Ab welchem Alter ist man schwer vermittelbar

Allerdings, diese sind in der sogenannten „Unbilligkeitsverordnung“ festgehalten. Demnach kann das Jobcenter Sie nicht vorzeitig in Rente schicken, wenn:

  • Sie nur aufstockend „Hartz IV“ bekommen. Besteht außerdem ein Anspruch auf Arbeitslosengeld, sind dem Jobcenter die Hände gebunden.
  • Sie innerhalb der nächsten drei Monate eine Rente ohne Abschläge in Anspruch nehmen könnten.
  • die vorgezogene Altersrente so niedrig wäre, dass Sie aufstockend Grundsicherung nach dem SGB XII beziehen müssten.

Falls Sie dem Jobcenter versichern können, dass Sie demnächst einen Job aufnehmen werden, bei dem Sie mehr als 450 Euro verdienen – bei wenigstens 15 Wochenstunden – sind Sie ebenfalls vor der Zwangsverrentung geschützt.

Und die Bundesagentur für Arbeit? Kann ich mit laufendem Arbeitslosengeld zur Rente gezwungen werden?

Nein, solange Sie einen Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben, wird niemand von Ihnen verlangen, eine vorgezogene Altersrente zu beantragen. Selbst wenn das Arbeitslosengeld so niedrig ist, dass Sie zusätzlich auf „Hartz IV“ angewiesen sind – das Arbeitsamt hat keine Handhabe, Sie vorzeitig in die Rente zu schicken.

Der Sozialverband Deutschland vertritt in Schleswig-Holstein mehr als 150.000 Mitglieder. Wir helfen in sozialen Angelegenheiten, etwa bei Problemen mit der Rente oder rund um das Thema Behinderung.

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Der Weg in die Altersrente hängt also von mehreren Faktoren ab. Prüfen Sie vor allem, ob eine Schwerbehinderung vorliegt. Wichtig ist außerdem die Anzahl Ihrer Versicherungsjahre. Ab dem 55. Lebensjahr bekommen Sie diese über die Rentenauskunft übermittelt.

Muss ich bei Arbeitslosigkeit vor der Rente irgend etwas beachten?

Grundsätzlich können Sie sich an den oben beschriebenen Parametern orientieren: Wann kann ich in die Rente – und unter welchen Bedingungen? Und wie lange besteht mein Anspruch auf Arbeitslosengeld?

Es gibt jedoch ein Szenario, das Sie für Ihre Pläne auf jeden Fall kennen sollten. Falls Sie in Ihrem Leben lange gearbeitet haben und die Altersrente für besonders langjährig Versicherte anpeilen, kann es mit dem Arbeitslosengeld ein Problem geben. Denn die letzten beiden Jahre unmittelbar vor dem Renteneinstieg gelten hier nicht als Versicherungszeit. Falls Sie also nur 44 Jahre voll haben und dann Arbeitslosengeld beziehen, kommen Sie auf diese Weise allein nicht auf die nötigen 45 Jahren.

Wie Sie in solch einem Fall trotzdem wie geplant in die Altersrente für besonders langjährig Versicherte einsteigen können, lesen Sie in diesem Beitrag.

Muss ich offen für einen neuen Job sein, wenn ich kurz vor der Rente stehe?

Wer Arbeitslosengeld bezieht, muss dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Dieser Maßstab gilt immer, und zwar unabhängig vom Alter. Selbst wenn Sie Arbeitslosengeld nach der Aussteuerung erhalten und aus gesundheitlichen Gründen eigentlich gar nicht arbeiten können, bleibt der Arbeitsmarkt das theoretische Ziel.

Vor diesem Hintergrund können Sie sich neuen Stellenangeboten also nicht verschließen. Auch wenn es nur noch sechs Monate bis zum Rentenstart sind. In der Praxis wird es selten vorkommen, dass Ihr Arbeitsvermittler Sie kurz vor der Rente mit ständigen Vermittlungsvorschlägen versorgt. Aber falls doch, müssen Sie sich bewerben. Oder zumindest einen guten Grund angeben, warum Sie es bei diesem bestimmten Job gar nicht erst versuchen können.

Ist das schon ein Alter, in dem es als Handwerker schwierig ist einen guten Job zu bekommen durch die Arge?

