Welche bartpflege produkte sind gut

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Kosmetik und Mode | 27.06.2022

Welche bartpflege produkte sind gut

Foto: Shutterstock/Bona_natty

Genau wie das Haupthaar will auch der Bart gepflegt werden. Das hat die Kosmetikindustrie erkannt und wirbt mit speziellen Balsamen, Ölen, Shampoos und Schäumen um das männliche Gesichtshaar. Wir erklären, was wirklich nötig ist, um Flaum, Stoppeln und Zotteln in Form zu halten.

Seit der Drogeriemarkt den Mann als einkaufendes Wesen entdeckt hat und Barbershops ihr Comeback feiern, schießen plötzlich eigene Bart-Abteilungen aus dem Boden: Dort wimmelt es nur so von speziellen Fluiden, Gelen, Pomaden, Seifen, Seren, Wachsen und Wixen, die man(n) sich um den Bart schmieren soll.

Bartshampoo soll das Gesichtshaar geschmeidig machen, Bartöl Glanz verleihen, Bartwachs soll den Gesichtsschmuck formen und männlichen Duft spenden. Nicht zu vergessen: Das Gesichtshaar soll nicht nur mit dem Rasierer, sondern auch mit Bartschere, -kamm und -bürste getrimmt und in Form gehalten werden. Von Unsinnserfindungen wie dem Bartparfüm oder dem Bartroller, der angeblich das Haarwachstum beschleunigt, nicht zu reden.

Einiges ist Quatsch, einiges aber auch sinnig: Wer seinem Bart nicht ein Minimum an Pflege angedeihen lässt, läuft nämlich Gefahr, dass die Haut unterm Haar anfängt zu schuppen, zu jucken oder Pickelchen auszubilden.

Doch welches Zubehör und welche Pflegeprodukte sind dazu wirklich nötig? Wir schaffen einen Überblick – natürlich von Bartträger zu Bartträger. 

Damit der eigene Bart besser zur Geltung kommt und gesund bleibt, ist es wichtig, dass auch das "Drumherum" stimmt. Meint: Ein gepflegter Bart benötigt auch eine gepflegte Gesichtshaut, auf der er wachsen kann.

Eine parfümfreie Gesichtscreme hilft deshalb auch Männern, ihre Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen – wovon auch der Bart profitiert. Eine gute Feuchtigkeitspflege beugt außerdem Bartschuppen, entzündeten Haarwurzeln oder eingewachsenen Härchen vor. Bei Feuchtigkeitsmangel fängt die Haut unter dem Bart außerdem schneller an, zu jucken.

Das macht sich besonders in einem Fall unangenehm bemerkbar: Wer sich gerade einen Vollbart wachsen lässt, wird erst einmal nicht mit stolzer Haarpracht, sondern mit lästigem Juckreiz belohnt. Denn die sprießenden Haare irritieren die Haut. Auch hier kann eine gepflegte, also regelmäßig eingecremte, Gesichtshaut Linderung schaffen.

Welche bartpflege produkte sind gut

Es gibt auch Hersteller, die versprechen, in ihren Produkten Gesichts- und Bartcreme zu kombinieren. Beim Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt sich, dass es sich dabei im Regelfall um Feuchtigkeitscremes mit ordentlich Öl und einer Extraportion Marketing handelt.

Rückfettend muss eine Gesichtscreme für die meisten Männer übrigens nicht sein: Denn die männliche Haut verfügt von Natur aus über viele Talgdrüsen und kann sich selbst gut mit Fett versorgen.

Den Bart pflegen heißt: ihn regelmäßig trimmen

Was das Spitzenschneiden für die Haare ist, ist das regelmäßige Trimmen für Männerbärte. Ein Dreitagebart beispielsweise muss regelmäßig zurückgeschnitten werden, damit er seinem Namen noch gerecht wird. Diese Trimm-dich-Möglichkeiten stehen zur Auswahl:

  • Viele elektrische Rasierer verfügen über einen eigenen Trimmaufsatz, der auf verschiedene Längen eingestellt werden kann.
  • Auch ein elektrischer Haarschneider eignet sich, mit dem richtigen Aufsatz versehen, um den Bart zurückzustutzen.
  • Einige Hersteller bieten auch spezielle Barttrimmer oder Kombinationen aus Elektro-Trimmer und -Haarschneider an. Unabdingbar ist das aber nicht.

Nach der Rasur sollen Aftershave-Balsame etwaiges Jucken und Brennen lindern. Wir haben Aftershave-Balsame getestet. Weniger als die Hälfte der Testkandidaten erhalten die Bestnote. Alle Ergebnisse finden Sie im ePaper – klicken Sie dazu einfach auf den folgenden Kasten:

Eine Bartschere eignet sich, um abstehende Haare zu kürzen und dem Bart saubere Konturen zu verleihen. Sie ist vor allem zur Pflege von Bärten nötig, die nicht – wie der Dreitagebart – einfach jedes Mal auf eine bestimmte Länge gestutzt werden.

