Was ist der unterschied zwischen textanalyse und erörterung

Hallo Newbies,ich hätte da mal ne frage. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einerErörterung, einem Aufsatz und einer Interpretation?Ist mir wirklich sehr peinlich aber ich muß zugeben ich kenne diesenUnterschied nicht. Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen.Gruss Silke

Post by Silke Sommerich hätte da mal ne frage. Was ist eigentlich der Unterschiedzwischen einer Erörterung, einem Aufsatz und einer Interpretation?

Ein Aufsatz ist ein Text, den Du Dir selbst aus den Fingern gesaugt,eben "aufgesetzt" hast. Erörterungen und Interpretationen sind beides"Sorten" von Aufsätzen. Andere Sorten von Aufsätzen wären z.B.Nacherzählungen, Inhaltsangaben, Vorgangsbeschreibungen,Usenetpostings ...Eine Erörterung ist eine genaue Betrachtung möglichst vieler Aspekteeines Themas, einer Fragestellung, eines Problems. In aller Regel läuftsie kontrovers ab, d.h. positive und negative Aspekte werdengegenübergestellt, und meist kommt der Autor der Erörterung zu einembegründeten Schluß. Beispiel: "Hilft eine Erhöhung der Umsatzsteuerunseren Staatsfinanzen auf die Beine?" Es gibt Dinge, die dafür, undandere, die dagegen sprechen. Alle werden in einer Erörterung benanntund abgewogen.Eine Interpretation z.B. eines Textes betrachtet die Frage, was derAutor damit gemeint haben könnte bzw. hat ausdrücken wollen. Je nachText muß man dafür einigermaßen in die Tiefe loten. Wenn Du z.B.schriftlich überlegst, was unsere Bundeskanzlerin mit "Lassen Sieuns mehr Freiheit wagen!" gemeint haben könnte und dabei ihrepolitischen Positionen und Absichten in Betracht ziehst sowie dieSituation, in der sie das sagte, dann ist das eine Interpretation.vG

Post by Volker Gringmuth

Post by Silke Sommerich hätte da mal ne frage. Was ist eigentlich der Unterschiedzwischen einer Erörterung, einem Aufsatz und einer Interpretation?

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Post by Volker GringmuthEine Interpretation z.B. eines Textes betrachtet die Frage, was derAutor damit gemeint haben könnte bzw. hat ausdrücken wollen. Je nachText muß man dafür einigermaßen in die Tiefe loten. Wenn Du z.B.schriftlich überlegst, was unsere Bundeskanzlerin mit "Lassen Sieuns mehr Freiheit wagen!" gemeint haben könnte und dabei ihrepolitischen Positionen und Absichten in Betracht ziehst sowie dieSituation, in der sie das sagte, dann ist das eine Interpretation.

Und wenn es verschiedene Interpretationsmöglichkeiten gibt,mußt du sie erörtern ;-)Ich erinnere mich noch seinerzeit (TM) an den DeutschunterrichtSek I. Da waren die drei Gattungen der klassische humanistischeBildungsweg. Nach dem freien Aufsatz mit vorzugsweise narrativenElementen kam die Textinterpretation als Hinführung zumargumentativen Stil, und die "Erörterung" war dann der krönendeAbschluß, das gefürchtetste Genus unter meinen Mitschülern. ImPrinzip ist die Interpretation nichts als ein Spezialfall der Erörterung,vorausgesetzt du deutest nicht aus göttlicher Inspiration heraus."Aufsatz", "Erörterung" und "Interpretation" waren Ende der 70er Jahreim schulischen Kontext Fachbegriffe aus dem Lehrplan, und wenn dasauch der Hintergrund der Fragerin ist, sollte sie sich beim zuständigenLehrkörper erkundigen, welche formalen Erwartungen bezüglich derTextgattungen bestehen. Deine Erläuterungen sind sehr einleuchtend,aber manche Lehrer sind Formalisten, das sollte man einkalkulieren,wenn man für sie Auftragsarbeiten schreibt :-)Andreas

Text lesen

Eine gründliche Vorarbeit ist der Schlüssel zu einer guten Analyse. Während du den Text mehrmals liest, streichst du dir auffällige Textstellen mit Farbe an. Mache dir am besten am Rand Notizen, wenn dir inhaltliche oder sprachliche Besonderheiten auffallen. Auch Fragen, die du später in der Analyse beantworten willst, kannst du hier notieren.

Wichtige Fragen klären

Danach folgt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Textinhalt. Diesen erfasst du, indem du den Text in Sinnabschnitte gliederst und anschließend die Kernaussage formulierst. Darunter verstehst du die wichtigste Aussage des Textes, die du in ein bis zwei Sätzen zusammenfasst.

