Wo gibt es schnee am wochenende

In Teilen Deutschlands fallen bereits erste Flocken. Am Samstag wird es in der Mitte Deutschlands von West nach Ost kräftig schneien. Montag dürfte es wieder milder werden.

Verschneite Landschaften in Deutschland - zunächst nur von kurzer Dauer. Quelle: dpa

Teile Deutschlands können sich auf Schnee am Wochenende freuen. Schon in der Nacht zum Samstag erreicht ein kleines, aber kräftiges Schneetief Deutschland. Vom Sauerland bis zum Schwarzwald und Thüringer Wald gibt es kräftige Schneefälle, erklärt ZDF-Meteorologin Leonie Imhäuser. Dort starte der Tag weiß mit etwa zwei bis zehn Zentimetern Neuschnee.

Am Sonntag taut es im Flachland wieder, ab etwa 400 Metern Höhe schneit es aber zum Teil kräftig weiter und der Schnee bleibt auch liegen.

Vor allem in den höheren Lagen, wie den Mittelgebirgen, ist mit Schneehöhen von 20 bis 50 Zentimetern Schneemannbauen am Sonntag kein Problem.
Leonie Imhäuser, ZDF-Meteorologin

In den Nächten am kommenden Wochenende muss man bei frostigen Temperaturen mit Glätte rechnen. Aber auch tagsüber kommt es bei überfrierender Nässe oder Schneematsch zu glatten Straßen. Insbesondere der Sonntag wird für alle nasskalt, sodass die Menschen überall vorsichtig unterwegs sein sollten, warnt Imhäuser.

In der neuen Woche gewinnt ein Hoch an Einfluss, die Schneefälle lassen nach und der bis dahin übrig gebliebene Schnee schmilzt größtenteils wieder. Dabei bringt das Hoch aber eher feuchte Luft, was dann trübes und meist nebliges Wetter mit sich bringt, sagt Imhäuser. Nachts gibt es oft Frost, tagsüber aber meist Plusgrade. Am wärmsten wird es im Nordwesten mit etwa sieben Grad.

Ein nachhaltiger Wintereinbruch ist also erstmal nicht in Sicht.
Leonie Imhäuser, ZDF-Meteorologin

Schon für diesen Freitag hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einem Streifen vom Süden und Südwesten etwas Schnee vorhergesagt - im Mix mit Regen.

Insbesondere in höheren Lagen ab 200 bis 400 Metern könne eine Neuschneedecke von einigen Zentimetern liegen bleiben. Auch im Nordwesten schneit es ab dem Nachmittag, sonst regnet es bei null bis sechs Grad.

Leonie Imhäuser arbeitet in der ZDF-Wetterredaktion.

27.11.2015 | MSc.-Met. Sebastian Schappert

Am Samstag kommt der Niederschlag bis in den Osten und Südosten voran, wobei oberhalb von etwa 400 bis 600 m meist Schnee fällt. Bild: DWD

Aktuell nimmt ein Hoch über dem Atlantik Verbindung zu Hoch WALTRAUD über dem Osten Europas auf und so gerät Deutschland unter den Einfluss einer Hochdruckbrücke. Entsprechend beruhigt sich das heutige Wettergeschehen etwas. Tagsüber halten sich teils noch dichtere Nebel oder Hochnebelfelder, vor allem an den Nordrändern der Mittelgebirge lockert die Bewölkung jedoch auch auf und es zeigt sich für etwas längere Zeit die Sonne.

Aber bereits am Nachmittag ziehen im Nordwesten dichtere Wolken auf und kündigen den Ausläufer von Tief MICHEL an, dessen Kern aktuell im Norden Norwegens zu finden ist. Auch der Wind nimmt in Küstennähe zu. Am Abend setzt dann im Nordseeumfeld leichter Regen ein. In der Nacht greift der Ausläufer dann weiter südostwärts aus, wobei die Niederschläge im Nordwesten als Regen niedergehen. Weiter südostwärts gehen die Niederschläge allerdings mehr und mehr in Schnee über, teils bis in tiefe Lagen. Bei einsetzendem Niederschlag ist im Nordosten und der Mitte kurzzeitig auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt lokal gefrierender Regen mit Glatteisbildung nicht ausgeschlossen. Für Autofahrer ist somit besondere Vorsicht geboten. Südöstlich einer Linie vom Südschwarzwald bis nach Rügen bleibt es bis zum Morgen allerdings noch trocken.

Am Samstag verlagert sich das Niederschlagsgebiet dann weiter Richtung Südosten. Im Osten des Landes fällt dann im Bergland Schnee, in tieferen Lagen geht der Niederschlag als Schneeregen oder Regen nieder. Im Süden kann man sich dagegen bis in die Niederungen über Schnee freuen. Nachfolgend sorgt ein kurzer Zwischenhocheinfluss für Auflockerungen der Bewölkung von Nordwesten her. Auch der Wind spielt zunehmend eine Rolle. So sind am Samstag an der Küste und im Bergland auch weiterhin noch starke bis stürmische Böen, auf exponierten Gipfeln auch Böen mit Sturmstärke möglich.

In der Nacht zum Sonntag zieht der Ausläufer von MICHEL südostwärts ab, allerdings kündigt sich im Nordwesten bereits der nächste Ausläufer von Tief NILS an, dessen Kern nördlich der Britischen Inseln Richtung norwegische Küste zieht. Dieser bringt ebenfalls etwas Schnee fürs Bergland, in tieferen Lagen sollte allerdings meist nur Schneeregen oder Regen niedergehen.

Mit Annäherung dieses Tiefs steigt allerdings auch das Luftdruckgefälle zwischen Nordeuropa und einem Hoch über Südwesteuropa und der Wind kann noch weiter zulegen. Entsprechend muss zum Sonntag verbreitet mit starken bis stürmischen Böen gerechnet werden. An der Küste und im Bergland sind Sturmböen, in exponierten Gipfellagen auch schwere Sturmböen bis orkanartige Böen möglich. Sonst gestaltet sich der Sonntag meist regnerisch, im Norden kommt es zu Schauern, die vereinzelt auch mit Gewittern durchsetzt sein können. Im höheren Bergland fällt noch Schnee, wobei die Schneefallgrenze allmählich bis in Gipfellagen ansteigt.

