Vergleich kreditkarten stiftung warentest

Um die 100 Euro jährliche Kreditkartengebühr und dann noch jedes Mal 3 Euro für das Abheben am Geld­au­to­ma­ten? Das ist ganz schön teuer. Viele Verbraucher zahlen viel zu viel für ihre Kreditkarte. Dabei gibt es kostenlose Karten, die den teuren bei den wichtigsten Leistungen in nichts nachstehen.

Ukraine-Krieg: Mastercard und Visa haben ihre Dienste in Russland eingestellt. Für Dich heißt das, das Deine deutsche Kreditkarte nicht mehr in Russland funktioniert. Das gilt auch beim Online-Shopping.

Hast Du dagegen eine Kreditkarte, die in Russland ausgestellt wurde, kannst Du mit der Karte nicht mehr außerhalb des Landes zahlen. In Russland funktionieren die Karten noch. Bist Du länger in Deutschland, wird es also Zeit für eine neue Kreditkarte, die in Deutschland ausgestellt wurde.

Kostenlose Kreditkarten eignen sich für die meisten Verbraucher. Denn bei diesen Karten verlangen die Banken keine Jahresgebühren, und die Gebühren für das Abheben und Bezahlen halten sich in Grenzen. Damit sparst Du im Vergleich zu teureren Karten, musst bei der Leistung in der Regel aber keine Abstriche machen.

Dass kostenlose Kreditkarten meist keine Versicherungen oder Tankrabatte enthalten, ist kein Drama. Denn entweder lohnen sich diese Leistungen nur für bestimmte Verbraucher, oder es gibt wesentlich bessere Produkte, die Du einzeln abschließen kannst. Kurz: Die kostenlosen Karten funktionieren bei den tatsächlich wichtigen Dingen – beim Bezahlen und Abheben – genauso gut wie teurere Karten.

Unser Rechenbeispiel zeigt: Ein günstiges Angebot kann gut 90 Euro im Jahr weniger kosten als eine zufällig ausgewählte Kreditkarte.

Beispiel für Kreditkarten-Kosten

 Stadtsparkasse Münchengünstigstes Angebot
Jahresgebühr29 €¹0 €
2 x 200 € in Fremdwährung abheben19 €0 €
500 € in Fremdwährung bezahlen8,75 €0 €
2 x 200 € am Automaten abheben12 €0 €
insgesamt94,19 €0 €

¹ Mastercard Standard
Quellen: Preislisten Stadtsparkasse München; Hanseatic Bank, Barclaycard (Stand: 25. November 2021)

Mittlerweile gibt es Gold- und Platinkarten, für die die Anbieter keine Jahresgebühr verlangen. So preiswert wie Standardkarten sind diese Angebote trotzdem nicht: Es fallen andere Kosten an, teils versteckt. Die Karten eignen sich daher nur für wenige Kunden.

Falls Dir die Bank keine Kreditkarte gibt, hast Du eine andere Möglichkeit: Prepaid-Karten, also Karten, die Du nur auf Guthabenbasis verwenden kannst. Die bekommen auch Menschen mit schlechterer Bonität. Allerdings sind die Gebühren für solche Karten oft unübersichtlich und in manchen Fällen recht hoch. Diese Karten sind deshalb nur für bestimmte Zielgruppen interessant, wie Du in unserem Ratgeber Prepaid-Kreditkarten nachlesen kannst.

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Das Beantragen einer Kreditkarte ist ein recht einfaches Unterfangen.

  1. Du gibst beim gewählten Anbieter Deine Daten ein. Dabei stimmst Du zu, dass die Bank einen Blick auf Deine Schufa-Daten wirft. Sie wird später auch bei der Schufa eintragen, dass Du eine Kreditkarte hast.
  2. Du weist Deine Identität nach. Das funktioniert entweder bei der Post über das Postident-Verfahren oder über einen Videoanruf. Halte dabei Deinen Ausweis bereit, den musst Du bei beiden Optionen vorzeigen.
  3. Die Bank schickt Dir die Karte und die Pin in unterschiedlichen Briefen zu. So verhindert sie, dass beides abgefangen und missbraucht wird, bevor es in Deinen Händen landet.
  4. Bei einigen Anbietern ist die Karte nutzlos, wenn Du nicht die App dazu installierst. Bei anderen macht die App Dein Leben leichter. Installiere also die App auf Deinem Smartphone und aktiviere die Bildschirmsperre, um Deine Bankgeschäfte zu schützen.
  5. Wenn Du über Dein Handy mit der Karte bezahlen willst, musst Du eine App installieren. In der verknüpfst Du dann die Karte mit Deinem Smartphone. Dabei musst Du auch die NFC-Funktion in Deinem Handy anschalten.

