Welche krebsarten sind am gefährlichsten

Krebs kann in den verschiedensten Organen des Körpers auftreten und geht von verschiedenen Zellarten aus. Ausgangspunkt der meisten Krebskrankheiten sind die inneren und äußeren Körperoberflächen.

Die Grafik gibt einen Überblick, welche Krebsarten je nach Geschlecht am häufigsten auftreten. Informationen zu den einzelnen Lokalisationen lassen sich über die Navigation ansteuern.

Welche krebsarten sind am gefährlichsten
Welche krebsarten sind am gefährlichsten
Prozentualer Anteil der häufigsten Tumorlokalisationen an allen Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2018 (ohne nicht-melanotischen Hautkrebs)

Mit dem Krankheitsbild Krebs geht häufig ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben einher. Das zeigt eine Datenauswertung unseres Bestands an Leistungsempfängern aufgrund einer Berufsunfähigkeitspolice (BU) aus den vergangenen zehn Jahren – mit zum Teil deutlichen Unterschieden zwischen den Geschlechtern.

  • Bei Frauen zwischen 21 und 30 Jahren ist Krebs bei 9 % aller BU-Leistungsfälle die Krankheitsursache – und damit ein doppelt so hoher Anteil wie bei den Männern (knapp 4 %). 
  • Im Alter zwischen 31 und 40 Jahren sind Frauen mit 15 % anteilsmäßig sogar dreimal so häufig von Krebs als BU-Ursache betroffen wie Männer (5 %).
  • Bei den Männern zwischen 51 und 60 Jahren steigt der prozentuale Anteil von Krebs als BU-Ursache mit 11 % zwar an, trotzdem ist bei Frauen mit 16 % Krebs deutlich häufiger der Grund für eine Berufsunfähigkeit.

„Erfreulicherweise beobachten wir für viele Krebsarten eher rückläufige Erkrankungsraten, aber trotzdem steigt die Gesamtzahl der Krebserkrankungen aufgrund der Alterung der Gesellschaft“, so die Aussage von Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), in der Pressemeldung „Neue Zahlen zu Krebs in Deutschland“ vom 17.12.2019.

Das RKI schätzt dabei, dass 2016 in Deutschland rund 492.000 Menschen neu an Krebs erkrankten. Etwa die Hälfte der bösartigen Tumore betraf Brust (68.900), Prostata (58.800), Dickdarm (58.300) und Lunge (57.500). Für das Jahr 2020 sagen Fachleute einen Anstieg auf rund 510.000 Krebsneuerkrankungen voraus. Vergleicht man die Zahlen mit der Lage im Jahr 1970, hat sich die Zahl der Betroffenen fast verdoppelt. Doch ein genauerer Blick auf die Zahlen zeige laut RKI auch, woran das liegt: Zum einen gibt es einen Rückgang an anderen Erkrankungen, die früher lebensbedrohlich waren. Zum anderen gilt: Je älter man wird, desto höher wird auch das Risiko, Krebs zu bekommen. Denn viele Krebsarten entstehen erst im fortgeschrittenen Alter, wenn Zellen und Gewebe bereits einen verminderten Stoffwechsel aufweisen. Daneben spielen auch (ungesunde) Lebensstilfaktoren eine Rolle.

Krebs ist hierzulande die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach Angaben des RKI erkrankt in Deutschland fast jeder Zweite an Krebs: Bei Frauen beträgt das Lebenszeitrisiko 42,6 %, bei Männern 47,5 %.
In Deutschland überlebten derzeit 65 % aller an Krebs erkrankten Menschen für mindestens fünf Jahre. Damit sei Deutschland zwar international weit vorn. Das bedeute aber auch, „dass 35 % aller Mitbürger, die an Krebs erkranken, eben nicht fünf Jahre überleben“, so der Chef des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), Michael Baumann, in der Pressemitteilung des DKFZ vom 03.09.2018.

  • Wie viele Menschen sterben in Deutschland jährlich an Krebs?
  • An welchen Krebsarten sterben die meisten Menschen?
  • Sind alle Krebsarten tödlich? Welche kann man so gut wie nicht behandeln?
  • Welche Vorsorge kann man treffen?
  • Wie wahrscheinlich ist es, an Krebs zu erkranken?

Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten von Krebs. Während einige gut behandelbar sind, sind andere kaum bis gar nicht heilbar. Welche Art von Krebs ist die gefährlichste? Und wie schützt man sich dagegen?

