Was ist der unterschied zwischen röteln und ringelröteln

Was versteht die Medizin unter Ringelröteln?

Unter Ringelröteln versteht die Medizin eine ansteckende Infektionserkrankung, welche durch das Parvovirus B19 hervorgerufen wird. Im Fachjargon ist die Erkrankung unter dem Begriff Erythema infectiosum bekannt. Andere Synonyme sind die Bezeichnungen Kinderrotlauf oder fünfte Krankheit, zu Englisch fifth disease, da sie neben Röteln, Scharlach, Windpocken und Mumps zu den Kinderkrankheiten zählt, welche mit einem akut auftretenden Hautausschlag einhergehen.  

Vor allem Kinder zwischen fünf und 15 Jahren erkranken an Ringelröteln. Studien zufolge haben etwa 60 bis 70 Prozent aller Dreißigjährigen in ihren Kinderjahren bereits Antikörper gegen das Virus entwickelt, denn wer jemals an Ringelröteln erkrankt ist, bleibt sein Leben lang immun dagegen. Gegen die Erkrankung gibt es weder eine Impfung noch eine ursachenbezogene Therapie. Diese ist meist auch nicht notwendig, da sich der Krankheitsverlauf sehr milde gestaltet und die Erkrankung nur für immunschwache Menschen und das Ungeborene im Mutterleib gefährlich werden könnte.

Sind Ringelröteln ansteckend?

Ringelröteln sind hochansteckend und werden über Tröpfchen- oder in selteneren Fällen über Schmierinfektion übertragen. Beim Niesen, Husten oder Sprechen werden kleinste mit dem Virus infizierte Sekret-Tröpfchen an die Umluft verteilt.

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Werden diese von anderen Menschen eingeatmet, können die Viren in den Blutkreislauf gelangen und dort die Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen im Knochenmark befallen. Auch über die Augenbindehaut ist ein Eindringen der Erreger möglich. Eine weitere Ansteckungsquelle ist der direkte Kontakt zu Infizierten wie beim Händeschütteln, Küssen oder dem Benutzen desselben Geschirrs, da das Virus sehr stabil ist und lange auf Oberflächen und der Haut überleben kann.  

Eine Erkrankung macht sich im Regelfall nicht sofort bemerkbar. Bis die ersten Symptome auftauchen, dauert es zwischen vier Tagen und zwei Wochen. Diese Zeitspanne wird auch Inkubationszeit genannt. Das Tückische daran ist, dass die infizierte Person bereits während dieser Zeit ansteckend ist und das Ansteckungsrisiko bei Auftreten der ersten Symptome abnimmt. Das ist auch der Grund, warum die Krankheit gerade bei Kindern in Kindergärten oder Schulen relativ häufig auftritt. Im Winter und Frühjahr kann es dabei sogar zu regelrechten Epidemien kommen. In Ausnahmefällen ist eine Ansteckung mit dem Parvovirus B19 auch über Blutkonserven möglich. Meldepflichtig ist die Krankheit nicht.

Was sind die Symptome von Ringelröteln?

Die Infektion verläuft im Normalfall in zwei Phasen. In der Vorphase, die in etwa zwei bis vier Tage anhält, bekommen Kinder einen roten Ausschlag auf den Wangen und etwas Fieber, weshalb die Erkrankung auch unter dem Begriff der Ohrenfeigenkrankheit bekannt ist. Zudem werden Erkrankte blass um den Mund.

Erst dann taucht in einer zweiten Phase der krankheitstypische Hautausschlag an den Schultern, Oberarmen, dem Oberkörper sowie den Oberschenkeln auf. Dabei treten rötliche Flecken, teilweise auch erhaben, auf, die zum Zusammenfließen neigen und in der Mitte verblassen. Dadurch entsteht das krankheitstypische, girlandenartige oder ringelförmige Muster auf der Haut.  

In manchen Fällen treten gemeinsam mit dem Ausschlag ein Juckreiz, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und geschwollene Lymphknoten auf. Nach etwa sieben bis zehn Tagen beginnt der Hautausschlag sich zurückzubilden. Auffallend ist, dass der typische Hautausschlag nur bei etwa 15 bis 20 Prozent der Betroffenen auftritt. Meistens verläuft die Infektion symptomlos. Auch wird der Ausschlag vermutlich gar nicht über das Virus selbst ausgelöst, sondern entsteht aufgrund der körpereigenen Immunabwehr.

