Was ist der unterschied zwischen einer erkältung lungenentzündung und bronchitis

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Die Bronchitis (akute Bronchitis) ist eine Entzündung der Schleimhaut in den Bronchien. Sie wird meist durch Viren ausgelöst und heilt innerhalb weniger Tage von selbst aus. Eine Bronchitis kann aber auch Komplikationen verursachen. Lesen Sie jetzt: Welche Symptome verursacht eine Bronchitis? Was tun gegen die Beschwerden? Was hilft bei Bronchitis mit Komplikationen? Wie lange dauert eine Bronchitis?

Artikelübersicht

Akute Bronchitis

  • Was ist Bronchitis genau? Entzündung der Schleimhaut in den Bronchien (luftleitende "Kanäle" von der Luftröhre zu den Lungenbläschen).
  • Symptome: Husten (anfangs trocken, später mit Auswurf), eventuell auch Fieber, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, Schnupfen, Heiserkeit
  • Behandlung: Schonung, ausreichend trinken, inhalieren, evtl. Hustenlöser, bei starkem Reizhusten (ohne Auswurf) evtl. Hustenstiller (nur abends); in bestimmten Fällen Antibiotika und/oder Kortison
  • Ursachen: in 90 Prozent der Fälle Viren, in knapp 10 Prozent der Fälle Bakterien; seltene Bronchitis-Ursachen sind Pilze, eingeatmete Reizstoffe (wie Ammoniak, Magensäure) und Bestrahlungen in der Krebstherapie
  • Mögliche Komplikationen: zusätzliche bakterielle Infektion bei viraler Bronchitis, Lungenentzündung, Spastische Bronchitis
  • Prognose: Akute Bronchitis heilt meist ohne ärztliche Behandlung problemlos aus. Bei Komplikationen und längerer Bronchitis-Dauer ist ein Arztbesuch ratsam.

Eine akute Bronchitis wird meist von Erkältungsviren ausgelöst. Deshalb tritt sie oft zusammen mit oder nach einer Erkältung auf. Eines der wichtigsten Bronchitis-Symptome ist Husten: Die meisten Patienten haben zunächst einen trockenen Reizhusten. Er wird oft von Schnupfen begleitet.

In etwa der Hälfte der Fälle breiten sich die Viren überall im Körper aus. Dann entwickelt sich bei Bronchitis Fieber. Oft zeigen sich auch Erkältungssymptome wie Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Heiserkeit und ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein. Die Betroffenen fühlen sich krank und unwohl.

Akute Bronchitis

Bei einer akuten Bronchitis ist die Schleimhaut in den Bronchien entzündet. Die Krankheit wird meist durch Viren, seltener Bakterien ausgelöst.

Übrigens: Eine Bronchitis ohne Husten ist sehr selten. Das Fieber kann allerdings fehlen. Es tritt nur auf, wenn der ganze Körper von der Virusinfektion betroffen ist.

Im weiteren Krankheitsverlauf ändern sich die Symptome: Bronchitis-Patienten entwickeln nach einigen Tagen einen "produktiven Husten", das heißt: In den unteren Atemwegen (Bronchien) löst sich Schleim, der abgehustet wird. Aus dem trockenen Reizhusten wird ein Husten mit Auswurf.

Der abgehustete Schleim ist normalerweise zähflüssig und klar bis weißlich. Das ist typisch für die akute Virusinfektion der Bronchialschleimhaut. Bei manchen Patienten verfärbt sich der Auswurf gelblich oder grünlich. Dann haben sich auf den entzündeten Schleimhäuten zusätzlich Bakterien angesiedelt. Mediziner nennen dies eine bakterielle Superinfektionoder bakterielle Sekundärinfektion: Auf die Virusinfektion hat sich eine bakterielle Infektion "draufgesetzt".

Dr. med. Markus Frühwein,
Facharzt für Allgemeinmedizin

  • Zuerst einmal: Husten ist wichtig, um die Atemwege freizuhalten. Gerade bei schwerer Bronchitis kann er aber sehr schmerzhaft sein, die Schleimhäute schädigen und den Schlaf behindern. Kurzfristig kann Ihnen da ein Hustenblocker, z.B. Codein, helfen. Wird der Husten produktiv, also mit Schleimbildung, bessert sich die Symptomatik meist von alleine. Das können Sie mit Mitteln unterstützen, die den Schleim verflüssigen oder den Transport in den Atemwegen verbessern.

