Sag ihr, ich war bei den Sternen Rezension

Kurze Buchvorstellung

*Klappentext*

Stell dir vor, an deiner Seite steht der Mann, den du liebst. Du spürst seine Hand in deiner, und sie passt perfekt in deine. Es ist sein Lächeln, das dich morgens weckt. Die Zukunft gehört euch beiden, ihr werdet heiraten. Und in deinem Bauch wächst euer Kind heran. Allein der Gedanke daran lässt dein Herz überlaufen vor Glück.
Doch dann: ein unachtsamer Schritt. Ein abgelenkter Autofahrer. Ein schrecklicher Unfall.
Du fällst in einen tiefen Schlaf. Und während du schläfst, geht das Leben einfach weiter. Wenn du erwachst, wird nichts mehr so sein wie zuvor. Denn dein Happy End gehört nun einer anderen …

Das Cover ist recht schlicht und passt hervorragend zu den anderen Werken, die von der Autorin im Verlag erschienen sind. Es ist kein Cover, das einen anspringt, aber das wäre für diese Geschichte auch unpassend.

Meine Meinung zu „Sag ihr, ich war bei den Sternen“

Dieses Buch, oh mein Gott. Schon durch den Klappentext war mir ja klar, dass Taschentücher nötig sein würden. Aber was dann tatsächlich passiert ist…

Kennt ihr das, wenn ich eine Serie schaut oder ein Buch lest und ihr so sehr mitfühlt, dass ihr im Gefühl bleibt, selbst wenn der TV aus und das Buch zu ist? Genau so ging es mir bei „Sag ihr, ich war bei den Sternen“. Ich bin durch die Wohnung gelaufen und hab mich gefühlt wie ausgekotzt (Sorry für die Wortwahl). Ich wollte wirklich etwas anderes tun zwischendurch, aber es ging nicht. Ich habe so mitgelitten, dass ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Also hab ich das ganze Buch an nur einem einzigen Tag inhaliert.

Ich finde es super schön, dass man die Geschichte nicht nur aus Maddies Sicht erlebt nachdem sie aus dem Koma erwacht, sondern auch Chloes Sicht berücksichtigt wird. Vermutlich wäre ich sonst sehr parteiisch gewesen, aber so habe ich einfach mit beiden Frauen mitgelitten. Und wie ich gelitten habe…
Bereits auf den ersten 100 Seiten musste ich zwei mal so bitterlich weinen…normalerweise passiert das erst gegen Ende der Geschichte, aber hier ist einfach die ganze Geschichte dermaßen emotional, dass man eigentlich durchgehend heulen könnte.

Ich persönlich konnte unglaublich viel aus der Geschichte für mich mitnehmen. Nicht nur über das Thema Koma, sondern vor allem über das Thema Stärke. Wir haben hier in „Sag ihr, ich war bei den Sternen“ zwei unfassbar starke Frauen, die trotz unvorstellbar verrückter und verstörender Umstände eine Art zu Leben an den Tag legen, dass ich einfach nur sprachlos war. Besonders Chloe, die ich anfangs eher als schwierig empfunden habe (auch wenn ihr Verhalten nachvollziehbar war, war ich „Team Maddie“), hat mich immer wieder und immer heftiger beeindruckt. Was für eine Frau!

Und außerdem haben wir ein Kind, das mich mit seiner Unvoreingenommenheit und Unbedarftheit so berührt hat, dass ich immer wieder dachte „wenn wir doch nur alle die Welt so sehen könnten“.

Ich glaube, besonders den Schluss werde ich so schnell nicht verarbeiten können. Dieses Buch wird mich noch sehr lange begleiten und beschäftigen. Und ich bin sicher, ich werde es noch etwa 3000 Mal weiterempfehlen!