Barttrends wie der zurückgekehrte Schnurrbart, Koteletten, aber auch ein fülliger Vollbart werden deshalb besser gezielt mit der Bartschere bearbeitet. Eine Neuanschaffung muss übrigens nicht gleich sein: Eine gute Haarschere erfüllt dieselbe Funktion wie eine Bartschere.

Bartpflege: Wie sinnvoll ist die Bartwäsche?

Beim Barte des Propheten! Ob, wie und wie oft man die Gesichtstracht waschen sollte, ist ähnlich umstritten wie die Frage, wie oft die Kopfhaare shampooniert gehören oder das Gesicht gereinigt. In allen Fällen gilt:

  1. waschen Sie lieber seltener als häufiger,
  2. nutzen Sie lieber weniger Shampoo, Seife & Co. als zu viel und
  3. greifen Sie lieber zu neutralen Kosmetika ohne Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe als zu aggressiven.

In unseren Kosmetik-Tests hat sich immer wieder gezeigt, dass zertifizierte Naturkosmetik-Produkte häufig besser abschneiden als konventionelle – was aber keineswegs jedesmal und bei allen Produkten und Produktgruppen der Fall sein muss.

Wenn Sie einen längeren Bart haben, spendieren Sie ihm einfach immer dann ein wenig Shampoo, wenn Sie sich auch die Kopfhaare waschen. Ob Sie dazu auf ein spezielles Bartshampoo zurückgreifen, bleibt ihnen überlassen: Vieles von dem, was im Bartpflegebereich angeboten wird, hat mehr mit Wellness zu tun als mit Notwendigkeit. Das Gleiche gilt für spezielle Bartconditioner.

Welche bartpflege produkte sind gut

Dauerhaft auf die Bartwäsche verzichten sollten Sie nicht. Denn: In einem ungewaschenen Bart können sich mit der Zeit Bakterien ansammeln. Das hat auch damit zu tun, dass wir uns am Tag viele Male ins Gesicht fassen – oder eben in den Bart. Dabei werden auch Krankheitserreger, die wir über die Hände aufsammeln, ins Gesicht transportiert. Auch wenn der Bart einmal stark verschmutzt sein sollte, sollten Sie ihn natürlich waschen. 

>> Lesen Sie dazu auch: Wie oft duschen ist gesund? Und wie oft sollten Sie Haare waschen?

Sind Bartöl oder -balsam zur Bartpflege nötig?

Besonders bei trockenen Barthaaren, Schuppen oder trockener Gesichtshaut unter den Barthaaren sollen Bartöl oder Bartbalsam Abhilfe schaffen. Die Idee: Balsam oder Öl versorgen die Haare mit Feuchtigkeit, was wiederum die Haut entlastet, bei der die Haare sich sonst "bedient" hätten. Außerdem werben entsprechende Produkte natürlich damit, dem Bart – ähnlich wie Haaröl – Duft, Glanz, Geschmeidigkeit und Fülle zu verleihen.

ÖKO-TEST hat aktuell Bartpflege-Produkte eingekauft und analysieren lassen. Das Ergebnis: Einige Bartpflegemittel im Test enthalten unerfreuliche Duftstoffe. Es gibt aber auch zehn Bartöle und Bartbalsame, die wir mit Bestnote empfehlen können. Alle Produkte und Ergebnisse gibt's im ePaper – klicken Sie dazu einfach auf den Kasten:

Wer seinen Bart regelmäßig bürstet, verschafft ihm mehr Fülle, verteilt den Talg gleichmäßig im Haar und bringt Bewegung ins Barthaar, was Härchen daran hindert, in die Gesichtshaut einzuwachsen. Die Bürste hilft deshalb auch gegen Juckreiz. Außerdem werden abstehende Barthaare "eingefangen" und wieder angelegt.

So geht's: Streichen Sie beim Bürsten einfach von oben nach unten über den trockenen oder nassen Bart. Mit der Bürste lässt sich auch Bartöl gleichmäßig verteilen.

Besonders längere Bärte sehen außerdem ordentlicher aus, wenn sie regelmäßig gekämmt werden. Bürste und Kamm entfernen aber auch abgestorbene Hautpartikel, ausgefallene Haare und Krümel aus dem Barthaar. Weder fürs Bürsten noch fürs Kämmen braucht es allerdings spezielle Bartkämme bzw. -bürsten – Haarkamm oder -bürste tun es auch.

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Welche bartpflege produkte sind gut

Wie Körper und Haar will auch der Bart des Mannes gepflegt werden. Doch einige Bartpflegemittel in unserem Test enthalten unerfreuliche Duftstoffe. Es gibt aber auch viele Alternativen mit besseren Inhaltsstoffen. Insgesamt zehn Bartöle und Bartbalsame sind mit Bestnote empfehlenswert. 

  • Im Test: 19 Bartöle und Bartbalsame, darunter sind fünf Naturkosmetik-Marken.
  • Zehn Produkte schneiden mit "sehr gut" ab, aber nicht alle Bartpflegeprodukte im Test sind frei von Problemstoffen.
  • Kritik gibt es vor allem für bedenkliche Duftstoffe. Ein Stoff darunter gilt als krebsverdächtig, ein anderer steht im Verdacht, das Hormonsystem zu stören.