Es gibt zahlreiche kostenlose Kreditkarten, mit denen Du bezahlen, Dich im In- und Ausland mit Bargeld versorgen sowie Hotels oder Mietwagen buchen kannst. Wir empfehlen die folgenden Angebote, bei denen Du außerdem in der Eurozone kostenlos Bargeld abheben kannst. Einzelheiten zu unserer Untersuchung liest Du am Ende dieses Artikels.

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Bei sogenannten Revolving-Kreditkarten musst Du das Geld, das die Bank erst einmal vorgestreckt hat, nicht direkt mit der Monatsabrechnung zurückzahlen. Die Bank verlangt nur eine Mindestrückzahlung (zum Beispiel 50 Euro) und bucht im nächsten Monat wieder denselben Teil des offenen Betrag ab. So bezahlst Du nach und nach Deine Schulden. Die Banken sprechen in diesem Fall gern von „flexibler“ Rückzahlung.

Riesennachteil dieses Angebots: Es ist teuer. Denn Du zahlst für den offenen Betrag, den Du noch schuldest, Zinsen. Die Zinssätze liegen über denen, die Du beim Dispozins zum Girokonto zahlst.

Die Teilzahlung solltest Du deshalb vermeiden und immer die gesamten Schulden tilgen. Manche Anbieter machen Dir das einfach und buchen das Geld auf Wunsch automatisch komplett ab. Du zahlst also monatlich alle Deine Schulden auf einem Schlag.

Bei den von uns empfohlenen Revolving-Karten ist es möglich, auf die komplette Abbuchung umzuschalten. Mach das direkt, nachdem Du die Karte bekommen hast!

Bei anderen Banken ist es teilweise wesentlich schwerer, die Teilzahlung zu vermeiden. So bieten einige Anbieter zum Beispiel nur die Teilzahlung. Dann musst Du selbst aktiv werden: Überweise das Geld auf das Kartenkonto! So vermeidest Du die hohen Zinsen.

Dabei solltest Du Dich vorher informieren, wann das Geld auf dem Kartenkonto sein muss. Denn das kann durchaus vor dem Abbuchungszeitraum sein. Die Anbieter informieren Dich dazu meist entweder auf den Monatsabrechnungen, in den Frequently Asked Questions (FAQ) auf ihrer Website oder in den E-Mails, die sie Dir zu Deinem Kontostand schicken. Hilft Dir das alles nicht weiter, frag beim Support nach.

Bei anderen Banken kannst Du die Karte nicht im Plus führen. Du kannst also kein Extrageld auf das Kartenkonto überweisen, um so nicht ins Minus zu rutschen. Karten, bei denen das zusammen mit der fehlenden Komplettabbuchung kombiniert wird, sind wirklich nur etwas für sehr aufmerksame und strukturierte Verbraucher.

Außerdem raten wir davon ab, zusätzlich angebotene Ratenschutzversicherungen abzuschließen.

Tipp: Falls Dein Anbieter den Saldo nicht automatisch abbucht, solltest Du Dir dafür am besten eine monatliche Erinnerung in Deinem Handy oder E-Mail-Programm einrichten. Falls Du länger unterwegs bist, kannst Du auch vorher Geld auf das Kartenkonto überweisen, wenn die Karte im Plus geführt werden kann. Das ist aber nicht bei allen Anbietern der Fall.

Die von uns empfohlenen Karten gleichen den Nachteil bei der Rückzahlung in anderen Bereichen aus: Geld abheben ist weltweit kostenlos, eine Grundgebühr fällt nicht an. Und: Für diese Karten musst Du nicht gleich ein zusätzliches Girokonto eröffnen.

Mit der kostenlosen Revolving-Kreditkarte von Barclays (früher: Barclaycard) kannst Du weltweit bezahlen und Geld abheben, ohne Gebühren zu zahlen. Die Mindestsumme beim Abheben beträgt 50 Euro. Die Barclays Visa bekommst Du, ohne ein Girokonto bei Barclays zu eröffnen.

Um das Kartenkonto auszugleichen, stehen Dir verschiedene Möglichkeiten offen: Die teure Option ist die Teilzahlung, bei ihr bucht Barclays nur einen Teil des aufgelaufenen Betrags ab. In diesem Fall musst Du Kreditzinsen in Höhe von effektiv 18,38 Prozent im Jahr zahlen. Finanztip rät dringend davon ab, diese Option zu nutzen.