„Sag ihr, ich war bei den Sternen“ war eines der emotionalsten und berührenden Bücher, das ich je gelesen habe. Einziger Kritikpunkt ist für mich echt der deutsche Titel, der zwar wirklich schön ist und nicht völlig unpassend für die Geschichte. Doch er fällt nicht ein einziges Mal Inder Geschichte, während der Originaltitel „While i was sleeping“ immer wieder von Bedeutung ist. Daher hätte ich ihn einfach passender gefunden. Aber mehr hab ich tatsächlich nicht auszusetzen, denn dieses Buch ist einfach unglaublich!

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Verlag: Knaur Verlag Erscheinungsdatum: 01.10.2019

Seitenzahl: 425

Vielen herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Verlag: Droemer

Genre: New Adult Erscheinungsdatum: 01.10.2019 Seiten: 432 Print: 9,99 € Ebook: 9,99 € Reihe: nein

ISBN:  978-3426524282

Normalerweise blättere ich in der Liste der Neuerscheinungen oder zukünftigen Bestseller gern über die Rubrik Liebesroman hinweg. Es ist einfach nicht mein Genre. Hin und wieder jedoch schafft es mal ein Roman dieser Gattung mich zu fesseln. Bereits die Leseprobe zu dem hier vorliegenden Buch hat mich mitgerissen, sodass ich unbedingt weiterlesen wollte.Maddie und Ryan sind glücklich. Sie stehen kurz vor ihrer Hochzeit und werden demnächst Eltern. Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Treffen ereignet sich jedoch ein Unglück und all das, was eben noch so sicher schien, wird weggewischt. Plötzlich geschieht jedoch das Wunder, an das selbst die Ärzte nicht glaubten und wieder ändert sich das Leben komplett. Allerdings muss Maddie nun feststellen, dass sie zum Zuschauer des Lebens wird, das sie für sich selbst beanspruchte, bevor das Schicksal zuschlug. Eine grausame Vorstellung? Ja, definitiv!Ryan und Maddie werden als das typische Traumpaar, welches in diesem Genre so beliebt ist, dargestellt. Allerdings habe ich festgestellt, dass sie nicht so maßlos übertrieben glücklich und schön und erfolgreich skizziert werden. Sie haben, wie jeder von uns, ihre Päckchen zu tragen und werden durchaus vom Schicksal gebeutelt. So ist Maddies Mutter dement und kann ihre Familie kaum mehr erkennen. Gerade dieser Umstand macht diese beiden Charaktere für mich authentisch(er).Nach Maddies Unfall bricht für Ryan eine Welt zusammen. Tag für Tag sitzt er im Krankenhaus an ihrem Bett und hofft und wartet, dass sie zu ihm zurückkehren möge. Gleichzeitig berichtet die Autorin aus Maddies Sicht, was in deren Unterbewusstsein passieren könnte, wie sie versucht aus dem Dunkel, das sie umgibt, heraus zu kommen. Ich finde die Passage passend, denn von außen betrachtet, schläft ein Komapatient ja "nur". Sie lässt die Figur der Maddie lebendig sein, obwohl sie gerade zu dieser Zeit genau das ja eher nicht ist. Ob dies aus medizinisch-fachlicher Sicht so korrekt ist, vermag ich nicht zu beurteilen, aber man kann sich vorstellen, dass das Hirn eines Komapatienten nicht ruht.Während Ryan versucht sein Leben irgendwie weiterzuleben, begegnet er Chloe. Diese arbeitet im Krankenhaus als Freiwillige, liest alten Patienten Geschichten vor, kümmert sich um jene, deren Leben beinahe vorbei ist. Chloe ist vom Typ her das krasse Gegenteil von Maddie. Sie wirkt beinahe unsicher, mehr wie eine graue Maus. Sie ist die verständnisvolle Frau, der man sein Herz ausschütten kann. Ich mag Chloe vielleicht schon deshalb, weil sie Bibliothekarin ist und die