Bei welchem wetter sollte man den rasen kalken

Alle Gräser müssen in regelmäßigen Abständen gekalkt werden, um den Moosbefall einzudämmen und mit den nötigen Nährstoffen versorgt zu werden. Das ist ein verbreitetes Gerücht, zumindest bei vielen Gärtnern. Viele Menschen kalken und vertikutieren den Boden mehrmals im Jahr in der Hoffnung, das Moos zu reduzieren. Aber ist das wirklich wahr? Ist es möglich, Moos mit Hilfe von Rasenkalk zu bekämpfen? Und wie oft sollte man den Rasen kalken? Diese Fragen sollten gestellt werden, bevor Sie den Bodenaktivator zum ersten Mal ausbringen. Bei unsachgemäßer Anwendung kann es sogar die Moosbildung fördern und den Rasen oder die Hecke beschädigen.

Woran erkenne ich, ob der Rasen gekalkt werden muss?

Bevor Sie den Kalk auf dem Boden ausbringen, ist es wichtig, herauszufinden ob der Boden überhaupt einen Bedarf hat. Den Rasen kalken ist kein Muss, denn es kann auch sein, dass der Boden ausgeglichen ist und der Rasenkalk überhaupt keine positive Wirkung auf das Wachstum hat. Es gibt zwei Methoden, um zu sehen, ob Sie den Rasen kalken müssen. Die erste ist etwas subjektiv und basiert auf Beobachtungen. Wenn sich Moos auf dem Rasen bildet, ist es ein Zeichen für sauren Boden. Dies sind die besten Voraussetzungen für das Wachstum von Moos. Besonderes Augenmerk sollte auf schattige Bereiche des Rasens gelegt werden. Denn da kommt es sehr schnell zu diesem Auftritt. Die zweite Methode, die definitiv zu empfehlen ist, ist das Messen der pH-Werte. Mit einem Testset, das Sie entweder im Baumarkt oder im Internet kaufen können, können Sie eine Bodenprobe erstellen. Das Set ist nicht teuer und kann für ca. 20-30 Euro gekauft werden. Sie sollten beachten, dass Sie eine Probe an verschiedenen Stellen entnehmen, da die Werte nicht an allen Stellen gleich sind. Durch die Auswertung der Bodenprobe können Sie genau feststellen, ob Sie den Rasen kalken müssen. Diese Methode ist sehr genau und gibt Ihnen die Sicherheit, dass Sie es richtig machen. Wenn der pH-Wert hoch ist, sollten Sie den Rasen nicht kalken. Zum besseren Verständnis können die folgenden Werte als Leitfaden dienen. Ein pH-Wert von 7,5 und höher gilt als alkalisch und muss nicht gekalkt werden. Ein alkalischer Boden ist oft an dem erhöhten Wachstum von Klee zu erkennen. Ein Belag mit einem pH-Wert unter 6,5 gilt als sauer. Alles zwischen diesen zwei Extremen gilt als neutral.

Der beste Zeitpunkt um den Rasen zu kalken?

Grundsätzlich können Sie den Bodenaktivator das ganze Jahr über ausbringen. Um jedoch ein optimales Wachstum der Pflanzen zu erzielen, sollten bestimmte Eckpfeiler berücksichtigt werden. Die vorherrschende Temperatur ist sehr wichtig. Wenn der Boden gefroren ist, sickert der Kalk kaum in den Boden. Daher ist die Phase nach dem Winter die beste, um den Rasen oder die Hecke zu kalken. Vor allem, wenn Sie den Rasen erst vertikutieren und Unkraut entfernen. Dadurch wird die Behandlung der pflanzen viel effektiver und effizienter. Je nach Bodenprobe können Sie jedoch selbst entscheiden, wie Sie vorgehen wollen und welchen der folgenden Zeitpunkte Sie wählen.

Rasen kalken Frühjahr

Bei welchem wetter sollte man den rasen kalken
Das Kalken der Gräser im Frühjahr hat den Vorteil, dass der Rasen am Anfang der neuen Gartensaison steht. Dies ermöglicht es Ihnen, diese Zeit zu nutzen, um dem Rasen wieder die nötigen Nährstoffe zu liefern, die benötigt werden für das optimale Wachstum. Das wäre auch unsere Empfehlung, denn in dieser Phase ist der Rasen noch recht kurz und wächst nicht so stark. Darüber hinaus sollten Sie den Rasen zu diesem Zeitpunkt vertikutieren, was ein zusätzlicher Vorteil ist. Dadurch dringt der Bodenaktivator leichter in den Untergrund.