Auch der Wochenstart ist geprägt von Tiefausläufern, die über den Atlantik nach Deutschland gelangen und vor allem Regen für die Mitte und den Norden Deutschlands bringen. Der Süden bleibt dagegen teils trocken. Die Chancen auf Schnee schwinden, da die atlantischen Tiefausläufer milde Luft nach Deutschland führen. So klettert die Temperatur bereits am Montag teils auf Werte über 10 Grad Celsius, im Südwesten werden sogar Werte um 13 Grad erreicht. Allerdings bleibt uns auch am Montag der Wind erhalten. In Böen weht ein stürmischer Südwestwind, örtlich muss mit Sturmböen gerechnet werden. Im Bergland und an der See sind schwere Sturmböen, auf exponierten Gipfeln sogar Böen bis Orkanstärke möglich.

Im weiteren Verlauf der Woche bleibt es mild, in der Mitte und im Norden teils regnerisch, im Süden dagegen meist trocken. Vor allem die Alpenränder bekommen etwas mehr Sonne ab. Das Thermometer steigt tagsüber weiterhin auf Werte von meist über 10 Grad an. Auch Frost spielt nachts mit Ausnahme einzelner Alpentäler keine Rolle mehr. Der Wind lässt wieder etwas nach, auch wenn es auf den Berggipfeln und an der See weiterhin stürmisch bleibt.

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27.03.2022 | Dipl.-Met. Jacqueline Kernn

Am Montag wird die Hochdruckbrücke über dem Vorhersagegebiet mit Annäherung der Front weiter abgebaut, mit Abzug des Tiefs verschärft sich aber der Gradient im Nordosten zunächst nicht weiter, fächert aber erst nachmittags vorübergehend etwas auf. Bild: DWD

Hoch PETER zieht weiter Richtung Britische Inseln und verliert an Einfluss auf unser Wetter. Gestern zog bereits eine Störung von Norden herein, deren Wolken auch heute noch vom Nordwesten bis ins Vogtland quer über Deutschland liegen. Sie lösen sich im Tagesverlauf langsam auf.

Im Süden und Südwesten scheint heute die Sonne von einem meist wolkenlosen Himmel. Dazu wird es mit 22 Grad frühlingshaft warm. Nach Norden hin ist es deutlich kühler.

Die neue Woche startet meist heiter oder sonnig. Nur im Norden ziehen dichtere Wolken durch, die in der Nacht zum Dienstag ersten Regen bringen können. Allerdings sind die Mengen gering.

Nennenswerten Regen gibt es erst in der zweiten Wochenhälfte über den mittleren und südlichen Landesteilen. Die nördlichen Regionen müssen weiter auf erlösendes Nass warten. Einzelne Schauer bringen allenfalls wenige Liter pro Quadratmeter.

Mit zunehmender Nordkomponente beim Wind sinkt die Temperatur. In der zweiten Wochenhälfte sind die Höchstwerte meist nur noch einstellig. In den Nächten gewinnt der Frost wieder die Oberhand. Und im Bergland sind zum Ende der Woche gar wieder Schneefälle möglich. Die kommende Woche zeigt uns, wie nah wir eigentlich noch am Winter sind.

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26.03.2022 | Mag.rer.nat. Florian Bilgeri

Kaum ein Stoff ist so facettenreich wie unser Wasser. Besonders im Spätwinter und Frühling kann es zeigen, welche »Kraft« in ihm steckt. Bild: Till Niermann (Wikipedia / CC BY-SA 3.0)

Bewegt man sich auf den Straßen in orographisch etwas gegliedertem Gelände (besonders in den Mittelgebirgen und alpinen Regionen), zählen Sicherungsarbeiten an Böschungen oder Felshängen zu den typischen Begleiterscheinungen des Frühlings. Nach einem mehr oder weniger harten Winter müssen die verschiedensten Verkehrswege vor den möglichen gravitativen Gefahren durch herabstürzendes loses Geröll oder gar Felsen geschützt werden. Immerhin können bei solchen Vorgängen im Extremfall auch Menschenleben gefährdet werden. Doch welche physikalischen Prozesse stecken hier dahinter?

Der "Hauptübeltäter" kann dabei sehr schnell ausgemacht werden: Es ist, wie häufig bei atmosphärischen oder geowissenschaftlichen Vorgängen, maßgeblich das Molekül Wasser mit seinen teils atypischen Eigenschaften daran beteiligt. Im Gegensatz zu vielen anderen Stoffen hat Wasser seine höchste Dichte bzw. seine geringste Ausdehnung bei +4 Grad Celsius und vergrößert ab diesem Wert sein Volumen bei sinkender (und steigender) Temperatur ("Dichteanomalie des Wassers").
Diese Eigenschaft spielt etwa auch eine große Rolle bei schwimmendem Eis, der thermischen Schichtung von Binnenseen und den thermohalinen Zirkulationen in den Weltmeeren. Doch heute beschäftigten wir uns mit der sogenannten "Frostsprengung", auch als "Kryoklastik" bezeichnet.

In Regionen mit teils festen Niederschlägen (Schnee) und/oder Temperaturen, die häufig zwischen positiven und negativen Werten wechseln, spielt diese Art der Gesteinsverwitterung eine bedeutende Rolle. Damit sind die polaren und die (kalt-) gemäßigten Klimazonen sowie das alpine Gelände prädestiniert für solche Vorgänge. Dringt in teils zerklüftetes Gestein flüssiges Wasser ein, kann dieses den Porenraum aufgrund seiner Eigenschaften sehr gut ausfüllen. Gefriert nun dieses Wasser, dehnt es sich aber aufgrund der vorhin geschilderten Eigenschaften um bis zu ca. 9 % aus. Mit dieser Volumenausdehnung in den Hohlräumen steigt damit natürlich auch der Druck innerhalb des Gesteins. Dabei sind Werte von bis zu 220 MPa (Mega-Pascal, Maximum bei ca. -22 Grad Celsius) möglich. Ist nun ein für das jeweilige Material kritischer Wert erreicht, entlädt sich dieser Druck mittels Sprengung des Gesteins. Minerale mit guter Spaltbarkeit, wie Glimmer, Feldspate oder Quarze, verwittern damit schneller als festere und weniger zerklüftete Gesteine. Im Gegensatz zur chemischen Verwitterung ändert das Material bei dieser physikalischen Verwitterung seine Stoffeigenschaften nicht - es wird nur zerkleinert.