Welt der Bücher für sich beansprucht. Außerdem ist sie zurückhaltend, nicht so glamourös wie Maddie. Auch das mag ich an ihr.Als Ryan und Chloe sich begegnen, sieht er in ihr zunächst die passende Person um sich um Maddie zu kümmern, während er arbeiten geht. Hier findet die Autorin eine wundervolle Verbindung zwischen ihren 3 Protagonisten, die sich für mich glaubwürdig darstellt. Im Gegensatz zu vielen anderen konstruierten Verbindungen, passt diese für mich ins Bild.Nachdem Maddie aus dem Koma erwacht und erkennen muss, dass Chloe an ihre Stelle in Ryans Leben getreten ist, ist es nur all zu nachvollziehbar, dass sie dieser Situation nicht mit Begeisterung gegenüber steht.Die Autorin schreibt jeweils in der Ich-Form abwechselnd aus der Sicht der beiden Frauen. Zunächst hat mich das verwirrt, weil man sich - gerade in Dialogen zwischen den beiden Frauen - sehr darauf konzentrieren muss, wer eigentlich gerade "ich" ist. Andererseits schafft Atkins es so aber, dass man sich als Leser auf die entsprechende Seite stellen kann und sich in die jeweilige Frau hineinfühlen kann. Aus meiner Sicht gelingt es ihr sehr gut, die unterschiedlichen Gefühle darzulegen. Natürlich ist es nicht so, dass die beiden Frauen plötzlich beste Freundinnen sind - wie auch? Vielmehr versuchen sie mit dieser neuen Situation klarzukommen, zu erkennen dass die jeweils andere ein Recht auf dieses eine Leben hat. Mich hätte es gefreut, wenn die beiden mal nicht ganz so gefühlvoll miteinander umgegangen wären. Immerhin ist es nur schwer vorstellbar, dass zwei Menschen, die sich im Grunde nicht kennen und Anspruch auf das gleiche Leben haben, immer nur empathisch miteinander umgehen. Da hätte es gern auch mal einen lautstarken Zoff geben können. Außerdem deutet die Autorin ganz leicht an, dass Maddie Chloe bereits in ihrem Unterbewusstsein wahrgenommen hatte. Solche Beispiele hätte ich mir mehr gewünscht.Ryan tritt im Übrigen ziemlich in den Hintergrund. Er ist zwar immer da, insbesondere wenn die Frauen sich über ihn Gedanken machen, aber die Handlung der Geschichte spielt sich hauptsächlich zwischen Maddie und Chloe ab. Gefallen hat mir die Entwicklung der beiden Frauen, dass aus ihnen am Ende trotz aller Schwierigkeiten, die es so gibt, ein wirkliches Team wird, in dem sich die eine auf die andere verlassen kann. Gerade aus diesem Grund habe ich das Ende des Buches als ungerecht empfunden. Aber das Leben ist eben auch nicht fair. Andererseits empfand ich Einiges als zu viel Drama, als zu unwahrscheinlich, dass es nur zwei Menschen passieren würde.Der Schreibstil der Autorin ist leicht zu lesen und sie versteht es, Emotionen für sich und ihre Geschichte zu nutzen. Natürlich ist alles etwas überspitzt dargestellt, aber im Gegensatz zu vielen anderen Büchern aus diesem Genre übertreibt sie es nicht zu sehr, finde ich. Mich konnte Dani Atkins jedenfalls für ihre Geschichte einnehmen, selbst wenn sie natürlich Klischees bedient, worauf man sich jedoch einlässt, wenn man einen Liebesroman liest.Fazit:

Ein schöner, herzerwärmender Roman für zwischendurch! Wer eine sachlich-fundierte Abhandlung über Gesundheit und Psyche erwartet, sollte die Finger davon lassen. Wer sich aber einfach mal in ein Bad aus Emotionen einhüllen lassen möchte, wer mit Maddie und Chloe mitfühlen möchte, der ist hier genau richtig. Von mir gibt es 4 Sterne.

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