Welche b vitamine für nerven

Die Grundlagen lieferte dann die Forschung. So ist die Gruppe der B-Vit­amine für die Funktion des peripheren und zentralen Nervensystems unabdingbar, Mangelzustände führen zu den unterschiedlichsten neurologischen Erkrankungen. Im Hinblick auf die Versorgung mit den nervenspezifischen Biofaktoren spielen gerade im Alter Aufnahmedefizite und Vorerkrankungen eine Rolle, ebenso Medikamente, die vor allem auf Vitamin B1, B6, Folsäure und Vitamin B12 antagonistisch wirken. Der Ausgleich eines Mangels ist daher ein kausaler Therapieansatz.

Bereicherung der Schmerztherapie

Dass Vitamin B1 schmerzhemmend wirkt, wurde bereits 1938 festgestellt, so Dr. Dietrich Göthel, Arzt, Apotheker und Geschäftsführer des Auftragsforschungsinstitutes pharmprofile GmbH in Bergisch Gladbach. Wenig später wurde die analgetische Wirkung von Vitamin B12 in hoher Dosierung erkannt und auch die Wirkungsverstärkung, die Vitamin B6 auf NSAR ausübt. In der Praxis ist die Kombination mehrerer B-Vitamine bei chronischen Rückenschmerzen und schmerzhaften Skelett-Muskelerkrankungen wirksam und stabilisiert im Fall von Rückenschmerzen sogar die Remission, so der Mediziner. Demgegenüber wird die Monotherapie mit Vitamin B1 bzw. Benfotiamin speziell bei diabetischen Komplikationen eingesetzt. So lässt sich die symptomatische Wirkung einer Arzneimitteltherapie gut unterstützen und imitierende Nebenwirkungen werden vermindert. Auch die Lebensqualität der Schmerzpatienten wird spürbar verbessert, üben doch die B-Vitamine zusätzlich eine neuroregenerative Wirkung aus.

Essenziell bei diabetischer Neuropathie

Mehr als jeder dritte Diabetiker entwickelt die schwerwiegende Folgeerkrankung, so Prof. Hilmar Stracke, Internist und Endokrinologe am Evangelischen Krankenaus Gießen. Bei diabetischer Neuropathie empfehlen die nationalen Versorgungsleitlinien die normnahe Blutzuckereinstellung und die symptomatische Therapie der neuropathischen Schmerzen, dazu den Ausgleich des nervenschädigenden Vitamin-B-Mangels. Hauptakteur dieser pathogenetisch begründeten Behandlung ist Benfotiamin, die fettlösliche Thiamin-Vorstufe, die eine signifikant höhere Bioverfügbarkeit als wasserlösliche Thiamin-Salze aufweist (z. B. milgamma® protect). Studien mit Benfotiamin zeigten, dass bei Diabetikern mit Neuropathien auch die klinischen Symptome Kribbeln, Brennen und Taubheit in den Füßen gelindert werden konnten.

Eine ganz besondere Rolle spielen Vitamin B1, B6 und B12 für die geistige Leistungsfähigkeit und die psychische Gesundheit. Gerade bei Senioren kommt eine Unterversorgung häufig vor, da sich die Vitaminaufnahme im Alter, bei Krankheit und Medikamenteneinnahme reduziert. Depressive Verstimmungen können die Folge sein, ebenso Nervenzellschäden in der Hirnrinde und im limbischen System, die bis zur Entwicklung einer Demenz fortschreiten können. Bei Patienten, die aufgrund einer kognitiven Verschlechterung in die Geriatrie aufgenommen wurden, zeigte sich in 10% eine Dysfunktion aufgrund von Vit­amin-B12-Mangel. Einer Untersuchung zufolge hatten Psychiatrie-Patienten in 24% einen mäßigen und in 19% einen schweren B12-Mangel – eine Krankheitsursache, die behandelbar und damit reversibel ist. Ein Vitamin-B12-Mangel kann auch oral wirksam ausgeglichen werden, wenn ausreichend hoch dosiert wird. Dosierungen von 1000 – 2000 μg Vitamin B12 (z. B. B12 Ankermann®, 1000 μg Cyanocobalamin pro Dragee) waren ebenso effektiv wie die parenterale Gabe. Wie Prof. Reiners verdeutlichte, kann Vitamin B12 gemeinsam mit Folsäure auch die Hirnsubstanz retten, die im Alter abnimmt, besonders deutlich bei Diabe­tikern. So gelang, es durch die Gabe von Vitamin B6, Folsäure und Vitamin B12, die Atrophierate um 25% zu reduzieren.