Doch warum lösen sich die Gesteine nun besonders im Spätwinter und im Frühling von den etwas steileren Hängen? Dies ist relativ einfach erklärt, denn Eis wirkt nicht nur als "Sprengmittel", sondern auch als sehr guter "Kleber". Das Gestein wird während des Winters beim Gefrierprozess zwar bereits aufgebrochen, kann sich aber aufgrund der Bindekraft des Eises noch nicht vollständig vom Muttergestein lösen. Dies geschieht nun aber während der wieder milderen Jahreszeit mit deutlich höheren Bestrahlungsstärken der Sonne. Außerdem unterstützt der nun häufige Wechsel zwischen negativen und positiven Temperaturen und den damit verbundenen unterschiedlichen Aggregatzuständen des Wassers die Verwitterungsprozesse. Dabei gilt es aber bei der Gefahrenbeurteilung die teils deutlichen Unterschiede zwischen der Sonnenseite (der Sonne zugewandten Hangflanke) und der Schattenseite mit teils verzögerten Prozessen (u.a. länger anhaltende Schneedecke und unterschiedliche Temperaturverhältnisse) zu beachten.

Der "große Bruder" dieser Verwitterung sind die auftauenden Permafrostbereiche des Hochgebirges. Dabei verliert das Gestein ebenfalls durch den Phasenwechsel des Wassers seine innere Bindung. Die in letzter Zeit häufiger dokumentierten massiven Felsstürze (bzw.
Bergstürze) zeugen von diesem Phänomen. Doch dies ist mehr ein Thema des kurzen alpinen Hochsommers. Bei weiterem Interesse zum Permafrost werden Sie sicherlich in unserem umfassenden Thema-des-Tages-Archiv fündig.

Ein schlafender Riese erwacht: Permafrost (17.05.2019)

Link zur Bilddatei: Frostsprengung bei einem Gesteinsstück in Südisland [↗︎], Lizenz: CC BY-SA 3.0 [↗︎]

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25.03.2022 | Dipl.-Met. Adrian Leyser

Konträr zur unserem rekordverdächtig trockenen März hat man in Spanien mit Rekordnässe, Überflutungen und Hochwasser zu kämpfen. Bild: DWD

In weiten Teilen Mittel- und Osteuropas ist seit Wochen kein nennenswerter Regen mehr gefallen. Die Hochdruckgebiete über Zentraleuropa erwiesen sich als "Fels in der Brandung" und wussten sich gegen jeden Störenfried erfolgreich zu wehren. Den Tiefdruckgebieten blieb daher keine andere Wahl, als immer wieder in andere Gefilde auszuweichen. Eine besonders beliebte Destination war Südwesteuropa und der westliche Mittelmeerraum. Fortwährender Tiefdruckeinfluss im Zusammenspiel mit feuchter und mit fortschreitender Jahreszeit auch zunehmend energiereicher Luft sorgten immer wieder für schauerartig verstärkte und gewittrige Starkregenfälle.

Insbesondere in Spanien und Portugal kamen so seit Wochenbeginn Niederschlagsmengen von regional 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter zusammen, örtlich sogar noch deutlich mehr. Teilweise fielen diese Mengen binnen eines Tages oder gar weniger Stunden. Weder die Kanalisation in den bewohnten Gebieten noch die bereits gesättigten Böden auf dem Land konnten mit den Wassermassen umgehen. Es kam zwangsläufig zu großflächigen Überflutungen und Hochwasser mit zum Teil dramatischen Folgen.

Regen ist im Frühjahr rund um das Mittelmeer nichts Ungewöhnliches. Ihm wird im Hinblick auf den klimatologischen Hang zur Sommerdürre eigentlich sogar mit Wohlwollen begegnet. Die Stabilität der Wetterlage mit deutlich überdurchschnittlicher Anzahl von Regentagen führte nun allerdings zu einem massiven Niederschlagsüberschuss. Nach Angaben des spanischen Wetterdienstes ist der März 2022 in einigen Regionen des Landes schon jetzt der nasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Valencianischen Land beispielsweise erreicht die gemittelte Niederschlagsmenge für den laufenden Monat bereits knapp 200 Liter pro Quadratmeter. Das sind knapp 50 Liter mehr als im bisherigen Rekordmärz des Jahres 2015. Im vieljährigen Durchschnitt sind nur 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter zu erwarten.

Auch am heutigen Freitag und am morgigen Samstag ist rund um die spanische Mittelmeerküste mit weiteren, teils heftigen Regenfällen zu rechnen. Vor allem von Andalusien bis zum Valencianischen Land simuliert das DWD-Wettermodell ICON teilweise nochmal 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter. Da die kleinräumigen Verstärkungen in Schauern und Gewittern durch das "Modellraster" fallen, sind örtlich noch größere Mengen zu befürchten. Danach kehrt vorübergehend etwas Ruhe ein, bevor es dann zur Mitte der kommenden Woche erneut ziemlich nass werden dürfte.

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21.03.2022 | Dipl.-Met. Marcel Schmid

Der bisherige März wird vor allem mit viel Sonnenschein und wenig Niederschlag in Verbindung gebracht. Gibt es sogar Orte, wo noch gar kein Niederschlag gefallen ist und wo regnete oder schneite es am meisten? Bild: DWD

Die Aussichten lesen sich derzeit kurz und knapp: "Sonne von früh bis spät und frühlingshaft mild". So oder so ähnlich klingen die Wetterberichte und auch in den vergangenen Wochen staubte der Regenmesser in manchen Regionen regelrecht ein. Schuld an den oftmals niederschlagsarmen Witterungsabschnitten waren ausgedehnte Hochdruckgebiete, die die Atlantiktiefs samt ihren Ausläufern einfach nicht auf Deutschland übergreifen lassen haben.

Tage, an denen in Deutschland regional nennenswerter Niederschlag fiel, lassen sich an einer Hand abzählen. Dies war um die Monatsmitte am 14./15./16.03. vor allem über dem Westen, Nordwesten, Teilen der Mitte sowie des Südostens der Fall. Regional fielen dabei 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter. Am meisten Niederschlag gab es im äußersten Südosten Bayerns in Marktschellenberg, wo allein in der Nacht zum Mittwoch, dem 16.03. genau 23 Liter Regen vom Himmel kamen. Am 17.03.
regnete es dann im Norden und am 18.03. im Südwesten etwas. Mehr als 2 bis 5 Liter wurden jedoch nicht registriert. Anschließend war wieder Flaute angesagt. Ein Kaltlufttropfen (ein nur in höheren Luftschichten ausgeprägtes Tiefdruckgebiet) überquerte zwar am vergangenen Wochenende Deutschland von Ost nach West, viel Niederschlag brachte er jedoch nicht zustande. Einzig an der Grenze zu den Niederlanden und Belgien summierte sich die Niederschlagsmenge auf gebietsweise 2 bis 8 Liter auf.