Du kannst auch bestimmte Einkäufe auf Ratenzahlung umstellen, dann zahlst Du diese Umsätze in festgelegten Raten zurück. Auch hier verlangt Barclays Zinsen.

Eine weitere Möglichkeit hast Du, indem Du den offenen Betrag komplett zurückzahlst. Dazu überweist Du entweder selbst die nötige Summe auf das Kartenkonto oder Du nutzt die Einzugsoption. Das Einziehen des vollen Betrages veranlasst Du entweder über das Online-Banking von Barclaycard oder über die App:

  1. Geh auf den Punkt „Rückzahlung“.
  2. Scroll hinunter zu „Weitere Rückzahlungsoptionen“ und klicke auf „Einmaliger Soforteinzug“.
  3. Gib hier Deinen aktuellen Saldo ein.
  4. Bestätige die Abbuchung per Klick auf den Button.
  5. Barclaycard sendet Dir eine Tan zu. Gib diese ein und bestätige so die Zahlung.

Die einfachste Möglichkeit ist das regelmäßige Abbuchen des kompletten Betrages durch Barclays. Auch dies kannst Du in der App oder im Online-Banking bei den Rückzahloptionen auswählen. Die Karte kann außerdem im Plus geführt werden.

Du kannst mit der Karte kontaktlos bezahlen. Diese NFC-Funktion kannst Du nicht deaktivieren.

Bei der Genialcard der Hanseatic Bank fallen keine Gebühren für die Karte oder beim Abheben und Bezahlen an, egal ob in Deutschland oder im Ausland. Eine Mindestabhebesumme gibt es nicht. Um die Kreditkarte zu bekommen, musst Du kein Girokonto bei der Hanseatic Bank eröffnen.

Die Karte kann nicht im Plus geführt werden, Du kannst aber das automatische Abbuchen der gesamten Summe veranlassen. Das klappt über die App, im Online-Banking oder telefonisch und schriftlich beim Kunden-Support der Bank. Wir empfehlen Dir, genau dies auch zu tun. Denn ansonsten musst Du hohe Zinsen für das ausgegebene Geld zahlen.

Die Kreditkarte ist NFC-fähig. Du kannst diese Funktion jedoch über die App ausschalten.

Bei Debitkarten geht das Geld zeitnah nach dem Bezahlen oder Geldabheben vom Konto ab, so wie Du es bereits von der Girocard (früher: EC-Karte) kennst. Kreditkarten im eigentlichen Sinn sind diese also nicht.

Wichtig: Einige Hotel- oder Mietwagenanbieter akzeptieren keine Debit-Kreditkarten. Falls Du viel unterwegs bist, kann das zu Schwierigkeiten führen. Frage also besser bereits vor dem Buchen nach, ob es später vor Ort Probleme geben könnte. Wir haben Dir eine Liste von Mietwagenanbietern zusammengestellt, in der wir angeben, welche von ihnen Debitkarten akzeptieren und unter welchen Umständen.

Auch bei einigen Fluglinien kannst Du während Deines Fluges nicht mit Debitkarten zahlen.
Bei Kreuzfahrten kannst Du die Karten zwar meist bei Deinem Bordkonto hinterlegen, es kann aber passieren, dass der Anbieter eine größere Summe am Anfang der Reise blockiert. Du solltest also genug Geld für diese Kaution und weitere Umsätze auf dem Konto haben.

Debitkarten sind eine gute Wahl für Dich, wenn Du die volle Kostenkontrolle über Deine Ausgaben behalten willst. Denke aber daran: Im Gegensatz zu echten Kreditkarten gibt Dir die Bank keinen kostenlosen Kredit. Falls nicht genug Guthaben auf dem Girokonto ist und Du die Karte nutzt, rutschst Du in den Dispo. Reicht Dein Dispo nicht aus, wird die Zahlung geblockt. Manche Banken blocken die Zahlung bereits, wenn Du nicht genug Geld auf dem Konto hast.

In den meisten Fällen sind Debitkarten also nur sinnvoll, wenn Du Girokonto und Karte bei derselben Bank hast und genug Geld auf dem Konto liegt. Hast Du Dein hauptsächlich genutztes Girokonto woanders und überweist regelmäßig Geld auf das Girokonto zur Karte, fällt der eigentliche Vorteil – die Kostenkontrolle – weg oder wird zumindest sehr unbequem.