Quelle: B-Vitamin-Symposium „Starke Nerven durch B-Vitamine“, veranstaltet von Wörwag Pharma am 30. 10. 2017 anlässlich der Medizinischen Woche Baden-Baden

Unser Körper benötigt eine Vielzahl von unterschiedlichen Stoffen, um alle seine Funktionen optimal ausführen zu können. Einige kann er selbst herstellen, andere hingegen müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Dazu zählen unter anderem auch die Vitamine des
B-Komplexes, die als Basisnährstoffe für unseren Organismus gelten.

Wie viele B-Vitamine gibt es?

Obwohl wahrscheinlich jeder schon einmal von Vitamin B12 gehört hat, gibt es hier keine zwölf Vitamine, sondern nur acht an der Zahl. Einige Substanzen wurden im Lauf der Geschichte aufgrund ihrer Eigenschaften irrtümlich den Vitaminen zugeschrieben, deshalb gibt es einige Lücken in der Zahlenreihe. Hier ein kurzer Überblick zu dieser Vitamin-Gruppe, ihren wichtigsten Funktionen und dem täglichen Bedarf:

VitaminNameIm Organismus wichtig für tägl. Bedarf
B1ThiaminKohlenhydratstoffwechsel, Nervensystem 1,0–1,2 mg
B2RiboflavinKohlenhydrat-/Aminosäurenstoffwechsel, Atemkette1,5–1,7 mg 
B3NiacinEiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel15–20 mg
B5PantothensäureFett-/Kohlenhydratstoffwechsel, Cholesterin-Synthese 6 mg 
B6Pyridoxin, Pyridoxal, PyridoxaminAminosäuren-/Fettstoffwechsel, Nerven-/Immunsystem Blutbildung1,6–1,8 mg
B7BiotinStoffwechsel und Funktionen im Zellkern30–60 μg
B9/B11FolsäureStoffwechsel, Wachstum, Zellteilung, Blutbildung60–600 μg
B12CobalaminZellteilung, Blutbildung, Nervensystem3 μg

Ein Mangel?

Nachdem die B-Vitamine an einer Vielzahl von Stoffwechselvorgängen im menschlichen Organismus beteiligt sind und zudem für unser Nervensystem von größter Wichtigkeit, sollte die optimale Versorgung stets gewährleistet sein. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung werden dem Körper normalerweise die wichtigsten Vitamine ohnehin über das Essen zugeführt. Kommt es allerdings verstärkt zu körperlichen und nervlichen Belastungen, werden mehr B-Vitamine benötigt – und auf längere Sicht zeigen sich Mangelsymptome.

Einen signifikant erhöhten Bedarf haben beispielsweise Raucher, Diabetiker, Pillenverwenderinnen, Personen, die Antidepressiva einnehmen, Schwangere, Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Sportler oder ältere Menschen.

Mag. Nadine Podroschko

… und die Folgen

Ein Vitamin-B-Mangel äußert sich z. B. durch chronische Müdigkeit und Stresssymptome. Man ist abgespannt, nervös, gereizt und leidet unter Stimmungsschwankungen. Ebenso sind Durchblutungsstörungen und besonders im fortgeschrittenen Alter Nervenentzündungen sowie Hautprobleme oder Wundheilungsstörungen zu beobachten.

Was kann man tun?

Um den Körper in physischen und psychischen Belastungssituationen bestmöglich zu unterstützen sowie einem Mangel vorzubeugen, empfiehlt sich die Gabe von verschiedenen B-Vitaminen. Ein Eigenprodukt der Rat & Tat Apotheken wurde exakt dafür konzipiert: ApoLife® 5 Vitamin B Komplex enthält die wichtigsten B-Vitamine und kann auch mit anderen ApoLife-Präparaten kombiniert werden. Um eine optimale Aufnahme durch den Körper zu gewährleisten, werden die Vitamine in diesem Produkt durch Folsäure und Alpha-Liponsäure ergänzt – eine Kombination, die der Einzelgabe in der Wirksamkeit deutlich überlegen ist.

Wenn Sie mehr über dieses spezielle Produkt oder seine Anwendung wissen möchten oder sonstige Informationen zu einer optimalen Unterstützung durch andere Nahrungsergänzungsmittel benötigen, wenden Sie sich einfach an Ihre Apothekerinnen und Apotheker. Sie halten ein breites Sortiment an Vitaminen, Mineralstoffen und natürlichen Präparaten in höchster Qualität bereit, um Ihnen sowohl zur allgemeinen Vorsorge als auch bei möglichen Mangelerscheinungen jederzeit weiterhelfen zu können.