Wirft man nun einen Blick auf die Monatssumme im bisherigen März, dann stechen besonders der Nordosten und Norden sowie Teile des Südens ins Auge (siehe linke Grafik). Verbreitet gab es weniger als 5, im Nordosten verbreitet weniger als 1 Liter Regen. An einigen Stationen wie beispielsweise in Lindau am Bodensee (Bayern), Bergen auf Rügen (Mecklenburg-Vorpommern), Friedrichswalde östlich von Berlin (Brandenburg) oder Tribsees östlich von Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) blieb der Regenmesser komplett leer. Dagegen ist Marktschellenberg Spitzenreiter mit knapp 31 Liter. Dahinter folgen Anger-Stoißberg ebenfalls im äußersten Südosten Bayerns mit 26 Liter, Zernien im östlichen Niedersachsen mit 22 Liter und Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) mit 20 Liter. Auf Basis von Radarmessungen liegen die Regionen mit dem meisten Niederschlag vor allem über der Westhälfte des Landes sowie über der südlichen Mitte und dem östlichen Mittelgebirgsraum. Mehrheitlich wurden zwischen 10 und 20 Liter erfasst.

Betrachtet man nun die relative Niederschlagsmenge (siehe rechte Grafik), bei der die bisher gemessenen Niederschläge ins Verhältnis gesetzt werden zu den bis zum 21. März im vieljährigen Mittel zu erwartenden Niederschlägen, so stellt man fest, dass es verbreitet viel zu trocken ist. Neben dem Nordosten beziehungsweise Norden ist es vor allem am Alpenrand und im südlichen Baden-Württemberg quasi staubtrocken. Heraus sticht Rheinhessen, was sonst zu den trockensten Regionen des Landes gehört. Dort fiel sind die bisher gefallenen 20 bis 25 Liter überdurchschnittlich und kleinräumig fiel fast das Anderthalbfache des Niederschlags, der bis zu diesem Zeitpunkt normalerweise üblich ist.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass bis Monatsende voraussichtlich das Niederschlagsdefizit nicht mehr ausgeglichen wird. Das sonnige Frühlingswetter hat daher trotz des Sonnenscheins auch seine Schattenseiten, denn die Natur braucht den Regen als Wachstumsschub und obendrein steigt zusätzlich noch die Waldbrandgefahr an.

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22.03.2022 | Dipl.-Met. Marcel Schmid

Diese Frage stellt sich einem diese Tage. Eine Antwort darauf, wie warm es tagsüber bzw. wie kalt es nachts wird, wird im heutigen Thema des Tages erläutert. Bild: DWD

Empfindlich kühl am Morgen und angenehm warm am Nachmittag, so präsentiert sich das Wetter heute und auch in den kommenden Tagen in weiten Teilen Deutschlands. Die nächtlichen Tiefstwerte erinnern einen an den (vergangenen) Winter, während die Höchstwerte am Nachmittag einen ersten frühlingshaften Eindruck vermitteln. Zwischen einer heißen Tasse Tee und Rührei mit Speck am Morgen und einem kühlen Kaltgetränk samt Steak vom Grill am Nachmittag liegen also nur wenige Stunden. Schuld daran ist der Tagesgang der Temperatur, der vor allem in den Übergangsjahreszeiten sehr ausgeprägt sein kann und einen häufig vor das Problem der richtigen Kleiderwahl stellt. Empfohlen werden kann hier besonders der Zwiebellook. Morgens ist bei Tiefstwerten um den Gefrierpunkt noch die dicke Jacke sowie eventuell Schal und Mütze gefragt, während nachmittags bei Höchstwerten um die 20 Gradmarke das neue T-Shirt oder Polo bereits getragen werden kann, denn die kräftige Märzsonne wärmt einen doch schon recht angenehm. Bei längeren Aufenthalten im Freien muss bei empfindlicher Haut allerdings an Sonnenschutz gedacht werden, da die Sonne bereits so viel Kraft wie etwa Mitte/Ende September hat.

Verantwortlich für den gut ausgebildeten Tagesgang der Temperatur ist die derzeitig herrschende Strahlungswetterlage. Das umfangreiche Hochdruckgebiet PETER, mit Schwerpunkt über dem östlichen Mitteleuropa sorgt nämlich für stabiles und störungsfreies Hochdruckwetter in Deutschland. Es fließt zwar in der Höhe eher kühle Luft aus Osteuropa ein, aber diese erwärmt sich im Tagesverlauf durch die kräftige Märzsonne auf frühlingshaft angenehme Werte zwischen 15 und 20 Grad (gestrige Höchstwerte in der linken Grafik). Nachts fehlt die schützende Wolkendecke und dazu ist es schwachwindig, wodurch sich die Luftmasse deutlich abkühlen kann. Die Tiefstwerte liegen, mit Ausnahme des Westens, Nordwestens und der Küstengebiete, häufig im Frostbereich (Tiefstwerte der vergangenen Nacht in der rechten Grafik). In Mühlacker (Baden-Württemberg) wurde gestern beispielsweise ein Höchstwert von 16,6 Grad erreicht, während der Tiefstwert heute Früh bei -4,0 Grad lag. Dies entspricht somit einer Temperaturdifferenz von über 20 Kelvin. Auch in Kaiserslautern lag die Spanne bei 19 Kelvin. Anders dagegen in manchen Küstenabschnitten, denn dort verhindert die kühle See bei auflandigem Wind einen ausgeprägten Tagesgang. Am Kap Arkona auf Rügen lag die Temperaturdifferenz beispielsweise nur bei knapp 3 Kelvin.

Noch deutlicher wird der Gegensatz zu einem ausgeprägten Temperaturverlauf innerhalb eines Tages beispielsweise bei Hochnebellagen im Winter. Dann schützt nachts die dichte Hochnebeldecke vor Auskühlung und tagsüber schafft es die tief stehende Sonne nicht, das Grau aufzulösen und für eine Erwärmung zu sorgen. Nicht selten bekommt man dann das Gefühl, das Thermometer versagt seinen Dienst, wenn es über Stunden hinweg aufs Zehntel genau die gleichen Werte zeigt.