Die häufigsten und tödlichsten Krebsarten

Es gibt mehr als 300 bekannte Krebsarten. Zu den häufigsten gehören Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Hautkrebs und Gebärmutterhalskrebs. Doch nicht immer ist die Diagnose Krebs ein Todesurteil. Generell gilt hier: Je früher er diagnostiziert wird, umso höher sind die Heilungschancen. Und je eher man die Anzeichen erkennt, desto besser.  Doch immer noch fordert diese Krankheit viele Todesopfer, neben den Herz- und Kreislauferkrankungen gehört Krebs zu den Krankheiten mit der höchsten Todesrate. 2020 starben in Deutschland 239600 Menschen an Krebs. Dabei war die am häufigsten vorkommende Krebsart der Lungen- bzw. Bronchialkrebs mit 44786 Todesopfern, das sind 19,4 Prozent. Dahinter folgt der Bauchspeicheldrüsenkrebs mit 8,2 Prozent (18922 Tote) und der Brustdrüsenkrebs mit 8 Prozent (18591 Tote). Wenn man sich jetzt die Mortalitätsrate, also die Anzahl der Gestorbenen im Verhältnis zu den Erkrankten, ansieht, erhält man ein leicht anderes Bild. Hier ist der Speiseröhrenkrebs mit einer Rate von circa 90 Prozent mit am tödlichsten, allerdings ist hier auch die Anzahl der Erkrankten niedriger. Bei Lungenkrebs ist die Rate bei etwa 80 bis 85 Prozent. Die aggressivste Krebsart ist aber der Hirntumor, wobei man hier noch unterscheiden muss. Krebs im Hirn kommt eher selten vor, mit gerade mal zwei Prozent. Hier sind Kinder am häufigsten betroffen, aber die Heilungsraten erreichen mehr als 90 Prozent. Bei Erwachsenen hingegen ist es meist das sogenannte Glioblastom, der bösartigste der Tumore. Dieser Tumor wächst rasend schnell, er verdoppelt seine Größe etwa alle 50 Tage. Die Mortalitätsrate in diesem Fall: 95 Prozent.

Mittlerweile lassen sich viele Krebsarten heilen. Dies wird im Allgemeinen als Überlebensrate bezeichnet und bezieht sich auf einen Zeitraum von fünf Jahren. Man geht davon aus, dass, wenn man fünf Jahre nach der Diagnose noch lebt, es eher unwahrscheinlich ist, dass es zu einem Rückfall kommt und die Wahrscheinlichkeit, dass man geheilt ist, sehr hoch ist. Einige Krebsarten lassen sich relativ gut heilen. Eine relative Überlebensrate von mehr als 90 Prozent haben junge Männer mit Hodenkrebs, Männer mit Prostatakrebs und Menschen mit schwarzem Hautkrebs. Eine Überlebensrate von über 80 Prozent haben Menschen mit Schilddrüsenkrebs, Menschen mit Morbus Hodgkin (Lymphdrüsenkrebs) und Frauen mit Brustkrebs. Allerdings beziehen sich all diese Zahlen nur auf die Chance, zu überleben. Das hängt auch von verschiedenen Faktoren ab. Wann wurde der Krebs entdeckt? In welchem Stadium befand er sich? Konnte der Tumor komplett entfernt werden oder hatten sich bereits Metastasen gebildet? Wie ist der Allgemeinzustand des Patienten? 

Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an Krebs zu erkranken? Laut RKI erkrankt in Deutschland fast jeder zweite an Krebs. Bei Frauen beträgt das Risiko 42,6 Prozent, bei Männern 47,5 Prozent. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht von einer Verdopplung der Krebserkrankungen bis 2040 aus. Gründe dafür könnten die wachsende und älter werdenden Bevölkerung sein, aber auch gewisse Lebensstilfaktoren. 

Welche Risikofaktoren begünstigen Krebs? Und wie kann man sich schützen?

Laut Expertenschätzung können 40 Prozent der Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass Krebspatienten ihre Krankheit selbst verschuldet haben. Zu viele Faktoren spielen eine Rolle, doch mit einer gesünderen Lebensweise kann man unter Umständen vorbeugen. Dazu gehören:

  • Bewegung. Körperlich aktive Menschen erkranken nachweislich seltener an Tumoren des Dickdarms, der Gebärmutterschleimhaut und der Brust. Bei anderen Krebsarten vermutet man einen Zusammenhang.
  • Auf sein Gewicht achten: Laut Studien erhöht starkes Übergewicht das Risiko für 13 Krebsarten, darunter Bauchspeicheldrüsenkrebs, Speiseröhrenkrebs, Darmkrebs und Nierenkrebs. 
  • Die Ernährung: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst sollte man vermehrt zu sich nehmen. Wenig rotes Fleisch und auch verarbeitete Fleischwaren sind sinnvoll. Ballaststoffreiche Nahrung soll das Darmkrebsrisiko senken.

