Welche dicke sollte laminat haben

Welcher Laminat hat gute Qualität? Woran die Qualität von Laminat erkennen? Laminat kostet im Durchschnitt halb so viel wie Fertigparkett. Dass das eigene Laminat eine gute Qualität aufweist, ist trotzdem für viele Menschen beim Fußbodenkauf wichtig. Logisch, die Entscheidung für einen neuen Bodenbelag ist nie einfach. Daher haben wir fünf wichtige Punkte zusammengefasst, die Ihnen dabei helfen zu entscheiden, welche Laminat-Qualität für Sie die Richtige ist.

Laminat-Qualität: Worauf achten?

Laminat-Qualitäten lassen sich nicht nur durch die Nutzungsklassen beziffern. Bei der Qualität spielen auch Faktoren, wie die Laminatstärke, Dekore und Optiken, verschiedene Klick- bzw. Verlegesysteme sowie individuelle Eigenschaften eine wichtige Rolle. Lernen Sie im Folgenden die fünf wichtigen Qualitätsmerkmale kennen!

1. Laminatstärke – Je dicker, desto besser?

Ja, denn generell gilt: Je dicker das Laminat, desto besser auch die Qualität. Dickeres Laminat bringt ein besseres Quell- und Schwindverhalten mit sich und garantiert größere Profilstabilität.

Die Stärke bzw. Dicke wird in Millimetern angegeben. Bei Laminat-Fußböden gibt es Stärken von 6mm bis 12mm. Laminatfußboden mit einer Stärke von 6mm ist für Räume ausreichend, die kaum genutzt werden – für eine normale Beanspruchung jedoch nicht ausgelegt. Auch schwächelt hier die Verbindung: Die Feder ist dünner und damit labiler. Für den privaten Wohnbereich und Hausgebrauch reichen bereits 7mm völlig aus. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass Ihre Türen sich nach dem Verlegen noch öffnen und schließen lassen!

2. Laminatarten: Dekore & Optiken

Mittlerweile ist Laminat sehr vielseitig und die Optik reicht von einfachen bis zu aufwendigen Dekoren. Aufwendige Dekore sind in der Herstellung nicht einfach umzusetzen und daher meistens auch etwas teurer. Wichtig ist den meisten Menschen die natürliche Haptik des Laminats, die einen an echte Holzstrukturen erinnert. Wenn Sie einen glatten Boden bevorzugen, werden Sie hier jedoch auch fündig.

Neben der klassischen Holzoptik gibt es Laminat mittlerweile auch in Fliesenoptik.

Durch sogenannte V-Fugen, die entweder 2-seitig (V2) oder 4-seitig (V4) verlaufen können, wird der Dielen- oder Fliesencharakter verstärkt. So erzielt man kostengünstig eine Optik, von beispielsweise hochwertigen Mamorfliesen oder echtem Dielenboden. Mit Laminat ist es auch möglich, eine komplett ebenmäßige Fläche auszulegen, ohne sichtbare Übergänge oder Fugen. Der Look kann durch Hochglanzlaminat veredelt werden, das besonders das Fliesendekor täuschend echt aussehen lässt.

Profi-Tipp: Wer die Optik perfektionieren möchte, achtet noch vor dem Kauf darauf, ob es die Leisten noch im selben Dekor gibt.

Welche dicke sollte laminat haben

Laminatarten: Dekore & Optiken

3. Laminatsysteme – unterschiedliche Verlegesysteme

Laminat an sich gibt es schon lange, allerdings war das Verlegen früher schwieriger und daher nicht beliebt. Damals wurden die einzelnen Bretter noch verleimt, was oft zu irreparablen Fehlern beim Verlegen und dementsprechend zu Frust führte.

Durch moderne Laminatsysteme, ist es heutzutage auch unerfahrenen Heimwerkern problemlos möglich, Laminat einfach und schön zu verlegen. Bei modernem Laminat gibt es verschiedene Varianten, die gängigsten sind jedoch Klicksysteme.