Hochnebel und lang anhaltender Nebel werden jedoch in den nächsten Tagen nicht erwartet. Die Sonne lacht nämlich weiterhin von einem meist wolkenlosen Himmel und nachts funkeln die Sterne. Daher finden nach wie vor einige Klamotten Anwendung und die Frostbeulen können sich nachmittags in der Sonne wärmen, während die Kälteliebhaber nachts auf ihre Kosten kommen. Es wird also für jeden etwas geboten.

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24.03.2022 | Dipl.-Met. Christian Herold

Der März war bisher von einer ungewöhnlich lang andauernden Hochdruckphase geprägt. Doch eine Wetterumstellung deutet sich für die nächste Woche bereits an. Wie es dann weitergeht und ob im Bergland noch mal Schnee drohen könnte, soll heute Thema sein. Bild: DWD

Das Märzwetter war bisher von einer außergewöhnlich langen Hochdruckphase geprägt. Dabei lag ein sich immer wieder regenerierendes Hochdruckgebiet über Nord- oder Nordosteuropa, das zeitweise sogar Rekordluftdruckwerte für den März erreichte. Es blockierte die sonst übliche West-Ost-Zugbahn der Tiefdruckgebiete, sodass ihre Ausläufer uns kaum erreichten und wir somit am Rand des Hochdruckgebietes eine ungewöhnlich lange trockne und sonnig Witterungsphase erlebten. Doch dieses Hoch beginnt bereits am Wochenende deutlich zu schwächeln und es deutet sich eine allmähliche Umstellung der Wetterlage in der neuen Woche an.

Bis zum Wochenende verlagert sich der Schwerpunkt des Hochs nach Großbritannien, während der hohe Luftdruck über Nordeuropa und dem östlichen Mitteleuropa abgebaut wird und dort Platz für Tiefdruckgebiete macht. So erreichen bereits am Samstag die Ausläufer dieser Tiefdruckgebiete mit dichteren Wolkenfeldern den Nordosten. Diese Wolkenfelder breiten am Sonntag bis zur Mitte aus. Noch bleibt es dort mit Höchstwerten von 13 bis 17 Grad frühlingshaft warm. Ungetrübtes Hochdruckwetter gibt es nochmals im Süden bei Höchstwerten bis 21 Grad.

Die eigentliche Umstellung erfolgt dann zum Beginn der neuen Woche. Das Hoch über Großbritannien wird zunehmend abgebaut, während sich ein neues blockierendes Hochdruckgebiet über Grönland aufbaut. Über Skandinavien und Osteuropa verstärkt sich der Tiefdruckeinfluss. Zwischen dem Grönlandhoch und dem Osteuropatief stellt sich eine nördliche Strömung ein, mit der arktische Kaltluft über das Nordmeer Richtung Mitteleuropa gesteuert wird. Gestern zeigten einige Modelläufe, dass diese Kaltluft zu Beginn der neuen Woche nach Süden "durchrauscht" und Deutschland dabei fluten würde, wobei Schnee bis in tiefe Lagen hätte fallen können. In den meisten neuen Läufen hält aber ein sogenanntes Cut-Off-Tief über der Iberischen Halbinsel dagegen. Ein Cut-Off-Tief ist vereinfacht dargestellt ein hochreichendes Tiefdruckgebiet, das sich von der Höhenströmung abgekoppelt hat. In diesem Fall lenkt es auf seiner Ostseite mildere Mittelmeerluft Richtung Mitteleuropa. Die Wetterlage ist nun geprägt von einem Grönlandhoch, einem Tiefdruckgebiet über Nordosteuropa, dem Cut-Off-Tief über der Iberischen Halbinsel und einen weiteren Hoch über dem östlichen Mittelmeer. In der Meteorologie nennt man so eine Druckkonstellation ein "Viererdruckfeld". (Siehe Abbildung; Bodendruck über Mitteleuropa und Temperatur in etwa 1500 m Höhe). Da Mitteleuropa zwischen diesen Druckgebieten liegt und bei uns Ausläufer der arktischen Kaltluft auf die mildere Mittelmeerluft trifft, macht es die Sache für nächste Woche spannend. Denn über Deutschland bildet sich eine Luftmassengrenze, deren Lage noch unsicher ist. Wo genau diese Luftmassengrenze zum Liegen bekommt, bestimmt unser Wetter für die nächste Woche.

Die Unsicherheiten sind noch ziemlich groß. Nach derzeitigem Stand sieht es so aus, als ob die Luftmassengrenze zu Beginn der neuen Woche den Norden erfasst und sich dort kältere Meeresluft mit nur noch einstelligen Höchstwerten und etwas Regen breitmacht. Den Süden erwartet noch überwiegend freundlich und frühlingshaft warmes Wetter mit bis zu 18 Grad. Danach deuten die Modelle eine sukzessive Südwärtsverlagerung der Luftmassengrenze an. Wie schnell die Front südwärts vorankommt, bleibt aber noch äußerst unsicher. Der überwiegende Teil der Modelle zeigt jedoch in der zweiten Wochenhälfte auch im Süden einen deutlichen Temperaturrückgang. Dazu gibt es in Verbindung mit der Luftmassengrenze den lange benötigten Regen. In den Mittelgebirgen könnte es bei gelegentlichen Schneefällen sogar wieder winterlich werden.

Auch wenn die Unsicherheiten noch groß sind, feststeht, dass die Hochdruckwetterlage zu Ende geht und uns zum Monatswechsel ein wechselhafterer und zumindest tagsüber auch kühlerer Witterungsabschnitt ins Haus steht.

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23.03.2022 | Dipl.-Met. Jacqueline Kernn

Heute ist der 62. Welttag der Meteorologie, der Tag der Lehre der physikalischen und chemischen Vorgänge in der Atmosphäre. In diesem Jahr unter dem Motto: Early warning and early action. Bild: WMO

Der Welttag der Meteorologie wurde im Jahre 1961 eingeführt. Zufällig ist die Wahl des Datums nicht, denn am 23. März 1950 trat die Konvention der WMO (Weltmeteorologische Organisation) in Kraft. Ziel der Konvention war es, mit weltumspannenden Messnetzen verlässliche Wetterinformationen zu sammeln und Prognosen zu entwickeln. Dies sollte vollständig unabhängig von der politischen Lage in den einzelnen Ländern geschehen. Seit 1954 ist auch Deutschland Mitglied der WMO.