Rasen kalken Herbst

Bei welchem wetter sollte man den rasen kalken
Alternativ können Sie die Saison nutzen, um die Gräser zu beobachten. Dann können Sie das Wissen nutzen, um den Rasenkalk im Herbst auszubringen, um den Defizit der Nährstoffe auszugleichen. Über den Winter hat der Rasen eine ausreichende Ruhephase um den Kalk zum wirken zu bringen. Beim Beginn der neuen Saison, enthält der Rasen die nötigen Nährstoffe und Sie müssen keine zusätzliche Behandlung einleiten.

Rasen kalken bei Regen?

Bei welchem wetter sollte man den rasen kalken
Grundsätzlich sollte bei Regenwetter keine Gartenarbeit durchgeführt werden, da das Verletzungsrisiko deutlich höher ist als sonst. Ähnlich wie beim Rasen düngen, sollten Sie warten, bis der Boden trocken ist. Andernfalls kann es vorkommen, dass der Kalk nach dem Ausbringen, an den Grashalmen haftet und nicht effizient auf den Boden gelangt. Abgesehen von der Ineffizienz ist die Belastung der verklebten Grashalme enorm. Dies kann zu Schäden an der Pflanze führen. Eine extensive Bewässerung der Pflanzen nach dem Kalken ist hilfreich, um den Kalk aufzulösen und in den Boden einzubringen. Zusammenfassend kann man sagen, dass bei Regen nicht gekalkt werden sollte.

Rasen kalken: Anleitung

Es ist wichtig, die Grundlagen zu kennen. Aber neben der Theorie sollte man auch an die praktische Umsetzung denken. Einfach Rasenkalk über die Gräser streuen ist nicht der richtige Weg. Sie können beim nächsten Rasen kalken an den folgenden Schritte orientieren.

Messen

Bevor Sie mit der Kalkdüngung anfangen, müssen Sie herausfinden, ob dies überhaupt notwendig ist. Denn rasenkalken, ohne konkrete Anzeichen hat viel mit Glück zu tun. Wenn Sie Pech haben, nimmt die Moosbildung sogar zu und die Gräser oder die Hecke werden negativ beeinflusst. Entnehmen Sie verschiedene Bodenproben aus dem Boden über einen längeren Zeitraum. Dies gibt Ihnen die Sicherheit, ob der Boden sauer ist oder nicht.

Wie bestimmt man de pH-Wet des Bodens

Wie bereits erwähnt, können Sie mit einem gekauften Testset* den Boden testen. Diese können in jedem Baumarkt oder sogar online erworben werden. Es gibt aber auch ein „Hausmittel“, das genutzt werden kann. Es werden zwei verschiedene Becher benötigt. In einer Tasse destilliertes Wasser mit Backpulver und in der anderen mit Essig mischen. Dann gießen Sie Erde aus dem Garten in die Behälter und beobachte die Reaktion. Wenn sich in der Tasse mit Essig Schaum bildet, kann man davon ausgehen, dass es sich um einen alkalischen Boden handelt. Wenn die Tasse mit Backpulver zischende Geräusche macht, ist der Boden sauer.

Alkalischer Boden: pH-Wert über 7,5
Muss nicht gekalkt werden

Neutraler Boden: pH-Wert zwischen 6,5-7,5
Muss nicht gekalkt werden

Sauer Boden: pH-Wert unter 6,5
Sollte gekalkt werden

Prüfen

Nachdem Sie anhand des pH-Werts wissen, dass Sie den Rasen kalken müssen, sollte noch eine wichtige Sache überprüft werden. Es gibt einige Pflanzen, die Rasenkalk nicht so sehr mögen. Wenn Sie den Kalk rücksichtslos über den Garten verteilen, können einige Pflanzen in Ihrem Gartenbeet beschädigt werden. Dazu gehören Nadelbaumarten und Moorpflanzen. Um sie zu schützen, sollten Sie einen Sicherheitsabstand zum Gartenbeet einhalten, damit sie nicht mit Rasenkalk in Berührung kommen. Überprüfen Sie sorgfältig, welche Pflanzen sich im Garten befinden, bevor Sie den Rasen kalkhaltig machen. Machen Sie eine Liste der enthaltenen Pflanzen in Ihrem Gartenbeet um sicher zu sein ob eventuell Vorkehrungen getroffen werden müssen, bevor der Bodenaktivator zum Einsatz kommt.