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Die Vitamine des B-Komplexes gelten als Basisnährstoffe für unseren Organismus. Sie sind an einer Vielzahl von Stoffwechselvorgängen beteiligt und unterstützen besonders unser Nervensystem.

Stand: 17.09.2018 16:33 Uhr  | Archiv

Welche b vitamine für nerven

Ein Mangel an Vitamin B12 lässt sich mit einer Blutprobe nachweisen.

Ein Mangel an Vitamin B12 ist weit verbreitet: In Deutschland hat jeder Zehnte zu wenig Vitamin B12 im Blut. Im Alter von über 65 Jahren ist sogar jeder Vierte betroffen. Fehlt Vitamin B12, kommt es zu Nervenschäden. Mögliche Folgen sind Müdigkeit, Schwäche, Blutarmut und Nervenstörungen. Die Ursachen für einen Vitamin-B12-Mangel sind ebenso vielfältig wie die Symptome.

Vitamin B12 für Stoffwechsel, Blut und Nerven

Der Körper benötigt Vitamin B12 für den Energiestoffwechsel, zur Bildung von Blutzellen und zum Aufbau der Nervenhüllen. Vitamin B12 ist eines der wenigen Vitamine, die der Mensch nicht selber bilden kann. In größeren Mengen steckt es in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milcherzeugnissen. Im Körper freigesetzt wird Vitamin B12 durch Magensäure und Verdauungsenzyme. Ein spezielles Protein ("Intrinsic Factor") transportiert das Vitamin zu den Dünndarmzellen. Von dort gelangt es ins Blut und zu den Nerven.

Wie kommt es zu Vitamin-B12-Mangel?

Häufige Ursachen für einen Mangel an Vitamin B12 sind

  • Mangel des Proteins Intrinsic Factor
  • chronische Entzündung von Magen oder Darm
  • Einnahme von Medikamenten gegen Diabetes oder zu viel Magensäure
  • regelmäßiger Alkoholkonsum

Mit zunehmendem Alter sinkt außerdem die Leistungsfähigkeit des Magen-Darm-Trakts. Vitamine können dann nicht mehr so gut aufgenommen werden.

Symptome für Vitamin-B12-Mangel erkennen

Der Körper hat in der Leber große Vitamin-B12-Depots. Ein Mangel fällt deshalb erst Jahre nach Beginn der Unterversorgung auf. Die Symptome sind nicht immer leicht zu diagnostizieren:

  • Sensibilitätsstörungen bis hin zu Lähmungen
  • brennende Zunge
  • Kribbeln in Armen und Beinen
  • Gangunsicherheit, erhöhte Sturzneigung
  • Muskelschwäche
  • Müdigkeit, Konzentrationsschwäche
  • Kopfschmerzen
  • Depression
  • Verwirrtheit
  • Haarausfall
  • Blutarmut

Vitamin-B12-Mangel mit der richtigen Ernährung behandeln

Die richtige Ernährung kann einen Mangel an Vitamin B12 verhindern. Vor allem bei älteren Menschen sollten Fleisch, Milch und Eier auf dem Speiseplan stehen. Auch Veganer sollten auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 achten.Wird ein Vitamin-B12-Mangel rechtzeitig entdeckt und unter ärztlicher Aufsicht ausgeglichen, können sich geschädigte Nerven wieder erholen. Die Diagnose stellt der Arzt mit einer Blutuntersuchung.

Überdosierung von Vitamin B12 erhöht das Lungenkrebsrisiko

Erst nach der ärztlichen Diagnose sollten Betroffene Vitaminpräparate oder Nahrungsergänzungsmittel als Ersatz einnehmen. Denn künstlich zugeführte Vitamine können unerwünschte Nebenwirkungen haben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine dauerhafte Überdosierung von Vitamin B12 das Lungenkrebsrisiko erhöht.

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Herr Dr. Uwe Jahnke, Chefarzt Schön Klinik Neustadt Neurologie. Klinische Neurophysiologie Am Kiebitzberg 10, 23730 Neustadt/HolsteinTel. (04561) 54 45 74 00

https://www.schoen-kliniken.de

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Visite | 18.09.2018 | 20:15 Uhr

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