Die beobachteten Klimaveränderungen bringen Folgen mit sich, nicht nur für Ökosysteme und Wirtschaftssektoren, sondern auch für unsere Gesundheit und unser Wohlergehen in Europa. Alle Regionen Europas sind vom Klimawandel betroffen, die Auswirkungen sind jedoch nicht überall gleich. Unsere Karte zeigt, wie sich der Klimawandel auf Ihre Region auswirken kann
© picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow 25.01.2021, 12:11 Uhr Fast eine halbe Million Menschen starben seit 2000 weltweit durch extreme Wetterereignisse. Auch Industrieländer sind zunehmend betroffen.
Bei extremen Wetterereignissen sind laut einer Studie in den vergangenen 20 Jahren fast eine halbe Million Menschen ums Leben gekommen. Ereignisse wie heftige Stürme, Fluten und Hitzewellen hätten zudem seit dem Jahr 2000 wirtschaftliche Schäden in Höhe von 2,56 Billionen Dollar (rund 2,1 Billionen Euro) verursacht, hieß es in einem am Montag anlässlich des internationalen Klimaanpassungs-Gipfels veröffentlichten Berichts der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. Am härtesten treffe es Entwicklungsländer, doch auch Deutschland befinde sich unter den 20 am stärksten betroffenen Ländern. Jetzt kostenlos testen!Bei der Untersuchung von mehr als 11.000 extremen Wetterereignissen seit Beginn des Jahrhunderts gab es dem Bericht zufolge fast 480.000 Todesopfer. Die meisten Menschen starben demnach in Puerto Rico, Myanmar und Haiti. Auch Industrieländer seien aber zunehmend betroffen. So komme Deutschland mit mehr als 10.700 Todesopfern besonders bei Hitzewellen sowie wirtschaftlichen Schäden von durchschnittlich 4,27 Milliarden Dollar pro Jahr an 18. Stelle weltweit. Im Pariser Klimaabkommen hatten sich 2015 wohlhabendere Länder verpflichtet, 100 Milliarden Dollar pro Jahr an ärmere Staaten für Klimaschutz und -anpassung zu zahlen. Nach aktuellen Studien liegen die tatsächlichen Zahlungen jedoch weit darunter. Ärmere Staaten, "die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, benötigen nun dringend finanzielle und technische Unterstützung", erklärte David Eckstein, einer der Autoren des Klima-Risiko-Index von Germanwatch. Im Pariser Abkommen sind 50 Milliarden Dollar jährlich für die Anpassung an Folgen des Klimawandels wie Überflutungen und Dürren vorgesehen. Durch eine Zunahme von Wetterkatastrophen in den vergangenen Jahren schätzt die UN den jährlichen Bedarf aktuell jedoch bereits auf 70 Milliarden Dollar pro Jahr. Derzeit seien jedoch nur 30 Milliarden Dollar verfügbar. [Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.] Bis 2030 könnte der Bedarf laut einer im Januar veröffentlichten UN-Studie auf bis zu 300 Milliarden steigen. Bis 2050 könnten pro Jahr 500 Milliarden Dollar für Anpassungen an Wetterextreme nötig werden. Im Klima-Risiko-Index von Germanwatch gehören acht der zehn meistbetroffenen Staaten zur Gruppe der Länder mit niedrigen oder niedrigen mittleren Einkommen pro Kopf. "Eine Reihe von Ländern wie Haiti, die Philippinen oder Pakistan werden mittlerweile so oft von Wetterextremen heimgesucht, dass sie kaum noch in der Lage sind sich von den einzelnen Katastrophen zu erholen", erklärte Vera Keunzel von Germanwatch.
Germanwatch erstellt den Globalen Klima-Risiko-Index seit 2006 jährlich mit Daten des Rückversicherers Munich Re sowie des Internationalen Währungsfonds (IWF). (AFP) Auf der Erde wird es immer wärmer. Allein in den letzten hundert Jahren ist die durchschnittliche Temperatur um knapp ein Grad Celsius gestiegen. Grund für diese Erwärmung ist vor allem der gestiegene Anteil an Kohlendioxid in der Luft. Diesen CO2-Anstieg verursachen hauptsächlich die Industriestaaten durch das Verbrennen von Öl, Gas und Kohle. Fabrik-LandschaftQuelle: ColourboxDie Verbrennung von Öl, Gas und Kohle verstärkt den Treibhauseffekt Quelle: Colourbox Eine schützende Wirkung auf das Klima haben dagegen Pflanzen. Sie können Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen und bei der Fotosynthese in organische Verbindungen umwandeln. Besonders viel Kohlendioxid speichern die tropischen Wälder. Weil in den Tropen aber große Waldflächen gerodet werden, wird diese Speicherfunktion immer kleiner. Denn wo kein Baum mehr steht, wird auch kein Kohlendioxid mehr aus der Luft entnommen. Der Treibhauseffekt verstärkt sich, die Atmosphäre erwärmt sich. Wälder können Kohlendioxid speichernQuelle: Colourbox Werden wir also im Winter bald im Badesee schwimmen statt Schlitten zu fahren? Schwer vorherzusagen. Um wie viel Grad Celsius die Erde sich in Zukunft aufheizt, versuchen Wissenschaftler mit Hilfe von Computermodellen zu errechnen. Laut dieser Modelle könnte bis zum Jahr 2100 die Durchschnittstemperatur auf der Erde um weitere ein bis sechs Grad steigen. Wie die Temperaturkurve tatsächlich verlaufen wird, ist vor allem davon abhängig, ob der Anteil an Kohlendioxid weiter steigt. Quelle: Colourbox Schwerwiegende Folgen des Klimawandels sind schon jetzt zu erkennen: Die Eismassen schmelzen, der Meeresspiegel steigt, Unwetter und Dürren nehmen zu. Umso wichtiger ist es, den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren, vor allem den des CO2. Denn dieses Spurengas bleibt in der Atmosphäre lange erhalten. Nur, wenn wir weniger davon in die Atmosphäre blasen, kann der menschengemachte Klimawandel zumindest verlangsamt werden. Zeichen des Klimawandels: Die Eismassen der Arktis schrumpfenQuelle: Colourbox Einige Industriestaaten haben sich darum verpflichtet, ihren Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren und bestimmte CO2-Werte nicht zu überschreiten. Doch trotz einer ganzen Reihe von Klimagipfeln ist es der Weltgemeinschaft noch nicht gelungen, den Anstieg von Kohlendioxid in der Luft zu bremsen. Maßnahme zum Klimaschutz: WindkraftQuelle: Colourbox
Der Klimawandel wird in Zukunft unser aller Leben verändern. Etliche Menschen werden aufgrund der Folgen aus ihren Heimatländern fliehen. Laut Greenpeace soll es bis zum Jahr 2040 200 Millionen Klima-Flüchtlinge geben. Der Grund für ihre Flucht: Umweltveränderungen und Naturkatastrophen.
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Nirgendwo steigen die Temperaturen so stark, wie in der russischen Arktis. Riesige Krater wie der in Jakutsk sind die Folge. Reporter Niko Karasek hat herausgefunden, wieso immer mehr dieser Krater entstehen und wie die Einheimischen damit umgehen.
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