 

Bei Jugendlichen kann eine Ringelröteln-Infektion zu einem sogenannten Handschuh-Socken-Syndrom führen. Dieses zeigt sich in Form eines Hautausschlags, welcher sich auf Hände und Füße beschränkt. Anders als bei Kindern tauchen dabei kleine rote Punkte oder Papeln und eine verstärkte Blutgefäß-Zeichnung auf der Haut auf.

Wie äußern sich Ringelröteln bei Erwachsenen?

Sollte es im Erwachsenenalter zu einer Infektion kommen, zeigen sich stärkere Beschwerden als bei Kindern. Infizierte Erwachsene weisen meist keinen Hautausschlag auf, leiden jedoch an Gelenkentzündungen an Händen, Knien sowie den Knöcheln. Etwa die Hälfte aller Erwachsenen und 20 von 100 erkrankten Kindern sind davon betroffen. Meist klingen die Schmerzen nach etwa drei Wochen wieder ab, nur in seltenen Fällen verspüren Betroffene diese noch Monate oder Jahre nach der Erkrankung. Die Beschwerden selbst können mit einer rheumatoiden Arthritis verwechselt werden. Für eine sichere Diagnose kann der Arzt jedoch den Rheumafaktor im Blut bestimmen und darauf basierend eine Infektion nachweisen oder ausschließen.  

Ein weiteres Symptom, welches dann auftreten kann, wenn die Erreger die Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen im Knochenmark befallen, ist Blutarmut. Das Virus zerstört die Vorläuferzellen und hemmt somit die Neubildung von roten Blutkörperchen. Daraus kann sich eine Anämie entwickeln, welche sich durch Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Hautblässe oder einem erhöhten Puls zeigen kann. Im Extremfall kann es zu einer aplastischen Krise kommen, bei der die Blutbildung komplett zum Erliegen kommt. Dies betrifft vor allem immunschwache Menschen und Personen mit einer Vorerkrankung, welche eine verkürzte Lebenszeit zur Folge hat.

Das Parvovirus B19, welches für eine Ringelröteln-Infektion verantwortlich ist, ist der kleinste bekannte Erreger, der bei Menschen Krankheiten auslösen kann. Es wurde erst 1974 entdeckt und ist in etwa 20 bis 24 Nanomillimeter groß. Der Beiname B19 ist auf die Laborprobe mit der Nummer B19 zurückzuführen. Die Eigenart des Erregers ist es, die Oberflächenstruktur der sogenannten Erythroblasten, also der Vorläufer der roten Blutkörperchen, zu durchbrechen und somit in die Zellen einzudringen. Bei manchen Menschen fehlt diese charakteristische Struktur, wodurch sie von Haus aus immun gegen das Parvovirus sind. Zerstört es dann die Zelle, kann es in Folge zu einer Störung der Blutbildung kommen, was vor allem für Menschen mit einer chronischen Blutarmut und für Ungeborene gefährliche werden kann.

Wie gefährlich sind Ringelröteln in der Schwangerschaft?

Etwa die Hälfte der Frauen im gebärfähigen Alter sind gegen das Parvovirus B19 immun. Bei den anderen Frauen kann es während einer Schwangerschaft zu einer Ringelröteln-Infektion kommen, was schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben kann.

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Dies passiert bei etwa 30 von 100 Fällen. Zwar verläuft die Erkrankung bei Schwangeren selbst meist symptomlos, jedoch kann das Virus über die Plazenta in den Blutkreislauf des Kindes gelangen und dort die blutbildenden Zellen angreifen und zerstören. Die Folge sind eine Unterversorgung des Kindes mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie eine gefährliche Blutarmut (Anämie), welche Schädigungen am Herzen oder einen sogenannten Hydrops fetalis hervorrufen kann. Dabei gelangt Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in andere Hohlräume des kindlichen Körpers, wie etwa dem Brustkorb oder Bauch des Ungeborenen, und führt dort zu Schwellungen. Im schlimmsten Fall droht sogar eine Fehl- oder Frühgeburt. Besonders zwischen der 10. und 22. Schwangerschaftswoche ist das Risiko eines Hydrops fetalis am höchsten. Dieser betrifft etwa ein Viertel der mit Ringelröteln infizierten Schwangeren. In 70 von 100 Fällen führt dieser jedoch zum Tod des Kindes.   Eine Infektion lässt sich anfangs noch nicht wirklich nachweisen. Die einzige sichere Möglichkeit eines Nachweises ist die sogenannte PCR-Methode. Dieses Diagnoseverfahren kann der Arzt ab der 16. Schwangerschaftswoche durchführen. Im Falle eines positiven Testergebnisses sollte das ungeborene Kind wöchentlich mithilfe einer Ultraschalluntersuchung überwacht werden. Im Falle eines Hydrops fetalis kann dem Fötus eine Bluttransfusion über die Nabelschnur gegeben und somit sein Leben gerettet werden. Dazu wird die Nabelschnur in einem Krankenhaus an eine Infusion angeschlossen.