Ob Fünftagebart oder die ausgewachsene Vollbartvariante – Barttragen ist in. Entsprechend gibt es eine große Auswahl an Mitteln zur Bartpflege. Bartöle machen den Bart weicher und verleihen einen leichten Glanz. Die eher festeren, wachshaltigen Bartbalsame bieten darüber hinaus leichten Halt, wenn man den Bart stylen möchte.

Auch die Haut unter dem Haar kann von der Pflege profitieren und beim Bartwachstum weniger schuppen oder jucken. Dafür sollten allerdings die Inhaltsstoffe in Ordnung sein. Aber sind sie das auch?

dm, Brisk & Co.: Bartöl und Bartbalsam im Test

Wir haben 19 Bartbalsame und Bartöle einkauft und im Labor überprüfen lassen. Das Ergebnis unserer Analysen kann sich sehen lassen: Zehn Produkte sind mit "sehr gut" rundum empfehlenswert.

Vereinzelt sind wir jedoch auch auf problematische Inhaltsstoffe gestoßen. Auffällig: Bei einem Bartbalsam war die Liste an kritischen Substanzen so lang, dass es mit der Note "ungenügend" durch den Test fällt.

Welche bartpflege produkte sind gut

Schon gewusst: Oft tragen Kosmetikprodukte besonders hochwertige, natürliche Zutaten mit im Namen oder haben diese woanders prominent auf der Verpackung stehen – doch das bedeutet nicht, dass es sich dabei um eine Hauptzutat handeln muss. Eine gesetzliche Verpflichtung, die angepriesene Zutat in größeren Mengen einzusetzen, gibt es nicht.

 "Mit Kakaobutter" steht zum Beispiel auf dem King C Gilette Soft Beard Balm. Tatsächlich ist die Kakaobutter aber der drittletzte von insgesamt 20 aufgeführten Inhaltsstoffen. Bedeutet: Es ist nur wenig davon in dem Balm enthalten. Denn die Reihenfolge der Zutaten bezieht sich auf die im Produkt verwendete Menge.

Im L’Oréal Men Expert Barberclub Bartbalsam steht die auf der Verpackung ausgelobte Zutat Zedernholzöl sogar an letzter Stelle.

Kommen wir jetzt auf Zutaten zu sprechen, die gar nicht erst in ein Bartpflegeprodukt gehören: problematische Duftstoffe. Neben Glanz und Style bringen Balsam und Öl Duft in den Bart. Alle Produkte im Test enthalten Parfüm. Doch Parfüm ist nicht gleich Parfüm. Konkret verteilen wir Minuspunkte für folgende Stoffe:

  • Galaxolid: Der künstliche Moschusduft reichert sich im menschlichen Fettgewebe an. Er steht zudem im Verdacht, das Hormonsystem zu stören. Die Datenlage zur Sicherheit von Galaxolid für Mensch und Umwelt wird derzeit in der EU neu bewertet. 
  • Moschus-Keton: Auch diese Nitromoschusverbindung reichert sich im Fettgewebe an. Darüber hinaus ist Moschus-Keton im EU-Chemikalienrecht als krebsverdächtig eingestuft. Sein Einsatz in Kosmetik ist begrenzt, aber nicht verboten.
  • Isoeugenol und Eichenmoos: Beide Duftstoffe sind sehr starke Kontaktallergene.
  • Hydroxycitronellal: Dieser Stoff ist zwar weniger stark, aber trotzdem allergen. 

Keinen Notenabzug nehmen wir hingegen für die deklarationspflichtigen Duftstoffe Citral, Citronellol und Geraniol vor. Diese lösen laut den Experten vom Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IDVK) nur vergleichsweise selten Allergien aus. Wir führen sie aber zur Info für diejenigen auf, bei denen schon eine konkrete Allergie bekannt ist.

Bedenkliche Duftstoffe sind aber nicht das einzige Problem der Bartöle und Bartbalsame im Test. So sind wir in einem Bartbalsam auch auf Diethylphthalat (DEP) gestoßen – und zwar in einer Menge, die wir als "stark erhöht" bewerten. Das chemische Vergällungsmittel wird über die Haut aufgenommen und beeinflusst ihre Schutzmechanismen.

Dieses Produkt enthält außerdem als einziges im Test Paraffine. Das sind synthetische Fette, die aus Erdöl hergestellt wurden. Wir sehen Paraffine in Kosmetika unter anderem deshalb kritisch, weil sie häufig mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt sind. Genau das ist in diesem Bartpflegemittel der Fall. Das Problem: Zu den MOAH können auch krebserregende Verbindungen gehören. 

Ein anderes Bartbalsam listet als dritte deklarierte Zutat nach Wasser und einem Fettalkohol eine Silikonverbindung auf. Pflegender sind aus unserer Sicht natürliche Fette und Öle. Sie integrieren sich nämlich besser in das Gleichgewicht der Haut. Hinzu kommt, dass Silikone eine Umweltbelastung darstellen, weil sie sich teils nur sehr langsam wieder abbauen.

Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.

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Einkauf der Testprodukte: März 2022.

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