Was sollte man während der Periode machen und was nicht?

Was sollte man während der Periode machen und was nicht?

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Was sollte man während der Periode machen und was nicht?

Was sollte man während der Periode machen und was nicht?

Was sollte man während der Periode machen und was nicht?

Sich näher kommen: Sex ist auch während der Regel nicht bedenklich. (Dmitry Sheremeta / Shutterstock.com)

Geschlechtsverkehr während der Menstruation ist nicht schmutzig oder gesundheitsgefährdend – erlaubt ist alles, was gefällt. Ob Oral- oder Vaginalsex: Was Sie zu Sex während der Regel wissen möchten.

Aus medizinischer Sicht spricht nichts gegen Sex während dem gesamten weiblichen Zyklus – die Regel bildet da keine Ausnahme. Viele Frauen (und Männer!) fühlen sich aber unsicher. Das könnte an mangelndem Wissen darüber liegen. In manchen Religionen oder Kulturen ist Menstruations-Sex unüblich, das Thema tabu. Die Ansteckungsgefahr mit HIV ist durch die Blutung höher, Safer Sex mit Kondom schützt. Die Basis für guten Sex während der Periode ist Vertrauen und ein gutes Körpergefühl. 12 Fragen und Antworten zu Sex während der Regel.

  • Aus medizinischer und hygienischer Sicht ist Sex während der Regel unbedenklich.
  • Manche Frauen haben während der Periode keine Lust auf Sex, andere schon.
  • Auch die Vorlieben des Partners oder der Partnerin sollten berücksichtigt werden.
  • Offene Gespräche sind wichtig.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind nicht normal, auch nicht während der Periode.

Aus medizinischer Sicht lautet die Antwort: Ja, natürlich! Es spricht nichts gegen Vaginal-, Anal-, oder Oral-Sex während der Periode. Selbst in den ersten Tagen bei besonders starker Blutung ist Geschlechtsverkehr bedenkenlos möglich. Es gibt aber diverse moralische, religiöse oder persönliche Gründe, auf Sex während der Regel zu verzichten. Das kann jeder für sich selbst entscheiden.

Die Menstruation ist Teil des natürlichen Abstoßungsprozesses der Gebärmutterschleimhaut. Sex stört hier aber überhaupt nicht und ist auch auf keinen Fall "unhygienisch" oder gar "schmutzig" für Mann oder Frau. Normale Intimhygiene und -pflegeregeln gelten auch während der Periode, sonst müssen Sie nichts Besonderes beachten.

Prinzipiell ist Sex während der Periode bei gesunden Partnern gesundheitlich ungefährlich. Ist einer der beiden Partner HIV-positiv, ist die Ansteckungsgefahr für den anderen während der Menstruation erhöht. Safer Sex mit Kondomen ist bei einer HIV-Infektion den ganzen Zyklus lang wichtig, nicht nur während der Regel.

Erlaubt ist, was gefällt! Alle Sex-Positionen, die Ihnen sonst Spaß machen, sind auch während der Regel möglich. Menstruations-Sex für "Anfänger" kann z.B. auch in der Dusche oder Badewanne stattfinden –manche Paare fühlen sich dadurch besser.

Prinzipiell müssen Tampons vor dem Sex natürlich rausgenommen werden. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Es gibt sogenannte Soft-Tampons, die durchaus verwendet werden können. Definitiv sollte der Tampon nicht direkt vor dem Sex frisch eingeführt werden – das trocknet zusätzlich aus.

Auch während der Periode ist eine Schwangerschaft möglich. Aus Zyklussicht zählt die Menstruation nicht zu den fruchtbarsten Tagen. Allerdings können Spermien mehrere Tage im Körper der Frau überleben und eine Eizelle später befruchten. Deshalb ist Verhütung bei Menstruations-Sex trotzdem wichtig, wenn kein Kinderwunsch besteht. 

Das Lustempfinden unterliegt bei der Frau hormonellen Schwankungen: Im Laufe des Zyklus sind Veränderungen normal. Da die Periode nicht die fruchtbarste Zeit ist, haben manche Frauen auch weniger Lust. Andere Frauen mögen Sex während der Menstruation besonders gerne – das ist individuell ganz verschieden und völlig normal.

In der Menopause verändert sich der Zyklus der Frau, bis zum Ausbleiben der Menstruation hin. Während der Umstellungsphase sind viel längere Perioden möglich als zuvor, was die Sexualität verändern kann. Frauen haben bisweilen 2 oder 3 Wochen lang am Stück die Regel oder Schmierblutungen. Bei manchen Paaren wird Menstruations-Sex deshalb überhaupt erst während der Menopause zum Thema. Bei Scheidentrockenheit, die im Wechsel stärker werden kann, helfen Gleitgels.

