Wo kriegt man bitcoins her

Bitcoin kaufen ist grundsätzlich einfach: App öffnen, Kurs prüfen und gegebenenfalls handeln. Aber lohnt es sich auch?

Seit Jahresbeginn ging es für den Bitcoin bergab, aber gerade deshalb wittern viele ihre Chance. Wir erklären, wie und wo Anleger jetzt Bitcoin zu niedrigen Gebühren per App kaufen und sogar mit PayPal bezahlen.

Von fast 50.000 US-Dollar (umgerechnet knapp 41.000 Euro) im Januar 2022 stürzte der Bitcoin-Kurs in nur sechs Monaten auf den Stand von Ende 2020 und notiert aktuell bei rund 22.000 US-Dollar. Doch während die einen Anleger um ihre Rendite bangen, ist die Kurskorrektur für andere Anleger die lang erwartete Chance für einen Markteinstieg. COMPUTER BILD erklärt, wo Sie günstig Bitcoin kaufen, PayPal oder App dafür nutzen können und von niedrigen Gebühren profitieren.

Kryptoinvestitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung erfolgt durch eToro Germany GmbH. Ihr Kapital ist gefährdet.

Nicht nur der Bitcoin, sondern im Prinzip alle Kryptowährungen mussten 2022 bisher empfindliche Verluste bis zum Crash hinnehmen. Ein erster Einbruch war unter anderem darauf zurückzuführen, dass Investoren ein Ende der expansiven Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve befürchten. Die Inflation ist weiterhin sehr hoch und der Arbeitsmarkt robust. Dies könnte die Fed zu Zinserhöhungen veranlassen. Viele Anleger schichteten daher ihr Vermögen von riskanten in weniger riskante Anlageklassen um. Der Ukraine-Krieg sorgte für einen weiteren Abwärtsschwung, dazu kam der Crash des Stablecoins UST und der zugehörigen Terra-Blockchain. Gleichzeitig werden erste Risse im NFT-Hype sichtbar, der in den vergangenen Monaten die Kurse zusätzlich angefeuert hat.

Bitcoin ist nach wie vor die Referenz in Sachen Kryptowährung. Wer davon redet, Geld in Kryptos zu investieren, meint damit zumeist den Bitcoin. Allerdings hat der erste aller digitalen Coins durch seine lange Existenz schon die ein oder andere Hypothek aufgebaut: Der Proof-of-Work-Mechanismus, auf dem der Bitcoin basiert, ist veraltet. Das Mining von Bitcoin frisst mehr Strom als Norwegen und gilt in einer Welt, in der immer mehr Staaten sich zu aktiver Klimapolitik und Umweltschutz verpflichten, als Umweltsünde. Umso wichtiger ist, dass Bitcoin-Entwickler bereits an einem neuen Verfahren zum Authentifizieren von Transaktionen arbeiten.

Egal, ob Sie Bitcoin kaufen oder nicht, in jedem Fall sollten Sie für eine ausreichende Streuung Ihrer Assets über verschiedene nicht-korrelierende Klassen hinweg sorgen, um die Volatilität Ihres Portfolios zu senken.

Bitcoin funktioniert anders als klassische Währungen. Während Euro, US-Dollar oder Yen von den jeweiligen Zentralbanken gedruckt und herausgegeben werden, existiert Bitcoin nur digital in der Blockchain. Zugreifen kann jeder, der über den nötigen Schlüssel verfügt. Dieser Schlüssel ist in der Bitcoin Wallet gespeichert. Stellen Sie sich die Blockchain als einen gläsernen Safe vor: Jeder sieht das Geld, das sich darin befindet. Aber nur derjenige mit dem richtigen Code kann über das Geld verfügen.

Zu einem Wallet gehört eine Nummer, die als Empfangs- und Sendeadresse für Ihre Bitcoin-Käufe und -Verkäufe fungiert. Wenn Sie einer anderen Person Bitcoin senden wollen, nutzen Sie deren Wallet-Adresse. So müssen Empfänger und Sender Ihre Identität nicht preisgeben. Grundsätzlich ist Bitcoin kaufen dadurch anonym möglich – aber nicht für Anleger, denn Kryptobörsen müssen die Identität, verifizieren, bevor man Bitcoin kaufen und verkaufen darf.

