Mit welchem alter werden katzen rollig

Du hast eine rollige Katze, die auch noch die ganze Zeit miaut? Oder bist Du Dir nicht sicher, wie Du die Rolligkeit bei der Katze erkennen kannst? In diesem Beitrag informieren wir Dich über paarungsbereite Samtpfoten, ihr zumal sehr extrovertiertes Verhalten und wie Du als Katzenhalter nicht nur hilflos daneben stehen kannst.

Wann sind weibliche Katzen geschlechtsreif? Mutter Natur auf der Spur

Zwischen dem vierten und neunten Lebensmonat werden Kätzinnen geschlechtsreif und sind dann bereit für die Fortpflanzung. Diese Periode ist auch bekannt als Rolligkeit, Hitze, Brunst, Raunze und Läufigkeit. In der Fachsprache spricht man vom Östrus. Sie findet mehrmals im Jahr statt und ist von der Jahreszeit und der Tageslichtdauer abhängig. Ab 10 - 12 Stunden Tageslicht täglich werden Hormone im Körper der Katze freigesetzt und der Organismus stellt sich auf die Fortpflanzung ein. In dieser Phase entwickeln sich die Follikel in den Eierstöcken und der Eisprung wird vorbereitet. Bei Katzen wird der Eisprung allerdings nur ausgelöst, wenn sie auch gedeckt werden. Bei Hunden und Menschen ist das anders.

Während der fortpflanzungsfreudigen Zeit gibt die Katze verstärkt Pheromone ab, die von anderen Artgenossen am Hinterteil erschnüffelt werden. Kater wissen dann ganz genau, ob die Katze rollig ist. Diese Art der Verständigung bei den Fellnasen nennt man auch Chemokommunikation. Sie verwenden chemische Markierungen durch körpereigene Duftstoffe und geben so ihren Gesundheitszustand preis oder signalisieren dem Kater, dass sie paarungsbereit sind. Die Rolligkeit bei Katzen findet ca. zweimal im Jahr statt.

Wird die Katze während des Östrus nicht gedeckt, kann sie sogar mehrmals im Laufe der Paarungssaison wieder rollig werden - selbst innerhalb von wenigen Wochen.

Wie lange ist eine Katze rollig?

1 bis 2 Tage vor dem Rolligkeit verändert sich bereits der Hormonhaushalt der Samtpfote und der Östrogenspiegel wird aufgebaut. Manche Kätzinnen können bereits in dieser Phase Verhaltensänderungen aufweisen.

Die Dauer der Rolligkeit bei Katzen hängt davon ab, ob die Samtpfote gedeckt wurde oder nicht. Bei gedeckten Katzen dauert der Östrus zwischen zwei und vier Tagen, findet jedoch keine Kopulation mit einem Kater statt, kann die rollige Phase auch bis zu 15 Tage anhalten.

Anschließend sinkt die Paarungsbereitschaft bei den Kätzinnen und auch ihr extremes Verhalten baut ab. In der Zeit von September bis Februar nimmt auch die Tageslänge ab und der Sexualzyklus der Katze geht in den Winterschlaf.

Wie verhält sich eine rollige Katze?

Katzenbesitzer, die eine unkastrierte weibliche Katze zu Hause haben, können ein Lied von den Verhaltungsänderungen rolliger Katzen singen. Dabei ändert sich das Verhalten der Katze schlagartig. Rollige Katzen sind darauf fokussiert, sich mit einem Kater zu paaren und das signalisieren sie auch ziemlich deutlich.

Sie rollen sich auf dem Boden wild umher, daher auch die Bezeichnung „Rolligkeit“, maunzen laut mehrmals am Tag, schieben sich mit erhobenem Hinterteil über den Boden, sind ruhelos und möchten unbedingt nach draußen, um sich zu paaren. Manche Katzen verteilen sogar ihren Urin in der Wohnung und markieren so ihr Revier. Auch der Mensch wird markiert, indem die Vierbeiner sich an den Zweibeinern reiben und so Duftmarken hinterlassen. Viele Katzenhalter beobachten auch das so genannte Krallenschärfen, beispielsweise an Wänden und Möbeln.

Mit welchem alter werden katzen rollig

Zudem sind viele Katzen besonders verschmust und suchen die Nähe des Menschen. Sie zeigen auch kaum Spieltrieb, sodass sie erst motiviert werden müssen. Während der rolligen Phase können Katzen stark abnehmen, da sie kein Interesse mehr am Futter haben und ihr Fressen ignorieren.

