Wo bekomme ich hilfe bei burnout

Aktualisiert am 02.03.2020

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Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt können Sie über unser Ärzteverzeichnis finden.

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Unter Burnout versteht man ein andauerndes Erschöpfungssyndrom, welches nicht durch eine einfache Erholungsphase zu beheben ist.

Neben dem Leidensdruck des Betroffenen kann ein Burnout zu Herz-Kreislauf-Problemen und anderen körperlichen Erkrankungen führen oder in einer Depression münden.

Von Burnout Betroffene arbeiten oft in anspruchsvollen Berufen, identifizieren sich eigentlich mit ihren Aufgaben und sind oft leistungsorientiert. Sie arbeiten deshalb oft längere Zeit über ihre Grenzen hinaus und nehmen Symptome oft zu spät als Krankheitssymptome wahr. Häufig fehlt es den Betroffenen an Unterstützung im beruflichen Umfeld und sie befinden sich oftmals in einer sogenannten Gratifikationskrise (mangelnde Entschädigung und Wertschätzung für erbrachte Leistungen).

Burnout ist meist ein schleichender Prozess, weswegen nicht nur der Betroffene selbst, sondern auch die Angehörigen die Symptome erst spät bemerken und den Zustand zunächst als bloße Überarbeitung einschätzen.

Lange Zeit erschien es schwierig, Burnout gegenüber einer Erschöpfung oder Depression abzugrenzen, auch ist Burnout in der ICD 10 bislang keine Behandlungsdiagnose, sondern nur eine Zusatzdiagnose. Dies wird sich vermutlich in der neuen Version der ICD (ICD 11) ändern, wo Burnout dann als „nicht erfolgreich verarbeiteter Stress am Arbeitsplatz“ verschlüsselt werden kann.

Nicht nur die Betroffenen leiden unter dem Burnout, auch Familie, Partner, Freunde oder Kollegen bekommen die Auswirkungen zu spüren.

Die Situation für das soziale Umfeld ist schwierig, da es den Erschöpfungszustand und auch die damit einhergehenden Verhaltensänderungen wie Abstumpfung und sozialen Rückzug oft hautnah miterleben müssen. Besonders belastend für andere sind Symptome wie Zynismus und Distanziertheit, welche zu der Kernsymptomatik des Burnout-Syndroms zählen.

Erfahren Sie hier mehr über die Symptome eines Burnout-Syndroms.

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Angehörige stehen der neuen Situation zunächst oft rat- und hilflos gegenüber, jedoch gibt es Möglichkeiten, wie sie die Betroffenen unterstützen können:

Der erste und wichtigste Schritt ist es, ein Verständnis für die Situation des Betroffenen zu entwickeln und dies dem Betroffenen auch offen mitzuteilen. Hierbei ist es hilfreich, sich mit der Erkrankung vertraut zu machen und sich ausführliche Informationen zu dem Thema anzueignen. Dadurch werden bestehende Schranken beseitigt, Hintergrundkenntnisse aufgebaut und die Betroffenen und Angehörigen können die Situation gemeinsam besser verstehen und bewältigen.

Betroffene ziehen sich oft von ihrer Familie und dem Partner zurück, da aufgrund der hohen beruflichen Ansprüche an sich selbst persönliche Bedürfnisse und soziale Kontakte vernachlässigt werden. Es ist für die Angehörigen an dieser Stelle wichtig, den Rückzug nicht als persönliche Kränkung zu verstehen, sondern als Symptome der Burnout-Erkrankung.

Es ist wichtig, einen Mittelweg zwischen Belastungen und Entlastungen in der Häuslichkeit zu finden. Angehörige tendieren oft dazu, Aufgaben und Anforderungen von dem Betroffenen fern zu halten, und ihn von seinen Verpflichtungen zu entbinden. Gerade Burnout-gefährdete Menschen definieren sich jedoch oft über die Bewältigung ihrer Aufgaben und über ihre (akzeptierte) Verantwortung, sodass eine umfassende Freistellung nicht immer hilfreich ist.