Informationen zu einer eventuell bestehenden Immunität lassen sich im Mutterpass (Deutschland) oder Mutter-Kind-Pass (Österreich) finden. Dazu ist eine Routineuntersuchung notwendig, bei der das Blut auf Antikörper gegen den Erreger getestet wird.

Wie erfolgt die Diagnose von Ringelröteln?

Bei Verdacht auf eine Ringelröteln-Infektion sollte entweder ein Kinderarzt oder der Hausarzt aufgesucht werden. Bei Schwangeren empfiehlt es sich, gleich zum Gynäkologen zu gehen. Im Normalfall bedarf es keiner speziellen Behandlung, jedoch können bei einem schwereren Verlauf, gerade in der Schwangerschaft, Komplikationen auftreten, weshalb immer ein Arzt zurate gezogen werden sollte. Dieser muss die Erkrankung anfangs von anderen Krankheiten abgrenzen, welche mit einem Hautausschlag einhergehen. Dazu zählen in etwa Masern, Röteln, Windpocken, Scharlach oder das Drei-Tages-Fieber. Meist kann eine sichere Diagnose anhand des charakteristischen Ausschlags gestellt werden, jedoch wird der Arzt Dich in einem Anamnesegespräch zu Deinen Symptomen befragen und dann eine körperliche Untersuchung machen. Sollten keine offensichtlichen Symptome vorhanden sein, kann der Mediziner auch eine Blutuntersuchung vornehmen.  

Während einer Schwangerschaft kann der direkte Virus- oder Antikörpernachweis über das Fruchtwasser oder Nabelschnurblut erfolgen. Bei immunschwachen Patienten mit Vorerkrankungen kann das Virus auch im Knochenmark nachgewiesen werden.

Ringelröteln zeigen wie einige andere Krankheiten einen plötzlich auftretenden Hautausschlag, weshalb eine Differenzialdiagnostik wichtig ist. Ähnlichkeiten lassen sich mit Scharlach, Masern, Windpocken, Lupus Erythematodes, Borreliose und dem Drei-Tages-Fieber feststellen:

  • Scharlach: Bei Scharlach handelt es sich im Gegenteil zu Ringelröteln um eine durch Streptokokken ausgelöste bakterielle Infektionskrankheit. Typische Symptome sind Fieber, Schüttelfrost und Erbrechen sowie eine Rachenentzündung. Nach etwa ein bis vier Tagen zeigt sich dann auch der charakteristische Hautausschlag mit intensiv roten, stecknadelgroßen, leicht erhabenen Flecken.

  • Masern: Auch bei Masern kommt es anfangs im Gesicht, später auch am Rest des Körpers zu einem Hautausschlag mit roten, großflächigen Hautflecken. Die Masern zählen zu den hochansteckenden Infektionskrankheiten, die vor allem bei Kindern auftreten und durch das Masernvirus hervorgerufen werden. In manchen Fällen kann es zu schweren Verläufen mit Komplikationen wie Lungen- oder Hirnentzündungen kommen, die auch mit dem Tod enden können. Weltweit sterben rund eine Million Kinder jedes Jahr an Masern. Gegen Masern gibt es eine Impfung. Die Krankheit ist in manchen Ländern meldepflichtig.

  • Windpocken: Im Fachjargon werden Windpocken auch Varizellen genannt, da diese Infektionskrankheit durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Vor allem Kinder sind von Windpocken betroffen, weshalb die Krankheit als typische Kinderkrankheit gilt. Windpocken sind vor allem in Österreich auch als Feucht- oder Schafblattern bekannt. Charakteristisch zeigt sich ein juckender Hautausschlag mit wässrigen Bläschen am ganzen Körper. Patienten bleiben so lange ansteckend, bis das letzte Bläschen abgeheilt ist. Gegen die Krankheit gibt es eine Impfung. In Deutschland sind Windpocken meldepflichtig.