Zum Girokonto der DKB gehört neben der kostenpflichtigen Girocard eine gute Debitkarte von Visa. Kunden müssen volljährig sein und die von der Bank erwünschte Bonität mitbringen, um das Konto samt Karte zu bekommen. Ein regelmäßiger Geldeingang ist nicht notwendig.

Die DKB teilt ihre Kunden allerdings auf. Für die ersten sechs Monate erhalten alle Kunden dieselben Konditionen, danach ändert sich dies. Gehen weniger als 700 Euro im Monat auf dem Konto ein, fällt ab dem zweiten Jahr beim Abheben und Bezahlen außerhalb der Eurozone eine Gebühr in Höhe von 2,2 Prozent an.

Wenn mindestens 700 Euro monatlich auf Deinem Konto eingehen, giltst Du als sogenannter Aktivkunde – und bekommst weiter die guten Konditionen der ersten sechs Monate. Die DKB verlangt also keine Gebühren, falls Du als Aktivkunde mit der Visa-Karte in einer fremden Währung bezahlst oder in einer anderen Währung Geld abhebst.

Falls Du kein Fan vom kontaktlosen Bezahlen bist: Die NFC-Funktion kannst Du bei dieser Karte ausschalten. Das erledigst Du über die App und zwar unter dem Punkt Cardcontrol.

Egal zu welcher Kundengruppe Du gehörst: Du kannst mit der Kreditkarte nur Beträge ab 50 Euro abheben.

Bis zum 10. November 2021 erhielten die Kunden noch eine Charge-Karte. Die Bank schichtet bei solchen Karten das Geld zum monatlichen Abbuchungstermin automatisch vom Giro- auf das Kartenkonto um. Bestandskunden behalten die Charge-Karte noch bis Januar/Februar 2022, dann schickt die DKB die neuen Karten zu. Die musst Du dann noch aktivieren. Wenn Du die alte Karte behalten möchtest, musst Du dafür Gebühren zahlen.

Bei Nuri (ehemals Bitwala) handelt es sich um einen jungen Anbieter, dessen Fokus nicht unbedingt auf dem Girokonto und der Karte liegt, sondern auf einer ganz anderen Funktion: Du kannst über das Konto in Kryptowährung investieren. Da wir Dir Kryptowährungen nicht als Geldanlage empfehlen, haben wir diese Funktionen nicht untersucht und bewerten sie auch nicht. Wir empfehlen Dir aber durchaus die Visa-Karte von Nuri.

Die Debitkarte ist kostenlos. Auch für das Abheben und Bezahlen verlangt der Anbieter keine Gebühren. Einen Dispo bietet die Bank nicht an, das heißt, du kannst nur das Guthaben verwenden, das auf Deinem Konto ist. Dafür überweist Du einfach Geld auf das Nuri-Girokonto.

Das Konto zur Karte funktioniert bei Nuri über eine Smartphone-App, aber auch über den Browser. So kannst Du Deine Umsätze im Blick behalten und Deine Bankgeschäfte erledigen. Der Fokus liegt auf der Smartphone-App.

Du kannst mit der Karte kontaktlos zahlen. Diese NFC-Funktion kannst du ausschalten.

Eine eigene Banklizenz hat Nuri nicht, dafür arbeitet das Unternehmen mit der Solaris Bank zusammen. Dadurch ist Dein Geld wie gewohnt über die deutsche Einlagensicherung geschützt.

Das Angebot passt also für Dich, falls Du einen neuen Anbieter ausprobieren willst und Dich der Fokus auf Kryptwährungen nicht stört.

Bei der Suche nach der passenden Kreditkarte solltest Du auf bestimmte Gebühren achten. Sie machen den größten Teil der Kosten aus. Angaben dazu findest Du in den Preis- und Leistungsverzeichnissen der Banken und in der Entgeltinformation, falls die Karte zu einem Girokonto gehört. In der Regel sind die Entgeltinformationen einfacher gegliedert als die Preis- und Leistungsverzeichnisse und Du findest schneller die wichtigen Informationen.

Abhebegebühr - Geld abzuheben, ist in vielen Fällen nicht kostenlos. Die Abhebegebühr kann anfallen, wenn Du im In- oder Ausland Bargeld an Geld­au­to­ma­ten oder Schaltern abhebst. Deine Bank bestimmt den Preis.

Aber Achtung: Verwechsle die Abhebegebühr nicht mit der Automatengebühr. Deine kartenausgebende Bank kann Abhebegebühren verlangen, der Automatenbetreiber seine eigenen Gebühren. Deshalb kann es vorkommen, dass eine Bank mit weltweit kostenlosem Abheben wirbt, in bestimmten Ländern aber dennoch am Automaten Kosten entstehen. Die ersetzt die Bank meist nicht.