Da die verschiedenen Klicksysteme in Bezug auf das Verlegen und den Preis des Laminats wichtig sind, sollten Sie unbedingt beim Verkäufer nachfragen, welches Klicksystem in Ihrem Wunsch-Laminat verbaut ist.

Zwei Verlegearten für Designbeläge im Vergleich kennenlernen!

4. Nutzungsklassen – Wie stark wird der Boden beansprucht?

Welche dicke sollte laminat haben

Nutzungsklassen in der Übersicht.

Die Nutzungsklassen bzw. Beanspruchungsklassen geben Auskunft, wo Sie das Laminat ohne Reue verbauen können. Generell wird unterschieden nach Wohnbereich und gewerblicher Nutzung. Für die gewerbliche Nutzung gekennzeichnetes Laminat ist dabei generell auch für den Wohnbereich geeignet. Höhere Kennzahlen weisen auf stärkere Nutzbarkeit hin. Weitere Erläuterungen und Hinweise erfahren Sie in unserem Ratgeber:

Laminat Nutzungsklassen – So finden Sie das passende Laminat

5. Spezielle Eigenschaften – Faktoren für Ihre individuellen Ansprüche

Welche dicke sollte laminat haben

Laminat verlegen

Eine ganz besonders wichtige Rolle spielt die Klassifizierung. Wählen Sie also nur Produkte aus, die tatsächlich zur geplanten Benutzung passen. Ein Beispiel: Fürs Schlafzimmer reicht die Klasse 21, im Großraumbüro hingegen braucht man Klasse 33.

Aber auch die Unterlagsmaterialien tragen zu einer besseren Laminat-Qualität bei. Gute Tritt- und Gehschallwerte ergeben sich auch in Kombination mit guten Unterlagsmaterialien. Diese Merkmale gibt es:

  • Antistatisch, antibakteriell, microscratch protected, …Hier sind die Oberflächen der Laminat-Paneelen von den Herstellern speziell ausgerüstet worden.
  • „Blauer Engel“ ist ein Qualitätssiegel und steht für eine umweltschonende Herstellung.

Wenn Sie sich vorab mit diesen Fragen zur Qualität des Laminats beschäftigen, werden Sie lange Freude mit Ihrem neuen Laminat-Fußboden haben.

Wenn du einen neuen Bodenbelag wie Laminat, Vinyl oder Parkett schwimmend verlegen möchtest, benötigst du unbedingt eine Trittschalldämmung. Sie dient nicht nur dazu, den Trittschall zu reduzieren, sondern gleicht auch kleine Unebenheiten im Untergrund aus. In diesem Beitrag zeige ich dir, welche Dicke eine Trittschalldämmung haben sollte! Falls du es eilig hast, findest du am Ende eine kurze Zusammenfassung.

Inhaltsübersicht:

Die verschiedenen Trittschalldämmungen und Dicken 

Trittschalldämmungen für Bodenbeläge wie Laminat, Parkett, Vinyl oder Kork gibt es in verschiedensten Formen und Materialien. Es gibt Trittschalldämmungen aus natürlichen Materialien wie Kork oder Holzfaserplatten. Häufiger werden Trittschalldämmungen aus Kunststoffen wie PE-Schaum oder Polystyrolschaum (Styropor) verwendet. Auch die meist grünen XPS-Platten (Styrodur) bekommt man in fast jedem Baumarkt. Aber es gibt auch Dämmungen aus Pappe und noch viele weitere. 

Das Material der Trittschalldämmung hat auch einen Einfluss darauf, welche Dicke diese bekommt. Holzfaserplatten sind beispielsweise mindestens 3 mm, meist eher 5 mm stark. Kork liegt meist bei 2-4 mm. PE-Schaum hat meist eine Dicke von 2-5 mm. Trittschalldämmung aus EPS gibt es hingegen von 2 bis sogar 10 mm Dicke. Und XPS ist auch in sehr geringen Dicken von nur 1 mm erhältlich. Möchtest du ein bestimmtes Material verwenden, bist du also teilweise an bestimmte Stärken gebunden.