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Ab welchem Alter ist man schwer vermittelbar

Wenn du als Handwerker einen 60-jährigen Chef hast, wird er dich sicher noch nicht als "Altes Eisen" abqualifizieren. Du kannst das einfach nicht über einen Kamm scheren.

Sehr viele Arbeitgeber nehmen viel lieber jemanden, der auch schon was in seinem Gewerk geleistet hat, als einen "jungen Hüpfer".

Das Problem liegt darin, dass er für den gleichen Preis ZWEI junge Hüpfer bekommt.

Ab welchem Alter ist man schwer vermittelbar

Ja ab dem Alter ist man schon schwer vermittelbar..Die Betriebe wollen zwar immer Mitarbeiter mit Erfahrung,sind aber nicht bereit für diese auch zu zahlen.

Ab welchem Alter ist man schwer vermittelbar

Tatsache, dass Arbeitssuchende ab einem Alter von 45 bereits zum alten Eisen gehören und mit spätestens 50 Jahren als schwer vermittelbar gelten.

Das zerrt an das Selbstwertgefühl der Betroffenen.

Wichtig ist, sich selbst nie aufzugeben und stetig an sich zu arbeiten sowie hoffen, dass man irgendwann auf einen Arbeitsgeber trifft, der jemand mit Erfahrungen benötigt.

Ab welchem Alter ist man schwer vermittelbar

Ja auf jeden Fall ,bist ja mit 35 Jahren schon zu alt ,also schwer vermittelbar,aber trotzdem hat man noch auch Chancen,aber am besten man sucht selbst,den auf die Arge das die dir einen Job vermitteln ist sehr rar.

Ab welchem Alter ist man schwer vermittelbar

Hallo! Qualizierte Leute werden immer gesucht!!! Setz alles dran,(Vollständige Bewerbungsmappe usw.),mache selber alles was möglich ist u.lass dich nicht unterkriegen!! Dann wird es bestimmt klappen. Ich wünsche es dir!! LG

Ab welchem Alter ist man schwer vermittelbar

Deutschland Ältere im Nachteil

Veröffentlicht am 02.04.2015

Der Bundespräsident mahnt Chancen für Ältere in der Arbeitswelt an. Ein nötiger Appell: Wer heute mit 50 arbeitslos wird, gilt als „schwer vermittelbar“. Die Politik versagt bislang beim Gegensteuern.

„Wenn wir an junge Alte denken, dann sind es die fitten und fröhlichen Senioren aus der Werbung, die auf dem Sonnendeck des Kreuzfahrtschiffes, im Sattel ihres Elektrofahrrads oder mit der Yogamatte unter dem Arm die Welt „wie einen großen Vergnügungspark erobern“, stellte Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Rede über die „neuen Altersbilder in einer Gesellschaft des längeren Lebens“ fest.

Immerhin zeichnet sich hier schon ein leichter Mentalitätswandel ab: Denn lange Zeit war das Altersbild vom passiven Rentnerpaar auf Sofa und Parkbank geprägt, das allenfalls das spielende Enkelkind im Blick hat. Fitness, Aktivität oder gar Arbeit – das passte nicht zum Alter. Schon mit 50 Jahren, auch daran erinnerte Gauck, geht’s auf der Lebenstreppe bergab; dieses Bild aus dem Mittelalter hält sich bis heute.

Das stimmt so heute nicht mehr. Vor 100 Jahren wurden die Menschen in Deutschland im Schnitt 50 Jahre, heute sind es 80 Jahre. Noch in den 60er-Jahren konnte ein Rentner gerade einmal knapp zehn Jahre den Ruhestand genießen, heute sind es doppelt so viele Jahre.

Doch was machen wir mit den gewonnenen Jahren? Zu wenig, sagt Gauck und fordert einen Mentalitätswandel sowie eine neue „Lebenslaufpolitik“ mit einer neuen Verteilung von Arbeitszeit im Lebenslauf, lebenslangem Lernen und flexiblen Übergängen in den Ruhestand. „Die neue Wirklichkeit ist in unserer Vorstellungswelt und teilweise auch in unserem gesetzlichen Regelwerk noch nicht richtig angekommen“, konstatiert der Bundespräsident – er hat recht.

Tatsächlich folgt die Vorstellung vom Lebenslauf immer noch dem althergebrachten, traditionellen Muster: Danach ist das Leben dreigeteilt. Die Zeit der Ausbildung fällt in die Jugend, die Berufstätigkeit prägt das Leben der Erwachsenen, und im Alter wird der Ruhestand genossen – auch wenn die Alten gerne noch etwas weiterarbeiten würden.