Meist passiert Dir das im Ausland. Aber Achtung: Mastercard erlaubt es den Banken, auch in Deutschland solche Gebühren zu verlangen. Wir haben deshalb die Banken gefragt, die zur Cash Group gehören. Die Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank und Hypovereinsbank verlangen solche Gebühren nicht von fremden Kunden.

Bei Sparkassen oder Volksbanken kann es Dir aber durchaus passieren, dass beim Abheben mit Mastercard eine weitere Gebühr anfällt. Die sollte auf dem Bildschirm des Automaten angezeigt werden oder in einer Preisliste, die in der Nähe des Automaten hängt.

Fremd­wäh­rungs­ge­bühr - Diese Gebühr kann beim Bezahlen und Geldabheben in anderen Währungen als dem Euro anfallen. Sie wird meistens als Prozentsatz des fälligen Betrages genannt.

Auslandseinsatzentgelt - Einige Banken verlangen nicht nur Gebühren, wenn Du mit der Karte in einer fremden Währung bezahlst, sondern auch, wenn der Unternehmenssitz des Verkäufers in einem Nicht-Euroland liegt. Das kann zum Problem werden, wenn Du online einkaufst und überhaupt nicht mit Gebühren rechnest, da der Preis in Euro angegeben ist. Frage bei Deiner Bank nach, ob es sich um Fremdwährungs- oder Auslandseinsatzgebühren handelt, aus der Bezeichnung wird das nicht immer klar. Dann weißt Du, welche Kosten bei der Karte auf Dich zukommen.

Währungsumrechnungsentgelt - Wenn Du innerhalb der Europäischen Union in einer anderen Währung als Euro zahlst, müssen die Banken für den Wechsel der Währung den Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) nutzen. Das heißt allerdings nicht, dass sie darauf nicht eine zusätzliche Gebühr aufschlagen. Wie die genau aussieht, ist unterschiedlich. So setzen einige Banken einen festen Prozentsatz fest, den sie auf den jeweiligen Kurs aufschlagen. Andere nutzen die Differenz zwischen dem Mastercard- oder Visa-Kurs und dem Kurs der EZB. Die Gebühr ist also abhängig von der Währung und dem Tageskurs. Einige Banken verlangen dieses Entgelt nicht nur im europäischen Wirtschaftsraum, sondern weltweit.

Kreditzinsen - Diese können in unterschiedlichen Formen anfallen. Entweder als Dispozins, falls Du die Karte über das Kontoguthaben hinaus nutzt oder nicht genug Geld auf dem Konto hast, wenn die Kartenschulden abgebucht werden. Oder auch als Zinsen, falls Du die Teilzahlung nutzt, einen Teil des offenen Betrags also nicht direkt zurückzahlst.

Kartenkündigung - In der Regel zahlst Du die Jahresgebühren für die Karte im Voraus. Kündigst Du die Karte, bevor das Jahr um ist, kriegst Du das Entgelt anteilig erstattet (§675 BGB).

Erhöhung der Kosten -  Hatte Deine Bank Gebühren für die Karte eingeführt oder erhöht, ohne dass Du dem zugestimmt hast, kannst Du einen Teil dieser Gebühren zurück bekommen (BGH, Urteil vom 27. April 2021, Az. XI ZR 26/20). Außerdem muss Dich die Bank nach diesem Urteil immer um Zustimmung bitten, wenn sie künftig etwas an den Kosten ändert. Vermutlich wirst Du aber nicht um Erhöhungen herumkommen: Denn ohne die Zustimmung kann die Bank Dir die Karte auch einfach kündigen.

Es gibt noch weitere Gebühren, beispielsweise für eine Ersatzkarte oder für eine Zweit- beziehungsweise Partnerkarte.

Bei Kreditkarten geht es um mehr als nur um Gebühren und Abbuchungsarten. Auf diese Punkte solltest Du daher ebenfalls achten:

Kontaktloses Bezahlen - Mit den meisten Kreditkarten kannst Du über den Funkstandard NFC (Near Field Communication) kontaktlos zahlen. Dazu hältst Du einfach die Karte an das Kassenterminal, schon bist Du fertig. Bei niedrigen Summen bis 50 Euro klappt das ohne Eingabe der Pin und auch ohne Unterschrift. Unsere Empfehlungen sind allesamt NFC-fähig.