Der einfachste Weg zum Bitcoin-Wallet führt über einen Online-Wallet-Anbieter. Die Bedienung ist hier komplizierter als beim Online-Banking. Fortgeschrittene Nutzer richten Ihre Wallet selbst ein und kümmern sich um eine sichere Verwahrung des privaten Schlüssels. Im Falle eines Hackerangriffs auf einen Wallet-Anbieter sind Ihre Bitcoin-Bestände so geschützt.

Die sichersten Wallets, wenn Sie Bitcoin kaufen und verkaufen wollen, sind Cold Wallets. Das sind spezielle USB-Sticks oder andere externe Speichermedien, die Sie im Wandsafe oder an einem anderen sicheren Ort verwahren können. Tipps zu Hardware-Wallets hält COMPUTER BILD in einem separaten Artikel für Sie bereit.

Verschiedene Trading-Plattformen bieten Bitcoin und anderen Kryptowährungen an, auch in der App. Bei einer Gegenüberstellung der Aspekte Demo-Konto, Sicherheit, Gebühren, Mindestbudget, Zahlungsarten, verfügbare Kryptowährungen und Regulierung kommen viele Internetvergleiche zu dem Schluss, dass vor allem eToro für Einsteiger, die Bitcoin in Deutschland kaufen wollen, gut geeignet ist. Mehr dazu finden Sie im Artikel Bitcoin-Trading.

Kryptoinvestitionen werden von eToro (Europe) Ltd. angeboten und die Verwahrung erfolgt durch eToro Germany GmbH. Ihr Kapital ist gefährdet.

Seit Mai 2021 können Anleger auch bei Trade Republic Bitcoin kaufen. Beim Neo-Broker aus Berlin findet der Handel von Aktien und Coins über die Trading-App statt. Der Vorteil, wenn Sie Bitcoin kaufen per App: Sie können jederzeit und überall Bitcoin kaufen und verkaufen, wenn es nötig sein sollte. Wie bei allen Assetklassen sind auch Bitcoin-Käufe und -Verkäufe bei Trade Republic provisionsfrei. Sie zahlen lediglich den Spread, also die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis. Der liegt bei Trade Republic für Bitcoin bei Minimum 2 Prozent. Für die Ausführung der Order erhebt Trade Republic eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro. Es entstehen Ihnen keine zusätzlichen Kosten – weder für die Verwahrung noch das Networking. Ein weiterer Vorteil von Trade Republic: Bei Trade Republic und seiner Partnerbank Solarisbank haben Sie es mit in Deutschland ansässigen Banken zu tun, die europäischen Regularien unterliegen und von der deutschen Finanzaufsicht überwacht werden.

Justtrade ist ein Online-Broker aus der Bankenmetropole Frankfurt am Main. Neben Aktien gibt es hier auch Kryptowerte, die das Bankhaus von der Heydt verwahrt. Wie die anderen Neo-Broker besticht Justtrade mit niedrigen Kosten. Ordergebühren, Fremdkostenpauschale, Handelsplatzgebühren, Depotgebühren? Alles Fehlanzeige! Auch bei Bitcoin ist Justtrade günstig und weist einen Minimum-Spread in Höhe von 0,3 Prozent aus.

Bitcoin kaufen ohne Anmeldung? Geht nicht! Wenn Sie sich für einen Bitcoin-Marktplatz entschieden haben, sind es aber trotzdem nur wenige Schritte, bis Sie Ihren ersten Bitcoin kaufen und verkaufen können. Konkret bedeutet das:

  1. Melden Sie sich mit einer E-Mail-Adresse und einem Konto bei der Plattform an.
  2. Sie müssen Ihre Identität per Video- oder PostIdent nachweisen und einen Fragebogen zu Vorerfahrungen mit spekulativen Finanzprodukten ausfüllen.
  3. Ist Ihr Konto aktiviert, zahlen Sie Geld für den Bitcoin-Kauf ein und/oder verbinden Sie Ihr Marktplatz-Konto mit einem Bankkonto. Als Zahlungsmittel sind in der Regel die gängigen Kreditkarten und Paypal auswählbar. Eine Sofortüberweisung von einem Konto der Sparkasse oder einer anderen Bank ist zum Senden von Geld ebenfalls möglich.

