Welche apfelsorte ist am gesündesten

Der Apfel ist mit Abstand das Lieblingsobst der Deutschen. Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes verzehrt jeder Deutsche im Durchschnitt rund 19 Kilogramm Äpfel pro Jahr. Danach folgen laut Statista mit etwa 11 Kilogramm Bananen und mit rund fünf Kilogramm Tafeltrauben. Da zahlreiche Studien nahelegen, dass der Verzehr von Äpfeln das Risiko für Herzerkrankungen, Krebs, Asthma und Diabetes Typ II vermindern kann, sollten wir auch weiterhin mit Genuss unser Lieblingsobst verputzen und uns dadurch etwas Gutes tun.

Viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe

Obwohl Äpfel zu rund 85 Prozent aus Wasser bestehen, liefern sie uns viele gesundheitsförderliche Stoffe. Ein mittelgroßer Apfel enthält etwa 12 Milligramm Vitamin C und liefert darüber hinaus größere Mengen an Kalium, Kalzium und Magnesium. Neben weiteren Vitaminen und Mineralstoffen sind es aber vor allem die sekundären Pflanzenstoffe – wie Polyphenole, Flavonoide, Catechin und Kaempferol – die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Sie haben unter anderem eine antioxidative Wirkung, können dadurch Entzündungen hemmen und uns vor freien Radikalen schützen.

Vor allem in der Schale von Äpfeln sind besonders viele Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Deshalb empfiehlt es sich, einen Apfel stets mit Schale zu genießen.

Gute Ballaststoffquelle

Ein zusätzlicher Pluspunkt sind die enthaltenen Ballaststoffe. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung profitieren Menschen, die viele Ballaststoffe verzehren von einem verringerten Risiko für zahlreiche Krankheiten – darunter Adipositas, Bluthochdruck und koronare Herzerkrankungen.

Vor allem die in Äpfel enthaltenen Pektine senken das Risiko für Fettstoffwechselstörungen und machen noch dazu besonders lange satt, indem sie für einen konstanten Blutzuckerspiegel sorgen.

Alte Apfelsorten sind gesünder

Wie der Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl gegenüber Fitbook erklärt, sind vor allem alte Apfelsorten sehr gesund. In ihnen sind mehr Polyphenole enthalten, die in neueren Apfelsorten bereits herausgezüchtet wurden.

Bei Polyphenolen handelt es sich um eine bestimmte Art der sekundären Pflanzenstoffe, die den Apfel vor Insekten- und Pilzbefall schützen. Sie sorgen aber auch dafür, dass ein Apfel sauer schmeckt und schneller braun wird. Da dieser optische Makel nicht gewünscht ist, wurden die Polyphenole mit der Zeit herausgezüchtet und die Äpfel werden inzwischen mit Pflanzenschutzmitteln behandelt.

Um in den Genuss von möglichst vielen sekundären Pflanzenstoffen zu kommen, die unserer Gesundheit gut tun, sollten wir daher eher zu älteren oder weniger stark gezüchteten Apfelsorten greifen.

Dazu gehören laut Dr. Riedl vor allem die knallroten Äpfel der Sorte Idared oder Boskoop. Einer kanadischen Studie zufolge enthalten auch Äpfel der Sorte Red Delicious besonders viele Polyphenole. Bei einer 2011 durchgeführten Studie der University of Western Australia kam außerdem heraus, dass sich der Verzehr von Äpfeln der Sorte Pink Lady positiv auf die Herzgesundheit auswirken kann.


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Welche apfelsorte ist am gesündesten

Elstar, Braeburn, Jonagold oder Gala gehören zu den Verkaufsschlagern in den deutschen Obstabteilungen. Klar, ein Apfel ist mit ca. 30 Vitaminen und insgesamt fast 150 Pflanzenwirkstoffen ohnehin der gesunde Snack. Zwar hängt der Gehalt an Vitalstoffen immer von der Anbauregion, dem Wetter und der Sorte ab, aber eines ist klar: Wer beim Apfelessen Rot sieht, tut etwas für seine Gesundheit.

Welche apfelsorte ist am gesündesten

Rote Apfelsorten enthalten meist deutlich mehr Vitamine als die sauren grünen. "Die beliebten Braeburn-Äpfel zum Beispiel", erklärt die Ernährungswissenschaftlerin Katrin Korycki vom Kompetenzzentrum Ernährung, "haben bis zu 35 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm." Der "Granny Smith" oft nur weniger als ein Drittel. Der Stoff, der die Schale rot färbt, Anthocyane, hält unsere Gefäße gesund. Dieser ist logischerweise in grünen Äpfeln dagegen kaum zu finden.

