Welche Lebensmittel darf man nicht roh essen

  • Gemüse ist ein wichtiger Bestandteil gesunder Ernährung
  • Einige Sorten enthalten giftige Stoffe, die erst durch Erhitzen neutralisiert werden
  • 8 Gemüsesorten, die vor dem Verzehr gekocht werden sollten

Gemüse ist gesund - doch das gilt in manchen Fällen nur, wenn es vor dem Verzehr gekocht wird. Nehmen Sie diese Sorten roh zu sich, kann das zu Gesundheitsproblemen führen. Im schlimmsten Fall wirken die Giftstoffe in der Rohkost sogar tödlich. Wir verraten dir, welche acht Gemüsesorten du auf keinen Fall roh essen solltest und wie du das Gift unschädlich machst. 

Gift in der Rohkost: Diese Sorten darfst du niemals roh essen

Neben Kartoffeln, Bohnen, Auberginen, Pilzen, Maniok, Holunderbeeren und Rhabarber, sollten Sie auch Zucchini auf keinen Fall roh essen. Denn es drohen gefährliche Vergiftungserscheinungen. Im schlimmsten Fall droht sogar der Tod. 

1. Kartoffeln

Kartoffeln solltest du auch niemals roh essen. Der Grund: Das in den rohen Kartoffeln enthaltene Solanin ist giftig. Das Solanin ist ein Glykoalkaloid und dient als natürlicher Giftstoff, der die Kartoffel schützen soll. Dieser Stoff steckt in erster Linie in der Schale und in neuen Trieben. Wurde eine Kartoffel vermeintlich falsch gelagert und treibt nun schon viele neue Triebe aus, sollte man sie besser wegschmeißen. Die Triebe einfach wegzuschneiden, ist nicht immer empfehlenswert, denn: Je mehr junge Triebe die Kartoffel hat, umso mehr Solanin befindet sich in der Knolle. 

Der Konsum von giftigem Solanin zeigt sich in Brechreiz, Durchfall und Bauchschmerzen. Durch das Kochen verfliegt das Solanin zum Großteil. Interessant: Süßkartoffeln können Sie ohne Probleme roh verzehren, da diese nicht mit der Kartoffel verwandt sind. 

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2. Auberginen

Ähnlich wie bei den Kartoffeln ist es auch bei den Auberginen. Auch sie enthalten den giftigen Bitterstoff Solanin, der durch das Kochen unschädlich gemacht werden kann. Bei den Auberginen handelt es sich um Nachtschattengewächse, welche in der Regel alle Solanin bilden. Bei manchen modernen Züchtungen findet man kaum Nachweis auf diesen giftigen Stoff, sodass diese Auberginen auch roh verzehrt werden können. Das wird jedoch kaum einer tun, da Auberginen roh ungenießbar schmecken.

Früher war es Gang und gäbe, die Aubergine vor der Zubereitung zu salzen, damit sie die Bitterstoffe verliert. Heutzutage ist das allerdings nicht mehr notwendig, da die neuen Züchtungen sehr wenige enthalten. Allerdings wird die Aubergine durch das Salzen weicher und bekommt eine angenehmere Konsistenz. 

3. Bohnen

Die Verbraucherzentrale Bayern rät davon ab, rohe Bohnen zu verzehren.  Denn der Konsum von in ungekochten Bohnen enthaltenem Phasin kann zu Vergiftungserscheinungen führen.  Das Phasin ist eine giftige Eiweißverbindung, die allerdings durch das Kochen unschädlich gemacht werden kann. Wer die Bohnen mindesten zehn Minuten in kochendes Wasser wirft, muss sich keine Sorgen mehr machen. Das Bohnen-Wasser sollte dann allerdings auch weggeschüttet werden, denn das Solanin befindet sich nun darin. 

Die folgen von roh verzehrten Bohnen sind Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Zu viele roh verzehrte Bohnen können allerdings auch tödlich enden. Besonders gefährdet sind Kinder, da sie wenig wiegen. 

4. Pilze

Manche Pilze sind roh essbar - andere hingegen nicht. In aller Regel sind Kulturpilze, wie etwa Champignons oder Shiitake, auch roh verzehrbar. Pilze, die wild im Wald wachsen, müssen meist noch zubereitet werden, damit sie ungiftig werden. Gerade der Hallimasch sorgt für viele Pilzvergiftungen in Deutschland. Durch das Garen der Pilze* machen Sie zudem den Fuchsbandwurm unschädlich. Zu den Pilzen, die nur gekocht verzehrt werden sollten, zählen:

  • Hexenröhrling
  • Maronenpilz
  • Perlpilz
  • Rotkappen
  • Morcheln
  • Milchbratling
  • Hallimasch
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5. Rhabarber

Rhabarber ist vor allem für all diejenigen giftig, die unter Gicht oder Nierenerkrankungen leiden. Für die Giftigkeit sorgt die enthaltene Oxal-Säure, die jedoch für gesunde Menschen unschädlich ist - zumindest in den Mengen, die üblicherweise im Rhabarber enthalten sind. Bei der Ernte gilt: Je später im Jahr der Rhabarber geerntet wird, desto mehr Oxal-Säure enthält er. Und desto giftiger ist er für vorerkrankte Menschen. Gut zu wissen: In den Blättern steckt mehr Oxal-Säure als in den Stangen.

