Wie lange ist ein gelbes Rezept gültig

Wie lange behält ein Rezept vom Arzt Gültigkeit? Was bedeuten die unterschiedlichen Rezeptfarben? Und welche Besonderheiten gibt es bei Privatrezepten? Wir erklären, worauf Sie achten sollten.

Ihr Arzt kann Ihnen Medikamente und Hilfsmittel verschreiben oder empfehlen – es gibt viele verschiedene Szenarien, Arzneien und ebenso viele verschiedene Rezeptarten. Doch wie lange haben die entsprechenden Rezepte Gültigkeit? Wir geben einen Überblick.

Das Kassenrezept (rosa/rot)

Dieses Rezept halten gesetzliche Versicherte vermutlich am häufigsten in der Hand. Das Kassenrezept ist in den meisten Fällen einen Monat (30 Tage) lang gültig. Wenn das Rezept also beispielsweise am 15. April ausgestellt wurde, können Sie es bis zum 15. Mai einlösen.

Bei Hilfsmitteln wie Kompressionsstrümpfen und Bandagen verkürzt sich die Gültigkeit des Rezepts. Diese Kassenrezepte sind lediglich 28 Tage lang gültig. Bei Ausstellungsdatum am 15. April, ist das Rezept für Hilfsmittel gültig bis zum 13. Mai.

Wenn Sie die Frist von 30 bzw. 28 Tagen verpasst haben, können Sie das Rezept allerdings noch 2 weitere Monate lang als Privatrezept einlösen, das heißt, Sie tragen die Kosten dann selbst. In unserem Beispiel können Sie Ihr rosa Kassenrezept also zwischen dem 16. Mai und 15. Juli auf eigene Kosten einlösen.

Ausnahmen gelten bei bestimmten Wirkstoffen (Retinoiden). So ein Rezept ist lediglich 6 Tage ab dem Ausstellungsdatum gültig. In unserem Beispiel müsste das Rezept also spätestens am 21. Mai eingelöst werden. Die Gültigkeit dieser Rezepte verlängert sich nicht als Privatrezept.

Das Privatrezept (meistens blau)

Rezepte für Privatversicherte müssen keine bestimmte Form aufweisen, in vielen Fällen sind sie aber blau. In der Regel sind diese Rezepte 3 Monate lang gültig. Ein am 15. April ausgestelltes Privatrezept behält also bis zum 15. Juli seine Gültigkeit.

Eine Ausnahme gilt, wenn Sie einen Notlagentarif Ihrer privaten Versicherung nutzen. Dann ist das Privatrezept lediglich 10 Tage lang gültig. Bezogen auf unser Beispiel ist das Rezept bis zum 25. April gültig.

Das BtM-Rezept (gelb)

Wer stark wirksame Substanzen benötigt, die unter das Betäubungsmittelrecht fallen (z.B. Opioide), bekommt vom Arzt ein gelbes Rezept ausgestellt. Dieses ist 7 Tage lang gültig, das heißt bis zum 22. April, wenn es, wie in unserem Beispiel, am 15. April ausgestellt wurde.

Das T-Rezept (weiß)

Die Arzneistoffe Thalidomid, Lenalidomid und Pomalidomid sind fruchtschädigend und unterliegen daher strengen Auflagen. Für sie gibt es deswegen das spezielle, weiße T-Rezept. Oftmals müssen die entsprechenden Medikamente erst bestellt werden, daher sollten Sie das Rezept so schnell wie möglich in die Apotheke bringen. Denn das Rezept ist lediglich 6 Tage gültig, das heißt bei Ausstellung am 15. April, läuft das Rezept mit dem 21. April ab.

Das Entlassrezept (rosa/rot)

Das Entlassrezept sieht dem gewöhnlichen Kassenrezept sehr ähnlich. Ausgestellt wird es aber nur für Patienten, die von einem stationären Krankenhausaufenthalt entlassen werden. Das Entlassrezept ist 3 Werktage lang gültig (inklusive Ausstellungstag) und dient lediglich der Überbrückung bis zur weiteren Behandlung durch den Haus- oder Facharzt.

Wird Ihnen das Rezept an einem Montag ausgestellt, ist es bis einschließlich Mittwoch gültig. Erhalten Sie das Rezept am Freitag, können Sie es noch am darauffolgenden Montag in der Apotheke oder im Sanitätshaus einlösen.

Hinweis: Im Rahmen der Corona-Pandemie wurde die Gültigkeit von Entlassrezepten auf 6 Werktage verlängert.