Welche apfelsorte ist am gesündesten

Überhaupt wirken viele der sekundären Pflanzenstoffe entzündungshemmend, antioxidativ und blutzuckersenkend. Sorten, die besonders reich an Gerbstoffen sind - also bitterer schmecken - haben besonders viele dieser sogenannten Polyphenole. "Dazu zählen vor allem die alten Apfelsorten wie der Berlepsch, auch Gold-Renette genannt, sowie Jonagold und Braeburn - und die haben eine rot-orange Schale", so Ernährungsexpertin Korycki. "Moderne Designersorten wie Golden Delicious, Pink Lady und Fuji sehen zwar lecker aus, sind ernährungsphysiologisch kaum mehr als süßes Wasser", erklärt Bernhard Watzl, Leiter des Instituts für Physiologie und Biochemie der Ernährung am Max Rubner-Institut. 

Welche apfelsorte ist am gesündesten

Der grüne Apfel kann nichts für seinen verhältnismäßig geringen Vitamingehalt. Der in Deutschland hauptsächlich verkaufte "Granny Smith" braucht viel Wärme, aber nicht so viel Sonne. Deshalb kommt er vorwiegend aus Australien, Neuseeland, mittlerweile aus den USA und China. Um die lange Reise aus Übersee zu überstehen, werden sie nicht vollreif geerntet. Sie haben folglich nicht die Zeit, Vitamine und andere Vitalstoffe zu bilden.

Für alle Apfelsorten gilt: Die, die besonders sauer schmecken, haben nicht unbedingt weniger Zucker. So enthält der Boskoop oder Boskop so viel Säure, dass der gleichfalls extrem hohe Zuckergehalt schlicht überlagert wird.

Welche apfelsorte ist am gesündesten

Rote Äpfel sind - ganz abgesehen vom Geschmack - besser für die Gesundheit. Das können Sie aber noch verbessern, wenn Sie beim Einkauf auf die folgenden drei Punkte achten:

Alte Apfelsorten: Neue Züchtungen setzen eher auf schnelles Wachstum, besonders süßen Geschmack und auch auf die Widerstandskraft gegen Schädlinge und Krankheiten. Die natürliche Zusammensetzung der pflanzlichen Inhaltstoffe findet dabei weniger Beachtung. Alte Sorten wie etwa Cox Orange, Boskoop, Gloster sowie Gravensteiner oder Alkmene haben noch die volle Vitaminpower. Sie rufen auch seltener allergische Reaktionen hervor. Viele alte Apfelsorten wie die "Renette" sind robuster, was die Lagerung angeht. Allen gemein ist, dass fast alle nicht grün sind.

Regionale Herkunft: Egal, woher das Obst kommt: Lange Transportwege sind weder gut für die Umwelt, noch für das Obst. Entweder werden die Äpfel früh geerntet und haben weniger Vitamine oder sie lagern zu lange, bis sie bei uns im Obstkorb landen und verlieren sie wieder. Der Apfel vom Bauern aus der Region ist meist der Beste.

Kontrollierter biologischer Anbau: "Bio" ist nicht nur generell besser für die Umwelt, sondern auch ganz speziell beim Apfel wichtig. Die verwendeten Gifte werden auf die Schale gespritzt. Die ist aber das Wichtigste beim Apfel, weil 70 Prozent der Vitamine direkt darunter sitzen und die Ballast-Stoffe darin die Gesundheit fördern. Sie sollten also nicht den Apfel schälen, wohl aber gründlich mit warmem Wasser waschen und dabei feste abreiben. So bekommen sie Schmutz, aber auch eine mögliche Wachsschicht und Pestizide einigermaßen los.

Übrigens: Trüber Apfelsaft - insbesondere aus Mostapfelsorten - sei deshalb auch besser, weil er mehr von den wichtigen sekundären Pflanzenstoffen enthalte, sagt Bernhard Watzl vom Max Rubner-Institut. "Der klare Saft ist dann auch so clean wie er aussieht". 

BAYERN 1

Zehn Ideen mit Äpfeln So viele schöne Äpfel wie heuer hatten wir schon lange nicht mehr. Und hier sind zehn tolle Ideen, was Sie damit in der Küche anstellen können, neben Kuchen und Mus: Chutney! Kraut! Strudel! Mehr dazu:
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