Ein Paukenschlag war für viele die Nicht-Berücksichtigung des Kulm-Skifliegens im provisorischen FIS-Kalender für das Olympia-Jahr 2022 - zumal laut dem eigentlichen Zwei-Jahres-Rhythmus das große Fliegen in Bad Mitterndorf nächstes Jahr ja wieder hätte steigen sollen. Die „Steirerkrone“ fragte bei Kulm-OK-Chef Christoph Prüller nach dem Status quo rund um das berühmteste Flieger-Fest im Steirerland. „Stimmt, ja. Das Skifliegen wird 2022 nicht stattfinden“, bestätigte Prüller. „Wir hätten für den Kulm den Termin von 7. bis 9. Jänner bekommen sollen - einen Tag nach dem Dreikönigsspringen in Bischofshofen!. Nicht optimal für die Springer oder auch für uns als Veranstalter.“ Die Pause ist aber kein Grund zum Jammern, denn die Fliegerei wird nachgeholt Und zwar doppelt - sprich in zwei Jahren hintereinander! „Wir haben uns entschlossen, die Zeit zu nützen, einige Optimierungen und Adaptierungen an der Schanze, am Gelände oder auch bei der Zufahrt in Angriff zu nehmen und sind dann hoffentlich bereit für ein Fliegen Ende Jänner 2023.“ Nachhaltige Konzepte
Die Skiflugschanze Kulm am Kulmkogel (2011), Die Schanze am Kulm im steirischen Tauplitz (Marktgemeinde Bad Mitterndorf) am Berg Kulmkogel (1123 m) gehört zu den größten Skiflugschanzen der Welt. Sie galt bis zum Umbau 2014 als die weltgrößte Naturschanze.[1] 2020 findet das Skifliegen am Kulm von 14. bis 16. Februar statt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelten einige Enthusiasten die Idee, am Kulm eine Skisprungschanze zu errichten. Die erste Sprungkonkurrenz fand 1950 vor mehr als 10.000 Zuschauern statt. Hubert Neuper senior, der Vater des späteren Skisprung-Weltcup-Siegers Hubert Neuper junior war einer der ersten Springer, der über die Schanze ging. Er erreichte dabei eine Weite von 96 Metern. Der erste Sieger war der Österreicher Rudi Dietrich mit einer Weite von 103,0 Metern. Auf der leicht umgebauten Schanze kam die österreichische Skisprung-Legende Sepp „Bubi“ Bradl ein Jahr darauf bereits auf eine Weite von 115,0 Metern. Weltmeisterschaften wurden am Kulm in den Jahren 1975, 1986, 1996, 2006 und 2016 ausgetragen. Von den Österreichischen Bundesbahnen wurde anlässlich der Skiflug-Weltmeisterschaft 1996 auf der nahe dem Zielgelände vorbeiführenden Bahnstrecke der Salzkammergutbahn die Bedarfs-Haltestelle Schiflugschanze Kulm errichtet. Seitdem werden bei Skiflugveranstaltungen Zuschauer auch mit Sonderzügen zum Kulm befördert und entlasten so den Verkehr auf der Salzkammergutstraße (B 145). Im Herbst 2004 wurde die Flugschanze neuerlich umgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Den Springern und Funktionären steht seitdem als Aufstiegshilfe ein neuer Doppel-Sessellift zur Verfügung. Anlässlich der Skiflug-Weltmeisterschaft 2006 wurde direkt über der Anlaufspur für die Springer ein neues Starthaus mit Warteraum und Imbissstube errichtet. Im Bereich der Mittelstation des Sessellifts wurde im Kampfrichterturm ein kleines Skisprung-Museum eingerichtet. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde der Rücktritt von Andreas Goldberger offiziell bekannt gegeben. Mit seinem letzten Flug verabschiedete er sich am 13. Jänner 2006 endgültig von seiner aktiven Laufbahn. Im Hinblick auf die Skiflug-Weltmeisterschaft 2016 wurde die Schanze im Sommer 2014 umgebaut. Der Schanzentisch wurde künstlich angehoben und nach hinten verlegt. Die Schanze hat nun eine Hillsize von 225 Metern. Durch den Umbau ging die Charakteristik einer Naturschanze verloren. Den Schanzenrekord hält seit dem 16. Januar 2016 Peter Prevc (Slowenien) mit 244 Metern, wobei er seine 243 Meter vom Vortag noch verbesserte. Er löste damit Noriaki Kasai ab, der am Vortag kurz vor Prevc im selben Durchgang 240,5 Meter flog. Dieser wiederum hatte Severin Freund (Deutschland), der am 9. Jänner 2015 im zweiten Training 237,5 Meter weit flog. Er überbot damit Gregor Schlierenzauer (Österreich), der seit 2009 mit 215,5 Metern die Höchstweite hielt (Der Schanzenrekord wurde im Laufe des Trainings zuerst auch von Jurij Tepeš 220 m und Robert Kranjec 221 m verbessert). Der langjährige Organisator Hupo Neuper legt mit Sommer 2018 sein Amt zurück. Am 25. September 2011 fand zum ersten Mal das RedBull 400 statt. Bei dieser Laufveranstaltung musste die gesamte Schanze inklusive Auslauf von unten nach oben laufend bewältigt werden. Der Sieger Ahmet Arslan benötigte dafür 5:04,58 min. 2012 und 2013 fand diese Veranstaltung ihre Fortsetzung und Ahmet Arslan konnte seine Zeit auf 4:57,50 min. verbessern. Die Skiflugschanze am Kulm in Tauplitz war bisher viermal Schauplatz der Skiflug-Weltmeisterschaften und regelmäßiger Austragungsort von Skisprung-Weltcup-Wettbewerben. In der Geschichte konnten sich bisher Springer aus neun Nationen in die Siegerliste eintragen. Polen Geburt der Kulmschanze in: Der GrimmingMonolith im Ennstal -- Bruns Valentina, Mittwoch, 30. September 2015, 22:33 |