Dosieren

Mit einer Bodenprobe können Sie den pH-Wert des Bodens bestimmen. Dieser Wert kann auch zur einfachen Bestimmung der benötigten Kalkmenge herangezogen werden. Die Bodenbeschaffung hat einen zusätzlichen Einfluss auf die Dosierung. Ein sandiger Boden mit einem pH-Wert von ca. 5 kann mit ca. 150 bis 200 g Kalk pro Quadratmeter behandelt werden. Ein Lehmboden mit einem pH-Wert von ca. 6 benötigt 300 bis 400 g.

Verteilung

Bevor Sie beginnen, den Rasenkalk auszubringen, ist es wichtig, einige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Sie sollten Handschuhe tragen und den direkten Kontakt mit dem Kalk vermeiden. Dies kann zu Verbrennungen führen und sollte vermieden werden. Geeignete Kleidung mit wenig freier Haut wird ebenfalls empfohlen, um sicherzustellen, dass die Haut am ganzen Körper geschützt ist. Besonders bei staubigem Kalk kann es schnell zu unerwünschtem Kontakt kommen. Je nach Jahreszeit kann das Vertikutieren vor dem Ausbringen nützlich sein, ist jedoch keine Pflicht. Wenn Sie entsprechend vorbereitet sind, kann die eigentliche Verteilung gestartet werden. Bei granuliertem Kalk ist die beste Methode der Einsatz eines Streuwagens. Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass der Bodenaktivator gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt wird. Vor allem in großen Gärten kann die Ausbringung mit dem Wagen viel schneller erfolgen. Sie können den Streuer auch für kleine Flächen einsetzen. Bei kleinen Gärten können Sie auch einen Handstreuer* verwenden. Dieser hat zwar eine geringere Kapazität, ist jedoch deutlich günstiger in der Anschaffung.

Nachbehandlung

Wenn Sie auf der gesamten Fläche die Gräser gekalkt haben, können Sie den Garten gründlich gießen. Das Wasser hilft dem Boden, den Bodenaktivator aufzunehmen und macht die Behandlung effektiver. Daher ist es oft ratsam, kurz vor dem Regen Kalk zu verwenden, da dies den Boden auf natürliche Weise bewässert. Auf diese Weise können Sie viel Zeit sparen. Nach dem Gießen sollte man den Rasen ruhen lassen. Es sollte im Anschluss auf weitere Behandlungen wie z.B. das Rasen düngen, verzichtet werden.

Wie wirkt sich Kalk auf den Boden aus?

Der Bodenbelag kann durch verschiedene Einwirkungen versauern. Das Klima allein ist ein natürlicher Faktor, der zum Verbrauch von Kalk im Boden führt. Denn konstantes Regenwasser spült den Kalk im Boden aus. Aber auch menschliche Einflüsse können dazu führen. Wenn Sie Ihren Rasen mit einem sauren Mittel düngen, erhalten Sie ein ähnliches Ergebnis.

Die Zugabe von Kalk verbessert die Qualität des Bodens, aber wie genau geschieht das? Die Wirkung von Kalk bindet Ton und Humus. Dies führt zu einem Boden, der aus größeren Brocken besteht. Dadurch kann mehr Wasser gespeichert und der Boden belüftet werden. Diese Faktoren führen zu einem besseren Wurzelwachstum und automatisch zu einer gesünderen Pflanze, darum ist kalk der optimale Bodenaktivator..

Welche Kalkarten gibt es?

Es gibt verschiedene Kalksorten, die auch unterschiedliche Wirkungen haben. Calciumcarbonat ist am besten für den Einsatz im Garten geeignet. Das Mittel ist auch als “Kohlensaurer Kalk” bekannt und in jedem Fachhandel erhältlich. Doch wo sind die Unterschiede zu anderen Kalksorten?