Allenfalls die Grenzen zwischen den Lebensabschnitten haben sich verschoben: Die gesetzliche Altersgrenze wird unter dem Druck der zunehmenden Alterung schrittweise auf 67 Jahre angehoben und auch das tatsächliche Durchschnittsalter, ab dem die Menschen in den Ruhestand wechseln, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.

Ab welchem Alter ist man schwer vermittelbar

Broschüre der Arbeitsagentur für Arbeitslose ab 50 Jahren. Dass diese als „schwer vermittelbar“ gelten, ist das Resultat einer fehlgeleiteten Politik

Quelle: picture alliance / dpa

2013 traten die Deutschen im Schnitt mit 64,1 Jahren ihre Altersrente an, im Jahr 2000 lag das Renteneintrittsalter noch bei 62,2 Jahren. Arbeiteten zur Jahrtausendwende nur 27 Prozent der Männer über 60 Jahre, so sind es heute 58 Prozent. Bei den Frauen erhöhte sich der Anteil von zwölf auf 43 Prozent. Doch immer noch geben mehr als die Hälfte der Deutschen in Meinungsumfragen an, sie wollten am liebsten mit 63 Jahren in Rente gehen; nur 14 Prozent können sich vorstellen, auch im Rentenalter noch zu arbeiten.

Arbeit und Alter – das passte in Deutschland lange nicht zusammen. In Zeiten der Massenarbeitslosigkeit sollten die Alten den Jungen in der Arbeitswelt Platz machen; mit Altersteilzeit und Frühverrentung wurden die Älteren aus dem Berufsleben gedrängt. Noch heute wirkt dieser Jugendwahn nach. Wer heute mit 50 Jahren arbeitslos wird, gilt als „schwer vermittelbar“, Arbeitslose über 58 Jahre gelten als chancenlos, werden aus der Statistik gestrichen. Und wenn große Konzerne entlassen müssen, dann geschieht es „sozial verträglich“. Und als Erstes sind die Älteren dran, die mit 60 Jahren oder noch früher in den vorzeitigen Ruhestand geschickt werden.

Wer als Rentner noch arbeiten geht, so lautet eine weitverbreitete Überzeugung bei Gewerkschaften, Sozialverbänden und auch in der Bevölkerung, tut dies aus purer Not, um seine karge Rente aufzubessern und nicht aus Spaß an der Arbeit und dem Wunsch, mit 60 oder 65 Jahren nicht schon zum alten Eisen zu gehören. Die große Koalition aus CDU/CSU und SPD, die ältere Beschäftigte laut Koalitionsvertrag für „unverzichtbar im Arbeitsleben“ hält, hat als eines ihrer ersten Projekte die Rente mit 63 verkündet.

Ab welchem Alter ist man schwer vermittelbar

Die Höhe der Rente hat kaum Einfluss auf die Erwerbstätigkeit

Quelle: Infografik Die Welt

Doch sie nimmt es mit ihren eigenen Aussagen offensichtlich nicht so genau. Auch auf die versprochenen flexibleren Übergänge zwischen Arbeit und Ruhestand warten wir immer noch – zu Recht sorgt sich der Präsident wegen der schleppenden Diskussion und verweist auf andere Länder, die schon viel weiter sind. Die Arbeitsgruppe der Koalition, die entsprechende Konzepte vorlegen sollte, hat bis heute nicht geliefert. Wie auch? Während die Union Ältere mit einem Flexi-Bonus zur Arbeit locken will, geht es der SPD und den Gewerkschaften eher darum, noch mehr Älteren einen Ausstieg vor dem 63. Lebensjahr zu ermöglichen.

Einige Tarifpartner sind da schon weiter: Arbeitgeber und Gewerkschaften der Chemieindustrie stockten ihren „Demografiefonds“ jüngst kräftig auf; die Lohnerhöhung fiel dadurch geringer aus. Die Gelder aus dem Fonds können je nach Entscheidung im Betrieb für Arbeitszeitkonten, Teilrenten, Teilzeitmodelle oder für die Altersvorsorge verwendet werden. So können Schichtarbeiter in der Branche, in der jeder dritte Beschäftigte älter als 50 Jahre ist, mit der Vier-Tage-Woche in den Ruhestand gleiten.