Übrigens: Meine Lieblings-Trittschalldämmung für Laminat oder Klick Parkett ist die SELITPRO XPO 2 mm*. Diese besteht aus sogenanntem XPO Schaum, einem sehr druckfestem Polyolefinschaum. Die Trittschalldämmung mindert dadurch nicht nur sehr gut Tritt- und Gehschall, sondern ist vor allem fester als herkömmliche Unterlagen aus Kunststoff. Beim Laufen auf dem Bodenbelag gibt dieser dadurch nicht nach und es ergibt sich so ein besonders schönes Laufgefühl, fast als wäre der Bodenbelag verklebt.

Unterschiedliche Stärke je nach Bodenbelag

Die Stärke deiner Trittschalldämmung solltest du immer abhängig von deinem Bodenbelag auswählen. Die meisten Hersteller schreiben für den Bodenbelag vor, welche Dicke die Trittschalldämmung haben muss. Werfe daher unbedingt vor dem Kauf der Unterlage einen Blick in die Verlegeanleitung deines Bodenbelages. Grundsätzlich gilt aber meistens:

Bei Vinyl muss eine Trittschalldämmung mit maximal 1,5 mm Stärke verwendet werden. Für Vinylböden gibt es spezielle dünne Unterlagen*, die meist aus XPS (Styrodur) bestehen und über eine rutschhemmende Beschichtung auf der Oberseite verfügen. Vinyl ist verhältnismäißg weich und elastisch. Würdest du eine zu dicke Trittschalldämmung verwenden, könnte es passieren, dass sich der Bodenbelag an den Verbindungsstellen durchbiegt und aufbricht. Daher darf bei Vinyl nur eine dünne Unterlage verwendet werden. Da Vinyl aber ohnehin von sich aus dämpfend wirkt, ist auch keine so dicke Unterlage notwendig. 

Bei Laminat oder Klick Parkett sind 2-3 mm Dicke Standard. Da Laminat und Klick Parkett relativ hart sind, sollte die Trittschalldämmung hier nicht zu dünn sein. Dicken von 2-3 mm sind aber in der Regel ausreichend. Je dicker und härter der Bodenbelag ist, desto dicker sollte auch die Dämmunterlage sein. Bei dünnem Laminat reichen also 2 mm aus. Bei 12 mm starkem Parkett sollte hingegen eine mindestens 3-4 mm starke Trittschalldämmung verwendet werden. 

Dabei ist natürlich zu beachten, dass bei gleicher Dicke je nach Material die Dämmung unterschiedlich stark ausfällt. Hersteller geben für ihre Dämmunterlagen daher die Dämmung des Trittschalls in Dezibel an, anhand der sich unterschiedliche Produkte vergleichen lassen. 

Trittschall-, Gehschall- und Wärmedämmung

Die Bezeichnung Trittschalldämmung trifft es eigentlich nicht ganz. Denn eine Trittschalldämmung dämpft nicht nur den Trittschall selbst, sondern auch den Gehschall. Was ist der Unterschied? Gehschall ist der Schall, der beim Laufen auf dem Bodenbelag in deinem Raum entsteht, den du also selbst wahrnimmst. Trittschall bezeichnet hingegen den Schall, der in andere Räume (vor allem in den Raum darunter) übertragen wird. Beides solltest du also bei der Wahl deiner Trittschalldämmung und der Dicke berücksichtigen. 

Außerdem kann eine Trittschalldämmung auch als Wärmedämmung verwendet werden. Möchtest du beispielsweise in einem kalten Keller Laminat verlegen kann es sinnvoll sein, eine dickere Unterlage zu verwenden. Die Seliflex Thermo* Trittschalldämmung für Laminat hat beispielsweise 10 mm Stärke und eignet sich daher gut zur zusätzlichen Wärmedämmung.