Manche Verhütungsmittel können die Regeldauer oder -stärke verändern. Das wirkt sich auch auf Menstruations-Sex aus. Bei der Kupferspirale wird die Periode oft etwas heftiger, bei der Pille schwächer. Die Hormonspirale oder das Verhütungsstäbchen können langfristig zu einem Ausbleiben der Regel führen. Frauen wählen Verhütungsmittel teilweise bewusst so, dass sich ihre Regel und damit auch ihr Sexualleben positiv verändern.

Die Erziehung, die Kultur, das eigene Körpergefühl und die Beziehungs-Erfahrung sind für die Bereitschaft zu Menstruations-Sex prägend. Das Geschlecht spielt eine untergeordnete Rolle. Gleich viele Männer wie Frauen haben eine gute Einstellung zu Sex während der Regel.

Wenn ein Partner für Sex während der Menstruation offen ist, der andere aber nicht, hilft nur eines: Kommunikation. Es ist wichtig zu verstehen, warum der andere das (nicht) möchte. Geht es um ein Ekel-Gefühl und mangelnde Lust? Oft kann das Problem im Gespräch geklärt werden, wenn man offen auf den anderen zugeht. Ich-Botschaften helfen, den anderen nicht vor den Kopf zu stoßen. Vielleicht ist ein Kompromiss möglich: Sex mit Tampon, um die Blutung zu reduzieren, eine andere Sex-Position oder Geschlechtsverkehr nur an den leichteren Tagen der Menstruation.

 

Diese 3 Fragen helfen Ihnen, ein Gespräch zu Menstruations-Sex vorzubereiten:

  • Worum geht es?, z.B. "Ich hatte das Gefühl, dass du das letzte Mal während der Regel keinen Sex wolltest."

  • Wie fühle ich mich?, z.B. "Ich habe mich dadurch zurückgestoßen gefühlt."

  • Was wünsche ich mir?, z.B. "Ich würde gerne darüber sprechen und mir deine Meinung anhören."

Bei starken Regelschmerzen nimmt die Lust auf Sex manchmal ab. Andererseits kann ein Orgasmus krampflösend wirken. Durch die Ausschüttung von Glückshormonen werden Schmerzen gehemmt, zumindest vorübergehend. Normalerweise sollten auch während der Regel keine Schmerzen durch den Geschlechtsverkehr auftreten. Scheidentrockenheit kann aber als schmerzhaft empfunden werden. (Menstruations-)Sex sollte Spaß machen und keine unangenehmen Gefühle auslösen: Sprechen Sie deshalb offen mit Ihrem Partner und Ihrem Gynäkologen, wenn Sie Schmerzen beim Sex verspüren.

Ein genauer Blick in den Kühlschrank kann ein wirkungsvolles Mittel gegen Menstruationsbeschwerden sein. Denn die Ernährung kann Einfluss auf Regelschmerzen und Co. nehmen. Generell wird Frauen mit hormonellen Beschwerden empfohlen, sich möglichst ausgewogen zu ernähren, viel Gemüse und Obst sowie wenig Fleisch und Fertigprodukte zu essen. Eine Trinkmenge von 1,5 bis 2 Litern Wasser pro Tag ist grundsätzlich ratsam. Wer unter Symptomen wie Krämpfen, Wassereinlagerungen oder Stimmungsschwankungen leidet, findet hier konkrete Ernährungstipps bei Menstruationsbeschwerden.

Anti-Krampf-Tipp: Ja zu Leinöl, nein zu Tierprodukten

Kochen mit Leinöl soll bei Regelschmerzen helfen. Denn sein Anteil an sogenannten Omega-3-Fettsäuren (vor allem α-Linolensäure), welche die Produktion von bestimmten Gewebshormonen (Prostaglandinen) hemmen, ist sehr hoch. Und genau diese Botenstoffe steuern das rhythmische Zusammenziehen der Gebärmutter in den ersten Tagen der Periode – und lösen so die Schmerzen aus. Sind dank der α-Linolensäure weniger Prostaglandine vorhanden, fallen auch die Schmerzen milder aus. Tipp für die gesunde Ernährung vor der Periode: Zum Mittag etwas Quark mit einem Esslöffel Leinöl mischen und dazu Pellkartoffeln kombinieren. Auch pur im Salat schmeckt Leinöl lecker. Gute Omega-3-Lieferanten sind außerdem Matjes, Lachs, Thunfisch oder Makrele. Ist die Ernährung reich an Fleisch, Eiern und Milchprodukten, kann dies möglicherweise Menstruationsbeschwerden verschlimmern. Denn die Lebensmittel enthalten viel sogenannte Arachidonsäure. Und diese ist ein wichtiger Baustein für die Produktion der krampfauslösenden Prostaglandine.

Pickel-Pause: Wie Zucker schadet und welche Milchalternativen empfehlenswert sind

Pickel oder sogar Akne im Erwachsenenalter? Leider möglich. Denn vor der Periode sinkt der Spiegel des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen, während der Spiegel des männlichen Testosterons konstant bleibt. Dieser vorübergehende Testosteronüberschuss kann die Talgproduktion der Haut anregen und Pickel verursachen. Mit der richtigen Ernährung lässt sich diese Menstruationsbeschwerde eindämmen. Es ist dafür wichtig, möglichst wenig Zucker zu essen. Denn dieser sorgt für den Anstieg des Hormons Insulin im Blut und damit für eine gesteigerte Testosteron-Produktion.