Die Angehörigen können an dieser Stelle deshalb helfen, ein sinnvolles Maß an Belastung und Erholung zu finden und aufrecht zu erhalten.

Menschen mit Burnout nehmen die Symptome der Erkrankung oft nicht oder erst sehr spät wahr, da sie in ihrem Selbstbild zu hoher Leistung befähigt sind, und sich auch verpflichtet fühlen diese auszuüben. Sie suchen sich folglich keine oder erst spät professionelle Hilfe.

Angehörige können die Betroffenen unterstützen, indem sie ihnen direkte oder Indirekte Zeichen von Überarbeitung zurück zu melden. Ebenso können sie helfen einen passenden Arzt, Psychologen oder eine Klinik zu finden. Hierbei ist jedoch sehr wichtig, dass der Betroffene autonom entscheiden kann, zu welchem Zeitpunkt und mit wem er sprechen möchte.

Optimaler Weise unterstützen und begleiten Angehörige hier, ohne die einzelnen Schritte vorzugeben oder die Autonomie des Betroffenen einzuschränken. Prinzipiell bedarf es Geduld im Umgang mit Menschen, die unter einem Burnout leiden.

Das individuelle Krankheitsmodell leistungsorientierter Menschen weicht oft von dem Erleben der Angehörigen oder auch des Therapeuten zunächst ab. Oftmals bedarf es deshalb etwas Zeit, bis der Betroffene den Zusammenhang zwischen seinen Erlebens- und Verhaltensmustern, dem hohen Selbstanspruch, den äußeren Bedingungen und den Krankheitssymptomen erkennen und akzeptieren kann. Es ist deshalb wichtig, Ausdauer zu beweisen und den Betroffenen Mut zuzusprechen.

Burnout-Patienten zu unterstützen kann auch für Angehörige eine Belastung darstellen. Aufgrund dessen ist es wichtig sich zu fragen, was den Angehörigen bei der Unterstützung der Betroffenen helfen kann.

In erster Linie ist es hilfreich darauf zu achten, dass die Angehörigen auch auf ihre eigenen Bedürfnisse achten und sich nicht selbst vernachlässigen. Dies geschieht vor allem dann, wenn sie ihre ganze Kraft dafür aufwenden, den Betroffenen zu helfen und sukzessive deren Aufgaben zu übernehmen. Die Aufrechterhaltung eigener Ressourcen und die Schonung der eigenen Kräfte ist jedoch wichtig, um auch mittel- und längerfristig eine stützende Funktion aufrecht erhalten zu können.

In Fällen, wo Angehörige nicht mehr alleine mit der Situation zurechtkommen, kann es hilfreich sein, sich ebenfalls einem Arzt oder Psychologen anzuvertrauen und sich in einem unverbindlichen Gespräch beraten zu lassen.

Ärzte und Psychologen können Ihnen in Ihrer individuellen Situation helfen, problematische Muster im Umgang mit Burnout- Patienten zu erkennen und gemeinsam mit Ihnen Alternativen und Lösungsansätze zu erarbeiten.

Sie benötigen Hilfe? Wir beraten Sie gerne!

  1. Informieren Sie sich über die Burnout-Erkrankung
  2. Akzeptieren Sie Burnout als krankheitswerten Zustand und nicht als bloße Überarbeitung oder Überforderung, die durch eine Reduktion des Arbeitspensums aufgelöst werden kann
  3. Äußern Sie Verständnis
  4. Unterstützen Sie den Erkrankten bei der Suche und Auswahl eines Arztes oder Psychologen
  5. Haben Sie Geduld
  6. Loben und motivieren Sie den Betroffenen und unterstützen Sie ihn bei der Entwicklung eines eigenen Erklärungsmodelles
  7. Achten Sie auf ihre eigenen Ressourcen und Kräfte!

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