Rezepte für nicht verschreibungspflichtige Mittel (grün)

Manchmal verordnen Ärzte auch nicht verschreibungspflichte Arzneimittel oder Präparate, zum Beispiel Vitamine oder homöopathische Mittel. Im Prinzip können Sie diese Mittel auch ohne Rezept in der Apotheke kaufen. Das grüne Rezept dient dabei aber nicht nur als Gedankenstütze, denn viele gesetzliche Krankenkasse erstatten auch die Kosten für nicht verschreibungspflichtige Mittel ganz oder teilweise. Unter Umständen können Sie diese Kosten auch bei der Einkommenssteuererklärung geltend machen.

Da Sie zum Kauf der Produkte eigentlich kein Rezept benötigen, ist das grüne Rezept unbegrenzt gültig. Falls Sie das Rezept jedoch bei Ihrer Krankenkasse einreichen möchten, informieren Sie sich, ob es dafür eine Frist gibt.

Auch interessant: Tipps für den Arztwechsel - Können Sie sich einfach so einen neuen Hausarzt suchen?

Rosa, blau, grün oder gelb – Ärzte können verschiedene Rezepte ausstellen. Worin diese sich unterscheiden und wie lange Sie ihre Rezepte in der Apotheke einlösen können, lesen Sie hier.

Das rosa Rezept

Das rosa Rezept ist am geläufigsten. Es handelt sich um ein Kassenrezept, das nur gesetzlich Versicherte erhalten und auf dem der Arzt Medikamente vermerkt, die rezept- oder apothekenpflichtig sind. Die Gültigkeitsdauer ergibt sich aus den jeweiligen Arzneilieferungsverträgen zwischen den einzelnen Krankenkassen und dem Deutschen Apothekerverband (DAV). In der Regel beträgt sie einen Monat ab Ausstellungsdatum (28 bis 31 Tage je nach Monatslänge, Bundesland und Krankenkasse). Hilfsmittelverordnungen gelten meist 28 Tage. Auch für einzelne Wirkstoffe sind Abweichungen möglich, etwa bei Rezepten für Vitamin-A-Säure oder ähnliche Substanzen, die stark fruchtbarkeitsschädigend sind. Sie kommen unter anderem gegen Akne zum Einsatz. Diese Rezepte müssen Patienten innerhalb einer Woche einlösen. Deshalb Kassenrezepte besser nicht in die unterste Schublade stecken, sondern zügig einlösen.

Das blaue Rezept

Rezepte für Privatversicherte sind meist blau, seltener weiß oder in einer anderen Farbe. Unabhängig von der Farbe – die Gültigkeit von Privatrezepten liegt bei drei Monaten. Der Unterschied zum Kassenrezept: Der privat Versicherte muss die Kosten für das verschriebene Produkt selber begleichen. Er erhält die Ausgaben von seiner Krankenversicherung zurück, wenn das Arzneimittel verschreibungsfähig ist und er das abgestempelte Rezept bei seiner Krankenkasse einreicht.

Das grüne Rezept

Auf grünen Rezepten notiert der Arzt Arzneimittel, die nicht verschreibungsfähig sind, dessen Einnahme er dem Patienten jedoch empfiehlt. Patienten zahlen den vollen Preis. Ein Verfallsdatum der Empfehlung gibt es nicht.

Das gelbe Rezept

Verordnet der Arzt ein Arzneimittel, das unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, ist das Rezept gelb. Dies ist zum Beispiel bei starken Schmerzmitteln oder Medikamenten gegen ADHS der Fall. Gelbe Rezepte liegen stets in dreifacher Ausfertigung vor: eine Durchschrift behält der Arzt, das Original und die zweite Durchschrift gibt der Patient in der Apotheke ab. Das Original leitet der Apotheker an die Krankenkasse des Patienten weiter, damit diese die Kosten begleicht, die zweite Durchschrift bleibt in der Apotheke. Gelbe Rezepte gelten eine Woche.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am 17.10.2017 um 13:33 Uhr

Service

Auf dem gelben Rezept werden alle Medikamente vermerkt, die unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fallen. Es wird in dreifacher Ausführung ausgestellt – das Original-Rezept behält die Krankenkasse ein, der Arzt und der Apotheker erhalten zu Dokumentationszwecken ebenfalls einen Abzug. Der behandelnde Arzt muss seinen Teil des Rezeptes übrigens drei Jahre vom Tag der Ausstellung an aufbewahren.