Es muss nicht immer Kuhmilch sein

Kuhmilch wird immer wieder mit der Entstehung von Akne in Zusammenhang gebracht. Denn ihr Genuss kann ebenfalls die Ausschüttung von Insulin stimulieren. Wer unter zyklusbedingten Pickeln leidet, sollte einmal testen, wie sich eine einwöchige Kuhmilchpause vor der Periode auf das Hautbild auswirkt. Tipp: stattdessen Sojamilch verwenden. Denn diese enthält östrogenähnliche Stoffe, die sich ausgleichend auf den Spiegel des weiblichen Sexualhormons auswirken können. Es muss aber nicht zwingend Sojamilch sein. Auf digestio.de werden die 9 besten Milchalternativen in einem Test vorgestellt.

Weniger Salz und mehr Brennnesseltee bei Wassereinlagerungen

Plötzlich zu enge Kleidung, eine vorübergehende Gewichtszunahme und Schmerzen in der Brust – diese Symptome sind typisch für hormonell bedingte Wassereinlagerungen. Ihr Grund ist ein hoher Spiegel des weiblichen Hormons Östrogen kurz vor der Periode. Wer davon betroffen ist, sollte möglichst wenig Salz zu sich nehmen. Denn dieses erhöht die Wasseraufnahme von Körperzellen zusätzlich.

Entwässern mit Brennnesseltee

Brennnesseln besitzen einen hohen Kaliumgehalt und wirken deshalb harntreibend und entwässernd. Tipp gegen hormonelle Wassereinlagerungen: Zwei bis drei Teelöffel getrocknetes Brennnessel-Kraut (Apotheke) mit einer Tasse Wasser aufkochen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Drei Tassen pro Tag trinken, bis sich die Beschwerden bessern.

Die empfohlene Ernährung gegen Stimmungsschwankungen während der Periode

Kurz vor der Periode ist typischerweise der Spiegel des Stresshormons Cortisol höher als sonst. Gleichzeitig sinkt die Konzentration des Glücklichmachers Serotonin – eine Kombination, die bei vielen Frauen für schlechte Stimmung sorgt. Mit der richtigen Ernährung lässt sich dieser Menstruationsbeschwerde entgegenwirken. Eine Hand voll Nüsse pro Tag sind zu empfehlen. Denn diese besitzen einen hohen Anteil an Tryptophan, dem wichtigsten Baustein für Serotonin.

Vorsicht vor dem Toastblues

Weißmehlprodukte enthalten schnell verfügbare Kohlenhydrate, die den Blutzucker rapide ansteigen lassen. Wenig später fällt dieser aber so stark ab, dass der Körper das Stresshormon Cortisol ausschüttet. Dieses hebt den Zuckerspiegel wieder an, kann aber auch die Stimmung trüben. Um dem vorzubeugen, empfiehlt sich eine Ernährung mit Vollkorn- anstelle von Weißmehlprodukten. Denn langsamer verfügbare Kohlenhydrate im Vollkornmehl sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel eher im Gleichgewicht bleibt. Das ist nicht nur gut für die Stimmung, sondern beugt zusätzlich Heißhungerattacken vor. Vor allem vor der Periode ist von Toast und Co. abzuraten.

Wichtig vor allem für Veganer: eine eisenreiche Ernährung während der Periode

Wer auf Tierprodukte verzichtet, hat ein erhöhtes Risiko für Eisenmangel. Vor allem während der Periode steigt das Risiko dafür. Besonders für Veganer empfiehlt sich deshalb während des gesamten Zyklus eine eisenreiche Ernährung. Sehr viel von dem Mineralstoff steckt in den Getreidesorten Amarant (9 mg/100 g), Hirse (6,9 mg/100 g), in Trockenfrüchten wie Pfirsich (6,5 mg/100 g) oder Hülsenfrüchten wie Linsen (8 mg/100 g) und Kichererbsen (6,1 mg/100 g). Auch Kürbiskerne (12,5 mg/100 g), Sesamsamen (10 mg/100 g) und Pistazien (7,3 mg/100 g) sind für Veganer ein toller Snack. Der Tagesbedarf liegt bei 10 bis 15 mg Eisen.

Lebensmittel, die Eisenmangel fördern

Manche Lebensmittel hemmen die Aufnahme von Eisen. Dazu gehört vor allem Tannin aus schwarzem Tee, Kaffee oder Rotwein. Diese Getränke sollten deshalb nicht mit eisenhaltigen Lebensmitteln kombiniert werden. Besser eignet sich zum Beispiel Orangensaft. Denn enthaltenes Vitamin C fördert die Aufnahme des Mineralstoffs.