6. Holunderbeere

Sogar die Holunderbeere soll giftig sein? Ja, sie enthält das Gift Sambunigrin. Das kann zu Erbrechen, Durchfall und Übelkeit führen. Erst durch das Erhitzen der Beeren verliert das Sambunigrin seine Giftigkeit, weshalb du Holunderbeeren niemals roh verzehren solltest. Die Beeren folgen auf die Holunder-Blüte, welche zwischen Mai und Juni zu bestaunen ist. Ebenso wie die Beeren kann man auch die Blüten verarbeiten - zum Beispiel zu leckerem Sirup.

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7. Maniok

In vielen Teilen der Welt, beispielsweise in Südamerika, Afrika und Asien, ist die Maniokknolle eine der Hauptnahrungsmittel, ähnlich wie bei uns die Kartoffel. Aus diesem Grund wird die Knolle auch "Tropenkartoffel" genannt. Sie zählt zu den Wolfsmilchgewächsen und hat ihren Ursprung in Brasilien.

Roh sollten Sie die Maniokknolle niemals verzehren, denn sie enthält Blausäure. Genau genommen Linamarin, ein Blausäureglykosid, welches mit dem Enzym Linase fusioniert, wodurch Blausäure produziert wird. Beim Kochen wird das Gift jedoch unschädlich gemacht, das Kochwasser sollte man dennoch wegschütten.

Sonderfall Zucchini

Zucchinis sind ein Spezialfall: Rohe Zucchini sind besonders gesund. Zu diesem Schluss kommen auch die Experten von Öko-Test. Das liegt daran, dass das Kürbisgewächs roh mehr Vitamine und Nährstoffe enthält, als in der gegarten Variante. Besonders viel gesunde Stoffe stecken in der Schale, weshalb sich der Verzehr von unbehandelten Bio-Zucchini empfiehlt.

Sollte die rohe Zucchini jedoch bitter schmecken, lasse besser die Finger davon. Der bittere Geschmack stammt von Cucurbitacinen, die giftige Bitterstoffe sind. Diese dienen dem Selbstschutz der Zucchini, der heutzutage fast vollständig weggezüchtet wurde. Ist die Zucchini-Pflanze allerdings einer großen Trockenheit ausgesetzt, können sich die Cucurbitacine trotzdem entwickeln. Schon in geringen Mengen führen sie zu Brechreiz, Durchfall oder Magenverstimmungen. In Extremfällen allerdings auch zum Tod.

Wichtig: Schmeckt die Zucchini bitter, sollte man sie sofort entsorgen, denn auch wenn du das Gemüse kochst, verliert es seine Giftigkeit nicht

Fazit: So gefährlich ist die giftige Rohkost

Dass Kartoffeln nicht roh gegessen werden sollten, ist vielen Menschen bereits bekannt. Doch dasselbe gilt auch für Bohnen, Maniok, Auberginen, Holunderbeeren, Pilze, Rhabarber und sogar für manche Zucchini. Diese Gemüsesorten* enthalten alle Gifte, die zu Unwohlsein, Erbrechen und Durchfall führen können, im schlimmsten Fall sogar zum Tod

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Es gibt einige Gemüse- und Fleischsorten, die – roh verzehrt – in bestimmten Mengen giftig sind. Kocht oder gart man sie ausreichend lang, sind die folgenden sieben Lebensmittel unbedenklich und gesund. Das Erhitzen tötet Keime ab und wandelt die gefährlichen Stoffe in bekömmliche um.

1. Rhabarber

Die im Rhabarber enthaltene Oxalsäure, die sich vor allem in Blättern oder spät geerntetem Gemüse befindet, ist für den Menschen nicht gut bekömmlich und kann zu schweren Magen-Darm-Problemen führen. Dabei gilt: je saurer der Geschmack, desto höher der Anteil an Oxalsäure.

Aber keine Sorge: Diese Säure kommt auch in anderen Obst- und Gemüsesorten vor, im Spinat zum Beispiel, und ist in sehr geringen Mengen für gesunde Erwachsene nicht schädlich.

2. Kartoffeln

In rohen Kartoffeln ist das Alkaloid Solanin enthalten, eine giftige Verbindung, die sich vor allem unter der Schale befindet. Der Geschmack ist sehr bitter, und das rohe Gemüse lässt sich nur schwer verdauen. Bei einer Vergiftung kann es zu Übelkeit, Atemproblemen, Kreislaufstörungen und Durchfall kommen.

Nach dem Kochen wird die Kartoffel nicht nur bekömmlich, sondern schmeckt durch die umgewandelte Stärke auch süsser.

3. Poulet

Rohes Fleisch, ebenso Fisch, birgt das Risiko einer Keimbelastung. Insbesondere Pouletfleisch sollte nie roh gegessen werden, da neben Salmonellen vor allem Campylobakter-Keime auf diesem Fleisch zu finden sind. Diese sorgen für Bauchschmerzen, Fieber und eine bakterielle Darmentzündung.