Ohne korrektes gelbes Rezept darf der Apotheker keine Betäubungsmittel abgeben
(Foto: alvarez –iStock)

Die BtM-Rezepte müssen alle mit fortlaufenden neunstelligen Nummern versehen sein, die dem verschreibenden Arzt zugeordnet werden können.

Wozu dient das gelbe Rezept?

Betäubungsmittel (BtM) dürfen ausschließlich auf den von der Bundesopiumstelle herausgegeben Formblättern verschrieben werden. Das sogenannte gelbe Rezept wird auch BtM-Rezept genannt und ist nur für den Praxisbedarf (ambulante Verschreibung) anzuwenden. Das gelbe Rezept-Formular wird von der Bundesopiumstelle personenbezogen für einen Arzt herausgegeben.

Kliniken, Krankenhäuser, Notfalldienste und Hospizeinrichtungen verwenden hingegen bei der Verschreibung von Betäubungsmitteln den BtM-Anforderungsschein (stationäre Verschreibung), der nur für den Stationsbedarf anzuwenden ist.

Wie lange ist ein gelbes Rezept gültig?

Das BtM-Rezept ist acht Tage (inklusive Ausstellungsdatum, Sonn- und Feiertage) gültig. Der BtM-Anforderungsschein für den Stationsbedarf hat keine zeitliche Begrenzung.

Wann darf ein gelbes Rezept ausgestellt werden?

Welche Medikamente als Betäubungsmittel geführt werden, darüber gibt das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) Auskunft. Darunter fallen zum Beispiel starke Schmerzmittel wie Morphium.

Das Betäubungsmittelgesetz regelt auch, wann ein Betäubungsmittel verschrieben werden darf. So heißt es im Paragraph 13 des BtMG, dass Betäubungsmittel nur dann verschrieben werden dürfen, wenn ihre Anwendung am oder im menschlichen oder tierischen Körper begründet ist und der beabsichtigte Zweck auf andere Weise nicht erreicht werden kann.

Welches Betäubungsmittel in welcher monatlichen Höchstmenge vom Arzt verschrieben werden dürfen, darüber informiert die Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV). So gilt zum Beispiel für die Verschreibung von Cannabis in Form von getrockneten Blüten eine Höchstmenge von 100.000 mg.

Das gelbe Rezept muss beim Arzt und beim Apotheker drei Jahre aufbewahrt werden. (Quelle: BfArM)

Gelbes Rezept: Diese Angaben dürfen nicht fehlen

Folgende Angaben müssen unter anderem auf dem gelben Rezept (Betäubungsmittelrezept) vom Arzt gemacht werden:

  • Vollständiger Name und Anschrift des Patienten
  • Kostenträgererkennung, Versicherten-Nummer und Versicherten-Status
  • Ausstellungsdatum
  • Arzneimittelbezeichnung
  • Gewichtsmenge des enthaltenen Betäubungsmittels je Packungseinheit
  • Darreichungsform
  • Menge des verschriebenen Arzneimittels in Gramm oder Milliliter
  • Gebrauchsanweisung mit Einzel- und Tagesabgabe oder einen Hinweis auf eine schriftliche Gebrauchsanleitung, die dem Patienten im Vorfeld übergeben wurde
  • Name des verschreibenden Arztes, die Berufsbezeichnung, Anschrift und Telefonnummer
  • Unterschrift des Arztes

Zusätzliche Kennzeichnungen auf dem gelben Rezept

Auf einigen Rezepten sind zusätzlich noch folgende Buchstaben vermerkt:

Buchstabe A: Ein gelbes Rezept wird mit dem Buchstaben A versehen, wenn im Einzelfall von der zulässigen Höchstmenge des Betäubungsmittels abgewichen werden kann. Dies ist allerdings nur bei Patienten in Dauerbehandlung möglich.

Buchstabe S oder Z: Ist das gelbe Rezept mit einem S oder Z gekennzeichnet, werden hier Substitutionsmittel verordnet. Substitutionsmittel (zum Beispiel Methadon) werden bei einer Drogenersatztherapie verschrieben.

Buchstabe N: Ist der Buchstabe N vermerkt, handelt es sich um eine Notfallverschreibung.

Wie wird das gelbe Rezept abgerechnet?

Abgerechnet werden die Betäubungsmittel je nach Versichertenstatus des Patienten.

Quellen

Neuester Beitrag

Stichworte