Dicke der Trittschalldämmung auf einer Fußbodenheizung

Genau umgekehrt solltest du vorgehen, wenn du einen neuen Bodenbelag auf einer Fußbodenheizung verlegen möchtest. Auf einer Fußbodenheizung solltest du die Dicke deiner Trittschalldämmung so gering wie möglich halten und außerdem ein Material verwenden, dass nur über eine geringe Wärmedämmung verfügt. Die Hersteller geben dafür den sogenannten Wärmedurchlasswiderstand an. Dieser sollte für deinen gesamten Bodenbelag (Laminat/Parkett/… + Trittschalldämmung) maximal 0,15 m2K/W  betragen. Je niedriger der Wert, desto effizienter kann deine Fußbodenheizung den Raum beheizen.

Verwendest du beispielsweise ein Laminat mit 8 mm Stärke (Wärmedurchlasswiderstand ca. 0,6 m2K/W) solltest du keine Trittschalldämmung mit einem Wärmedurchlasswiderstand von  0,9 m2K/W oder mehr verwenden. 5 mm starke Dämmungen aus EPS oder XPS liegen über diesem Wert, wären hier also beispielsweise nicht geeignet! Bei einer Fußbodenheizung musst du also Material und die Dicke deiner Trittschalldämmung genau planen.

Übrigens: Noch effizienter wird die Fußbodenheizung, wenn der Bodenbelag verklebt wird. Mehr dazu erfährst du im Beitrag Laminat kleben.

Dicke Trittschalldämmung bei Unebenheiten im Untergrund

Zu guter letzt solltest du bei der Dicke deiner Dämmung auch die Beschaffenheit deines Untergrundes berücksichtigen. Denn die Trittschalldämmung dient auch dazu, einen perfekten Untergrund für deinen neuen Bodenbelag zu schaffen und kleine Unebenheiten auszugleichen. 

Grundsätzlich gilt: Je dicker die Trittschalldämmung, desto besser gleicht diese Unebenheiten im Untergrund aus. Die folgendene Tabelle gibt einen groben Überblick. Je nach Material können die Werte aber auch abweichen!

Stärke TrittschalldämmungAusgleich von Unebenheiten bis ca.
1-1,5 mm0,5 – 1 mm
2-3 mm1-2 mm
5-10 mm3-4 mm

Mit einer ausreichend starken Dämmunterlage kannst du also Unebenheiten im Untergrund von bis zu 4 mm ausgleichen. Teilweise kommst du so darum herum, für viel Geld deinen Untergrund mit Fliesspachtel ausgleichen zu lassen. Bei zu starken Unebenheiten hilft aber auch eine dicke Dämmung nicht mehr. Dann musst du deinen Untergrund tatsächlich fachgerecht nivellieren.

Zusammenfassung: Die richtige Dicke der Trittschalldämmung

Wenn du wissen möchtest, wie dick eine Trittschalldämmung für deinen Boden sein sollte, musst du also folgende Punkte berücksichtigen:

  • Je nach Material der Trittschalldämmung fällt letztere unterschiedliche dick aus. Möchtest du ein bestimmtes Material verwenden solltest du beachten, dass sich das auch auf die Dicke deiner Dämmung auswirken kann.
  • Ja nach Bodenbelag muss die Trittschalldämmung unterschiedlich dick sein. Bei Vinyl darf die Dämmung in der Regel maximal 1,5 mm stark sein, bei Laminat und Parkett sind 2-3 mm Standard. Achte aber unbedingt darauf, welche Dicken der Hersteller in der Verlegeanleitung vorschreibt!
  • Mit der Stärke deiner Trittschalldämmung beeinflusst du nicht nur den Trittschall, sondern auch den Gehschall und die Wärmedämmung!
  • Auf einer Fußbodenheizung sollte die Dämmung möglichst nicht zu dick sein, um deren Effizienz sicherzustellen!
  • Je dicker du deine Trittschalldämmung wählst, umso besser kannst du damit kleine Unebenheiten im Untergrund ausgleichen.