50.000 - 500.000 SHU: Achtung HOT! Diese extra-scharfen Saucen sind nur etwas für echte Chili-Liebhaber und Schärfe-Geübte.
Der Trend zu scharfen Gerichten begann vor zirka dreißig Jahren mit einer ständig zunehmenden Tendenz. Anfangs waren Gerichte und Speisen, wie beispielsweise Gulasch und Chili con Carne, sehr beliebt und wurden scharf zubereitet. Es dauerte nicht lange, bis auch Speisen aus Indien, Mexiko dem asiatischen Raum und anderen Regionen bekannter, beliebter und mit den jeweils landestypischen Gewürzen zubereitet wurden. Tabasco war die erste flüssige Soße, die sich durchsetzen konnte und in den Regalen der Supermärkte zu finden war. Bereits wenige Jahre danach kamen viele extrem scharfe Chili Soßen für gebratenes Fleisch dazu. Einige Skeptiker behaupteten, dass extrem scharfe Produkte und Gewürzpulver den landestypischen Speisen ihren guten Geschmack rauben würden. Eine ebenfalls weitverbreitete Meinung war, dass durch zu viel Schärfe die Geschmacksknospen verkümmern. Als nach und nach extrem scharfe Chili Soßen ihren Siegeszug begannen, verstimmten die Skeptiker und es stellte sich heraus, dass Menschen, die über mehrere Jahre regelmäßig scharf aßen, über keinerlei Beeinträchtigungen bezüglich ihres Geschmacksinns klagten.
Vernichten extrem scharfe Chili Soßen den Geschmack von Speisen?
Es ergibt sich von selbst, dass extrem scharfe Chili Soßen milde Geschmacksnoten in einem Gericht übertönen. Daher ist es selbstverständlich ratsam, dass Sie kein Gericht, bei dem Sie den milden Geschmack lieben, extrem scharf würzen. Scharfe Gewürze und Soßen sind für die Zubereitung von scharfen Speisen gedacht und damit ist bereits alles gesagt.
Chili Soßen mit Schärfegrad 9 - 10 sind nicht für Einsteiger gedacht
Menschen, die mit scharfen Chili Soßen noch keine Erfahrungen machten und sich deshalb noch nicht an einen gewissen Schärfegrad gewöhnen konnten, sollten von Produkten mit Schärfegrad 9 - 10 Abstand nehmen. Selbst Kenner von scharfen Speisen gehen mit diesen Schärfegraden in der Regel sparsam und überlegt um. Chili Soßen mit Schärfegrad 9 - 10 sind nur für echte Insider ein höllisches Vergnügen. Selbst bei einer geringen Dosierung können Chili Soßen mit Schärfegrad 9 - 10 bei untrainierten Scharfessern extreme Schmerzen auslösen. Ja, Sie lasen richtig. Die Verträglichkeit von scharfen Speisen kann in der Tat antrainiert werden. So, wie beispielsweise beim Hanteltraining mit wenig Gewicht begonnen wird, wird auch bei den Schärfegraden zuerst mit den niedrigeren Stufen angefangen.
Unsere Empfehlung
Nur dann, wenn Sie bereits Erfahrungen mit Schärfegraden von mindestens 5 - 7 machten und diese als angenehm erträglich empfanden, raten wir Ihnen zum Gebrauch von Produkten mit Schärfegrad 9 - 10. Tasten Sie sich langsam an diesen Schärfegrad heran. Nutzen Sie am Anfang nur geringe Mengen. Wenn Ihnen die Schärfe dennoch unerträglich erscheint, dann können Sie mit fetthaltigen Speisen und Getränken, wie beispielsweise Milch, die Schärfe im Mund relativ schnell lindern.
Die diversen Chili-Sorten und die daraus hergestellten Produkte zeichnen sich durch unterschiedliche Schärfegrade aus. Die Schärfe variiert je nach Capsaicin-Gehalt, gemessen in Scoville-Einheiten. Unser Brenn-o-meter listet Chili und diverse Chili-Produkte nach Scoville-Einheiten kategorisiert auf.
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Anmerkungen:
- Die Scoville-Werte für Chilis beziehen sich in der Regel auf getrocknete Schoten. Sie liegen um etwa den Faktor 10 höher als bei frischen Schoten.
- Die Schärfe von Chilis (und auch der damit hergestellten Produkten) unterliegt natürlichen Schwankungen, bedingt durch Faktoren wie Klima, Bewässerung und Bodenbeschaffenheit.
- Die “genauen” SHU-Angaben in der Scoville-Skala von Hot-Sauce-Herstellern sind oft unzuverlässig. Besonders im Web werden sie oft kritiklos übernommen. Gerne wird auch “mit xxx SHU Extrakt hergestellt” mit dem tatsächlichen SHU-Wert der Soße verwechselt. Falsches wird dann oft kritiklos abgeschrieben.
- Chilis und Chili-Produkte ab Schärfegrad 9 sollten von Kindern (und Tieren!) unbedingt ferngehalten werden. Bei Produkten die Warnhinweise auf Etiketten und Aufklebern beachten.
- Warum hört die Skala bei 10 auf?
Weil spätestens hier das Schärfeempfinden in die Sättigung geht. Ähnlich wie es schmerzlich kaum noch einen Unterschied macht, ob man den Finger in eine 300°C Kerzenflamme oder eine 800°C Gasflamme hält. Daher gibts bei uns einfach “10+”.
Am Rande notiert: Es könnte uns “worscht” sein lieber Lars, aber…. Wer hat’s erfunden? “Brenn-o-meter” stammt von Pepperworld und wird hier bereits seit Anfang 2001 präsentiert. Ehre, wem Ehre gebührt