Der diesjährige Welttag der Meteorologie steht unter dem Motto: Early warning and early action, was man frei übersetzen könnte mit: Frühzeitig gewarnt, rechtzeitig agiert. Denn noch immer sterben jährlich zu viele Menschen an den Folgen von Wetterkatastrophen. In einem Bericht aus dem Jahre 2021 hat die Weltmeteorologische Organisation festgehalten, dass etwa ein Drittel der Weltbevölkerung noch immer keinen ausreichenden Zugang zu Frühwarnsystemen hat. Und dabei werden Wetterkatastrophen, nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels immer häufiger.

Vergleicht man die Zeiträume 1970-1979 und 2000-2009, so hat sich die Anzahl der Wetterkatastrophen verfünffacht. Auch die Summe der materiellen Schäden hat sich in den letzten 50 Jahren stetig erhöht - nach Berechnungen der WMO um den Faktor 7. Immerhin hat sich die Anzahl der durch Wetterextreme ums Leben gekommene Menschen von 1970 bis 2019 mehr als halbiert.

Am meisten Schäden richten tropische Tiefdrucksysteme an. Sie waren in den letzten 50 Jahren sowohl für die meisten Toten als auch für die höchsten materiellen Schäden verantwortlich. Das Extremwetter mit den zweitmeisten Todesfällen weltweit ist die Dürre. Bei den materiellen Schäden belegen die Überschwemmungen an Flüssen und Bächen Platz zwei im Ranking.

Im Zeitraum von 1970 bis 2019 wurden in Europa 1.672 Wetterkatastrophen registriert. Diese führten zu 159.438 Toten und etwa 432 Milliarden Euro materiellem Schaden. Die meisten Menschen starben während Hitzewellen.

Während man den materiellen Schaden oft nicht verhindern kann, besteht großes Potenzial bei der Reduktion der Todesopfer. Durch frühzeitige Warnungen, die nicht nur sagen, wie sich das Wetter entwickelt, sondern auch was diese Entwicklung für Auswirkungen haben kann, lässt sich der Verlust von Menschen minimieren. Zeitgleich muss mehr dafür getan werden, dass die Menschen im Falle einer sich anbahnenden Katastrophe wissen, was zu tun ist.

WMO: Welttag der Meteorologie [↗︎]

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27.03.2022, 20:25 Uhr | Dipl.-Met. Peter Hartmann

Schauen Sie sich das Wetter von abends/nachts bis Mittwoch, 06.04.2022 in der Wetterkarte an. Klicken Sie auf die Karte, um zur Galerie zu gelangen.

In weiten Teilen Deutschlands dominiert zunächst noch Hochdruckeinfluss. Etwas feuchtere Meeresluft ist in den Norden und Osten eingeflossen. In der Nacht teils neblig, teils wolkenlos. Im Südosten leichter Frost. Am Montag im Süden sonnig und warm, im Norden einige Wolken und kühler.

Heute Nacht von den Küsten in die Norddeutsche Tiefebene ausbreitend Nebel bzw. Hochnebel, später auch im Westen und in den mittleren Landesteilen örtlich Nebel. Ansonsten gering bewölkt oder klar und nur vereinzelt flache Nebelfelder. Tiefstwerte 7 bis 1 Grad, im Süden in ungünstigen Lagen leichter Frost bis -2 Grad.

Wetterbericht mit Karte


Am Montag im Norden und Nordwesten zunächst bedeckt oder neblig, später wolkig bis stark bewölkt, meist trocken. In der Mitte und im Süden nach Nebelauflösung sonnig oder locker bewölkt. Nur über dem Bergland teils etwas stärkere Quellbewölkung, aber nur ganz vereinzelt Schauer. Höchstwerte im Norden 8 bis 14, sonst 14 bis 19, im Süden und Südwesten bis zu 23 Grad. Im Norden teils mäßiger, vor allem an der Ostsee auch frischer und stark böiger West- bis Nordwestwind. Im übrigen Bundesgebiet überwiegend schwachwindig. In der Nacht zum Dienstag zunehmend stark bewölkt, nur im Süden zunächst gering bewölkt oder klar. Dabei im Norden und Osten strichweise Regenschauer. Abkühlung auf 7 bis 0 Grad.

Am Dienstag wolkig bis stark bewölkt, im äußersten Süden und Südwesten auch noch längere sonnige Phasen. Dazu vor allem über der Mitte und im Südwesten kurze Schauer, nach Norden und Süden hin weitgehend trocken. Im Norden nur noch maximal 7 bis 12, über der Mitte 12 bis 17, im Süden 17 bis 21 Grad. Meist schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen, nur im Nordosten teils frischer Nordwestwind. In der Nacht zum Mittwoch wolkig bis stark bewölkt, dabei über der Mitte längere Zeit Regen, im Bergland, örtlich aber auch bis in tiefe Lagen in Schnee übergehend, nach Süden einzelne Schauer, im Norden weitgehend trocken. 7 bis 1 Grad, im Norden örtlich leichter Frost bis -2 Grad.

Unbeständig mit Niederschlägen vor allem im Süden, zunehmend als Schnee. Zurückgehende Temperatur und auffrischender Nordostwind.

Vorhersage für Deutschland bis Sonntag, 03.04.2022:

Am Mittwoch in der Nordhälfte wechselnd bewölkt mit einzelnen Schauern, im Küstenumfeld häufiger Schauer, teils mit Graupel oder Schnee vermischt. Von der Mitte bis in den Süden stark bewölkt und zeitweise Regen, mitunter schauerartig verstärkt. Höchstwerte von Nord nach Süd 5 bis 15 Grad. Vorwiegend schwacher, an der See mäßiger Wind aus Nordwest bis Nordost. In der Nacht zum Donnerstag in der Mitte und im Süden weiter stark bewölkt und zeitweilige Niederschläge, in den Mittelgebirgen oberhalb etwa 800 m, in den Alpen etwa oberhalb 1500 m zunehmend Schnee. Auch im Norden und Nordwesten Schauer, teils als Schnee oder Graupel. Tiefstwerte +5 Grad im Südwesten und bis -3 Grad im Nordosten.

Wettertrend mit Grafik

Am Donnerstag südlich des Mains meist stark bewölkt oder bedeckt und zeitweise schauerartige Niederschläge. Schneefallgrenze zwischen 600 m in der Mitte Deutschlands und 1300 m in den Alpen. In der Mitte und im Norden häufiger Wolkenauflockerungen, aber auch dort örtlich Schauer, vor allem im Umfeld der Nordsee. Dort bis in tiefe Lagen Schnee und Graupel. Höchstwerte zwischen 4 Grad in Südschleswig und 11 Grad in Südostbayern. Meist mäßiger Wind um Nordost, an der See frisch und in Böen stürmisch. In der Nacht zum Freitag in der Südhälfte und im Westen schauerartige Niederschläge, nördlich der Mitte Schnee bis in tiefe Lagen, an den Alpen Schneefallgrenze bei 800 m. Tiefstwerte zwischen 4 Grad am Kaiserstuhl und -4 Grad in der Uckermark.