Bevor kontaktloses Bezahlen in der Corona-Krise zur Selbstverständlichkeit wurde, gab es immer wieder Diskussionen über die Sicherheit der NFC-Technik. Bei einigen Banken kannst Du die NFC-Funktion deaktivieren, Standard ist dies jedoch nicht. Wer sich deshalb mit seiner Karte unwohl fühlt, kann zumindest eine Hülle nutzen, die den NFC-Chip abschirmt. Diese gibt es oft kostenlos von der Bank zur Karte dazu, wenn Du danach fragst.

Bezahlen und Abheben immer in lokaler Währung - Wenn Du außerhalb der Eurozone unterwegs bist, wirst Du beim Bezahlen oder Abheben mit der Kreditkarte häufig gefragt, ob die Summe in Euro abgerechnet werden soll. Wähle immer die lokale Währung. Denn falls Du Dich für den Euro entscheidest, rechnet der Betreiber des Geld­au­to­ma­ten die fremde Währung um und schlägt eine hohe Gewinnspanne auf. Bei der lokalen Währung hingegen wird der Betrag meist über einen im Internet einsehbaren Wechselkurs des Kreditkartenanbieters umgerechnet, der deutlich günstiger ist.

Gleiches gilt, wenn Dir am Automaten bereits ein Umrechnungskurs angeboten wird. Dieser Kurs ist in der Regel teurer als der des eigenen Anbieters. Hebe deshalb immer ohne Währungsumrechnung ab.

Kreditkartenlimit - Abhängig von Deiner Bonität legt die Bank den Kreditrahmen Deiner Karte fest. Das ist die Summe, bis zu der Du die Karte monatlich nutzen kannst. Falls Du das Kartenkonto im Plus führst oder mehr auf das Kartenkonto überweist als Du schuldest, erhöht sich der Kreditrahmen um die jeweilige Summe. Hast Du den Kreditrahmen ausgereizt, kannst Du die Karte nicht weiter nutzen.

Probleme beim Bezahlen im Ausland - Wenn die Karte im Ausland plötzlich beim Bezahlen streikt, kann dies unterschiedliche Gründe haben. Einer davon ist, dass Du den Kreditrahmen oder andere Limits ausgereizt hast. Ein anderer, dass sich die Karte nicht mit den Kassen im Ausland verträgt. Das liegt an den unterschiedlichen Arten, wie sich Karten beim Bezahlen „ausweisen“ können. In Deutschland und vielen anderen Ländern wird die Online-Variante bei den Karten und Kassen bevorzugt, in manchen Ländern – zum Beispiel Frankreich – ist es die Offline-Variante. Wenn Deine Karte nicht offline-fähig ist, kannst Du sie womöglich nicht an allen Kassen nutzen.

Unberechtigte Buchungen zurückfordern - Kontrolliere regelmäßig Deine Kreditkartenabrechnung. Wenn Du feststellst, dass mit einer Zahlung etwas schiefgegangen ist, kannst Du das Geld zurückholen. Das gilt zum Beispiel bei doppelten oder zu hohen Abbuchungen.

Du kannst auch Zahlungen zurückfordern, falls Du Ärger mit einem Anbieter hast. Das sogenannte Chargeback-Verfahren hilft unter anderem bei Markenfälschungen, defekter Ware oder bei Käufen, die nie bei Dir angekommen sind. Selbst von insolventen Anbietern kannst Du so noch Dein Geld zurückerhalten.

Verlust der Karte - Falls Du Deine Karte verlierst oder sie gestohlen wird, musst Du das so schnell wie möglich Deiner Bank melden und Deine Karte sperren. Bis dahin haftest Du mit maximal 50 Euro, sollte jemand anders Deine Karte nutzen. Nach dem Sperren haftest Du nicht mehr. Ausnahmen gelten, wenn Du Dich grob fahrlässig verhalten hast, dabei geht es oft um Einzelfallentscheidungen. Das Sperren der Karte ist kostenlos, das gilt auch für die Ersatzkarte.

Visa oder Mastercard - Kostenlose Kreditkarten bieten sowohl Visa als auch Mastercard an. Die beiden Firmen haben keinen direkten Kontakt zum Karteninhaber, sondern vergeben Lizenzen an Banken und Sparkassen. Daher gibt es unzählige Kreditinstitute, die diese Kreditkarten anbieten. Den Banken steht es frei, Dir die Kreditkarte kostenlos zur Verfügung zu stellen. Sowohl Visa als auch Mastercard werden weltweit akzeptiert.