Das Verhalten der rolligen Katze hängt allerdings maßgeblich mit ihrem Wesen zusammen. Ist die Katze eher entspannter, verhält sie sich auch in der Paarungszeit ruhiger. Eine temperamentvolle Katze kann hingegen schon mal zum Tiger werden und sogar ein aggressives Verhalten gegenüber Menschen zeigen.

Wie kann man eine rollige Katze kurzfristig beruhigen?

Leider gibt es nicht viele Möglichkeiten, um eine rollige Katze zu besänftigen. Die wirksamste Methode ist nach wie vor die Kastration. Stresst die Paarungszeit sowohl Herrchen/Frauchen als auch die Katze übermäßig, sollte eine Kastration in Betracht gezogen werden. Vor allem bei Katzen, die mehrmals in den Sommermonaten paarungsbereit sind, ohne gedeckt zu werden, kann das extrem extrovertierte Verhalten sehr belastend sein.

Frisst Deine rollige Katze zudem wenig, was durchaus häufig vorkommen kann, dann kannst Du versuchen, ihr schmackhaftes Essen anzubieten und sie mit ihren Lieblingssnacks zu motivieren. Ansonsten kann eine starke Abmagerung lebensgefährlich sein. Zudem solltest Du stressige Situationen für Deinen Fellnase vermeiden und einen entspannten Umgang mit ihr pflegen.

Mit welchem alter werden katzen rollig

Im Folgenden haben wir einige Tipps zusammengestellt, die das Verhalten rolliger Katzen mindern können. Allerdings sind sie meist nicht von langer Dauer.

Kurzfristige Maßnahmen, um das Verhalten der Rolligkeit bei Katzen lindern zu können:

  • Keine Kater in die Nähe lassen: Nimmt eine rollige Katze einen Kater wahr, dann kann sich ihr Verhalten schlagartig ändern. Kater bringen paarungswillige Katzen in Aufregung und verstärken ihr Verhalten.
  • Katzenminze: Hat eine beruhigende Wirkung und könnte Deine Katze entspannen. Die Samtpfoten lieben den Geruch der Katzenminze und fressen sie auch gerne. In manchem Katzenspielzeug ist getrocknete Katzenminze bereits verarbeitet, was ebenfalls zur Beruhigung des Stubentigers beitragen kann. Das Spielzeug lenkt die Katze zusätzlich ab und verleitet sie zum Spielen.
  • Wärme: Mit Wärme kannst Du Deine rollige Katze ebenfalls beruhigen. Ein warmes Körnerkissen oder auf niedriger Stufe eingestellte Heizdecke wirken ebenfalls entspannend und beruhigend auf die Fellnasen.
  • Ablenkung: Wecke den Spieltrieb Deiner Katze - Du kannst versuchen, sie abzulenken und sie zu beschäftigen. Ein Kratzbaum ist in dieser Phase ein Muss. So kann die Katze ihre aufgestaute Energie ablassen und buchstäblich ihre Krallen ausfahren.
  • Katzenpheromone: Zusätzlich gibt es Produkte mit Pheromonen, die beruhigend auf die Katzen wirken, in der Praxis ist der Erfolg jedoch eher gering. Das muss aber jeder Katzenhalter bei seinem Vierbeiner selbst ausprobieren.

Fazit

Rollige Katzen können schon ganz schön herausfordernd für ihre Besitzer sein. Leider gibt es nur wenige Möglichkeiten ihr zum Teil sehr extrovertiertes Verhalten zu lindern. Die Kastration ist bei besonders aggressiven und aufgeregten Artgenossen daher die einzige Möglichkeit, wieder Ruhe einkehren zu lassen. Denn nicht nur der Mensch leidet unter Umständen in dieser Phase, sondern vor allem die Katze. Sie ist gestresst, unruhig und nimmt sogar einen Hungerstreik in Kauf, um sich paaren zu können.

Wie Du Deiner Katze helfen kannst, wenn sie nicht frisst und welche Ursachen noch hinter einem Hungerstreik stecken können, erfährst Du in unserem Beitrag Deine Katze frisst nicht? Tipps und Tricks für mehr Appetit.

Die Geschlechtsreife von Katzen setzt oftmals viel früher ein, als so mancher Katzenbesitzer ahnt. Kein Wunder, dass es dadurch immer wieder zu ungewolltem Katzennachwuchs kommt. Um das Verhalten seiner Katze besser verstehen zu können, sollte man das Wichtigste über den natürlichen Fortpflanzungstrieb von Katze und Kater wissen. Denn auch wenn die eigene Katze bereits kastriert ist, haben viele typische Verhaltensmuster im katzentypischen Sexualverhalten ihren Ursprung. 