Am Freitag im Süden weiter bedeckt und zeitweise schauerartige Niederschläge, Schneefallgrenze zwischen 300 m in der Mitte und 800 m an den Alpen. Im Norden Wolkenauflockerungen und kaum noch Schauer. Höchstwerte 4 bis 10 Grad. Mäßiger, im Bergland und an der See in Böen stürmischer Nordostwind. In der Nacht zum Samstag im Süden noch stellenweise etwas Schneefall, Regen nur noch in tiefsten Lagen. In der Mitte wolkig, im Norden klar und meist niederschlagsfrei. Tiefstwerte zwischen +1 und -5 Grad.

Am Samstag im Süden stark bewölkt und etwas Schneefall oder Schneeregen, in der Mitte wolkig mit Schauern, im Norden gering bewölkt und kaum Schauer. Höchstwerte zwischen 3 und 9 Grad. Mäßiger und stark böiger Wind um Nordost. In der Nacht zum Sonntag vom Süden bis zur Mitte wolkig bis stark bewölkt und meist niederschlagsfrei. Im Norden klar. Temperaturrückgang auf -2 bis -5 Grad, im Bergland bis -8 Grad. Nur unmittelbar an der See frostfrei.

Am Sonntag wolkig und nur örtlich schwache Schneeschauer. Temperaturanstieg auf 4 bis 10 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind um Nordost. In der Nacht zum Montag meist klar oder gering bewölkt. Temperaturrückgang im Flachland auf -2 bis -7 Grad, im Bergland noch kälter. An den Küsten frostfrei.

Trendprognose für Deutschland, von Montag, 04.04.2022 bis Mittwoch, 06.04.2022: Von Nordwesten zunehmend bewölkt, aufkommende Niederschläge und zunehmender Westwind, zeitweise stürmisch. Dabei allmähliche Milderung, vor allen in den Nächten milder.

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30.03.2022, 12:00 UTC | VBZ Offenbach

Prognosekarte 00 UTC plus 84 Stunden, Bodenluftdruck Europa
(MEZ = UTC+1 / MESZ = UTC+2)

Wetterbericht Großwetterlage Synoptische Mittelfrist

Im Verlauf der Woche deutlicher Temperaturrückgang, Regen und zunehmend auch Schnee bis in tiefere Lagen. Dabei windig, an den Küsten und im Bergland stürmisch. Zum Beginn des Mittelfristzeitraumes ist von dem altbekannten Hoch Peter nichts mehr übriggeblieben, stattdessen müssen wir uns nach Wochen des Hochdruckeinflusses in der Mittelfrist auf zyklonales und von Polarluft geprägtes Wetter einstellen. Damit geht auch die extreme Trockenheit im Süden und in der Mitte zu Ende, im Norden fallen die Niederschläge auch in der Mittelfrist zunächst gering aus.

Am Mittwoch zeigt IFS einen umfangreichen und mit Kaltluft gefüllten Trog über dem Norden und Nordosten Europas, vom dem zwei Tröge nach Süden ausgehen, einer zur Iberischen Halbinsel, ein weiterer in Richtung der Levante. Unser Land liegt dabei in einer nicht allzu starken westsüdwestlichen Höhenströmung. Dabei werden Hebungsprozesse generiert, zum einen von einem sehr flachen Trog, der über Deutschland ostwärts wandert, zum anderen von einem Kurzwellentrog, der im Bereich der Britischen Inseln südwärts zieht. Über Deutschland bestehen erhebliche Luftmassenunterschiede, die sich in einem Temperaturgefälle in 850 hPa von +6°C an den Alpen auf -7°C über Schleswig-Holstein manifestieren. Über der Mitte und dem Süden des Landes liegen Frontensysteme, die dort Regen bringen, auch im Norden herrscht viel Bewölkung vor. Am Nordrand des Niederschlagsgebietes könnte am Mittwochmorgen im Bereich der nördlichen Mitte Deutschlands auch schon Schnee bis in tiefe Lagen fallen. Über den Süden zieht auch ein kleines Tief hinweg ostwärts.


In der Nacht zum Donnerstag zieht sich der Regen an die Alpen zurück.
Am Donnerstag schwenkt der oben erwähnte Kurzwellentrog von Südengland nach Frankreich, der Iberische Trog wandert ostwärts. Damit fällt über weiten Teilen Mittel- und Südeuropas der Druck und es stellt sich eine zunehmend übersichtliche Bodendruckkonstellation ein: Einem Tief über Italien steht ein Hoch im Bereich Islands gegenüber. Mit mäßigem nordöstlichem Wind gewinnt die Kaltluft an Raum Richtung Süden. Hebungsprozesse werden vor allem von Süden her generiert, so dass es südlich der Donau längere Zeit regnet, Schnee fällt nur in Hochlagen. Nach Norden hin ist es meist trocken, die Wolken lockern am ehesten ganz im Norden mal auf.

Am Freitag tropft der Trog über Frankreich ab und das resultierende Höhentief zieht in der Nacht zum Samstag in den Golf von Genua. In der Folge stellt sich die Geopotentialverteilung recht übersichtlich dar. Einem umfangreichen und weit südwärts ausgreifenden Langwellentrog von Skandinavien über Mitteleuropa bis Nordafrika stehen weit entfernte Rücken über dem Atlantik und Russland gegenüber. Weiterhin dominiert tiefer Luftdruck Norditalien, zwischen diesem und dem Hoch nahe Irlands weht weiter mäßiger Nordostwind. Dieser lässt die Kaltluft weiter vorankommen, so dass bis Samstagfrüh in 850 hPa die Temperatur auch an den Alpen auf -4°C zurückgeht, über dem Norden liegt sie dann bei -8°C. Niederschläge gibt es vor allem südlich des Mains und in höheren Lagen als Schnee.