  • Epidermolysis bullosa: Die Epidermolysis bullosa ist auch unter der Bezeichnung Schmetterlingskrankheit bekannt, da sich im Verlauf der Krankheit eine Rötung vom Nasenrücken ausgehend symmetrisch auf die Jochbein- und Wangenregion ausbreitet. Es handelt sich dabei um eine genetisch bedingte Hautkrankheit, die sich in Form von Blasen, Wunden und offenen Stellen äußert.

  • Borreliose: Unter Borreliosen werden Krankheiten bezeichnet, welche durch Bakterien der Gattung Borrelia ausgelöst werden. Meist werden diese durch Zecken oder Pferdebremsen übertragen. Die typischen Symptome einer Borreliose-Erkrankung sind Fieber und ringförmige Hautrötungen.

  • Drei-Tage-Fieber: Das Drei-Tages-Fieber ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die besonders Kinder betrifft. Sie wird durch humane Herpesviren verursacht und zeigt sich durch ein dreitägiges Fieber, gefolgt von einem plötzlich auftretenden Hautausschlag. Die Behandlung beschränkt sich auf die Linderung der Symptome. Bislang gibt es noch keine Impfung gegen das Drei-Tage-Fieber.

Was ist der Unterschied zwischen Ringelröteln und Röteln?

Sowohl bei Ringelröteln als auch bei Röteln handelt es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vermehrt bei Kindern auftritt, doch werden die Krankheiten von unterschiedlichen Viren übertragen. Im Gegensatz zu den Ringelröteln, welche vom Parvovirus B19 ausgelöst werden, ist das Rubella-Virus für die Entstehung einer Röteln-Infektion verantwortlich.  

Beide Krankheiten hinterlassen eine lebenslange Immunität, jedoch unterscheiden sie sich wesentlich im Krankheitsbild. Während sich bei Ringelröteln nach ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung schmetterlingsförmige, großflächige Flecken auf den Wangen und später an den Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und dem Gesäß bilden, die oft girlanden- beziehungsweise ringelförmig sind, zeigen sich bei Röteln kleine, rosafarbene oder rote Flecken. Diese tauchen anfangs hinter den Ohren und erst später im Krankheitsverlauf am ganzen Körper auf. Gegen Röteln gibt es eine Lebendimpfung, die vor allem bei Schwangeren sehr wichtig ist, da die Krankheit zu massiven Schäden in der Entwicklung ihres ungeborenen Kindes führen kann. Gegen Ringelröteln gibt es noch keine Impfung. Zudem sind Röteln in Deutschland, Österreich und in der Schweiz meldepflichtig, Ringelröteln nicht.

Was muss ich bei Ringelröteln beachten?

An sich gibt es für Ringelröteln keine spezifische Therapie und eine Symptombekämpfung ist in den meisten Fällen nicht notwendig, da die Krankheit von selbst wieder ausheilt. Manchmal können Medikamente helfen, die Beschwerden zu lindern und das Fieber zu senken. Bei immunschwachen Patienten sollten Immunglobuline eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um spezielle Antikörper, welche den Körper im Kampf gegen die Viren unterstützen. Sollten Schwangere an Ringelröteln erkranken, muss das Ungeborene wöchentlich vom Arzt mit einem Ultraschall untersucht werden. Im Falle eines Hydrops fetalis kann eine Bluttransfusion über die Nabelschnur das Leben des Fötus retten.

Um andere nicht anzustecken, sollten Patienten nicht in die Hand niesen oder husten, am besten auch Einmaltaschentücher verwenden und immer gründlich Händewaschen. Um den Abheilungsprozess des Hautausschlags zu unterstützen, können diverse feuchtigkeitsspendende Hautpflegeprodukte verwendet werden.

Welche Komplikationen können bei Ringelröteln auftreten?

Eine recht häufig auftretende, aber harmlose Komplikation ist ein Anhalten des Hautausschlags über Wochen oder sogar Monate. Dabei kann die Ausprägung je nach Umwelteinflüssen stark schwanken.