Geschlechtsreife von Katze und Kater

Katzen und Kater werden in der Regel innerhalb ihres ersten Lebensjahres geschlechtsreif. 

Typisch Katze:

Hauskatzen werden in der Regel in einem Alter von sechs bis acht Monaten geschlechtsreif. Orientalische Rassen, wie die Siam oder Abessinier, sind mit vier Monaten häufig aber schon etwas frühreif. Langhaarrassen wie die Perser, aber auch die Britisch Kurzhaar gehören mit bis zu zwölf Monaten dagegen eher zu den Spätzünderinnen. 

Typisch Kater:

Kater erreichen die Pubertät etwas später als Katzen, nämlich in einem Alter von acht bis zehn Monaten. Ab diesem Zeitpunkt machen die Kater sich schließlich aktiv auf die Suche nach paarungsbereiten Kätzinnen. So entwickeln sich die Kater bis dahin:

  • Schon während der Kinderstubenzeit ergreifen kleine Kater oft ihre Geschwisterchen (egal ob männliches oder weibliches) gekonnt mit Nackengriff und probieren spielerisch und instinktiv sexuelle Verhaltensweisen.
  • Im Alter von etwa zwei Monaten entwickeln sich auf der Penisspitze der Kater zwischen 100 und 200 verhornte Papillen, die wie Widerhaken wirken, da sie nach hinten gerichtet sind. Ihre Entwicklung kann durch die frühzeitige Kastration verhindert werden.
  • Zwei Monate später setzt die Bildung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron ein, das die Reifung der Geschlechtsorgane und auch das katertypische Paarungsverhalten steuert.

Kater und Katzen werden meist in ihrem ersten Lebensjahr geschlechtsreif.© yakub88-stock.adobe.com

Es gibt geschlechterspezifische Unterschiede im Verhalten von paarungsbereiten Katzen und Katern. Eine Kastration vermindert diese Verhaltensweisen in der Regel deutlich. 

Typisch Katze:

Paarungsbereite Katzen werden auch rollig genannt. Wenn eine Katze rollig ist, merken Katzenbesitzer das an ihrem veränderten Verhalten. Die Rolligkeit der Katze besteht aus einer Vorbrunst sowie einer Brunstphase:

  • Während der ersten beiden Tage der Rolligkeit wird die Katze meist anhänglicher und zeigt vermehrtes Kopfreiben und Miauen.
  • Die folgenden sechs Tage sind durch Unruhe, Umherwälzen, starke Lautäußerungen und Einnehmen der Deckposition gekennzeichnet.

Die Brunststellung ist leicht zu erkennen: Die Katze hockt auf ihren Vorderbeinen, streckt die Hinterbeine und scharrt, während sie gleichzeitig ihren Rücken durchdrückt. Ihren Schwanz biegt sie zur Seite und vollführt dabei mit den Hinterbeinen tänzelnde Bewegungen. So präsentiert sie sich den werbenden Katern – oder auch ihren Menschen, sofern kein geeigneter Kandidat in Aussicht ist. 

Jede rollige Katze verhält sich aber natürlich ein bisschen anders. Es kann sein, dass eine eher ruhige, ausgeglichene oder erfahrenere Katze ihre Rolligkeit weniger demonstrativ zeigt als eine von Natur aus temperamentvolle Katze. Aber das muss nicht sein.

Typisch Kater:

Für unkastrierte Kater sind rollige Weibchen unwiderstehlich. Sie zeigen oft folgende Verhaltensweisen:

  • Unkastrierte Kater markieren viel und hinterlassen überall deftig riechende Urinspritzer. Bäume, Sträucher, Zäune und Hausecken zeugen von ihrer Anwesenheit. Und manch einer verschont nicht einmal die eigenen vier Wände, um seinen Besitzanspruch entsprechend zu markieren.
  • Einige Kater markieren auch fremde Hauseingänge, hinter denen sie eine rollige Katze vermuten. Der Kater taucht dort dann regelmäßig auf, um ihre Duftmarken zu überprüfen und geduldig zu warten, bis die Katze das Haus verlässt.
  • Oftmals unternehmen Kater auf der Suche nach einer willigen Partnerin lange und gefährliche Streifzüge und kommen manchmal tagelang nicht nach Hause. Fressen wird genauso unwichtig wie das eigene Wohl – viele Kater vergessen im Liebesrausch ihre eigene Sicherheit und werden Opfer des Straßenverkehrs.
  • Auch Katerkämpfe mit anderen potenten Mitbewerbern kommen zwischen unkastrierten Katern vor.