  • Eine Bronchitis heilt meistens auch von selbst: Bei einer unkomplizierten Bronchitis dauert das in der Regel ein bis zwei, maximal vier, Wochen. Ist dagegen eine bakterielle Infektion mit im Spiel, kann es auch deutlich länger dauern. Die rechtzeitige und adäquate Antibiotikatherapie entscheidet hier mit über die Erkrankungsdauer. Übrigens: Ein trockener Reizhusten kann auch nach einer überstandenen Bronchitis noch längere Zeit andauern.

  • Sie sollten sich schon noch einige Tage schonen, auch wenn die letzten Symptome abgeklungen sind. Das ist wichtig, um mögliche Folgeerkrankungen, wie eine Herzmuskelentzündung sicher zu vermeiden. Übertreiben Sie es außerdem anfangs nicht, dafür macht es Sinn auf eine moderate Herzfrequenz zu achten, die 70 Prozent der Maximalbelastung nicht überschreiten sollte. Bis zur vollen Belastung sollten Sie ca. zwei Wochen warten.

  • Dr. med. Markus Frühwein,
    Facharzt für Allgemeinmedizin

  • Schleim lösen ist besonders wichtig

    Dass die unteren Atemwege bei Bronchitis vermehrt Schleim produzieren, ist ein wichtiger Abwehrmechanismus: Zusammen mit dem Sekret sollen Krankheitserreger und abgestorbene Zellen abgehustet und so aus dem Körper entfernt werden. Eine akute Bronchitis behandeln heißt deshalb vor allem ausreichend trinken.So löst sich der Schleim besser und kann leichter abgehustet werden. Damit unterstützen Sie die Infektabwehr.

    Auch Inhalieren hilft, den Schleim zu verflüssigen und abzulösen. Das Gleiche gelingt, wenn Sie den Brustkorb vorsichtig abklopfen. Nehmen Sie dazu die hohle Hand oder die Kleinfingerkante.

    Viele Patienten vertrauen auf schleimlösende Medikamente ("Hustenlöser"). Sie enthalten als Wirkstoff N-Acetylcystein oder Ambroxol. Bislang ist aber wissenschaftlich nicht eindeutig belegt, dass solche Präparate bei der akuten Bronchitis-Therapie tatsächlich hilfreich sind.

    Hustenlöser wirken nur, wenn man viel Flüssigkeit zu sich nimmt (Tee, klare Suppe etc.).

    Abhusten nicht unterdrücken!

    Bei quälendem, unproduktivem Husten (ohne Auswurf) können viele Patienten nicht gut schlafen. Außerdem reizt der ständige, harte Husten die angegriffene Schleimhaut zusätzlich. Viele Patienten nehmen dann Medikamente, die den Hustenreiz unterdrücken (Antitussiva wie Codein). Umgangssprachlich werden sie "Hustenstiller" oder "Hustenblocker" genannt. Manche sind rezeptpflichtig und stärker wirksam. Andere Hustenstiller sind rezeptfrei (etwa solche mit Clobutinol). Deren Wirksamkeit ist wissenschaftlich aber nicht eindeutig erwiesen.

    Wer Hustenstiller anwenden möchte, sollte dies nur tun, wenn heftige, trockene Hustenattacken den Nachtschlaf stören. Der Zweck des Hustens ist ja, die Keime aus den Atemwegen zu entfernen. Diesen Abwehrmechanismus sollte man deshalb nur kurzzeitig unterdrücken, wenn man sonst nicht ruhig schlafen kann.

    Insbesondere rezeptpflichtige Hustenstiller sollten Sie nur kurze Zeit anwenden. Sie enthalten Opiate wie Codein. Diese bergen ein gewisses Abhängigkeits- und Suchtpotenzial. Außerdem können sie sehr müde machen, die Reaktionsfähigkeit einschränken und Verstopfung verursachen.

    Bei produktivem Husten (Husten mit Auswurf) sollten Sie keine Hustenstiller einnehmen. Der Schleim in den Bronchien muss abgehustet werden. Außerdem dürfen Sie Hustenstiller nicht mit Hustenlösern kombinieren: Der viele verflüssigte Schleim kann sich sonst in den Bronchien stauen.

    Viele Patienten wollen bei Bronchitis Antibiotika einnehmen, um schnell wieder gesund zu werden. Das ist aber nur selten sinnvoll. Denn Bronchitis ist eine Virusinfektion. Dagegen helfen keine Antibiotika. Diese sind nur gegen Bakterien wirksam.

