Lippen. Patienten müssen während der Behandlungsdauer das Sonnenlicht meiden. Prinzipiell werden zunächst eine topische Therapie und systemische Antibiotikatherapie versucht, bevor Isotretinoin zum Einsatz kommt. Des Weiteren darf Isoretinoin auf keinen Fall bei einer Schwangerschaft oder beim Stillen eingenommen werden, da dies unabhängig von der Dosis zu Missbildungen des Fötus führen kann.

Eine ausreichende Verhütung muss mindestens einen Monat vor Therapiebeginn begonnen werden und darf frühestens einen Monat nach Therapieende abgesetzt werden. Das wird bei regelmäßigen Arztbesuchen streng kontrolliert. Daher bietet sich in diesem Fall eine Kombination mit hormonellen Antiandrogenen, der Antibabypille, an. Sollte ein aktueller Kinderwunsch bestehen, kommen diese beiden Wirkstoffklassen nicht infrage. Auch müssen die Blutwerte regelmäßig kontrolliert werden.

Außerdem besteht bei allen systemischen Präparaten die Gefahr von Arzneimittelinteraktionen mit anderen Medikamenten. Das bedeutet, dass die gewünschte pharmakologische Wirkung mit der Einnahme zusätzlicher Medikamente verstärkt, abgeschwächt oder aufgehoben werden kann.

Ihr behandelnder Arzt kann die passende Therapie aufgrund möglicher Nebenwirkungen und Arzneimittelinteraktionen am besten einschätzen und das passende Präparat verschreiben.

Akne im Erwachsenenalter ist ein weitverbreitetes Problem, das die Betroffenen auch emotional sehr belasten und unbehandelt zu Narbenbildung führen kann.

Umso wichtiger ist es daher, möglichst rasch eine Akne-Behandlung zu beginnen – und zwar am besten mit gut erforschten, bewährten Wirkstoffen, die das natürliche Gleichgewicht der Haut wiederherstellen.

So können Sie sich schon bald über eine gesunde, glatte Haut erfreuen und Ihre Lebensqualität deutlich verbessern.

Akne ist eine weit verbreitete Hautkrankheit, die durch Mitesser, Pickel und Pusteln im Gesicht gekennzeichnet ist. Medizinisch wird zwischen verschiedenen Arten und Ursachen von Akne unterschieden.

In einigen Fällen lässt sich die Akne auch ohne Arzneimittel behandeln. Häufig können natürliche Mittel außerdem eine medikamentöse Therapie unterstützen.

Epiduo ist ein lichtdurchlässiges, leicht gelblich bis weißes Gel, das zur Behandlung von Akne eingesetzt wird. Durch seine Antimikrobielle Wirkung zählt es zu den am häufigsten verschriebenen Akne-Medikamenten.

Literaturverzeichnis: Medikamente Akne

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