Du beantwortest außerdem folgende Fragen:

  • Wie baut der Autor seine Argumentation auf? Dabei hilft dir auch diese Übersicht über die Argumenttypen .
  • Welche rhetorischen Mittel setzt der Autor ein? Welche Wirkung erzielt er damit? 
  • Um welche Textsorte handelt es sich?
  • Welcher literarischen Epoche kannst du den Text zuordnen?
  • Was ist die Deutungshypothese zu deinem Text? In der Deutungshypothese formulierst du in wenigen Sätzen deine Kernaussage und verbindest sie mit einer Deutung. Diese untersuchst du anschließend in deiner Analyse. So könnte eine Deutungshypothese aussehen:
    In seinem Gedicht „Prometheus“ beschreibt Goethe die Beziehung zwischen Menschen und Göttern. Er vertritt darin das typische Menschenbild des Sturm und Drang.

Gliederung schreiben

Bevor du mit dem Schreiben beginnst, legst du dir eine Gliederung an. Sie ist das Gerüst deiner Analyse. Wie jeder Aufsatz gliedert sich auch deine Textanalyse in Einleitung, Hauptteil und Schluss.

Der genaue Aufbau deiner Textanalyse ist stark von deiner Aufgabenstellung und dem Text abhängig. Achte auf jeden Fall darauf, dich vom Allgemeinen zum Detail vorzuarbeiten. Das bedeutet konkret, dass du zunächst grob den Inhalt des Textes zusammenfasst und danach auf sprachliche Details eingehst.

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Sich mit einem Text auseinanderzusetzen, ihn genau zu untersuchen - einen Text zu analysieren und zu interpretieren. Das ist die zentrale Aufgabe im Deutschunterricht. Oft werden Begriffe benutzt, die hochtrabend klingen und die erst einmal einschüchtern: analysieren, interpretieren, stilistische Mittel, Form und Inhalt aufeinander beziehen... Da ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten.

Wir erklären dir im Folgenden, was eine Textanalyse und was eine Textinterpretation ist, und was du beim Verfassen solcher Texte wissen musst. 

Eine Textanalyse oder eine Textinterpretation schreiben – das ist oft eine klassische Hauptaufgabe in einer Deutsch-Klassenarbeit. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Textanalyse und einer Textinterpretation? Ist analysieren und interpretieren dasselbe? Manchmal werden die Begriffe synonym benutzt, aber genau genommen muss man unterscheiden:

  • Bei einer Textanalyse geht es darum, einen Text und seinen Aufbau genau zu beschreiben und zwar in Hinblick auf seinen Inhalt, seine Sprache und seine Gestaltung. Das Wort Analyse kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet soviel wie auflösen, also ein Ganzes in einzelne Teile zu zerlegen und diese genau zu betrachten.
  • Die Textinterpretation baut auf den Ergebnissen der Analyse auf, geht aber noch einen Schritt weiter: Hier liegt der Fokus darauf, den Text in Hinblick auf einen bestimmten Aspekt zu deuten. Also aufzuzeigen, was der Autor mit seinem Text sagen möchte oder auch aus welchem Grund der Autor diesen Text verfasst hat. Es geht darum, die Ergebnisse der Analyse in einen größeren Zusammenhang zu stellen.

Einen Text zu analysieren – das muss also immer der erste Schritt sein, quasi die Vorarbeit, bevor du den Text interpretieren kannst.

Grundsätzlich kann jeder Text analysiert werden. Texte als Grundlage für eine Klassenarbeit können also aus verschiedenen Bereichen stammen: 

Informiere dich gezielt zu diesen großen Textsorten des Deutschunterrichts, um ihre Kennzeichen zu erkennen und benennen zu können.

Möchtest du eine Textanalyse schreiben, solltest du dich mit dem Aufbau bzw. der Gliederung einer Textanalyse beschäftigen. Grundsätzlich sieht der Aufbau einer Textanalyse folgendermaßen aus:

  • Einleitung: Zur Textanalyse hinleiten, indem wichtige Informationen rund um die Entstehung des Textes angegeben werden.
  • Hauptteil: Hier werden Inhalt, Struktur und Sprache des Textes beschrieben und diese Beobachtungen mithilfe von Beispielen belegt.
  • Schlussteil: Zum Abschluss wird zusammengefasst, was im Hauptteil herausgearbeitet wurde.

Du kennst das bestimmt: Wie oft liest man einen Text ohne die Hintergründe zu kennen, versteht ihn so auf eine ganz andere Art als ein zweiter Leser, mit dem man über den Text spricht? Im Deutschunterricht Texte zu analysieren und zu interpretieren hilft dabei, eine gewisse Routine zu entwickeln, wie man an Texte herangeht, ihnen gezielt Informationen entnimmt, sich kritisch mit den Inhalten und der Einstellung des Verfassers auseinandersetzt, und hilft so schließlich auch, fundiert seine eigene Meinung entwickeln zu können.