    Deshalb verschreibt der Arzt ein Antibiotikum bei Bronchitis nur dann, wenn sich auf der angegriffenen Schleimhaut zusätzlich Bakterien ausgebreitet haben (bakterielle Superinfektion). Das erkennt man zum Beispiel daran, dass der abgehustete Schleim durch Eiter gelblich oder grünlich verfärbt ist.

    Kortison bei Bronchitis

    Die Wirkung von Antibiotika bei Bronchitis mit bakterieller Superinfektion lässt sich verstärken, wenn man zusätzlich kurzzeitig Kortison-Tabletten einnimmt. Sie wirken entzündungshemmend. Sinnvoll sind sie auch besonders bei obstruktiver (spastischer) Bronchitis. Kortison lässt nämlich die Schleimhaut in den Atemwegen abschwellen. Der Bronchialschleim, der reichlich Keime und Abfallstoffe enthält, kann so besser abtransportiert werden. Oft werden bei obstruktiver (spastischer) Bronchitis auch Inhalationen mit Kortison empfohlen.

    Weitere Tipps

    Wird die Bronchitis von einer Erkältung oder Grippe begleitet, können Fieber, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Bei Bedarf können Sie dagegen Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol einehmen. Sie senken das Fieber und lindern die Schmerzen. Ibuprofen wirkt zudem entzündungshemmend.

    Mediziner empfehlen körperliche Schonung bei Bronchitis. Sport ist daher während der akuten Erkrankung nicht sinnvoll, besonders nicht bei Fieber. Dann sollten Sie besser Bettruhe einhalten.

    Die Räumen, in denen sich Bronchitis-Patienten aufhalten, sollten nicht überheizt sein. Wichtig ist auch, dass die Luft nicht zu trocken ist. Sie können zum Beispiel feuchte Tücher über die Heizung hängen oder regelmäßig "stoßlüften". Eine gewisse Luftfeuchtigkeit tut den Schleimhäuten gut.

    Akute Bronchitis - was Sie selbst tun können

    Was können Sie gegen den schmerzhaften Husten unternehmen? Und wie lässt er sich vorbeugen?

    Was können Sie gegen den schmerzhaften Husten unternehmen? Und wie lässt er sich vorbeugen?

    Viele Menschen wenden bei Bronchitis Hausmittel an. Sie können die Behandlung unterstützen und dabei helfen den festsitzenden Schleim aus den Bronchien zu verflüssigen und leichter abzuhusten. Dazu gehören unter anderem:

    • Inhalationen
    • Brustwickel
    • Heilpflanzentees
    • Bäder mit pflanzlichen Zusätzen

    Wie Sie diese Hausmittel zur Bronchitis-Behandlung richtig anwenden, lesen Sie im Beitrag Bronchitis – Hausmittel.

    Hausmittel können die schulmedizinische Behandlung allenfalls ergänzen, jedoch nicht ersetzen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie selbst die Therapie bestmöglich unterstützen können.

    Die akute Bronchitis wird meistens durch Viren ausgelöst. Oft handelt es sich dabei um Erkältungsviren: Die Erkältung ist eine Infektion und Entzündung der oberen Atemwege. Sie kann sich nach unten in die Bronchien ausbreiten. Dann entsteht eine akute Bronchitis.

    Daneben gibt es noch andere Viren, die eine akute Bronchitis verursachen können. Dazu zählen zum Beispiel Rhino-, Grippe-, Herpes, Corona- und Parainfluenzaviren. Eine virale Bronchitis bei Kindern entsteht oft durch das RS-Virus (Respiratory Syncytial Virus).

    Seltener wird eine Bronchitis durch Bakterien verursacht, vor allem durch Mykoplasmen oder Chlamydien. Auch andere Bakterien kommen in Frage. Dazu zählen etwa Streptokokken, Staphylokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae. Diese sind hauptsächlich für eine akute Bronchitis bei immungeschwächten Menschen, Lungenkranken und Krankenhauspatienten verantwortlich.

    Häufiger als eine rein bakterielle Bronchitis ist eine sogenannte bakterielle Superinfektion bei viraler Bronchitis: Die durch die Viren angegriffene Schleimhaut wird dann zusätzlich von Bakterien besiedelt.

    Ganz selten verursachen Pilze eine akute Bronchitis. Das passiert besonders bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist.