Oft kommt es dazu, dass mehrere Männchen um ein Weibchen werben. In spannungsgeladenen Gruppen versammeln sich dann die potenten Kater um ihre Herzensdame, locken sie mit singenden Tönen und schleichen sich immer wieder an sie heran. Doch einzig das Weibchen entscheidet, welchem Kater sie nachgibt. Die Flirtversuche des Katers können manchmal tagelang andauern, bis seine Angebetete endlich eine Entscheidung zu seinen Gunsten trifft. 

Eine paarungsbereite Katze wird "rollig" genannt.© Stphanie-stock.adobe.com

Das typische Verhalten von paarungsbereiten Katzen und Katern ist nicht immer zu beobachten, sondern ist an äußere Bedingungen geknüpft.

Typisch Katze:

Der Sexualzyklus von Katzen ist abhängig von der Jahreszeit beziehungsweise der Tageslichtdauer. Sobald die Lichteinwirkung länger als zwölf Stunden anhält, wird bei frei lebenden Katzendamen die Sexualität angekurbelt. Eine Hitzeperiode hält etwa acht bis zehn Tage an, von der die Katze aber nur vier Tage paarungsbereit ist. Wird sie in dieser Zeit nicht von einem Kater gedeckt, kann die nächste Rolligkeit drei Wochen später wieder auftreten.

Während dieser Zeit – also meistens in den lichtintensiven Frühjahrs- und Sommermonaten – können Katzen, die keinen Kontakt zu Katern haben, daher alle zwei bis drei Wochen rollig werden. Eine künstliche Lichteinwirkung kann bei Wohnungskatzen zu Dauerrolligkeit führen.

Wechseljahre kennen weibliche Katzen übrigens nicht. Sie behalten ihre Fortpflanzungsfähigkeit bis ins hohe Alter. Es kommt gar nicht so selten vor, dass eine fünfzehnjährige Katze noch zweimal jährlich Junge zur Welt bringt.

Typisch Kater:

Kater sind mit Eintritt der Geschlechtsreife jederzeit paarungsbereit. Das paarungsbereite Verhalten, ihre langen Streifzüge auf der Suche nach einem Weibchen und die Kämpfe zwischen Katern zeigen sich besonders intensiv im Frühling.

Der Deckakt von Katze und Kater

Hat die Katzendame sich für einen Kater entschieden, so ermuntert sie ihn meist unauffällig dazu, sich ihr zu nähern. Das kann von Katze zu Katze ganz unterschiedlich ausfallen. Jedenfalls macht sich der Angesprochene auf, um sie zu erobern. Jeder Kater geht ein bisschen anders vor, um bei einer Katze Erfolg zu haben. Und auch die Weibchen haben ihre Strategien: Oft machen sie sich erst noch einmal rar, bevor sie den Kater durch beispielsweise Herumwälzen zum Näherkommen animieren.

Für die Katzendame ist der Deckakt alles andere als angenehm, aber zumindest schnell vorüber: Der Kater fixiert die Katze im Nacken und tretelt so lange, bis er die richtige Position gefunden hat. Nach ein paar hastigen Stößen ist der Akt bereits vollzogen und der Kater sucht schleunigst das Weite. An seinem Penis befinden sich nämlich winzige Widerhaken, die zwar die Ovulation auslösen, aber auch sehr schmerzhaft für die Katzendame sind. Es kommt vor, dass - wenn der Schmerz nach einigen Minuten vorüber ist - das ganze Spiel von vorne beginnt.

Der Deckakt ist schnell vorüber.© shutterstock.com/Ansis Klucis

Damit Sie Ihre Samtpfote auch in stressigen Situationen unterstützen können, finden Sie hier die beliebtesten Mittel gegen Stress bei Katzen:

Katzen sind überaus fruchtbare Tiere. Eine Hauskatze kann es pro Jahr auf bis zu drei Würfe mit durchschnittlich vier bis fünf Kätzchen bringen. Deshalb ist eine Kastration so wichtig:

  • Sie verhindert unnötiges Tierleid, das durch unkontrollierte Vermehrung entsteht.
  • Durch eine Kastration wird das Leben von frei lebenden Katern sicherer, da ihnen die Lust auf gefährliche Streifzüge vergeht und Raufereien mit Konkurrenten ausbleiben.
  • Katzen bleibt der große Stress der Rolligkeit erspart.
  • Katzen haben sie ein geringeres Risiko, an Brustkrebs (Mammatumoren) zu erkranken – dieses Risiko ist bei nichtkastrierten Katzendamen sogar um das Siebenfache höher als bei ihren kastrierten Artgenossinnen.