Am Samstag verbleiben wir im Bereich des Langwellentroges. Da das Bodentief nordostwärts zieht und in der Nacht zum Sonntag die Ukraine erreicht, dreht der Wind immer weiter Richtung Nord. Bis Sonntagfrüh erreicht in 850 hPa die -8°C-Isotherme dann auch die Alpen, über dem Osten werden teils -10°C erreicht. Die Niederschläge konzentrieren sich auf die Südhälfte, sind schauerartig und nur noch wenig ergiebig und fallen dann nur noch als Schnee. Im Norden gibt es Auflockerungen.

Am Sonntag bleibt der Höhentrog dominant. Dieser erstreckt sich bananenartig von Skandinavien über Mitteleuropa westwärts gebogen bis über die Iberische Halbinsel hinweg in die Region Madeira. Dagegen gibt es nordwestlich Irlands ein kräftiges Höhenhoch. Von dem dort liegenden Bodenhoch bildet sich ein Keil nach Mitteleuropa, so dass der Wind nachlässt und im Norden auf West dreht. Es dominiert weiterhin die kalte Luftmasse, die Niederschläge lassen aber nach und die Wolken lockern auf. Dies dürfte in der Nacht zum Montag recht verbreitet mäßigen Nachtfrost zur Folge haben.

In der erweiterten Mittelfrist zieht sich das Hoch allmählich nach Westen zurück. Ein sich über Südskandinavien entwickelndes Tief bringt ab Dienstag von Nordwesten Milderung, Regen und Sturm.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Konsistenz des aktuellen IFS-Laufs mit seinen beiden Vorgängern ist hoch, wenn man sich auf die großräumige Entwicklung beschränkt.

Zum Sonntag hat sich die Lage der Frontalzone (also am Südrand der Banane) in den jüngeren Läufen immer weiter nach Süden verschoben, so dass sich die Kaltluft bis zu den Alpen durchgesetzt hat und die Niederschläge weiter nach Süden verschoben haben. In den älteren Läufen hat es auch zu Wochenbeginn im Süden noch Niederschläge gegeben, bevor dann von Nordwesten die Front übergreift.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Die vorliegenden Globalmodelle simulieren die großskalige Entwicklung bis nächsten Samstag einheitlich.

Am Sonntag zeigen GFS und GEM den Trog schon etwas weiter im Süden, so dass sich bei uns schon eine nördliche Strömung einstellt, mit der wieder etwas mildere und feuchte Atlantikluft nach Deutschland geführt wird, so dass auch erster Regen einsetzt. Die Front des Sturmtiefs (bei GFS sehr stark und etwas östlicher, bei GEM schwach und sehr weit im Osten) soll bei GFS und GEM etwas früher, nämlich schon am Montag, übergreifen als bei IFS.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Bei den Clustern des IFS ist heute eine Premiere zu vermelden (zumindest aus Sicht des Autors dieses Textes, der aber immerhin schon etwa 210 Mal diesen Mittelfristtext niedergeschrieben hat): Vom ersten Clusterintervall von 72 bis 96 Stunden bis zum letzten (264 bis 360 Stunden) sind alle Intervalle genau einem Cluster zugeordnet. Mit anderen Worten, von Beginn der Mittelfrist bis 15 Tage in die Zukunft lässt sich das gesamte Ensemble einem Szenario zuordnen, das oben beschrieben wurde. Dieses Szenario wird bis zum 06. April durchgängig dem klimatologischen Regime "Atlantic Ridge" zugeordnet. Die Rauchfahnen des IFS verlaufen sowohl bei Geopotential als auch bei der Temperatur sehr scharf gebündelt. Es zeigt sich aber, dass es vor allem in der Mitte (Beispiel Erfurt) und im Süden (Beispiel Augsburg) durchaus noch Unsicherheiten gibt, wann genau sich die Kaltluft durchsetzen soll.

Am Sonntag ist es dann überall kalt (ca. -9°C) und es gibt ein Niederschlagsminimum. In der neuen Woche soll dann übereinstimmend in allen Regionen die Temperatur wieder steigen, wobei die Unsicherheit etwas zunimmt. Im Norden (Beispiel Hamburg) tauchen dann auch starke Niederschlagssignale auf, während zuvor nicht mit viel Regen zu rechnen ist. Die Mitte bekommt ihren Regen dagegen vor allem in der Mitte der kommenden Woche, der Süden von Mittwoch bis Freitag.

Im Vergleich dazu zeigen die GFS-Rauchfahnen wenige Mitglieder, die die Abkühlung nicht oder nur stark verzögert mitmachen, und zwar in allen Regionen. Zudem soll bei GFS bei der Mehrheit der Mitglieder schon wieder leichte Erwärmung einsetzen. Die Niederschläge verteilen sich ähnlich wie beim IFS, allerdings wird im Norden gegen Ende (am Montag und Dienstag) weniger simuliert als beim IFS.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

EFI: Der EFI zeigt am Mittwoch ein Signal für ergiebigen Niederschlag auf einem Streifen in der Mitte Deutschlands. Regen/Schnee: In dieser Region tauchen auch kleinräumig minimale Signale für Dauerregen bei Cosmo-LEPS auf. Nachfolgend sind vor allem bei Cosmo-LEPS und ICON-EPS schwache Signale im Süden zu finden. Alles in allem sieht es aber nicht nach einer Dauerregenlage aus. Auch leichte Signale für Schneefall sind immer wieder zu finden, allerdings nicht im signifikanten Bereich. Es sollte aber in Betracht gezogen werden, dass an der "kalten" Seite der Front in den Nachtstunden durchaus mal recht schnell 10 cm Schnee bis in tiefe Lagen fallen könnten. Sturm:

Am Donnerstag und Freitag sind bei Cosmo-LEPS an nordostexponierten Abschnitten der Küste Signale für Sturmböen zu finden.

Am Freitag könnte auch zunehmend das höhere Bergland betroffen sein, auch nach IFS-EPS.

Basis für Mittelfristvorhersage MOS-MIX, IFS-EPS

VBZ Offenbach / Dipl.-Met. Peter Hartmann

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LEGENDE (mm,liter/m² in 1 Std.)

kaum messbarer Niederschlag
7-18.9 dBZ (0.2 l/m²)
leichter Niederschlag
19-27.9 dBZ (1.5 l/m²) Schauer
leichter bis mäßiger Niederschlag
28-36.9 dBZ (3.9 l/m²) Regen
mäßiger Niederschlag
37-45.9 dBZ (14 l/m²) tw. Gewitter
mäßiger bis starker Niederschlag
46-54.9 dBZ (50 l/m²) Gewitter
starker Niederschlag, schw. Gewitter
>55 dBZ (>80 l/m²) Hagel, Graupel

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