    Weitere seltene Bronchitis-Ursachen sind Ammoniak, Salzsäure, Schwefeldioxid und Nitrosegase. Beim Inhalieren schädigen sie die Schleimhaut der Bronchien und können so eine Entzündung auslösen. Auch eine Bestrahlung (Strahlentherapie) im Rahmen einer Krebserkrankung kann der Grund für eine akute Bronchitis sein.

    Bei Allergikern kann der Kontakt mit dem Allergieauslöser eine akute allergische Bronchitis hervorrufen.

    Bronchitis: Inkubationszeit

    Der Zeitraum zwischen der Ansteckung mit einem Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Pilze etc.) und dem Auftreten der ersten Symptome nennt man Inkubationszeit. Bronchitis, die durch solche Keime verursacht wird, kann unterschiedlich schnell ausbrechen. Besonders schnell sind Viren: So beträgt bei einer viralen Bronchitis die Inkubationszeit nur einen Tag. Die zusätzliche Ansiedelung von Bakterien auf den Schleimhäuten bei viraler Bronchitis kann bis zu zehn Tage dauern.

    Ist Bronchitis ansteckend?

    Eine akute Bronchitis ist ansteckend, wenn sie durch Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Pilze) verursacht wird. Wenn zum Beispiel der Patient hustet, verteilt er winzige Flüssigkeitströpfchen mit den Keimen in der Umgebungsluft. Atmet ein Gesunder diese ein, kann er ebenfalls erkranken.

    Allerdings führt nicht jede Infektion zum Krankheitsausbruch: Bronchitis-Erreger machen oft nur dann krank, wenn die infizierte Person geschwächt ist (etwa durch eine Erkältung). Auch Smog, Rauchen, Kälte und Tabakrauch gelten als Risikofaktoren, die eine akute Bronchitis begünstigen.

    Eine akute Bronchitis kann meist ohne ärztliche Hilfe zu Hause behandelt werden. Eine schwere Bronchitis sollten Sie aber zumindest einmal von Ihrem Hausarzt begutachten lassen. Er kann mögliche Gefahren und Risiken gut einschätzen. Spezialisten für Erkrankungen der Atemwege sind Pneumologen und HNO-Ärzte. Bei einer akuten Bronchitis müssen sie aber nur sehr selten hinzugezogen werden.

    Auf jeden Fall ist in folgenden Fällen ein Arztbesuch ratsam:

    • Atembeschwerden, Atemnot und Brustschmerzen
    • Husten von Blut
    • hohes Fieber
    • gelblicher oder grünlicher Auswurf
    • Beschwerden, die länger als sieben Tage andauern
    • Vorerkrankungen wie COPD, Asthma bronchiale oder Herzschwäche
    • Immunschwäche bei HIV-Infektion, Krebserkrankungen oder Kortisontherapie
    • akute Bronchitis bei älteren Menschen oder Kindern

    Arzt-Patient-Gespräch und körperliche Untersuchung

    Der Arzt wird Sie zuerst genau zu Ihren Beschwerden befragen - welche Symptome sie haben, welche Farbe der Auswurf hat, wie ausgeprägt die Beschwerden sind und seit wann sie bestehen. Informieren Sie ihn auch über eventuelle Vor- oder Grunderkrankungen (Erkältung, Grippe, Asthma etc.). Durch dieses Gespräch kann der Arzt Ihre Krankengeschichte erheben (Anamnese). Sie liefert ihm wichtige Hinweise auf die Ursache ihrer Beschwerden und auf eventuelle Komplikationen.

    Danach wird der Arzt Sie untersuchen. Vor allem wird er mit dem Stethoskop Herz und Lunge abhören. Bei Bronchitis fällt neben den normalen Atemgeräuschen ein Rasseln, Pfeifen oder auch Brummen auf. Diese Geräusche entstehen durch den Schleim, der in den Bronchien in Schwingung kommt, wenn die Luft vorbei streicht. Bei Kindern kann ein sogenanntes Röhrenatmen auffallen.

    Der Arzt wird auch den Brustkorb abklopfen, um den Klopfschall zu beurteilen. Das liefert Hinweise auf eventuelle Sekretstauungen oder Ergüsse in der Lunge. Außerdem tastet der Arzt die Lymphknoten am Hals ab und wirft einen Blick in Mund, Rachen und in die Ohren. Oft misst er auch die Körpertemperatur, Puls und Blutdruck.

    Eine Blutuntersuchung ist meist nicht nötig. Sie wird durchgeführt, wenn der Arzt eine Lungenentzündung vermutet: Durch die direkte Verbindung von Bronchien udn Lungen kann aus einer Bronchitis eine Lungenentzündung entstehen.