Wir raten Dir, die Entscheidung für eine Kreditkarte von den Kosten abhängig zu machen. Allerdings kann es sich für Dich lohnen, eine Karte von jedem Anbieter zu haben, wenn Du viel und weit reist. Grund dafür ist, dass die Karten in manchen Ländern unterschiedlich gut akzeptiert werden.

Wichtig, falls Du oft Geld in Deutschland abhebst: Bei Mastercard-Karten dürfen die Banken extra Gebühren verlangen, also zusätzlich zu den Gebühren, die Deine Bank bereits verlangt. Wir haben deshalb bei den Banken, die zur Cash Group gehören, nachgehakt: Deutsche Bank, Postbank, Commerzbank und Hypovereinsbank verlangen keine solche Gebühren, falls Du mit einer Mastercard Geld an ihren Automaten abhebst.

Bei Visa-Karten kann es Dir passieren, dass Du bei Sparkassen und Volksbanken gar kein Geld abheben kannst, weil die Bank die Karte Deiner Bank aussperrt. Allerdings haben wir dazu meist nur Meldungen aus ländlicheren Regionen erhalten.

Weitere Kreditkartenanbieter sind American Express und Diners Club, von denen Du meist direkt eine Kreditkarte erhältst. Diese Karten werden jedoch von weniger Händlern akzeptiert als Mastercard und Visa. Das liegt zum Beispiel daran, dass die Kosten für Mastercard und Visa auf der Händlerseite reguliert sind, bei Amex und Diners Club jedoch nicht. Bezahlst Du mit einer solchen Karte, entstehen den Händlern womöglich höhere Kosten.

Unseriöse Anrufe - Bei Kreditkarten geht es nicht immer seriös zu. So kann es passieren, dass die Karten per Telefon angeboten werden. Mancher Geschäftemacher erweckt dabei den Anschein, dass es sich um die Nachfolgekarte Deiner aktuellen Kreditkarte handele. Dahinter steckt womöglich ein Angebot, bei dem Du für die Karte sehr hohe Gebühren zahlen musst, und das per Nachnahme. Informiere Dich daher immer über die Gebühren und verlasse Dich nicht auf die Angaben bei solchen Anrufen.

Bank verweigert Kreditkarte - Auch bei der Vergabe von Kreditkarten schauen die Banken auf die finanzielle Situation der Kunden. Erscheint ihnen die nicht gut genug, verweigern sie die Kreditkarte. Als Lösung funktionieren Kreditkarten, bei denen die Schufa nicht überprüft wird.

In unserem Kreditkarten-Test von November 2021 bis Januar 2022 haben wir zahlreiche Angebote untersucht, um die passende Karte für Dich zu finden. Dabei haben wir kostenlose Karten untersucht als auch Prepaid-Karten.

Über eine Google-Suche haben wir eine Grundgesamtheit aus den Karten zusammengestellt, die wir mit den Schlagworten „Kreditkarte“ (erste fünf Google-Seiten) und „Kostenlose Kreditkarte“ (erste drei Google-Seiten) gefunden haben. Dabei haben wir auch die Karten mit in den Test genommen, die beim Schlagwort „Kreditkarte“ auf Portalen gelistet waren. Wenn eine Karte für den Test gepasst hat, die bei der Recherche zu Prepaid-Karten auftauchte, haben wir sie miteinbezogen.

Die Karten mussten folgende Kriterien erfüllen:

  • keine Grundgebühr

  • wenn ein Konto oder eine Mitgliedschaft zur Karte gehört, durften für Konto oder Mitgliedschaft keine Gebühren anfallen

  • Abheben muss zumindest in Deutschland und der Eurozone kostenlos für Beträge über 50 Euro sein

  • kostenloses Abheben ist nicht auf eine bestimmte Anzahl oder Maximalsumme begrenzt

  • überregionale Angebote, die für jeden zugänglich sind

Wenn eine Karte unter anderen Namen, aber mit selben Konditionen auftauchte, haben wir nur das Original untersucht. Falls die Anbieter uns keine Daten gesendet haben, haben wir die Karte nicht weiter betrachtet.

Das Abheben in Deutschland muss dabei kostenlos sein, da wir Kreditkarten als Einzelprodukt untersucht haben und nicht als Kombination mit einem Girokonto und der Girocard. Das Abheben in der Eurozone muss kostenlos sein, weil Kreditkarten insbesondere für Reisen gebraucht werden. So blieben von ursprünglich 72 Karten nur sechs Karten (plus zwei White-Label-Karten der Hanseatic Bank) übrig. Bei White-Label-Karten handelt es sich um Kopien anderer Karten, die unter anderem Namen und Design auftauchen.