Mögliche Auslöser können Sonnenlichtexpositionen, Hitze, Stress oder körperliche Belastung sein. Auch können vorübergehende Gelenkbeschwerden oder -entzündungen, eine sogenannte Polyarthritis, auftreten, die aber im Regelfall wieder von selbst aufhört. Dies betrifft vor allem Mädchen und junge Frauen. Bei Menschen mit einer schon vorher vorhandenen Immunschwäche oder bestimmten Blutkrankheiten wie Thalassämie oder einer Sichelanämie können die Folgen einer Ringelröteln-Infektion drastische Auswirkungen haben.  

Neben der schon bestehenden Blutarmut kann es zu anderen Komplikationen wie Leber-, Hirn-, Hirnhaut– oder Herzmuskelentzündungen kommen. Zudem verschlimmert sich in diesen Fällen die Blutarmut noch, was sich durch Schwäche, Blässe und einem erhöhten Herzschlag bemerkbar macht. Bei Patienten mit einer chronischen hämolytischen Anämie, die durch einen schnellen Abbau der roten Blutkörperchen charakterisiert ist, kann sogar eine aplastische Krise auftreten, was bedeutet, dass es zu einem Schwund der blutbildenden Stammzellen im Knochenmark kommt. In diesem Fall hilft nur noch eine Bluttransfusion.

 

Besonders gefährlich ist eine Infektion mit dem Parvovirus B19 für Ungeborene. Schätzungen zufolge sind etwa 50 Prozent aller Schwangeren nicht immun gegen den Ringelröteln-Erreger. Bei einer Infektion besteht die Gefahr, dass das Virus über die Plazenta in den Blutkreislauf des Fötus gelangt und dort die Bildung der roten Blutkörperchen hemmt. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Fehl- oder Totgeburt führen.

Wie kann ich mich vor Ringelröteln schützen?

Um einer Ansteckung vorzubeugen, solltest Du den Kontakt mit Infizierten meiden und häufig Deine Hände mit Seife waschen. Fass Dir am besten nicht ins Gesicht. Als Mutter solltest Du den Kindergarten oder die Schule über eine Ringelröteln-Infektion Deines Kindes informieren, damit die Einrichtung genügend Vorsichtsmaßnahmen treffen kann. Wenn Du erkrankst, niese und huste in Deine Ellenbogen, um eine Verbreitung der Viren zu verhindern. Schwangere, die noch nicht gegen das Virus immun sind, sollten bei Auftreten einer Ringelröteln-Infektion Kindergärten oder Schulen meiden und auch nicht mit Infizierten in Kontakt treten.

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Gibt es eine Impfung gegen Ringelröteln?

Entgegen vieler Meinungen in der Allgemeinbevölkerung gibt es derzeit noch keine Impfung gegen Ringelröteln. Dies wird häufig mit der MMR-Impfung verwechselt, die Dich vor Mumps, Masern und Röteln schützt.

Hast Du einmal die Ringelröteln, bleibst Du ein Leben lang immun und kannst kein zweites Mal daran erkranken. Da die Inkubationszeit bis zu zwei Wochen dauern kann, bekommen Infizierte meist lange nichts von ihrer Erkrankung mit. Erst nach dem Auftauchen der ersten Symptome, wie in etwa einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Gelenkschmerzen oder dem krankheitstypischen Hautausschlag, bekommen Betroffene die Erkrankung mit. Die Beschwerden klingen in den meisten Fällen nach etwa fünf bis acht Tagen wieder ab. Im Normalfall gilt die Krankheit damit als überstanden. Jedoch kann es in manchen Fällen zu einem erneuten Auftreten der Schmerzen kommen, die dann auch Wochen oder sogar Monate anhalten können. Laut Experten ist die Ansteckungsgefahr mit dem Auftreten des Ausschlags vorbei und Kinder können wieder in den Kindergarten oder in die Schule. Eine Krankschreibung hängt jedoch immer vom Stadium der Erkrankung ab. Sollte eine Infektion vor Eintreten des Ausschlags festgestellt werden, sollte das Kind beziehungsweise der Erwachsene zu Hause bleiben. Bei stärkeren Beschwerden oder einem körperlich anstrengenden Job empfiehlt sich eine Krankschreibung über einige Tage.

Die Kosten für die Diagnostik und die Behandlung einer Röteln-Infektion werden von der Krankenkasse übernommen. Auch der Bluttest für Schwangere wird bei einem Ringelröteln-Fall im Umkreis der Frau von den Sozialversicherungsträgern bezahlt. Frage am besten bei Deinem Versicherungsträger nach, um sicherzugehen, welche Kosten übernommen werden und welche nicht.