Einen wirksamen Schutz vor allen Krebsarten gibt es nicht. Ob eine Heilung möglich ist, das hängt auch, wie bereits erwähnt, davon ab, wie früh man ihn erkennt und in welchem Stadium er sich befindet. Bei folgenden Symptomen oder Veränderungen sollte man möglichst schnell einen Arzt aufsuchen:

  • tastbare Schwellungen, Verhärtungen oder Knoten auf der Haut, Schleimhaut oder in Weichteilen, oft ohne Schmerzempfindung, Veränderungen an Brust oder Hoden
  • Schmerzen ungeklärter Herkunft
  • Vergrößerung von Lymphknoten in den Achselhöhlen, den Leisten oder am Hals
  • anhaltender Husten oder Veränderung eines lange bestehenden Hustens sowie ständiger Hustenreiz, blutiger Auswurf beim Husten
  • chronische Heiserkeit, Atemnot
  • anhaltende Schluckbeschwerden
  • Veränderungen der Haut, Leberflecken und Warzen hinsichtlich ihrer Größe, Form und Farbe, Gelbsucht, fleckig gerötete Handinnenflächen oder Lebersternchen (spinnenartig erweiterte Äderchen in der Haut)
  • Blut in der Samenflüssigkeit, Blutungen nach den Wechseljahren oder Schmierblutungen zwischen den Regelblutungen
  • Veränderungen beim Stuhlgang oder Urinieren, z.B. Schmerzen, Beimengungen von Blut, vermehrter Harndrang oder schwacher, unterbrochener Harnfluss
  • ungewöhnliche und anhaltende Veränderungen der Verdauungsgewohnheiten
  • ungewöhnliche Blutungen oder Ausscheidungen aus Mund, Nase, Darm, Harnröhre oder Vagina
  • anhaltendes Aufstoßen und Erbrechen
  • anhaltende Appetitlosigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Blässe und Blutarmut, ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall
  • Fieber, Schweißausbrüche, Schwindelgefühl oder Herzrasen, neu auftretende Kopfschmerzen
  • Sehstörungen
  • Krampfanfälle
  • nicht oder schlecht heilende Wunden

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Prinzipiell sollte man bei ungewöhnlichen Beschwerden einen Arzt konsultieren. Lesetipp: Erste Anzeichen für Krebs: So warnt dich dein Körper frühzeitig vor der gefährlichen Erkrankung

Welche Vorsorgemöglichkeiten gibt es?

Die Krankenkassen bezahlen, meist abhängig vom Alter, diverse Vorsorgeuntersuchungen. Leider lassen sich nicht alle Krebsarten in einer Früherkennung diagnostizieren. Im Wesentlichen besteht die Krebsvorsorge in der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs, Hautkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs. Diese Untersuchungen werden ab einem bestimmten Alter vorgenommen und sind für den Versicherten kostenfrei.

Amazon-Buchtipp: Krebszellen mögen keine Himbeeren - Nahrungsmittel gegen Krebs

So werden Frauen ab 20 Jahren beim Frauenarzt bei einer Genitaluntersuchung mit Abstrich etc. untersucht, ab 30 Jahren ergänzt die Krebsvorsorge der Brust, mit 35 wird auf Hautkrebs untersucht und ab 50 Jahren kommt die Untersuchung auf Darmkrebs dazu. Bei Männern beginnt die Krebsvorsorge mit 35 Jahren mit der Untersuchung auf Hautkrebs, mit 45 kommen Prostata und Genital dazu und mit 50 die Darmkrebsvorsorge. 

Die meisten Arztpraxen bieten darüber hinaus noch entgeltliche Zusatzleistungen. Diese individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) werden vom Arzt direkt mit dem Patienten abgerechnet und von den Kassen nicht übernommen. Ob und welche sinnvoll sind, muss mit dem Arzt besprochen werden. 

Fazit

Krebs ist nicht unbedingt ein Todesurteil. Je früher er erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Doch dazu gehört auch, dass man sich mit der Krankheit, dem eigenen Verhalten und auch mit seinem Körper auseinandersetzt. Nicht vergessen werden sollten die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen.

Die Themen "Krebs-Erkrankungen", "Vorsorge" und "Behandlungsmöglichkeiten" interessieren dich? Hier findest du weitere Informationen: 

Artikel enthält Affiliate Links

*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Einkaufswagen-Symbol beziehungsweise einem Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst bzw. darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.