Untersuchte Karten

BarclaysBarclays Visa
Bank NorvegianVisa
DKBDKB Girokonto mit Debitkarte
Hanseatic BankGenialcard
NuriVisa Debit
PaybackVisa Flex+
Awa71Awa7 Visa
PaySol Payment Solutions1Deutschland Kreditkarte Classi

1 White-Label-Karten
Quelle: Finanztip (Stand: Januar 2022)

Die diesen Kriterien entsprechenden sechs Karten haben wir auf ihre Abbuchungsart untersucht. Finanztip bevorzugt eigentlich sogenannte Charge-Karten, da bei diesen das Abbuchen automatisch erfolgt und die Nutzer einen Kredit erhalten. Allerdings gab es keine Charge-Karte mehr auf dem Markt, die unseren Kriterien entsprochen hat.

Deshalb beginnen wir direkt mit den Karten, deren Abbuchungsart eigentlich an zweiter Stelle steht: Revolving-Kreditkarten. Dabei haben wir darauf geachtet, dass es eine automatische und komplette Abbuchung der Schulden gibt. Die Kreditkarte von Payback (Visa Flex) empfehlen wir deshalb nicht mehr. Bei Bestandskunden, die das automatische Abbuchen eingestellt haben, bleibt diese Funktion vorerst aktiv, die Karte passt für sie also noch. Auch bei der Karte der Bank Norvegian ist das komplette Abbuchen durch die Bank nicht möglich.

Debitkarten sind in unseren Augen eher zweite Wahl: Verbraucher haben mit diesen Karten zwar mehr Kontrolle über ihre Finanzen, müssen dafür aber Probleme beim Buchen von Hotels und Mietwagen in Kauf nehmen – beides Momente, für die viele Verbraucher überhaupt erst eine Kreditkarte beantragen. Wir berücksichtigen sie trotzdem im Test, da die Funktionen in den meisten Fällen immer noch ausreichen und eine „echte“ Kreditkarte in den meisten Fällen ersetzen können.

Von Finanztip 2022 empfohlene Kreditkarten

Bank /

Kreditkarte

Abbuchung

Fremd­wäh­rungs­ge­bühr

beim Bezahlen

Kostenlos

Abheben

Barclaycard (Visa)Revolving0 %weltweit
Hanseatic Bank (Genialcard)Revolving0 %weltweit
Barclaycard (Visa)Revolving0 %weltweit
DKB (Visa)Debit2,2 % / 0 %1

Eurozone/

weltweit1

Nuri (Visa Debit)Debit0 %weltweit

1 abhängig vom Kundenstatus
Quelle: Websites der Anbieter (Stand: 31. Januar 2022)

Empfehlungen aus den Finanztip-Ratgebern

Es gibt kostenlose Kreditkarten, mit denen Du bezahlen und Dich im In- und Ausland mit Bargeld versorgen kannst. Wir empfehlen in unserem Ratgeber Anbieter, bei denen Du außerdem in der Eurozone kostenlos Bargeld abheben kannst.

Zur Übersicht der empfohlenen Kreditkarten »

Bei der Suche nach der passenden Kreditkarte solltest Du auf bestimmte Gebühren achten. Sie machen den größten Teil der Kosten aus. Typische Kosten neben den Jahresgebühren sind: 

Abhebegebühr - Geld abzuheben ist in vielen Fällen nicht kostenlos. Die Abhebegebühr kann anfallen, wenn Du im In- oder Ausland Bargeld an Geld­au­to­ma­ten oder Schaltern abhebst. Deine Bank bestimmt den Preis. 

Fremd­wäh­rungs­ge­bühr - Diese Gebühr kann beim Bezahlen und Geldabheben in anderen Währungen als dem Euro anfallen. Sie wird meistens als Prozentsatz des fälligen Betrages genannt.

Mehr dazu »

Das Beantragen einer Kreditkarte ist ein recht einfaches Unterfangen.

  1. Du gibst beim gewählten Anbieter Deine Daten ein. Dabei überprüft die Bank Deine Daten bei der Schufa. Meist wird später auch bei der Schufa eintragen, dass Du eine Kreditkarte hast.
  2. Du weist Deine Identität nach. Das funktioniert entweder bei der Post über das Postident-Verfahren oder über einen Videoanruf. Halte dabei Deinen Ausweis bereit, den musst Du bei beiden Optionen vorzeigen.

Zu den weiteren drei Schritten »

Finanztip gehört zu 100 Prozent der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

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Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

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