Jetzt sind Sie bereit für den ersten Bitcoin-Kauf auf dem Marktplatz. Gut zu wissen: Auf den verschiedenen Handelsplätzen und Börsen können sich die Preise für Bitcoin stark unterscheiden – ein regelmäßiger Vergleich lohnt sich also.

Wenn Sie selbst nicht direkt Bitcoin kaufen möchten, gibt es zwei Alternativen, um mit Bitcoin Geld zu verdienen: Kaufen Sie Bitcoin-CFD oder Bitcoin-Zertifikate.

CFD steht für „Contracts for Difference“ oder Differenzkontrakte. Dabei handelt es sich um hochspekulative Derivate, welche die Bitcoin-Kursentwicklung nachzeichnen. Beim Kauf eines Bitcoin-CFD besitzen Sie selbst keine Bitcoin, sondern profitieren lediglich von der Kursentwicklung – sofern diese positiv ausfällt. Fällt der Kurs, droht der Totalverlust. CFD sind vor allem wegen der Hebel-Option beliebt, mit der Anleger ein Vielfaches der eigenen Positionsgröße traden und sich das Risiko für den Totalverlust weiter vergrößert. Entscheiden Sie sich für diesen Weg, um mit Bitcoin Geld zu verdienen, können Sie über CFD-Broker handeln – die Bezahlung funktioniert auch hier mit Kreditkarte.

Ebenfalls riskant sind Bitcoin-Zertifikate. Dabei handelt es sich um Derivate, die den Bitcoin Kurs 1:1 (gegenüber dem US-Dollar) nachzeichnen und bei dem Sie keine eigenen Bitcoin kaufen, jedoch von der Kursentwicklung abhängig sind. Sie erwerben mit einem Bitcoin-Zertifikat also keinen Bitcoin, sondern eine sogenannte Schuldverschreibung. Geht der Herausgeber der Schuldverschreibung in die Insolvenz, wird das Vermögen der Insolvenzmasse zugeschlagen. Mit dem Zertifikat sind Sie dann nur ein Gläubiger unter vielen und müssen deutliche Verluste hinnehmen. Umgekehrt können Anleger bei Anbietern wie eToro Bitcoin kaufen, Paypal nutzen und die gekauften Bitcoin dann an eine eigene externe Wallet senden, sodass kein Kontrahentenrisiko für Anleger besteht.

68 Prozent der privaten CFD-Konten verlieren Geld.

Auch PayPal ist ins Bitcoin-Geschäft eingestiegen. Seit Herbst 2020 können Nutzer in den USA Bitcoin kaufen bei PayPal, seit März 2021 auch damit bezahlen. Noch ist diese Möglichkeit für Kunden in Deutschland nicht freigegeben. Ob sich dies bald ändern wird, ist offen. Dieses Jahr ist jedoch wohl nicht mehr damit zu rechnen. In jedem Fall baut das US-Unternehmen seine Krypto-Integration weiter aus und hat bereits angekündigt, in der Zukunft eigene Wallets anzubieten. So können Nutzer künftig nicht nur bei PayPal Bitcoin kaufen und verkaufen, sondern auch lagern.

Wenn Sie in Deutschland PayPal für den Erwerb von Bitcoin nutzen möchten, können Sie dazu eToro nutzen. Die Social-Trading-Plattform bietet Kunden die Möglichkeit, Geld per PayPal auf das Verrechnungskonto einzuzahlen und dann damit Bitcoin zu kaufen.

Wie die Website financefwd.com unter Berufung auf eigene Recherchen berichtet, bereiten die deutschen Sparkassen die Einführung einer hauseigenen Krypto-Wallet vor. Mit der sollen Sparkassen-Kundinnen und -Kunden Bitcoin direkt über ihr Girokonto kaufen und verkaufen können. Die zusätzliche Anmeldung an einer Kryptobörse sei nicht notwendig, den gesamten Prozess wolle man so einfach wie möglich halten. Das könnte für den Bitcoin zumindest in Deutschland den endgültigen Einzug in den Massenmarkt bedeuten. Mit rund 50 Millionen Sparkassen-Kundinnen und -Kunden wäre die Währung auf einen Schlag um viele potenzielle Krypto-Investoren reicher.

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