    Außerdem kann eine Blutanalyse manchmal helfen, den Verdacht auf eine bakterielle Infektion bei Bronchitis abzuklären: Wenn die Blutsenkungsgeschwindigkeit und die Zahl der weißen Blutkörperchen stark erhöht sind, haben sich wahrscheinlich Bakterien auf den Schleimhäuten der Atemwege angesiedelt. Dann kann eine Behandlung mit Antibiotika sinnvoll sein.

    Es gibt aber auch Bronchitis-Patienten mit bakterieller Infektion, bei denen alle Blutwerte normal ausfallen. Dann kann der Arzt den Auswurf oder einen Nasen- oder Rachenabstrich im Labor untersuchen lassen. So kann der genaue Erreger der Bronchitis festgestellt werden. Falls notwendig, wird der Arzt dann eine gezielte Antibiotika-Therapie einleiten.

    Eine Röntgen-Aufnahmen des Brustkorbs (Röntgen-Thorax) ist nötig bei Verdacht auf Lungenentzündung. Außerdem lassen sich damit ernstere Ursachen der Beschwerden ausschließen, etwa Lungenkrebs bei blutigem Auswurf und sich verschlimmernden Symptomen. In einem solchen Fall sind eventuell weitere Untersuchungen angezeigt, zum Beispiel eine Bronchoskopie.

    Bei komplizierter Bronchitis wird ein Lungenfunktionstest (Spirometrie) durchgeführt. So kann der Arzt feststellen, ob die Atemwege verengt sind (etwa bei spastischer Bronchitis).

    Informieren Sie sich hier, welche Untersuchungen bei dieser Erkrankung sinnvoll sein können:

    Die Prognose einer akuten Bronchitis ist sehr gut. Bei den meisten Patienten heilt sie ohne ärztliche Behandlung problemlos aus. Die Bronchitis-Dauer variiert: In unkomplizierten Fällen klingt sie meist nach wenigen Tagen bis maximal vier Wochen wieder ab. Eventuell hält ein trockener Reizhusten noch längere Zeit an (bis zu acht Wochen). Gehen Sie aber zum Arzt bei längerer Krankheits-Dauer. Bronchitis ist dann vielleicht nicht die treffende Diagnose oder aus der akuten hat sich eine chronische Bronchitis entwickelt.

    Bronchitis: Komplikationen

    Vorsicht geboten ist bei älteren oder immungeschwächten Patienten sowie bei solchen mit bestehenden Lungenerkrankungen. Bei ihnen kann die akute Bronchitis leichter zu Komplikationen führen, etwa zu einer Lungenentzündung. Das gilt besonders, wenn die Bronchitis verschleppt oder nicht richtig auskuriert wird. In der Folge kann die Bronchitis auch chronisch werden.

    Bei COPD-Patienten kann eine akute Bronchitis einen Krankheitsschub auslösen: Die COPD-Symptome verschlechtern sich dann akut.

    Lungenentzündung und eine bakterielle Superinfektion zählen zu den häufigsten Komplikationen einer akuten Bronchitis. Seltener entwickelt sich eine sogenannte "Bronchiolitis obliterans". Dabei entzünden sich die kleinsten Bronchialäste (Bronchiolen) und vernarben in der Folge. Sie bleiben dann dauerhaft verschlossen, das heißt: Dieser Teil der Atemwege verengt. Besonders Kleinkinder neigen zur Bronchiolitis obliterans.

    Die akute obstruktive oder spastische Bronchitis kommt vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern vor. Sie entsteht als Komplikation einer akuten viralen Bronchitis. Bei spastischer Bronchitis bildet die Schleimhaut der Bronchien viel Schleim und ist zugleich angeschwollen, also verengt. Das erschwert das Atmen. Die Atemnot kann sogar bedrohlich werden. Außerdem ist beim Ausatmen ein Giemen, Pfeifen und/oder Brummen hörbar.

    Die kleinen Patienten erhalten spezielle Medikamente gegen die Atemnot, sogenannte Sympathomimetika. Diese Wirkstoffe werden oft als Spray oder Inhalation angewendet. Sie erweitern die Atemwege. Dann fällt den Patienten das Atmen wieder leichter. In bestimmten Fällen wird diese besondere akute Bronchitis auch noch mit anderen Medikamenten behandelt.

    Mehr über diese Sonderform einer akuten Bronchitis lesen Sie im Beitrag Spastische Bronchitis.

    Wissenschaftliche Standards:

    Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

    ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

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