Empfohlen wird, Pouletfleisch vor dem Verzehr für mindestens zwei Minuten auf 70 Grad zu erhitzen.

4. Wildpilze

Anders als Champignon-Zuchtpilze sind andere Wildpilze nicht für den rohen Verzehr geeignet. Viele Arten sind in roher Form noch giftig und erst nach dem Erhitzen geniessbar, so beispielsweise Pfifferlinge, Maronen-Röhrlinge und Hallimasche. Zudem können Wildpilze den gefährlichen Fuchsbandwurm übertragen und müssen vor der Zubereitung gut geputzt oder geschält werden.

5. Grüne Bohnen

Vorsicht: Wer grüne Bohnen roh isst, muss mit Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall und Erbrechen rechnen. In grösseren Mengen können sie sogar tödlich sein. Das in ihnen enthaltene Phasin verklebt die roten Blutkörperchen.

Gekocht sind grüne Bohnen durch Aminosäuren, Vitamine (B2, B6, C, E), Kalzium, Kalium, Folsäure und Eisen aber sehr gesund und zudem kalorienarm.

6. Mangold

Mangold, auch Krautstiel genannt, hat einen hohen Gehalt an Nitrat und Oxalsäure, sodass man sie nie in rohem Zustand verspeisen sollte. Andernfalls treten schnell Symptome wie Bauchkrämpfe und Durchfall auf.

Auch wichtig ist, den Mangold – ähnlich wie Spinat – nach dem Kochen nicht erneut aufzuwärmen, sonst verwandelt sich das Nitrat in Nitrit und löst starke Bauchschmerzen aus.

7. Schwarzer Holunder

Durch die Pflanzengifte Lektine und cyanogene Glycoside ist roher, schwarzer Holunder giftig für den Menschen. Der Verzehr kann zu Erbrechen, Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen führen.

Die Beeren sollten auf mindestens 80 Grad erhitzt werden, bevor man sie bedenkenlos verzehren kann.

Bei Fragen rund um das Thema Vergiftung und Prävention kann man sich bei der Tox Info Suisse informieren. Besteht ein Vergiftungsverdacht, ist der Service 24 Stunden unter der Telefonnummer 145 telefonisch erreichbar.

Was tun bei einer Vergiftung?

Bei Verdacht auf eine akute Vergiftung, bei der Körperfunktionen durch die Aufnahme eines gefährlichen Lebensmittels oder unbekannten Wirkstoffes bereits gestört sind, ist schnelles Handeln gefragt:

  • beim Verdacht auf Vergiftung den Giftnotruf 145 anrufen, oder bei starken Beschwerden oder Bewusstlosigkeit den Notruf 144 wählen
  • Anweisungen des Notrufs folgen
  • ruhig bleibengesund
  • den Betroffenen warm halten
  • bei Bewusstlosigkeit Betroffenen in stabile Seitenlage legen
  • in wachem Zustand Betroffenen angenehm positionieren
  • lebenswichtige Funktionen und Bewusstseinszustand überwachen
  • wenn nötig beatmen (gegebenenfalls mit Folie zum Selbstschutz vor Vergiftung)
  • Reste der verzehrten Nahrung/des Gifts aufbewahren
  • kein Erbrechen hervorrufen
  • unterstützen, falls der Betroffene von selbst erbricht
  • keine Milch verabreichen, da sie die Aufnahme von Giftstoffen begünstigen kann
  • nur nach Rücksprache mit Notruf Wasser in kleinen Mengen verabreichen

Bei Verdacht auf eine akute Vergiftung, bei der Körperfunktionen durch die Aufnahme eines gefährlichen Lebensmittels oder unbekannten Wirkstoffes bereits gestört sind, ist schnelles Handeln gefragt:

  • beim Verdacht auf Vergiftung den Giftnotruf 145 anrufen, oder bei starken Beschwerden oder Bewusstlosigkeit den Notruf 144 wählen
  • Anweisungen des Notrufs folgen
  • ruhig bleibengesund
  • den Betroffenen warm halten
  • bei Bewusstlosigkeit Betroffenen in stabile Seitenlage legen
  • in wachem Zustand Betroffenen angenehm positionieren
  • lebenswichtige Funktionen und Bewusstseinszustand überwachen
  • wenn nötig beatmen (gegebenenfalls mit Folie zum Selbstschutz vor Vergiftung)
  • Reste der verzehrten Nahrung/des Gifts aufbewahren
  • kein Erbrechen hervorrufen
  • unterstützen, falls der Betroffene von selbst erbricht
  • keine Milch verabreichen, da sie die Aufnahme von Giftstoffen begünstigen kann
  • nur nach Rücksprache mit Notruf Wasser in kleinen Mengen verabreichen

So vermeiden Sie Lebensmittelvergiftung auf der Grillparty

Mit den wärmeren Temperaturen wird oft im Garten gegessen. Da sind jeweils feine Salate und Desserts dabei, die leider leicht verderblich sind. Worauf muss man achten, damit das Sommerritual im Nachhinein nicht zum Fiasko wird?