Kohlensaurer Kalk:

Kohlensaurer Kalk ist gemahlener Kalkstein. Grundsätzlich kann dieser Kalk auf allen Böden verwendet werden. Allerdings ist auf die Mahlfeinheit zu achten, denn je feiner die Mahlung, desto besser die Wirkung. Für schwere Lehmböden sollte der MF1-Wert verwendet werden. Für leichte Böden ist auch die Mahlfeinheit MF2 ausreichend. Vor allem Pflanzen mit hohem Magnesiumbedarf können von dieser Art von Kalk profitieren. Kohlensaurer Kalk wirkt langsam und schonend.

Branntkalk:

Branntkalk entsteht durch Kalkstein, der im Hochofen auf ca. 1000 Grad erhitzt wird. Dadurch wird Kohlendioxid freigesetzt, wodurch das Gestein wasserlöslich wird und entweder in Granulat- oder in gemahlener Form erworben werden kann. Branntkalk wird häufig in der Landwirtschaft direkt nach der Aussaat eingesetzt, um Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen. Das Mittel hat jedoch eine negative Seite, da es sehr korrosiv ist. Dies kann bei direktem Augenkontakt zu schweren Verletzungen führen.

Häufige Fragen zum Rasen kalken:

Wie oft sollte man im Jahr kalken?

Hier sollte man sich auf jeden Fall überlegen, ob es überhaupt einen Bedarf gibt. Wenn Sie den Rasen regelmäßig kalken, ohne dass es notwendig ist, kann dies zu Schäden am Rasen führen. Messen Sie den pH-Wert und kalken Sie nur bei Bedarf. In der Regel liegen zwischen den einzelnen Behandlungen mehrere Jahre, so dass nicht jedes Jahr gekalkt werden muss.

Rasen kalken oder düngen?

Das eine schließt das andere nicht aus. Beide können nach dem Bedarf der Pflanzen durchgeführt werden. Denn nicht jeder Dünger deckt die Defizite ab, die der Kalk decken würde. Wenn Sie beide Behandlungen im selben Jahr durchführen wollen, sollten Sie genügend Zeit zwischen den Behandlungen einplanen. Nach der Kalkdüngung, braucht der Rasen eine Ruhezeit. Dann können Sie entscheiden, ob Sie den Rasen zusätzlich düngen möchten.

Wie erkenne ich ob ich den Rasen kalken muss?

Bestimmen Sie den pH-Wert des Rasens mit einem Test. Dies gibt an, ob der Boden sauer ist oder nicht. Ist dies der Fall, sollte Kalk verwendet werden. Starke Moosbildung kann auch ein Zeichen für sauren Boden sein.

Welcher Rasenkalk sollte für den Garten verwendet werden?

Für den privaten Garten wird „Kohlensaurer Kalk“ empfohlen. Dieser ist weniger aggressiv und bietet ausreichend Halt für den Rasen. Ein bekannter Hersteller ist Oscorna der verschiedene Dünger für das Gartenbeet anbietet. Diese sollte in jedem Baumarkt erhältlich sein. Neben Oscorna ist auch Neudorff oder Compo ein bekannter und empfehlenswerter Hersteller.

Hat das Kalken auch Nachteile für den Rasen?

Eine zu häufige Kalkdüngung, kann zu einem unerwünschten Effekt führen. Normalerweise wollen Sie dem sauren Boden entgegenwirken, aber zu viel Kalk kann sogar genau das verursachen. Unter bestimmten Umständen kann der Rasen austrocknen oder sich verfärben.

Muss man den Rasen vor der Behandlung vertikutieren?

Das Vertikutieren ist definitiv hilfreich um den Kalk effektiver in den Boden einzuarbeiten. Allerdings ist es keine Pflicht, wenn es nicht nötig ist den Rasen zu vertikutieren, sollte es nicht zwingend gemacht werden. Jedoch ist es empfehlenswert die beiden Behandlungen so zu planen, dass beide nacheinander stattfinden.

Fazit

Ob und wann Sie den Rasen kalken, sollte gut überlegt sein. Unsachgemäße Handhabung kann den Rasen unnötig belasten und zu größeren Schäden führen. Erkundigen Sie sich vorab, ob der Boden für den Bodenaktivator geeignet ist und ergreifen Sie nur dann Maßnahmen. Wenn Sie unsere Schritte richtig befolgen, sollte einer guten Rasenpflege nichts im Wege stehen. Die Moosbildung kann auch im Vorfeld durch ein gründliches Pflege und regelmäßiges Vertikutieren vermieden werden.